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Zur Übersetzung von Roman & Lied von Eis und Feuer

Sachfremdes
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Zottelmonster
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Zur Übersetzung von Roman & Lied von Eis und Feuer

Beitragvon Zottelmonster » 7. Februar 2012, 08:29

Erlaube mir mal die Diskussion aus dem "Schalchten von Westeros"-Faden zu entführen.

Alucard hat geschrieben:Ich fand die letzten Post sehr interessant. Obwohl ich die Englische Sprache sehr gerne mag, finde ich aber auch Deutsch eine sehr vielfältige Sprache :) .

Wenn die "Verdeutschung" bedeutet, dass Begriffe wie "snow" übersetzt werden, dann finde ich das begrüssenswert. Wurden denn auch Fantasie-Eigennamen eingedeutscht? Dort fände ich das nicht so toll, doch beim Namen "snow" finde ich es besser, weil ich denke, dass Anglizismen die Stimmung einer mittelalterlichen Fantasywelt stören.


Soweit ich wieß, wurden auch nicht zwingend englische Namen "übersetzt", was ich auch nciht so glücklich finde. Beispielsweise hat man aus Lannister Lennister gemacht. Kann mich da aber auch irren.

Das wurde lang und breit auf http://www.eis-und-feuer.de diskutiert und da wurde auch immer wieder gesagt, dass dies und das in der Neuauflage der Neuübersetzung noch geändert wird.

Solche Übersetzung Lannister zu Lennister finde ich auch eher überflüssig, weil sie vom Leseverständnis keinen Mehrwert bringen, außer einem Vokalwechsel, der vielleicht phonetisch das Wort mehr in den deutschen Sprachgebrauch bringt. Wobei [Lanista] (wie auch immer man vernünfitge Lautschrift im Browser macht) kein wirklicher Stolperstein im Deutschen ist.

Aber vielleciht hat ja jemand die neue Bücher und kann mal sagen, ob auch wirkliche Fantasienamen übersetzt wurden. Ich steuere dazu aber dem 28. Mai was bei. Dann hab ich das neue Buch hoffentlich durch.
Zuletzt geändert von Ben2 am 8. Februar 2012, 08:16, insgesamt 1-mal geändert.

lueg
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Leid von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon lueg » 7. Februar 2012, 15:06

Kann vielleicht jemand die betreffenden Antworten im "Battles of Westeros"-Thema hierher verschieben; habe auch gerade wieder dort geantwortet :)

Bei nicht sprechende Namen dürften ausschließlich aus von dir schon erwähnten phonetischen Gründen übertragen worden sein.
Bei Lannister ist es noch weniger ersichtlich, aber bei Royce -> Rois z.B. sieht man es sehr gut.

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Lorion42
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Leid von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Lorion42 » 7. Februar 2012, 16:46

Und so altmodisch, sieht das doch viel besser aus als nach den ganzen Lautverschiebungen...

Alucard
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Leid von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 7. Februar 2012, 23:35

Cool (ja, ein Anglizismus ;) ), dass du hier einen Thread eröffnet hast.

Ich muss mich da Zottelmonster anschliessen. Wenn Lannister in Lennister übersetzt wird, dann macht das in meinen Augen kein Sinn. Das ist ja eigentlich auch keine Übersetzung, sondern wohl einfach eine "phonetische" Anpassung. Obwohl für mich "Lenistr" nicht weniger anglikansich klingt als "Lanistr".

Die folgenden Dinge sind allgemeiner Natur und beziehen sich nicht auf die Das Lied von Eis und Feuer-Saga.

Das mit den Anglizismen ist keine einfache Angelegenheit. Zum Beispiel finde ich, dass das Wort "Sir" in einem "Mittelalter-Fantasy"-Buch so belassen werden könnte, ich finde es klingt nicht fremd. Auch Ausdrücke wie "My Lord" [gesprochen etwa: mii Lord] finde ich in Ordnung, wobei man das auch mit "Mein Herr" passend übersetzen könnte. Da fällt mir ein, dass es meines Wissens bei Der Herr der Ringe eine ähnliche Diskussion gab.

