Anzeige

Der Lebenszyklus eines Spieles

Allgemeine Spiele-Themen
Benutzeravatar
VolkiDU

Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon VolkiDU » 12. August 2005, 00:36

Hallo Spielerkommune,

wie bei jedem anderen Gebrauchsgegenstand, so sind auch dem Lebenzyklus eines Spieles Grenzen unterworfen. Jedoch wirken verschiedene "verlängernde" Einflußgrößen auf den Lebenszyklus ein, dazu gibt es genügend Beispiele.

Klassisches Beispiel dafür sind die Siedler. Sie gibt es als Erweiterungsset für 5 bis 6 Spieler, als Kartenspiel für zwei Spieler, diversen anderen Erweiterungen sowie geschichtliche Szenarien und Themen-Sets, eine Travel-Box, als Sternenschiff und -fahrer, Abenteuer Menschheit, Candamir und und und...

Dann gibt es die Carcassonne-Familie mit all' den ganzen Erweiterungssets sowie mit "Jäger und Sammler", "Die Burg" und "Die Stadt". Weiter geht's mit der "TransAmerika" für "Zug um Zug" Richtung Version Europa.

Begehrt ist auch das Umsetzen oder Übernehmen einer Thematik eines Brettspiels in ein Kartenspiel oder umgekehrt, wie z. B. von Puerto Rico zu San Juan. Unterwegs eine Pause "Inkognito" im "Café International" und zu Besuch bei "King Arthur" im "Elfenland". Beim "Tanz der Hornochsen" und "Bohn Hansa" war's eben umgekehrt.

Klar, von Bohnanza gibt es ja auch eine Familie, und von El Grande auch. Und erstmal Herr der Ringe. Die "Gärten von Alhambra" gibt es auch. Simples wie bei Halli Galli die Junior-Edition oder die Weihnachts-Edition und und und....Geschichtlich zu nennen wäre da wohl MäDn, Malefix oder auch Stratego, genauso wie Cludeo, Trivial Pursuit oder Monopoly und und und...

Wiederum gibt es Spiele, die es auch ohne eine Erweiterung/Version/Szenarium schafften, einen langen Lebenszyklus zu haben, wie z. B........?

Habt Ihr noch weitere Beispiele für "beeinflusste/lebenserhaltene" Spiele? Und, seit wann gibt es solche Beeinflussungen des Lebenszyklusses? Welches war/ist das erste Beispiel in der Geschichte, sozusagen die Premiere überhaupt? Gibt es auch Beispiele für Erweiterungen/Versionen, die keinen Erfolg hatten? Im Gegensatz dazu, welche hatten den größten Erfolg? Und wo seht Ihr den Anfang der Einflußnahme auf den Lebenszyklus? War noch nie der Gedanke da: "Warum gibt es keine Erweiterungen/Versionen/Szenarien zu........?" Schon mal nachgedacht, warum es keine Kosmos-Erweiterungen für "Spiele für Zwei" gibt, theoretisch mit Phantasie bei manchen doch möglich erscheinen? Die künftige Erweiterung zu Niagara läßt schön grüßen.

Lebenszyklische Grüße

Volker

Benutzeravatar
Frank Schaubrenner

Re: Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon Frank Schaubrenner » 12. August 2005, 01:40

huhu,
erst mal ne wilde Aufzählung *g*
Tradingcards lass ich mal aussen vor...

sicher gibt es noch ältere,
aber im Brett/Fantasybereich gab es schon in den 80ern einige...
Talisman, + Erweiterungen und in dem Sog noch einige ähnliche Spiele
Atmosphere
Heroquest
Starquest was dann schon wieder fast ne Anlehnung an das Heroquest ist ...

