Im Spiel bilden 96 Karten typische Ereignisse einer ostdeutschen Biografie vor und nach dem Mauerfall ab. Die Spieler werden immer wieder vor Entscheidungen gestellt, so kann die Teilnahme an der Konfirmation das Studium in Moskau vereiteln, oder eine SED-Karriere unliebsame Folgen nach den Ereignissen der friedlichen Revolution nach sich ziehen.
Playing History hat geschrieben:[...] Kein Leben glich dem anderen und so ist auch der Ausgang einer Partie Wendepunkte immer wieder individuell verschieden.
Begleitend wird ein umfangreiches Lehrerheft angeboten, das auf über 50 Seiten Ideen für die Anknüpfung an den Unterricht bietet. Anhand der erspielten Biografien und der einzelnen Ereigniskarten lassen sich durch den Einsatz kreativer Methoden komplexe geschichtliche Sachverhalte zugänglich thematisieren. Zudem können Analogien zu zeitgenössisch relevanten Fragen des Zusammenlebens und der politischen Mitgestaltung hergestellt werden.
Entwickelt wurde das Spiel von Playing History, in Person von Martin Thiele-Schwez und Michael Geithner, die 2014 bereits das DDR-Oppositionsspiel Bürokratopoly von Bürgerrechtler Dr. Martin Böttger für den Einsatz im Unterricht umsetzten. Die Bundeszentrale für politische Bildung zeichnete dieses Projekt mit dem Preis “25 Jahre Mauerfall: Geschichte erinnern – Gegenwart gestalten” aus. “Wir sind der Überzeugung, dass Spiele das beste Medium zur Vermittlung von Geschichte sind”, sagen Thiele-Schwez und Geithner, die einst die größte Sammlung selbstgefertigter Spiele aus der DDR unter dem Titel “Nachgemacht” aufgebaut haben.
Gefördert wurde Wendepunkte durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und unterstützt durch das DDR Museum. Für Schulen und andere Bildungseinrichtungen ist das Spiel kostenlos, kann aber auch privat bestellt werden: http://www.wendepunkte-spiel.de. [...]
Martin Thiele-Schwez und Michael Geis halten übrigens auch Vorträge über spielerische Geschichtsvermittlung, siehe viewtopic.php?f=7&t=384553#p385869.