Aber wenn wir schon von Übersetzungen reden: Ich weiss nicht wie viele von euch den neusten Teil des Videospiels The Elder Scrolls V: Skyrim kennen, ich aufjedenfall habe ihn. Skyrim ist der Name einer Provinz und wurde mit "Himmelsrand" übersetzt, was ich sehr passend finde. Ich habe auf Youtube jemand gesehen, der total Fan war von der deutschen Übersetzung, aber es eine "Todsünde" fand, dass "Skyrim" in "Himmelsrand" übersetzt wurde. Aber ich finde es klingt total doof, wenn in einer mittelalterlichen Fantasywelt jemand sagt: "Meine Heimat ist Skyrim"; "Meine Heimat ist Himmelsrand" klingt doch viel thematischer, oder was meint ihr? Es gibt einen Ort, der heisst "Riverwood" und dieser wurde mit "Flusswald" übersetzt, auch dass gefällt mir sehr gut. Obwohl ich die Übersetzung sehr gut finde, wurden dann doch einige Namen nicht übersetzt. Es gibt ein Gebiet, dass sich "Pale" nennt und auch im Deutschen eigentlich englisch ausgesprochen wird ("peil").

So, aber jetzt doch noch ein paar fragen zu A Game of Thrones.

1.) Heisst die Saga eigentlich A Game of Thrones oder The Song of Ice and Fire? Ich wurde ja auf die Bücher nur dank FFG und ihrer kosequenten Werbung auf ihrer Homepage für ihre Spiele aufmerksam. Ich wusste anfangs gar nicht, dass es sich um einen Fantasy-Epos handelt, bis dann die Serie anlief und ich mich genauer informiert habe. Ich fand übrigens immer, dass "A Game of Thrones" ein wahnsinnig cooler Name für ein Spiel ist, in dem es um Macht und um Intrigen geht. Und ich fand auch den Spruch, mit dem die Serie auf TNT beworben wurde unheimlich cool: "Winter is coming" - und dann sehe ich im Trailer eine schönen "nordische" Fantasy-Welt, mit Raben, Wölfen und Rittern - Super! :)

2.) Im anderen Thread wurde es schon kurz diskutiert. Wie siehts denn genau aus mit der Magie in Westeros? Obwohl ich Fantasy sehr gerne mag, hat mir in der Serie gefallen, dass Magie eher so auftaucht:

Zu Beginn kamen mir die ganzen magischen Einsprenksel eher wie mythische, abergläubische Verklärungen vor, zunehmend wurde ihre Macht aber konkret
(Zitat von lueg aus dem Thread Die Schlachten von Westeros)

Wie ist es denn im Verlauf der weiteren Geschichte?

Was aber klar ist: ihr habt mein Interesse geweckt und ich werde nach meinen Prüfungen mit dem ersten Band anfgangen. Aber ich musste feststellen, dass es die wohl nur noch in Taschenbuch-Form gibt und nicht als gebundene Editionen, ist das tats. so?

P.S.: Ist es irgendwie machbar, die anderen Posts vom Thread Die Schlachten von Westeros hierher zu verfrachten, sodass alles wieder seine Ordnung hat? :)

P.P.S: lorion hat recht, Royce sieht irgendwie schon "altmodischer" und stimmiger aus als Rois. Vor allem ist für mich "Rois" französisch :)

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Leid von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Sempify » 7. Februar 2012, 23:57

@Alucard: Ich kann dir in nahezu allen Punkten zuzustimmen.

Sir oder My Lord sind althergebrachte britische Anreden, die man sicher nicht zwingend übersetzen muss. Was Skyrim betrifft bin ich auch deiner Meinung, die Übersetzungen finde ich viel treffender. Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich jetzt erst verstanden habe, was Skyrim bedeutet. Ich bin vorher davon ausgegangen, dass es ein bloßer Eigenname sei. Ist nicht der Sinn von Bedeutungen wie "Himmelsrand" oder "Flusswald", dass man auch versteht was damit ausgesagt wird? Ich denke da an Kinder, die sich unter Skyrim oder Riverworld garnichts vorstellen können (Mal abgesehen davon, dass sie solche Bücher wahrscheinlich noch nicht lesen).
Werde übrigens auch mit dem ersten Band nach meinen Studi- Prüfungen anfangen (ein Freund meinte- eines der besten Bücher, die er gelesen hat). Ich bin gespannt :D

lueg
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Leid von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon lueg » 8. Februar 2012, 00:23

Alucard hat geschrieben:Ich muss mich da Zottelmonster anschliessen. Wenn Lannister in Lennister übersetzt wird, dann macht das in meinen Augen kein Sinn. Das ist ja eigentlich auch keine Übersetzung, sondern wohl einfach eine "phonetische" Anpassung. Obwohl für mich "Lenistr" nicht weniger anglikansich klingt als "Lanistr".


Eben, phonetische Anpassung...damit es keine Diskussionen gibt, ob "Lannister" englisch (wie "Lennister") oder deutsch (wie "Lannister") ausgesprochen werden muss.
Das selbe gilt für Rois: weil ich weiß, dass alles (mehr oder weniger konsequent) "eingedeutscht" wurde ist es dem Leser klar, dass es (deutsch) "ROIS" heißt, eben wie im Englische "Royce" [und nicht ROIKE, ROISE oder gar französisch ROA].
Genau deshalb hat man diese phonetische Anpassung offensichtlich vorgenommen.