bei dem wohl mit am wenigsten gespielten Spiel des Jahres
Sherlock Holmes gab es auch Erweiterungen

evtl ist der heutige (ebay) Marktpreis für solche Erweiterung eine Art Indiz für den damaligen Erfolg, (in der Art, je teuerer heute, desto geringer der Erfolg damals*g*)

dann gab es zum Beispiel
Dampfross, Dampfross 2, Vorgänger dazu bei Bütehorn mit anderen Plänen und später noch mal andere Pläne in der Schwarzen Box... hmmm und wenn ich mich recht erinnere hab ich in den 90ern mal Zusatzpläne von nem Kleinverlag gekauft

Apropos Pläne, da wäre dann noch Formule/la De zu nennen.
Bei Eurogames noch durch Mini ergänzt.
Wenn wir gerade bei Ludodelire sind
es gab noch nen flexiblen Spielplan zu Full Metal Planet

Aktuell kratzt gerade wohl Munschkin an der Grenze zu ner Familie

Risiko, welches ich eher als Dauerbrenner sehen würde, wenn da nicht die letzten Jahre der Name Risiko auf allerhand neue Spiele gepflanzt worden wäre (schon länger Familienbildung, wenn man die Spiele Shogun, A&A- mit eigener Familie-, Conquest, Br... zur Risikofamilie dazuzählen will *mal vorsichtig duck*)

Familientechnisch dann noch die Gipf serie, also die Reihe von 2 Personenspielen, welche sich eigentlich nur durch ihr "ähnliches Design" als Familie ausweisen und die Tatsache, dass sie abstrakte 2er sind.

Abalone mausert sich so langsam auch zur Familie mit mini Quatro und normal, wobei das Quatro evtl. so ne Art wiederaufleben lassen wollen bedeuten könnte.

Wichtig aus MEINER Sicht selbstverständlich
RoboRally mit all seinen neuen Plänen und inzwischen auch der dritten Neuauflage
und Ursuppe mit Frisch abgeschmeckt

Reinfall war wohl eher Mississippiqueen mit der Black Rose.
Evtl auch Ny Chase zu Scotland Yard, kann ich aber nicht so beurteilen, aber hab ausser im Erscheinungsjahr noch niemanden NY Chase spielen gesehen,
und sich einige die mir aufgrund des Reinfalles spontan entfallen sind.
Apropos SY, ist wohl auch schon ein Dauerbrenner.
und
und
und
Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber kann es sein, dass es früher öfters verschiedene Versionen von Spielen gab, also Kleinserie hier evtl. noch Nobel Normal und so weiter, dann das ähnliche Spiel noch mal Veröffentlichung in einem Verlag, aber ohne grosse Veränderungen des Themas oder oft auf nur der Graphik.
(denke da z.B. Edition Perlhuhn/Frankh und einige Hexas ausser den Bütehorn/hexa Spielen)

zum Thema Dauerbrenner,
würde sagen einige Ravensburger wie Sagaland, Hase und Igel, Rummikub,

einige Spiele, die immer wieder Aufgelegt wurden, würde ich auch dazu zählen...
Twixt, Focus, Börsenspiel, irgendwie auch schon Can´t stop. und Bluff und Cafe International.

und nu zu den Fragen *g*
erst mal zu Kosmos,

ok Siedler wurde schon genannt in anderem Zusammenhang, aber Blue Moon war ja auch schon von vorneherein eine "Kleine Serie"
bei Jambo könnt ich es mir gut vorstellen, wenn es sich noch ein Jährchen hält, Spezialkarten bieten sich hier irgendwie an :-)

Ein frühes Spiel welches immer wieder mit neuen Auflagen am Leben gehalten wird, ist sicher Memory (und wohl auch eines der Erfolgreichsten)

Wofür ich ne Erweiterung bräuchte, weis ich spontan nicht, bin ja genügsam, bzw. spiele die meisten Spiele zu selten um auf den Gedanken zu kommen *g* (bräuchte auch keine CC und SvC Erweiterungen :-)) )

Ne weitere Interessante Frage wie ich finde, welche Spiele wurden für den europäischen Markt zurechtgebogen oder editioniert.
z.b Mädn ist ja ein vereinfachtes Pachisi, wenn man will kann man sagen (mal These aufstell), dass Fang den Hut und evtl. auch Malefiz wiederum modernere Mädnvarianten sind. Vielleicht ja um die Idee wieder aufzufrischen.

