Viceroy: Eindrücke?

[Rollum]

Hallo, hat schon jemand Spielerfahrung mit der deutschen Ausgabe von Viceroy gemacht.
Bin am liebäugeln, habe schon die englischen Rezis auf BGG durch.
Vielleicht mag hier jemand noch was dazu schreiben.
Würde mich freuen!

[BGBandit]

http://boardgamejunkies.de/viceroy/

[Sascha 36]

Splendor mit Thema, ich könnte jetzt unglaublich viel mehr schreiben, aber das ist es was letztendlich rauskommt.
Ein Spiel das von Spiel zu Spiel wächst, ziemlich platzaufwendig und am Anfang wirkt es echt unübersichtlich. Nach drei Spielen wird das besser, am Ende ist es aber Splendor mit Thema, okay die Grafik ist schön. Aber wenn man hier erwartet das man ein Spiel mit Fantasy Thema hat dann ist man auf der falschen Fährte, es spielt im Kosmos von Berserk, ein Fantasy Kartenspiel was hier in Deutschland eher gefloppt ist aber in Russland hohen Stellenwert geniesst, in Viceroy merkst du davon allerdings nichts. Hier gehts um Sets sammeln, Siegpunkte generieren, Kreise vollmachen und sagte ich schon das es Ähnlichkeiten zu Splendor hat.
Egal mittlerweile mag ich es, ich überlege es schon mit Glassteinen aufzuwerten, da die 4 Farben in der Menge nicht wirklich teuer sind und das ganze etwas hübscher ausschaut. Was meinst du Mixo, das könnte doch nett aussehen oder ?

[Dee]

Wir haben es auf der SPIEL 15 gespielt und gestern das erste Mal zu viert auf dem Spieleabend. Ich finde das Spiel sehr gut: Der Bietmechanismus ist klasse, wobei es mir ohne Absprache besser gefällt. Grund ist, dass sonst die Spannung raus ist und keine Konflikte entstehen. Aber gerade das macht beim Bieten Spaß, wenn zwei auf die gleiche Karte bieten. Danach ist die Interaktion zwischen den Spielern sehr gering, jeder baut seine Pyramide auf.

Gelernt habe ich schon, dass höher besser ist als breiter. Es kostet zwar viele Ressourcen, bringt aber auch mehr. Daneben sind Edelsteine oder gar unerschöpfliche Edelsteine (die sich lustigerweise nach dem ersten Bau einer Karte in einer Bauphase doch erschöpfen) zwar schön, aber man sollte die Multiplikatoren für Schriftrollen oder gar die Punkte für Sets nicht vergessen. Effektiv braucht man von allem etwas.

Sehr schade fand ich, dass die "Edelsteine" nur Pappmarker sind. In Essen waren es echte Edelsteine (also aus Plastik), die das Spielgefühl besser transportiert haben. Deswegen bestelle ich mir einen Beutel für die vier Edelsteinfarben und schmeiße die Pappmarker weg. Die Pappmarker haben auch das Problem, dass man sie auf den Karten so schlecht sieht. Es ist öfters passiert, dass jemand seinen unerschöpflichen Edelstein übersehen hat. Ggf. würde es hier aber auch einfach helfen, seine Errungenschaften neben der Pyramide zu sammeln.

Beim ersten Spiel kam es uns nur komisch vor, dass man an so wenige Karten kommt, obwohl man drei pro Runde bauen kann. Das ist aber gerade der Sinn des Spiels und kann auch gut eingesetzt werden, ob erst drei Runden Karten zu sammeln, um dann auf einen Schlag alles zu bauen, was sich dann ggf. farblich super ergänzt.

Das Thema das Spiels ist natürlich aufgesetzt und es spielt sich rein mechanisch, was ich aber nicht schlimm finde. Das Spiel steht dazu und macht deswegen auch Spaß. Für mich ist ein guter Anwärter für das "Spiel des Jahres".

PS: Text wurde gleichzeitig zu Saschas Beitrag erstellt, hat sich beim Absenden aber überschnitten.

[maeddes]

Mich würde interessieren, wie es sich zu zweit spielt. Macht es Spaß?

[Sascha 36]

Zu zweit ist es absolut okay, alleine vom Platzaufwand ist es schon angenehmer zu zweit. Hab es jetzt viermal gespielt, zweimal zu zweit und zweimal zu viert, da man seine Mitspieler schon beobachten muss, hat mir das 2 Spieler Spiel am besten gefallen.

[Dee]

Zu zweit macht es Spaß, aber: Das Bieten kommt notgedrungen nicht so spaßig bei weg. Man kommt sich zu zweit eben eher selten in die Quere. Bei vier Spielern und vier Karten ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass zwei Leute das Gleiche wollen. Der Rest des Spiels ist spieleranzahlunabhängig und geht daher super zu zweit.

Weitere Vorteil der Zweispieler-Version: Man muss nicht so lange auf Mitspieler warten. Bei vier Spielern passiert es eben doch, dass man in einer Runde beim Bauen sofort aussteigt und die anderen überlegen, welche drei Karten sie bauen wollen. Das kann dann etwas dauern.

[Sascha 36]

Ich geb Dee Recht bei dem Bieten,aber wir hatten bei den letzten Partien zB viele Überschneidungen und das war dann schon ärgerlich, weil einem die Marker dann ja fehlen.

[Emirio]

Ich finde das bieten zu Zweit sogar besser, auf jeden Fall gerechter, denn alle Spieler verlieren ihre Steine und nicht nur 2 von Vieren.

Ich finde, dass man sich im Viererspiel auf jeden Fall absprechen sollte, auf welche Karten man bietet, sonst kann es sein dass 2 Spieler (oder sogar drei) sich gegenseitig die Steine hochbieten und die anderen Spieler kommen billig weg, was in Folgerunden entscheident sein kann...

Im 2er Spiel ist das einfach nur ein: Wer hält länger durch? Aber keiner hat mehr Nachteile als der andere.

Fazit: Im 2-Spieler-Modus find ich es sogar knapp besser als mit mehreren.

[Dee]

Und mit Edelsteinen sieht es echt besser aus:

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