Alucard hat geschrieben:Zum Beispiel finde ich, dass das Wort "Sir" in einem "Mittelalter-Fantasy"-Buch so belassen werden könnte, ich finde es klingt nicht fremd. Auch Ausdrücke wie "My Lord" [gesprochen etwa: mii Lord] finde ich in Ordnung, [...]


Eben, weil man heutzutage solche Anglizismen von frühester Kindheit an gewöhnt ist :) ...vor allem Hollywood sei Dank... (was mir dabei gerade auffällt: früher wurden doch so gut wie alle Filmtitel mehr schlecht als recht ins Deutsche übersetzt; das fällt in den letzten Jahren doch zunehmend weg oder? also alles englische Filmtitel...)


Alucard hat geschrieben:So, aber jetzt doch noch ein paar fragen zu A Game of Thrones.

1.) Heisst die Saga eigentlich A Game of Thrones oder The Song of Ice and Fire? Ich wurde ja auf die Bücher nur dank FFG und ihrer kosequenten Werbung auf ihrer Homepage für ihre Spiele aufmerksam. Ich wusste anfangs gar nicht, dass es sich um einen Fantasy-Epos handelt, bis dann die Serie anlief und ich mich genauer informiert habe. Ich fand übrigens immer, dass "A Game of Thrones" ein wahnsinnig cooler Name für ein Spiel ist, in dem es um Macht und um Intrigen geht. Und ich fand auch den Spruch, mit dem die Serie auf TNT beworben wurde unheimlich cool: "Winter is coming" - und dann sehe ich im Trailer eine schönen "nordische" Fantasy-Welt, mit Raben, Wölfen und Rittern - Super! :)

2.) Im anderen Thread wurde es schon kurz diskutiert. Wie siehts denn genau aus mit der Magie in Westeros? Obwohl ich Fantasy sehr gerne mag, hat mir in der Serie gefallen, dass Magie eher so auftaucht:

Zu Beginn kamen mir die ganzen magischen Einsprenksel eher wie mythische, abergläubische Verklärungen vor, zunehmend wurde ihre Macht aber konkret
(Zitat von lueg aus dem Thread Die Schlachten von Westeros)

Wie ist es denn im Verlauf der weiteren Geschichte?


1) "A Song of Ice and Fire" heißt die Saga, "A Game of Thrones" war der Titel des ersten Romans. Dass vorzugsweise "A Game of Thrones" als Titel für bestimmte Umsetzungen (Serie, Spiele etc.) verwendet wird, erkläre ich mir genau mit deinem Empfinden: er passt einfach wie die Faust aufs Auge auf die (bisher von mir gelesene) Handlung - viel besser als "A Song of Ice and Fire" (vielleicht wird der Titel durch den weiteren Verlauf der Saga noch verständlicher - die Schlagworte Eis und Feuer zeichnen sich ja deutlich ab; bisher erschien mir der Song aber nur als das Lieblingslied eines verstorbenen Targaryen)

2) Weil du mich schon zitiert hast: großteils kommt die Geschichte ohne "Übermenschliches" aus - im Gegensatz steht eigentlich das zutiefst Menschliche durchgehend im Vordergrund.
Aber je weiter die Handlung fortschreitet, desto wirkmächtiger werden metaphysische Kräfte - prinzipiell stört es aber nicht, weil es nie kitschig oder unüberschaubar wird (es bleibt in der Handlung durchgehend außergewöhnlich und wird nie "normal"; normal bleibt der Mensch in seinem Handlungsspielraum!!!). Mich persönlich stört es hin und wieder, weil ich das Gefühl habe, dass der Autor damit nur sonst unlogische Entwicklungen erreichen will.

Alucard hat geschrieben:Was aber klar ist: ihr habt mein Interesse geweckt und ich werde nach meinen Prüfungen mit dem ersten Band anfgangen. Aber ich musste feststellen, dass es die wohl nur noch in Taschenbuch-Form gibt und nicht als gebundene Editionen, ist das tats. so?


Ich habe selber erst vor etwa 1 Jahr begonnen und dabei gleich mit der deutschen Neuauflage: die gibt es glaub ich nur als Taschenbuch und zweigeteilt (also original Band 1 = Band 1 + 2 dieser Ausgabe); die alte deutsche Ausgabe ebenso. Die englische Originalfassung gibt es sicher als gebundene Ausgabe und ich glaube es gab auch deutsche Sonderausgaben, die gebunden waren und nicht geteilt.
Bin mir aber nicht sicher.
Aber es kommt ja sowieso nur auf den Inhalt an ;)
Viel Spaß damit auf jeden Fall...