weiteres Beispiel vielleicht Mahjong
hab hier ne Spielesammlung aus den 70ern/80ern rumliegen mit Kartenmahjong und gerade heute wieder dran gedacht, dass ich meine Erwachsenenspielleidenschaft mit einem Mhing begonnen habe.
Liege ich richtig in der Annahme, dass zu der Zeit Mahjong noch nicht wirklich in Deutschland verbreitet war?

sodala, konfus wie immer
schliesse ich nu besser
Gruss
Frank

Benutzeravatar
Peter Gustav Bartschat

Re: Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 12. August 2005, 06:41

VolkiDU schrieb:
> Lebenzyklus eines Spieles Grenzen unterworfen. Jedoch wirken
> verschiedene "verlängernde" Einflußgrößen auf den
> Lebenszyklus ein, dazu gibt es genügend Beispiele.

Ich vermute, die stärkste verlängernde Einflussgröße, die durch keine gezielte Marketingmaßnahme auch nur annähernd erreicht werden könnte, besteht in einer großen Zahl von Spielern, die an einem Spiel so viel Gefallen gefunden haben, dass sie es über einen langen Zeitraum immer wieder spielen und anderen Spielern erklären und empfehlen.

Ideen für Erweiterungen und Varianten werden zum großen Teil innerhalb der spielenden "Szene" ausgebrütet, und wir werden bei vielen Spielen, für die Autor und Verlag Erweiterungen entwickelt haben, feststellen, dass sie damit eher auf ein bereits vorhandenes Interesse reagiert haben, als dass sie ins Blaue hinein versucht hätten, ob sich eine Erweiterung verkaufen lässt. (Es lassen sich aber sicherlich auch Gegenbeispiele finden.)

Völlig frei von jedem gezielten Marketing lassen sich Erweiterungen und Varianten ja auch "in freier Wildbahn" beobachten, will sagen, an Spielen, die sozusagen "public domain" sind, wie Skat (z.B. "Ramsch-Erweiterung") und Poker (z.B. "Seven Card Stud-Variante").

> Klassisches Beispiel dafür sind die Siedler.

Bei den "Siedlern von Catan" verhält es sich noch ein bisschen anders:
Hier sind die "Erweiterungen" ihrem Wesen nach "Rekonstruktionen", weil Klaus Teubers ursprüngliches Konzept ein Sechs-Personen-Spiel mit Schiffen, variabler Insel und mobilen Land-Einheiten gewesen war. Bis zur Veröffentlichung hatte er dann ein Spielelement nach dem anderen entfernt, bis sich für die stark abstrahierende Form des ersten Siedler-Brettspiels für vier Spieler schließlich ein Verlag gefunden hatte.
Erst der wirtschaftliche Erfolg des Spiels gab ihm dann die Möglichkeit, die entfernten Elemente nachträglich wieder einzufügen: Hier löste also eher die Lebensdauer die Erweiterungen aus, als die Erweiterungen die Lebensdauer.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

Benutzeravatar
Heinrich Glumpler

Re: Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon Heinrich Glumpler » 12. August 2005, 09:23

Hi,

ich habe den Lebenszyklus von "Feurio!" beeinflusst, indem ich ein neues - kostenloses - Spiel namens "Vulkan!" entwickelte, das sich mit dem Material von "Feurio!" spielen lässt.

Zum einen wollte ich beweisen, dass wir tatsächlich all jene "heiraten" ( http://tinyurl.com/brfch ), die unsere Spiele kaufen.

Zum anderen wollte ich "Feurio!" damit vor dem "gamepunk"-Phänomen schützen, dass dazu führt, dass neue Spiele bereits nach einem oder zwei Jahren in der Versenkung verschwinden.

Ursprünglich wollte ich eine Trilogie rausbringen, aber das wird wegen Zeitmangel und gescheiterter Tests dieses Jahr wohl nicht klappen.

