Mit World of Warcraft: The War Within veröffentlicht Blizzard am 27. August 2024 die zehnte Erweiterung und feiert gleichzeitig sein 20-jähriges Jubiläum. Das neue Add-On bietet euch zahlreiche UI-Anpassungen, die Möglichkeit, die Mechanik des Drachenreitens mit verschiedenen Reittieren zu nutzen und die Maximalstufe eurer Charaktere auf 80 zu erhöhen. Aufgrund der vielen Spinnen, denen ihr in der zehnten Erweiterung begegnen werdet, führen die Entwickler auch erstmals einen Arachnophobia-Modus ein.
Außerdem ist es erstmals möglich, viele Instanzen mit weniger als 5 Spielern oder komplett alleine zu bestreiten. Damit setzt Blizzard seinen Weg fort, den Spielern möglichst viele Freiheiten bei der Ausstattung ihrer Charaktere zu lassen. Auch wenn die Käufer der 89,99 Euro teuren Epic Edition bereits drei Tage früher in das neue Abenteuer starten konnten, gibt es noch nicht genügend Spielerrezensionen, um sagen zu können, wie gut The War Within bei der Community ankommt. Wichtig dafür ist vor allem der Endgame-Content, der neben dem Leveln Herz und Seele des Spiels ist.
The War Within mit neuer Story-Trilogie
The War Within ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie, die sich zur Weitenseelen-Saga zusammenfasst. Activision Blizzard erzählt von Azeroth, das mit seinem strahlenden Gesang Visionen an verschiedene wichtige Charaktere sendet, sowie von den beiden Nachfolgern World of Warcraft: Midnight und The Last Titan. Darunter sind Helden wie Khadgar, Jaina und Thrill. Wahrscheinlich gab es ähnliche Vorfälle, bevor der Leerenfürst Dimensius die Astralwelt zerstörte. Inzwischen zieht Xal’atah, die neue Schurkin der Erweiterung, die Fäden. Sie ist im Besitz des Dunklen Herzens. Ein mächtiges Artefakt mit noch unbekannten Kräften. Aleria Windläufer ist derzeit auf der Suche nach Xal’atah und dem dunklen Herz, doch bislang ohne Erfolg. Um herauszufinden, was der strahlende Gesang für die Zukunft Azeroths bedeutet, müsst ihr sie bei ihrer Mission unterstützen und ins Innere des Planeten reisen.
Die neuen Gebieten werden düster
Unter der Oberfläche Azeroths, im Reich von Khaz Algar, tobt der Krieg. In den vier neuen Zonen werdet ihr uralte Zivilisationen entdecken, die euch teils feindlich, teils freundlich gesinnt sind. Es handelt sich um Azj-kahet, das Zentrum der nerubischen Gesellschaft, die Insel der Dornen an der Oberfläche, die industriell geprägten Schallenden Tiefen und den unerwartet unberührten und gigantischen Heilsturz. Mit Stufe 70 bis 73 beginnt man auf der Insel von Dorn, die an der Oberfläche von Khaz Algar liegt. Sie ist die Heimat der Erdoberflächenbewohner und vieler anderer Arten. Es ist ein unberührtes Paradies mit schwellenden Gewässern, blühenden Pflanzen und fruchtbarem Boden. Hier kann man den Irdenen begegnen, die aus geschmolzenem Honig Glutbräumet brauen. Die Herzen der Hainbäume glühen wie Lava. Außerdem gibt es eine riesige Festungsstadt, in der die Eidgeschworenen leben und den Titanen dienen.
Unterhalb der Dorninsel liegen die Schallenden Tiefen für die Levelbereich 73 bis 75, in denen die Erlasse bestimmen, wie die Irdenen ihre Arbeit verrichten. In den industriellen Bereichen dieses Höhlensystems stehen große, komplexe Maschinen, die mit Lava betriebene Schmieden und Wasserwerke antreiben. Die Leidenschaft der Maschinenflüsterer besteht darin, diese gigantischen Anlagen zu reparieren und in Betrieb zu setzen. Und dann ist da noch die Schönheit der Natur. Sie gedeiht dort, wo das Sonnenlicht durchdringt und das Wasser von oben herabfließt, um das Grün, die Blumen und die Kreaturen zu nähren, die man sonst nur in Höhlen findet. Die Kobolde dringen immer häufiger ein, wenn die Population der Maschinenflüsterer zurückgeht.