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Zottelmonster » 8. Februar 2012, 14:12

@ phonetische Übersetzung: Wenn ich allerdings "Royce" phonetisch ins deutsche bringen will, dann übersetze ich das mit "Reuss". Weil die Kombination "oi" schon auf ein Fremdwort hinweißt und ziemlich undeutsch wirkt. Die deutsche Sprache kennt nun mal die Diphtonge au, eu und ei.

Zum Titel der Serie: Ich finde so ab Buch 5 (im deutschen) wird schon "deutlich", warum das Ganze "Das Lied von Eis und Feuer" heißt. Aber der Titel "A Game of Thrones" ist für die ersten beiden englischen Bände sehr passend. Aber das Lied wird glaube ich noch weiter ausgedeutet. AMn hört ja an allen Ecken und Enden die verschiedenen Prophezeiungen.

Der Fortschritt des Übermenschlichen und der MAgie ist in dem Buch für mich unheimlich faszinierend, weil sich diese Ereignis nach und nach in den Handlungen einschleichen. Von Buch zu Buch wird es mehr aber es steht bisher nicht im Vordergrund. Dadurch, dass diese Geschehnisse nur so langsam eingeflochten werden, wekcten sie in mir zumindest eine unheimlich Neugier darauf, woher die Mächte stammen.

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 9. Februar 2012, 01:40

Sorry, dass ich noch mal frage, aber im Thread Die Schlachten von Westeros hat django79 etwas wegen der Übersetzung geschrieben. Ich blicke gerade nicht mehr durch ;)

Welche Übersetzung solls denn nun sein? die Neue oder die Alte? Irgendwie möchte ich die Bücher halt schon auf Deutsch lesen....

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon lueg » 9. Februar 2012, 11:19

Alucard hat geschrieben:Welche Übersetzung solls denn nun sein? die Neue oder die Alte? Irgendwie möchte ich die Bücher halt schon auf Deutsch lesen....


Wenn du neu anfängst, würd' ich dir auf jeden Fall die neue Übersetzung empfehlen. Das größte Manko, Umgewöhnung auf die Neuübersetzung, fällt damit sowieso weg und ab dem 5. Originalband wird es sowieso keine alte deutsche Übersetzung mehr geben, da müsstest du dich später sowieso an die neue Version halten.

Kleiner Tipp noch:
vor allem die Ortsnamen würde ich mir auf Englisch mal anschauen, weil sie - wie schon von django79 erwähnt - im Original meist gehaltvoller im Hinblick auf ihre historische Bedeutung sind.

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 11. März 2012, 23:06

So, nachdem ich die ersten beiden Bücher "Die Herren von Winterfell" und "Die Erben von Winterfell" innerhalb von rund zwei Wochen gelesen habe, komme ich beinahe nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Ich bin extrem froh, dass ich die Bücher auf Deutsch lese. Ich finde die Sprache in den Büchern unglaublich toll. Selten habe ich eine so atmosphärische und lebendige zugleich extrem realistische Sprache in einem Buch erlebt. Einfach nur genial. Zudem zeigt das Buch bzw. die Übersetzung, wie breit die Deutsche Sprache ist und wie viel man damit machen kann. Die sehr authentischen Gewalt- und Liebesszenen funktionieren wunderbar als Stilmittel und sowieso legt das Buch ein Realismus an den Tage, welcher ich unglaublich gut finde. Zudem finde ich es einfach nur genial, dass jedes Kapitel aus der Sicht einer Person geschrieben ist. Obwohl doch eine Fantasy-Geschichte, ist die Welt einfach extrem glaubhaft. Und wie bereits gesagt: Es ist wirklich eine Tolle Übersetzung.

Natürlich tritt das Problem wegen den (Eigen-)Namen auf, doch wenn man so wie ich ein Neueinsteiger ist, dass stört das wirklich nicht. Zum Glück heisst es "Jon Schnee" und nicht "Jon Snow", das würde überhaupt nicht passen. Zudem Stört mich die Eindeutschung von Lannister beispielsweise überhaupt nicht.

Wie ihr vielleicht merkt, kann ich meine Begeisterung kaum zurückhalten. Für mich ist es bis jetzt wirklich ein Meisterwerk; sogar die Buchumschläge der neuen Blanvalet-Reihe finde ich einfach nur super; nicht irgend so ein kitischiges Fantasybild.

