Hallo,
schrieb ich letztens noch davon, dass ich mich in dem Containerdorf in Sicherheit befand?
Gestern war ein Artikel in der Zeitung, dass sich dort vier Pakistani gegenseitig massakriert haben.
Sie haben auf einen Landsmann eingetreten und eingeschlagen. Der ist nun im Krankenhaus.
Er wurde mit einem Messer im Gesicht gezeichnet. Zwei Beteiligte sind inhaftiert.
Gestern Abend war aber auch von den Helfern ein Spielabend im Containerdorf angesetzt worden.
Ich erfuhr eher beiläufig davon. Eine Helferin erkundigte sich bei mir um die Teilnahme an einem Spielabend in der Ghersburg.
Spontan habe ich mich selbst für den Abend ins Containerdorf eingeladen. Es ist nicht meine Priorität, dort die Spielabende auszurichten, weil ich zwecks einer Integration bessere Möglichkeiten auf dem Spielabend in der Ghersburg sehe. Aber es könne nicht schaden, Kontakte zu knüpfen und vielleicht auch das eine oder andere Spiel für die Ghersburg schon vorab zu lehren.
Das Treffen fand im frei zugänglichen Speiseraum statt. Sechs Helfer und drei Migranten haben sich daran beteiligt - zwei Afrikaner (?Somalier?) und ein Pakistani. Sie waren bereits angefangen, Jenga und Vier gewinnt (nach Hausregeln - alles komplett voll machen und die Anzahl der Siegbedingungen zählen)
Ich fragte, ob ein Interesse an meiner Spieleauswahl besteht. Die Helfer ließen sich darauf ein - die Migranten hatten keine Wahl.
Ich legte ein Can´t Stop auf. Wegen der Regelerklärung war ich bei der Übersetzung ins Französische auf eine Helferin angewiesen. Die ältere Frau könnte fließend Französisch und Englisch. Aber nach zwei Sätzen Regelerklärung wurde ich von ihr unterbrochen. Das würde jetzt reichen - so viele Regeln - wir sollten doch endlich zu spielen anfangen!
Kommunikation kann so unendliche viele Hürden aufweisen. Als meine Hürde erwiesen sich nun wohl eher die Helfer.
Also umgeschwenkt und mehr durch den beispielhaften Zug die Regeln erläutert.
Der teilnehmender Somalier tat sich überhaupt nicht schwer, blickte trotz "Nicht-Spieler-Übersetzung " recht bald das Wesen des Spiels und gewann auch die Partie.
Danach wollte ein Helfer lieber mit den Migranten Fußball schauen und der Migranten-Mitspieler zog es vor, die Deutsch-Hausi zu machen - fleißiger Bursche.
Ich machte einen weiteren Vorschlag mit Riff-Raff. Der Migrant wurde gegen einen anderen ausgetauscht. Dieses Spiel zog dann und es folgte sogar eine weitere. Meine Übersetzerin sträubte sich auch nicht mehr so sehr bei den Regeln. Wir hatten unseren Spaß. Es wurde richtig herumgeschäkert.
Das Schiff machte Eindruck. Weitere Migranten schauten sich das Treiben an. Ein Pakistani ließ sich spontan zu einer Partie Jenga verleiten. Aber das war es auch - mit der freien Beteiligung.
Eine Helferin will heute Abend auf unserem Treff in der Ghersburg das Terrains sondieren und in vierzehn Tagen mit einer Handvoll Migranten teilnehmen. Ich werde versuchen, mir wieder am nächsten Mittwoch den Spielabend in dem Containerdorf terminlich einzurichten.
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Mein Vorschlag und meine Bitte um Kontakte für die Veranstaltung "Die drei Weisen aus dem Morgenland" fand nach einer Woche noch keine Resonanz (oder überhaupt eine Unterstützung) im Helferkreis - ist vielleicht für Gesellschaftsspiele ein nicht zugestandenes Kulturbestreben.