Heilsturz und Azj-Kahet könnten kaum gegensätzlicher sein
Ein riesiger Kristall an der Höhlendecke erleuchtet Heilsturz. Das hat zur Folge, dass hier sogar eine blühende Vegetation gedeiht und mehrere Völker überleben. Darunter die Arathi, lichttreue Menschen, die sich immer wieder gegen die Neruber zur Wehr setzen. Im Gegensatz zu den anderen Gebieten scheint Heilsturz auch von schweren Schäden verschont geblieben zu sein. Hier haltet ihr euch idealerweise zwischen den Stufen 75 und 78 auf. Im Herzen des Reiches der Neruber liegt Azj-Kahet, das Zentrum ihrer Kultur. Hier wurde Xal’atath geboren, um die Neruber mit völlig neuen Fähigkeiten zu stärken und so eine Armee zu schaffen, die niemand aufhalten kann. In diesem vierten und letzten Gebiet solltet ihr die letzten 2 Level bestreiten, um die Maximalstufe 80 zu erreichen.
Die Kriegsmeute in The War Within macht vieles einfacher
Die Kriegsmeute bietet eine Reihe von Verbesserungen, die mit dem Patch 11.0 eingeführt wurden. Ziel ist es, die Fortschritte eurer verschiedenen Charaktere zusammenzufassen und in einen Account-Fortschritt zu zusammenzufassen. Daher werden in Zukunft die meisten Erfolge und Fortschritte im Spiel für alle Charaktere freigeschaltet. So wird der Fortschritt in den Ruhm- und Rufgruppen rückwirkend für Dragonflight und die kommenden Inhalte für alle eure Charaktere gleich. Ihr teilt euch also die Freischaltungen und Ruhmstufen mit allen Charakteren. Auch viele Questreihen, die ihr bereits mit einem Charakter abgeschlossen habt, gelten als „von der Kriegsmeute abgeschlossen“. Wenn ihr diese Quests nicht noch einmal mit anderen Charakteren machen wollt, könnt ihr sie ausblenden.
Zudem habt ihr ab sofort die Möglichkeit, Transmogteile für alle Rüstungsklassen zu sammeln. So ist es euch als Stoffträger möglich, nicht nur Stoffausrüstung freizuschalten, sondern auch Leder, Kette und Platte. Damit euch mit eurer Kriegsmeute nicht so schnell der Platz ausgeht, gibt es eine weitere Neuerung: Die Kriegsmeutenbank. Sie hat 500 Plätze, die sich eure Kriegsmeute teilen. Allerdings ist es ziemlich teuer, alle Plätze freizuschalten. Mehr als 3 Millionen Gold werden euch dafür abverlangt. Über ein neues Menü könnt ihr diverse Spielwährungen an eure Charaktere versenden. So könnt ihr auch mit Zweitcharakteren schneller Belohnungen freischalten, wenn euer Hauptcharakter mehr Ressourcen hat, als er benötigt. Schließlich werden in Zukunft auch die Erfolge zusammengefasst: Das bedeutet, dass sich alle Charaktere an einem Erfolg beteiligen und diesen auch nur einmal erhalten müssen.
The War Within erstmals mit Solo-Endgame
Die Mythic+ Instanzen haben es bereits in den vergangenen Erweiterungen ermöglicht, mit nur fünf Spielern an sehr gute Ausrüstung zu kommen. Auch wenn diese und natürlich die Raidinstanzen weiterhin ein fester Bestandteil des Spiels bleiben, führt Blizzard mit The War Within nun die Tiefen ein. Bei den Tiefen handelt es sich derzeit um 13 Mini-Instanzen, die ihr mit bis zu fünf Spielern absolvieren könnt, aber nicht müsst. Welche Rollen eure Mitspieler übernehmen oder ob ihr die Instanz komplett alleine bestreitet, bleibt euch überlassen. Solltet ihr mit weniger als fünf Spielern starten, wird euch Brann Bronzebart als Begleiter zur Seite stehen. Er kann nicht nur im Level aufsteigen, sondern auch drei von vielen möglichen Fähigkeiten erlernen.