Meine neue Lieblingsbücher bis jetzt; morgen hole ich mir Band drei und hoffe, dass es so weiter geht wie bis jetzt. Und ende Monat hole ich mir die erste Staffel auf Blue-ray. Jeeeh :D

(Und dann muss ich mir wohl noch das Brettspiel und das LCG zulegen... ;)

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Zottelmonster » 12. März 2012, 17:31

Ja, das alte Cover ist wirklich zum weglaufen gewesen.

Ich sitze auch schon auf glühenden Kohlen mit dem Blick zum Mai...

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 12. März 2012, 19:44

Ist bekannt, nach wie vielen Bänden die Geschichte abgeschlossen ist?
Erstens: Starks are always right eventually. Winter is coming.
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Zottelmonster » 13. März 2012, 08:08

Geplant sind 7 englische, also in der deutschen Übersetzung 14 Bände.

Allerdings ist nocht nicht bekannt, wie der Autor das hinbekommen will :-/ Der hat sich für die letzten Bände sehr viel Zeit gelassen. Und er ist nicht mehr der jüngste und wohl auch nicht die Person mit dem gesündesten Lebensstil auf diesem Planeten. Ich will hier keinen Teufel an die Wand malen, aber ich hab da immer so ein komisches Gefühl im Magen.

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon lueg » 13. März 2012, 10:59

Kann deine Begeisterung voll und ganz nachvollziehen, vor allem nach den ersten beiden Bänden, die für mich wirklich die allerbesten sind.
Ich habe am Sonntag mit Band 7 wieder angefangen und bin etwas enttäuscht, weil nach dem unversöhnlichen Ausgang von Band 6 (siehe bei einem früheren Beitrag von mir) nun gleich wieder mit gänzlich neuen Charakteren gestartet wird und sich die Geschichte dadurch wohl noch mehr verzweigen und verkomplizieren wird. Nichtsdestoweniger hat mich das Fieber wieder gepackt und das erste Cersei-Kapitel hat schon mal Lust auf mehr gemacht ;) .

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 13. März 2012, 16:50

Ja, ich kann Zottelmonsters Argumentation gut nachvollziehen. Hoffen wir das Beste. Wie lange hatte denn Martin, um den neusten Band fertigzustellen? Wobei die englische Version von a dance with dragons meines Erachtens ja schon draussen ist - fehlen also noch zwei Bände , das sollte er schon schaffen ;)

Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits sind jedoch die vielen Namen und Characktere - es gibt schon momente, wo man ein wenig denn Überblick verliert...seht ihr das auch so?

Hat jemand von euch schon die komplett die erste Staffel gesehen? Was sind eure Eindrücke davon?
Erstens: Starks are always right eventually. Winter is coming.
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon lueg » 13. März 2012, 19:16

Ursprünglich war das Lied, glaub ich, auf 3 Bände angelegt...und nachdem ich ja jetzt mit dem 4. Originalband angefangen habe und sich dabei die weitere Verästelung abzeichnet, kann ich mir nicht vorstellen, dass Band 7 einen (versöhnenden, logischen und dem Auftakt gerecht werdenen) Abschluss bilden kann :) .

Alucard hat geschrieben:

Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits sind jedoch die vielen Namen und Characktere - es gibt schon momente, wo man ein wenig denn Überblick verliert...seht ihr das auch so?

Hat jemand von euch schon die komplett die erste Staffel gesehen? Was sind eure Eindrücke davon?


Die wichtigsten Charaktere kann man sich schon merken, die unwichtigen kommen in der Regel sowieso nur 1 mal (Register), max. 2 mal (Register und 1x Text) vor; die merk ich mir auch nicht...

Hab die Staffel im Netz angeschaut:
m.M.n. super Ausstattung und Charaktere; aber klarerweise erreicht die Verfilmung in keinster Weise die Tiefe der Bücher - vor allem bei Martins ausuferndem Beschreibungsdrang und den facettenreichen Charakterzeichnungen kommt dieser Umstand schwerwiegend zu tragen. Nach der Lektüre, aber auf jeden Fall zu empfehlen!!

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 13. März 2012, 21:46

lueg hat geschrieben:Die wichtigsten Charaktere kann man sich schon merken, die unwichtigen kommen in der Regel sowieso nur 1 mal (Register), max. 2 mal (Register und 1x Text) vor; die merk ich mir auch nicht...

Hab die Staffel im Netz angeschaut:
m.M.n. super Ausstattung und Charaktere; aber klarerweise erreicht die Verfilmung in keinster Weise die Tiefe der Bücher - vor allem bei Martins ausuferndem Beschreibungsdrang und den facettenreichen Charakterzeichnungen kommt dieser Umstand schwerwiegend zu tragen. Nach der Lektüre, aber auf jeden Fall zu empfehlen!!