Meines Wissens hat es diese Spielart der "Lebenszyklus-Beeinflussung" noch nicht gegeben: das Material eines bereits veröffentlichten Spiels für ein neues Spiel zu nutzen,...
...wenn man mal von den sogenannten "Spielsystemen" absieht, zu denen ich Feurio! nicht zählen würde: http://tinyurl.com/atfaz

Grüße
Der Erlkönig

www.erlkoenig.net

Benutzeravatar
Michael Weber

Re: Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon Michael Weber » 12. August 2005, 09:41

Monopoly und seine vielen Ableger. Außerdem wird das Spiel immer wieder neu frisiert, sodass es weiter zu den wohl kommerziell erfolgreichsten überhaupt gehört.

Trivial Pursuit wird auch immer wieder angepasst. Überhaupt bringt Hasbro viele Klassiker immer wieder im neuen Look und mit leichten Modifikationen raus.

Michael
(der gestern mal wieder Risiko gespielt hat und gnadenlos zwischen den Fronten untergring)

Benutzeravatar
Wolfram Püchert alias WeePee

Re: Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon Wolfram Püchert alias WeePee » 12. August 2005, 11:12

Die beste Lebenszykluserweiterung ist das Sammelkarten/figuren/pöppel - Phänomen.

Und dieses ist seeeeehr erfolgreich. Manchmal würde ich mir wünschen, dass die klassischen Brettspiele so etwas auch machen.

Formula De mit immer wieder neuen Rennstrecken ist da so ein Beispiel. Carcassone mit seinen Erweiterungen ebenfalls. Blue Moon wurde von Hause aus, so angelegt. Ohne Furcht und Adel ist ein Zwischending!

Beispiel:
- Kings&Things mit neuen Monstern
- Stratego mit neuen Figurentypen
- Rückkehr der Helden mit neuen Heldenfiguren (nicht gleich mit ner ganzen Erweiterung) und neuen Aufträgen und neuen magischen Waffen
- Ein neuer Spielplan für Elfenland
- Neue Ereigniskarten bei Monopoly

Benutzeravatar
Dirk Piesker
Kennerspieler
Beiträge: 950

Re: Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon Dirk Piesker » 12. August 2005, 12:55

Hallo Heinrich,

> Zum anderen wollte ich "Feurio!" damit vor dem
> "gamepunk"-Phänomen schützen, dass dazu führt, dass neue
> Spiele bereits nach einem oder zwei Jahren in der Versenkung
> verschwinden.

Hmm, solange Deppen wie wir alle die Spiele trotzdem alle kaufen
ist dieses Phänomen doch keines, welches gerade die Spieleindustrie
beseitigen müsste, oder?

Kritischere Beurteilung von Spielen und konsequentes Fördern von
Qualität würden vielleicht besser funktionieren.
Hat hier jemand "Spiel des Jahres" gesagt? Jehova, Jehova!!!!!

Dirk

Benutzeravatar
Joshua

Re: Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon Joshua » 12. August 2005, 17:25

Na also zumindest dein Wunsch bezüglich Stratego wurde in Form des Sammelbaren Stratego Legends bereits erfüllt

Gruß Joshua

Benutzeravatar
Udo Möller

Re: Der Lebenszyklus eines Spieles

Beitragvon Udo Möller » 14. August 2005, 22:54

> Meines Wissens hat es diese Spielart der
> "Lebenszyklus-Beeinflussung" noch nicht gegeben: das Material
> eines bereits veröffentlichten Spiels für ein neues Spiel zu
> nutzen,...
> ...wenn man mal von den sogenannten "Spielsystemen" absieht,
> zu denen ich Feurio! nicht zählen würde:
> http://tinyurl.com/atfaz

Hallo Heinrich,

vielleicht nicht vorher, aber zeitgleich: Railroad Dice und RRD-Deutschland - nur ein neuer Spielplan und veränderte Regeln, der Rest gleich.

Spiele Grüße

LUdo


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 57 Gäste