Diese erhaltet ihr neben Gold, Ressourcen und Ausrüstung am Ende der Tiefen als Belohnung. Brann kann als Schadens- oder Heilerklasse eingesetzt werden. Rolle und Fähigkeiten sind flexibel austauschbar. Wird er im Kampf besiegt, ist er für eine Weile benommen und kehrt dann selbstständig in den Kampf zurück. Ihr könnt ihn aber auch durch Anklicken zurückholen. Solltet ihr hingegen sterben, könnt ihr zum Anfang oder zu einem Wiederbelebungspunkt zurückkehren. Ab Schwierigkeitsstufe 4 bleibt dies allerdings nicht mehr ungestraft. Jede Wiederbelebung verringert dann die Belohnung am Ende. Eine Wiederbelebung durch einen Mitspieler schadet euch nicht, Geist freilassen oder einen Seelenstein einsetzen dagegen schon. Belohnungen gibt es aber auch in der großen Schatzkammer. Die Stufe der Ausrüstungsgegenstände richtet sich dann nach der maximal erreichten Stufe in den Tiefen.
Irdene als verbündetes Volk und Heldentalente
Mit der Erweiterung The War Within führt Blizzard diesmal keine neue Klasse ein, dafür aber ein neues verbündetes Volk: die Irdenen. Sie erinnern stark an die Zwerge der Allianz, haben aber eine steinerne Haut, die noch mit Schmuck verziert werden kann. Dieses Volk schaltet ihr frei, indem ihr einige Nebenquestserien und die Levelkampagne abschließt. Zusätzlich benötigt ihr noch eine Questreihe, die möglicherweise erst einige Wochen nach dem Release freigeschaltet wird. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass es noch eine Weile dauern wird, bis ihr die Irdenen selbst spielen könnt. Sobald dies der Fall ist, könnt ihr sie sowohl auf Seiten der Allianz als der Horde spielen.
Neu sind auch die Heldentalentbäume. Anstatt den ohnehin schon recht komplexen Talentbaum noch weiter aufzublähen, hat sich Blizzard für einen anderen Weg entschieden. Ab Level 71 kann man ein Heldentalent auswählen und dann mit 11 Knotenpunkten in die Tiefe gehen. Es ist zwar möglich, alle Talente bis Level 80 zu erlernen, aber an manchen Stellen muss man sich zwischen zwei Talenten entscheiden. Welches Heldentalent das optimale ist, hängt vor allem von der Rolle ab, die ihr spielt.
Fazit zu World of Warcraft: The War Within
Das neue Add-on The War Within birgt für WoW-Veteranen keine großen Überraschungen, sondern bietet die gewohnte World of Warcraft-Erfahrung, die den meisten Fans der Serie gefallen dürfte. Aber auch diejenigen, die dem Spiel vielleicht schon vor längerer Zeit den Rücken gekehrt haben, könnten Gefallen an den Neuerungen finden. Gerade wenn Zeit oder der indirekte Gildenzwang ein Grund waren, World of Warcraft zu beenden, könnte man dank der vielfältigen Möglichkeiten auch mit wenig Zeitaufwand, ohne Gilde und dank der Tiefen-Instanzen nun sogar ohne Gruppe interessante Herausforderungen meistern und dafür Belohnungen erhalten, die mit heroischen und mythischen Instanzen mithalten können.
Auch wer einen langen Levelgrind befürchtet, kann beruhigt sein: Gerade mit dem Dungion-Finder erreicht ihr Stufe 70 recht schnell. Aber auch von Level 70 bis 80 braucht ihr nur 10 Stunden. Noch schneller geht es mit dem Dungeon-Finder, was aber aufgrund des fehlenden Endgames derzeit wenig Sinn ergibt. Die Kampagne komplett durchzuspielen ist auf lange Sicht deutlich sinnvoller, gerade auch für den Rufgewinn. Anders sieht es mit euren Zweitcharakteren aus. Hier teilt ihr euch Ruf und Questfortschritt, so dass ihr getrost auf die Kampagne verzichten könnt.
Transparenzhinweis: Das PC-Spiel „World of Warcraft: The War Within“ wurde für diesen Test kostenlos von Blizzard zur Verfügung gestellt.