Ja das stimmt; die wichtigsten Charaktere kann man sich schnell merken. Ich sehe es einfach als ein Stilmerkmal von Martin; es verleiht der Geschichte irgendwie zusätzliche Tiefe.

Ja klar, die Bücher sind ja (fast) immer besser als die entspr. Verfilmungen. Ich habe nur zwei Folgen gesehen (bevor ich die Bücher gelesen hatte) und diese haben mir sehr gut gefallen. Wie gesagt, Ende Monat hole ich mir die Staffel auf Blue-ray.

Schafft es aber die Serie die wesentlichen Handlungsstränge derart herunterzubrechen, dass das Gesamtkonzept noch funktioniert? Was ich mich auch gefragt habe: Wie viele Staffeln werden wohl gedreht? Natürlich hängt das vom Erfolg ab, aber eig. müsste es ja 7 Staffeln geben (falls Martin die Reihe noch zuende schrieibt). Es wäre ja sehr schade, wenn die Serie quasi unabgeschlossen wäre - wobei ich irgendwie nicht denke, dass wirklich alle Bücher verfilmt werden.

@lueg: Denkst du wirklich nicht, dass 7 bzw. 14 Bücher es schaffen, die Gesichte logisch zuende zu bringen? Das finde ich interessant, hoffe aber das Martin das doch schafft. Dann mache ich mich auf viele Verschachtelungen und Handlungsströme gefasst ;)
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon lueg » 13. März 2012, 22:50

Alucard hat geschrieben:Schafft es aber die Serie die wesentlichen Handlungsströme derart herunterzubrechen, dass das Gesamtkonzept noch funktioniert? Was ich mich auch gefragt habe: Wie viele Staffeln werden wohl gedreht? Natürlich hängt das vom Erfolg ab, aber eig. müsste es ja 7 Staffeln geben (falls Martin die Reihe noch zuende schrieibt). Es wäre ja sehr schade, wenn die Serie quasi unabgeschlossen wäre - wobei ich irgendwie nicht denke, dass wirklich alle Bücher verfilmt werden.


Also die Verfilmung des ersten Bandes hat m.M.n. gut funktioniert, wobei die Handlung hier ja noch verhältnismäßig einfach ist. Zeigen wird es sich dann schon bei der nächsten Staffel, wo einige neue Plots hinzukommen und sich alte aufspalten. Problematisch könnte es irgendwann werden, wenn bestimmte Informationen in der Serie einfach fehlen, weil sie vorher zu unwichtig für die Haupthandlung waren, in den Büchern aber trotzdem immer wieder angesprochn werden und zu einem späteren Zeitpunkt - wenn sie sich zu eigenen Handlungssträngen verselbstständigen - automatisch vorausgesetzt werden.

Alucard hat geschrieben:@lueg: Denkst du wirklich nicht, dass 7 bzw. 14 Bücher es schaffen, die Gesichte logisch zuende zu bringen? Das finde ich interessant, hoffe aber das Martin das doch schafft. Dann mache ich mich auf viele Verschachtelungen und Handlungsströme gefasst ;)


Ich berechne einfach alles auf der klassischen Einteilung des Dramas nach Aristoteles, wo das erste Fünftel zur Vorstellung der Charaktere und zur Einführung in die Handlung verwendet werden sollte: und wenn ich nun fast schon bei der zweiten Hälfte (4. Originalband) des "Dramas" angekommen bin und immer noch neue Personen, Schauplätze etc. vorgestellt werden, die ihrerseits seeeehr viel Beachtung verdient hätten (z.B. Dorne), kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass bis Band 7 ein "aristotelisches" Drama abgeschlossen werden kann :) .
Aber so "klassisch" wird es sowieso nicht laufen - ist von der Textstruktur ja nicht einmal mit einem Drama zu vergleichen :) - und ich glaube schon, dass es ein Ende geben wird, wie auch immer es aussehen mag. Martin zeigt ja, dass Handlungen, von denen man erwartet, sie würden endlos weitergehen, überraschend schnell zu Ende gebracht werden können :) .

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 16. März 2012, 16:24

Netter Ansatz mit dem "Aristoteli'schen Drama" :D .

Ich habe mir vor kurzem den Teaser Trailer auf Youtube für die Season 2 angeschaut; ich freue mich aufjedenfall :)

P.S.: Buch drei der deutschen Übersetzung habe ich jetzt zur Hälfte durch...


