Brettspiel-Forum

Benötigen reine Kartenspiele eigentlich ein CE-Zeichen auf der Verpackung?

So weit ich weiß ja. Habe jedenfalls noch nicht gegenteiliges gehört. Und macht auch Sinn, Babys knabbern auch gerne an Spielkarten herum (leider auch von Prototypen).

Das CE-Zeichen an sich (ohne jeglichen Bezug auf etwaige anwendbare Verodnungen) ist die primäre Notwendigkeit für die Verkehrsfähigkeit ein Produktes in der Europäischen Union....

Metti schrieb:
>
> Benötigen reine Kartenspiele eigentlich ein CE-Zeichen auf
> der Verpackung?

Ja, denn Kartenspiele gehören zur Kategorie Spielzeug.

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

Hallo
die Aussage von Klaus, ist die Richtige !!!
LG
Rolf

Flori schrieb:
> Und macht auch Sinn, Babys knabbern auch gerne an
> Spielkarten herum (leider auch von Prototypen).

Damit hat es aber nichts zu tun. Du spielst mutmaßlich auf den Warnhinweis an: "Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet. Erstickungsgefahr wegen verschluckbarer Kleinteile!" Dieser Hinweis gehört auf ein reines Kartenspiel allerdings nicht drauf, weil eine Karte kein verschluckbares Kleinteil ist. Maßstab dafür ist ein sogenanntes Schlundmaß. Was dort unzerstört hineinpasst, kann verschluckt werden, und davor muss man dann warnen.

Disclaimer: Diese Angabe ist ohne Gewähr und keine juristische Beratung.

Ja, ich denke auch, das spielt bei reinen Kartenspielen keine Rolle. Mich beschäftigt mehr die Beschichtung der Spielkarten und der gedruckte Toner. Ich möchte nicht einfach nur das CE Zeichen aufdrucken im Vertrauen darauf, dass das alles seine Richtigkeit hat.

Wie würdet Ihr vorgehen?

Gruß
Andreas

> Wie würdet Ihr vorgehen?


Professionell fertigen lassen und mir vom Produzenten bestätigen lassen, dass er alle Normen einhält, die von der EU vorgegeben werden. ;-)

Grüße
Christian

Das Thema hatten wir schonmal. Nein, vermutlich wird das nicht mein Weg sein.

Dann wird dein Weg auch nicht in seriöse Geschäfte, aber durchaus auf den Schreibtisch abmahnwilliger Anwälte sein...

Ohne CE Zeichen kein legaler Vertrieb innerhalb der EU, so einfach ist das.

Du kannst das CE Zeichen draufdrucken und übernimmst damit die Verantwortung, das die gültigen Normen eingehalten worden sind.

Wenn nichts passiert: Toll!

Wenn was passiert und die Normen wurden nicht eingehalten: Nicht angenehm!

Ohne das Zeichen kein Vertrieb in der EU.
Wie Klaus sagte, das mus drauf.

Aber: draufdrucken kann das jeder. Wenn man ein Produkt in den Umlauf bringt, das zu einer CE-Zeichnungspflichtigen Produktgruppe gehört, ist der Inverkerhbringer verantwortlich für die Einhaltung aller Regularien, inklusive aber nicht ausschließlich EN 71 und 2009/48/EC.

Aus meiner Sicht ist es daher nicht nur aus professionellen Gründen besser, da fertigen zu lassen, wo man sich damit auskennt. Damit hat Christian nämlich Recht.

Frank Jaeger
Ludo Fact GmbH

Die Kleinauflagendrucker drucken mit der selben Technik und dem selben Material wie ich hier. Nur würden die Spiele dann doppelt so teuer.

Vermutlich muss ich dann in eine TÜV-Prüfung eines fertigen Kartenspiels investieren, um ganz sicher zu gehen.

Danke für die Antworten
Andreas

wenn Du dir 100pro sicher bist, das diese genauso drucken wie Du, diese aber das CE Zeichen draufpacken würden, dann kannst Du das im Regelfall auch tun.

Checke einfach mal Wikipedia bezüglich CE-Zeichen und EG-Konformitätserklärung...

Naja, ich bin mir nicht sicher, wie gut das von den einzelnen Anbeitern tatsächlich geprüft wird. Bei meinen Anfragen, ob man mir die Konfirmität mit der DIN EN 71 schriftlich bestätigen kann, wurden manche Anbieter etwas kleinlaut...

