Hallo,
welcher Autor hat Fans verdient,
die ihm die Butter auf dem Brot nicht gönnen?
Bei mir stellt sich der Eindruck ein,
dass Marco mit recht gesundem Menschenverstand das Projekt angeht.
Ob es ein Erfolg wird oder ein gute Spielidee vorliegt,
steht da noch mal auf einem ganz anderen Blatt.
Für sich hat er beschlossen, dass die Kombo Autor-Verlag nicht akzeptabel ist;
hat sich die Alternative Schwarmfinanzierung angesehen und als praktikable Möglichkeit erkannt.
Meiner Meinung nach bringt er auch die Voraussetzungen für die Realisation mit.
Und er hat mein vollstes Verständnis, wo er aus der sehr erfolgreichen Gamer-Branche kommt,
sich nun mit dem Designen von Gesellschaftsspielen nicht verschlechtern möchte.
Auch in meinen Augen ist es zu Unrecht eine brotlose Kunst.
Was wäre denn, wenn ein Autor DAS geniale Spiel entwickelt
und er bei den Verlagen auf ein Honorar von 15% oder mehr besteht?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass in einem solchen Fall die meisten Verlagen
es vorziehen werden, weiterhin mittelmäßige Spiele zu veröffentlichen.
Inzwischen habe ich leichte Zweifel an dem Heile-Welt-Gebärden der Spielebranche
und schiele mal rüber zum Hickhack der Einfach Genial / Axio Geschichte.
Betrachten wir das ganze doch mal mit Reallife-Augen.
Wenn Karsten und Andreas wegen einem Kredit zur Bank gehen,
um ein neue Logistik-Halle zu bauen, dann legen die ihre Erfolgsbilanzen vor,
und erhalten die Kreditbewilligung.
Macht das ein Autor für Gesellschaftsspiel, weil er ein Haus mit Büroräumen bauen möchte,
und legt seine Erfolgsbilanz vor, dann bekommt der Sachbearbeiter Pipi in den Augen.
Mich tät´s wirklich wundern, wenn Pegasus-Spiele in den vergangenen Jahren
ihren Erfolg mit den Autoren partnerschaftlich geteilt hätten.
Brauchen sie ja auch nicht, da für die fünf Prozent Honorar verlagsübergreifend Einigkeit vorliegt.
Das ist ziemlich zementiert ...
Und dann dieses für die Verlage leidliche Thema: Schwarmfinanzierung.
Selbst Ravensburger müsste doch zucken,
wenn mit
einem Titel Umsätze in Millionenhöhe an ihnen vorbei fließt.
Pegasus hat den Schritt probiert und tat sich rühmlich.
Die Schwarmfinanzierung zu meistern, scheint mir wahrlich auch ein Kunst zu sein.
Krimsu und Junker haben es ein Mal hier zu Lande probiert; haben aber offensichtlich aufgesteckt.
Vielleicht ist es zu aufwendig für das erzielte Ergebnis.
Die Spieleschmiede läuft ja; aber richtig große Projekte bleiben aus.
Marco - dort werden alle Projekte gelistet - auch die gescheiterten.
Vielleicht ist das Material, was für Dich als Erfahrungswerte relevant sein könnte.
Gibt es solche Listen auch bei Kickstarter und Startnext?
Worauf Marcos Ansinnen beruht, verstehe ich schon.
Mit
Tortuga 1667 verfolge ich ein Projekt,
wo ich der Meinung bin, dass das Spieledesignen keine brotlose Kunst sei muss.
Ob es mit dem Startprojekt gleich ein Kaliber von Medioevo Universalis sein sollte,
muss Marco sicher selbst noch ergründen.