Edit:/ Wer findet das Main Theme von Game of Thrones genau so atmosphärisch und wundervoll - sprich einfch gut - wie ich? ;)
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 1. April 2012, 21:23

So, ich werde mal versuchen eine allg. Diskussion über A Song of Ice and Fire anzustossen, nachdem ich die erste Staffel gesehen habe und beim Buch 5 der deutschen neuen Übersetzung angelangt bin. Es gibt ja doch einige Fans der Reihe hier im Forum.

Obwohl mir die Serie als solches gut gefällt (weil ich ein Neo-Fan bin), finde ich nicht, dass sie die Bücher in der Summe sehr ädequat umsetzt. Vielleicht ist das auch nur Rumgenörgele von einem Freak, aber als Fan nehme ich mir diese Freiheit ;) . Zur Klarstellung: Ich bin froh, dass es die Serie gibt, denn ohne sie hätte ich nicht begonnen, die Bücher zu lesen. Aber ich würde einfach gerne über die Serie und die Bücher diskutieren (was ja der Sinn eines Forums ist) und deshalb zähle ich mal auf, was ich nicht so gelungen finde. Zudem würde mich eure Meinung dazu sehr interessieren.

Was mir nicht so gut gefällt:
-Sam wird in meinen Augen total falsch dargestellt. In der Serie wirkt er dümmlich, dabei ist er nach meiner Auffassung sehr belesen und intelligent. Das kommt in der Serie nicht wirklich rüber.
-Das Khalasar (schreibt man das so?) von Khal Drogo und Dany ist in den Büchern riesig (40'000 Mann bzw. Frau bzw. Pferd wenn ich mich recht entsinne), in der Serie wirkt die Dimension seines Khalasar geradezu winzig. Zudem habe ich mir das Wetter auf Essos bzw. dort wo halt das erste Buch spielt, wenn die Handlung Dany und Drogo folgt, klimatisch viel wärmer vorgestellt. In der Serie wirkt das Wetter dort teilweise sehr nordisch und kalt.
-Die Beziehung zwischen den Stark-Kindern (Jon miteingeschlossen) und ihren Wölfen kommt in der Serie überhaupt nicht rüber.

Naja, wenn ichs mir rechtüberlege, bin ich doch ein wenig kleinlich :) . Und mir ist schon klar, dass man - wenn man ein Buch verfilmen will - die Drehbücher umschreiben muss, sodass die Geschichte auch im TV funktioniert, und deshalb auch einige Dinge ändern muss. Aber wie gesagt, mein Ziel ist die Diskussion ;)
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Zottelmonster » 1. April 2012, 22:10

Dann steige ich doch gleich ein:

1. Sie Sache mit Sam. Stimmt, aber auch in den Büchern wirkt er bis Ende Buch 4 ziemlich dümmlich, so war zumindest mein Eindruck. Das ändert sich erst auf der Faust der ersten Menschen.

2. Die Khalasardarstellung hat mich nicht wirklich gestört. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich die Storyline nicht so interessant fand.

3. Die Sache mit den Wölfen finde ich auch nicht gut umgesetzt. Und mir persönlich sahen die Schattenwölfe auch zu normal aus ;)

4. Ich finde vor allem, dass in der Serie viel vorweg genommen wird. Etwa das Verhältnis von Jamie zu seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn oder der Konflikt zwischen Littlefinger und Varis, das kommt im Buch erst so in Band 6 bis 7 raus.

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Alucard » 2. April 2012, 23:04

Ah Danke Zottelmonster für die Teilnahme am Gespräch ;)

1. Hmm, ich finde nicht, dass er am Anfang in den Büchern dümmlich wirkt, vielleicht tolpatschig, feige und hilflos - aber er kam mir trotzdem irgendwie zu wenig intelligent rüber.

2. OK, das sehe ich. Aber ich finde einfach, dass das Khalasar zu wenig imposant wirkt.

3. Dito. Die Wölfe sind zu hundsähnlich. Wobei ich mir die Wölfe nicht animiert vorstellen möchte. Deshalb ist das wohl "the best we can get", wenn die Wölfe auch von lebenden Tieren "gespielt" werden.

4. Da kann ich nicht so viel dazu sagen, da ich erst bei Band 5 bin. Jedoch sind vielleicht aus dramaturgischen Gründen solche Vorwegnahmen teilweise nötig!? (Kann ich kaum beurteilen, da ich ja die Serie erst vollständig geschaut habe, nachdem ich das entspr. Band gelesen habe. Hier müsste jemand sein Senf dazugeben, der zuerst die Serie und dann die Bücher gelesen bzw. die Serie gesehen hat.

Wie findest due die Schauspieler im Allgemeinen? Ich habe einige Kritiken gelesen, die die schauspielerische Leistung aller sehr gerühmt haben. Was hälst du von Sean Bean als Eddard?