Letztenendes liegt die Verantwortung auch nicht beim Dienstleister für den Druck, sondern bei dem, der das Spiel verkaufen will. Ich selbst würde mich mit der Hoffung, "es geht schon gut" alleine nicht zufrieden geben. Da ich sehr viele unterschiedliche Auflagen drucken möchte, die aber alle die selben Materialien und Rohstoffe nutzen, werde ich wohl einmal in den sauren Apfel beißen und in eine Prüfung investieren.

frankjaeger schrieb:

> Damit hat Christian nämlich Recht.

Das sagst Du doch nur, um mich bauchzupinseln. ;-)

B, U und ich würden übrigens gerne mal eine Führung durch die Jettinger und Scheppacher Hallen machen ... ich hab das schon lange nicht mehr gemacht und bin mir sicher, ihr habt viele neue Spielzeuge da rumstehen. :-)

FREUNDliche Grüße in den Südosten!

Christian

Christian Hildenbrand schrieb:
> B, U und ich würden übrigens gerne mal eine Führung durch die
> Jettinger und Scheppacher Hallen machen ... ich hab das schon
> lange nicht mehr gemacht und bin mir sicher, ihr habt viele
> neue Spielzeuge da rumstehen. :-)

Nehmt mich mit! :-)

Ach da sag ich auch nicht nein! (Ich kann ja mal behaupten, das wäre "Ausbildungsrelevant" und André muss mit, als mein "Ausbilder") :-P

Für alle die es interessiert hier noch ein paar zusätzliche Informationen bezüglich des CE-Zeichens.

Generell gibt es 2 verschiedene Arten von CE Zeichen:

* Ohne Nummer

Die Erklärung der Konformität erfolgt durch den Inverkehrbringer durch das Anbringen der Kennzeichen. Welche Richtlinien zu beachten sind ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich, der Text der Richtlinien ist, unter anderem, hier: http://eur-lex.europa.eu zu finden. Festzustellen welche Richtlinien anwendbar sind ist ein Vergnügen für sich. Da hat man viel Spielraum mit der Interpretation.

Interessant bei jeder EU-Richtlinie sind erst mal die Artikel 1 "Gegenstand" und Artikel 2 "Anwendungsbereich".

Hier besteht die Möglichkeit durch die entsprechnde Definition festzulegen inwiefern eine Richtlinie überhaupt anwendbar ist. (In Fall der 2009/48/EC ist zum Beispiel die "Altergrenze" von 14 Jahren ein Punkt, an welchen man die Anwendbarkeit ausschließen könnte - dies nur zur Illustration der Komplexität der Materie)

Die Richtlinien erwähnen in ihrem Wortlaut immer wieder "harmonisierte Normen". Dies sind die mit dem Präfix "EN". Der Text dieser Normen ist leider nicht kostenfrei verfügbar; die deutschsprachige Ausgabe kann, zum Beispiel, beim Beuth Verlag www.beuth.de bezogen werden. Die Kosten hierfür sind allerdings teilweise ziemlich happig.

Die Normen haben im Regefall noch einen Zusatz der angibt um welche Landesversion es sich handelt. So ist die deutsche Version der EN 71 eben die "DIN EN 71 - Sicherheit von Spielzeug".

Normen bestehen oft aus mehreren "Teilnormen". Im Fall der EN 71 sind es, zur Zeit, 14 Teile.....



* Mit Nummer

Diese betrifft Produkte, bei denen die formale Feststellung der Konformität durch eine sogenannte "benannte Stelle" erfolgen zu hat. Die angegebene vierstellige Nummer ist einer der benannten Stellen zugeordnet.

Die Ausführungen zur Richtlinien und Normen gelten wie oben beschrieben.




Alles was ich oben geschrieben habe ist keinerlei rechtliche beratung. Vielmehr ist es eine Zusammenfassung der Kenntnisse, die ich beruflich von der Materie "Richtlinien und Normen" habe. Jeder Inverkehrbringer sollte sich, meiner Meinung nach, selbst umfassend informieren oder eine entsprechende Beratung in Anspruch nehmen.


regulatorische Grüße

Klaus

Uuuu da könnte ich mich auch mal anschliessen, war noch nie da. Würde auch Kamera mitnehmen ;-).

Das ist Off-Topic. Vielleicht ein Thema für einen anderen Thread?

Danke
Andreas