Ah ja genau: Irgendwie finde ich Band 5 gerade nicht mehr so toll wie die Esten vier. Mir gefällt gerade nicht so, wie sich die Storyline entwickelt.... :(
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Lorion42 » 3. April 2012, 08:00

Zu den Schattenwölfen: die Mutter war ja computeranimiert... vielleicht kommt da ja noch was. (Oder aber die kam nicht so gut an)
Dass man hier Abstriche machen muss, ist einfach der mangelnden Zeit geschuldet. Man kann einfach nicht alles vertieft behandeln. Und es ist sinnvoller dramaturgisch unwichtige Dinge und unwichtige Nebencharaktere zu streichen, als zentrale Storylines.

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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon Zottelmonster » 3. April 2012, 11:09

@Schattenwölfe: Die sind aber nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern sind ein zentrales Storyelement. Aber es gilt sicherlich, wie auch bei der Vorwegnahme von Konflikten (Jamie - Tywin; Littlefinger - Varis), dass erstmal nur die Verfilmung des ersten englischen Buches geplant war (also von Band 1 und 2 im Deutschen). Und da kann ich mir schon vorstellen, dass man die Wölfe kürzt, weil sie hier noch keine Rolle spielen, und die Konflikte forciert, weil man sonst einiges nicht versteht, wenn man nur die erste Staffel sehen würde. Diese Entscheidungen nehmen natürlich auf lange Sicht Potential der Entwicklung, die in den Büchern eben gegeben ist, weil die Plotentwicklung sehr langsam läuft und viele Dinge erst Kieselstein für Kieselstein frei gelegt werden. Ich persönlich finde das schade, weil gerade das Rätseln über Motivationen, Konflikte und deren Herkunft und Ausgang hat mich beim Lesen sehr gefesselt.

@Schauspieler: Ich hab die Serie nur in der deutschen Synchronisation gesehen und da kann man immer nur halb so viel zur schauspielerischen Leistung sagen, weil Tonfall und Sprachrhythmus verloren geht. Aber im ganzen fnad ich die Schauspieler gut. Ich hab mir Tyrion wesentlich hässlicher vorgestellt (aber Peter Dinklage ist großartig). Eddard Stark ist ziemlich nah an meinem Buchbild. Enttäuscht war ich nur vom Bluthund, der war einfach nicht so furchteinflößend, wie ich dachte. Und über Robb Stark kann man auch streiten.

@Story ab Buch 5: Ich war auch erst etwas irritiert mit der Entwicklung der Story, weil sie ein wenig weg geht von den politischen Konflikten. Aber gefesselt hat sie mich weitterhin, wiel die Charaktere einfach so gut sind. Und die Entwicklung der großen Story kommt halt auch langsam ins Laufen.

lueg
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RE: Zur Übersetzung von Roman im Allgemeinen und dem Lied von Eis und Feuer im Speziellen

Beitragvon lueg » 3. April 2012, 12:43

Dann geb' ich meinen Senf auch mal dazu:

Das "Innenleben" von Samwell spielt zu diesem Zeitpunkt ja noch keine Rolle und ich denke auch im Buch scheint am Anfang v.a. seine Feigheit und Unfähigkeit im Kampf thematisiert zu werden. Ich habe also keine besondere Diskrepanz zwischen Buch und Serie erkannt.

Die anderen beiden Punkte sind Probleme des Mediums: im Film kannst du einfach keine 40.000 Statisten aufbieten (ich denke es sollten sogar viel mehr sein...waren es nicht schon 40.000 Kämpfer??), während du es im Buch problemlos darstellen kannst. Ebenso flach bleibt aufgrund räumlicher (zeitlicher) Grenzen die tiefere Beschreibung von zwischenmenschlichen Beziehungen oder etwa auch die Beziehung zwischen den Starks und ihren Wölfen - in 10x50min. einfach nicht machbar. Und wie die ausführlichen Charakterstudien zu Gunsten der "großen" Handlung stark gekürzt.

Diese beiden Sachen (Größen und Charaktere) sind auch meine Hauptargumente, weshalb man doch lieber die Bücher lesen sollte, weil in der Serie einfach alles zu 'normal' und oberflächlich erscheint - vor allem auch die Schlachten; will mir gar nicht vorstellen, wie enttäuschend die Schlacht am Schwarzwasser werden wird!!

Zum Verhältnis zwischen Varys und Littlefinger:
dass die beiden nicht die besten Freunde waren und ihre Beziehung durch gegenseitige Abhängigkeit eher eine Zwangskollegialität war und ständig von Misstrauen geprägt war, wird doch ganz am Beginn der Handlung am Königshof schon klargemacht oder nicht?


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