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Barrierefreie Spiele

Allgemeine Spiele-Themen
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heino

RE: barrierefreie spiele

Beitragvon heino » 20. März 2006, 17:29

Attila schrieb:

> Na dann schau dir mal die alten Preislisten an. Nehmen wir
> z.B. Ravensburger. Tikal hat 70-75 DM gekostet - das ist auch
> nicht weniger als Mexica heutzutage gekostet hat (30-35 Euro).

ich schrieb von "normalen" spielen.

vorher lagen solche spiele für 10 DM in der grabbelkiste, heute für 10 euro, ne steigerung um gut 100 %

und da die produktionskosten nicht um den selben wert gestiegen sind, sind spiele eben teurer geworden.

lass dich auch mal überzeugen ;-)

natürlixch hat die allgemeine qualität zugelegt. trotzdem...

denn 50 DM (neupreis) für ein "kartenspiel" wie

auf den spuren von marco polo

ist einfach ein witz, und 20 DM grabbelkistenpreis immer noch.

heino
gruss
heino

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Klaus Poll

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon Klaus Poll » 20. März 2006, 17:31

Hi Leute,

Heino hat in allen Ausführungen recht; wie ich meine.

Schon seit monaten suche ich ein Schachspiel für Blinde. Das Spiel das ich brauche muss so gross sein das ich die Figuren auch mit meinen verkrüppelten Händen greifen und bewegen kann. Das Spiel wo das einiger maßen funktioniert, kostet 100 Euro. Dieser Preis grenzt schon an unverschämtheit und ich bin nicht bereit so viel zu bezahlen. Da verzichte ich lieber auf das Spielen.

Gruss Klaus

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leo-spielbox

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon leo-spielbox » 20. März 2006, 17:38

...mal von den Preisen abgesehen - DAS Thema wurde genug abgehandelt.
Nun zu "barrierefrei": Nicht jedes Spiel ist für jeden geeignet - auch ich KANN nicht jedes Spiel spielen. Fast jeder Mensch/Spieler hat nun mal Handycaps - warum MUSS man denn ein Geschicktlichkeitsspiel spielen, es gibt genug andere gute Spiele. Es ist genau wie Sport: Der eine ist geeignet für Joggen, der Rundlich schnauft sich per Walking durch die Wälder und Auen :-) - meine eigene Erfahrung -; ich würde auch gerne voltigieren, hat allerdings der Tierschutzverein wahrscheinlich was dagegen... deswegen finde ich eine Diskussion darüber müssig. Die meisten Spiele kann man durch kleine Kniffe "barrierefrei" machen - für Farbenblinde markiert man die Pöppel mit Nagellacktupfern; für z.B. Parkinson nimmt man extra große Pöppel... oder Steine... usw...

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leo-spielbox

RE: (lesbar)

Beitragvon leo-spielbox » 20. März 2006, 17:42

Das Kleinschreiben: dürfte an der Krankheit liegen; es fällt oft schwer, die Umschalttaste für Groß-Klein-Schreibung extra zu drücken/halten. Kenne ich aus meinem Bekanntenkreis, also bitte darüber hinwegsehen!!

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Alex N.

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon Alex N. » 20. März 2006, 17:43

Barrierefreiheit hat in öffentlichen Bereichen, die allen gleichermassen zugänglich sein sollen/müssen, eine unbedingte Berechtigung. Da macht der Begriff Sinn.

Für Spiele (bzw. die Marktwirtschaft im Allgemeinen) trifft das allerdings nur noch bedingt zu. Wenn ich einen Sex-Shop eröffne, bei dem eine steile Treppe in den geschützten Kellerbereich führt, werde ich wenige Rollstuhlfahrer zu meinen Kunden zählen. Und wenn mir das als Händler nicht passt und ich auch diese Zielgruppe erreichen will, baue ich eben einen Aufzug ein.

Nur weil ich keinen Fisch vertrage kann ich doch nicht fordern, dass alle Fische auf dem Markt von Fischeiweiss befreit werden, damit ich keinen allergischen Anfall bekomme.

Und das vielgerühmte Blokus - spiel das mal mit einem Rot-Grün-Blinden wie mir.
Fein, dass die Teile nicht verrutschen..... das Spiel macht mir dennoch keinen Spass. Und wenn jetzt die Plättchen noch mit irgendeinem Riffel-Code versehen werde, dann gehe ich jedesmal mit meinen Fingern eine halbe Stunde über den Plan und versuche dann vor meinem geistigen Auge eine Abbildung der eigentlichen Situation zu schaffen?

Locker 30% der Spiele auf dem Markt sind für Rot-Grün-Schwache nix. Wenn die alle auf mich angepasst werden müssten, würde der durchschnittliche Preis für Spiele allgemein auf das dreifache steigen. Und einige Spiele lieesen sich ohnehin nicht ordentlich anpassen. Zum Glück gibt es ca. 1000 andere Spiele, die mir Spass machen.

Und wie ist es zum Beispiel mit den Blinden allgemein? Z.B. Zug-um-Zug für Blinde.... und serienreif... na, viel Vergnügen, das geht ins Geld. Und für Leute mit motorischen (hm... gibt es da überhaupt ein politisch korrektes Wort? - man traut sich ja kaum noch was zu sagen) - also ihr wisst schon, was ich meine - sollte das Spiel dann auch noch "rutschfest" sein, am Besten Mulden auf den Plan. Geht doch alles, wenn man nur will.....

Aber kostet.

Klar, Leute - drüber nachdenken schadet sicher nicht, Blokus hätte man sicher auch mit anderen Farben herstellen können....
Und Spiele, die durch kluges Kombinieren, Logik, Planung oder Strategie gewonnen werden können, sollten besser in Zukunft auf solche Elemente verzichten, damit Leute, die in diesen Bereichen nicht so gut ausgestattet sind auch eine Chance bekommen. Stattdessen wäre auf einen vermehrten Einsatz von leicht bedienbaren, ergonomischen Würfel zu achten, vorzugsweise Würfel, die auf jeder Seite die gleiche Zahl haben. Ich persönlich arbeite nämlich in einem Bereich, in dem die Jugendlichen von Geburt an erhebliche Schwierigkeiten haben, Zahlen zu verstehen.

Und zu der Sache mit dem Handicap - ich persönlich HASSE es, gegen Leute zu verlieren, obwohl die schon mit einem "Handicap" spielen.... nach einem solchen Spiel fühle ich mich oft besonders minderwertig, fertig, deprimiert - von Spass keine Spur ("Hoho - jetzt spielen wir schon alle nur mit links, haben die Hände auf dem Rücken zusammengebunden und tragen Gummistiefel - und ihr blöden Mädchen verliert immer noch!!!! Was denn bitte noch? sollen wir uns noch was vor den Kopf binden???")

Naja - ein bisschen Spass muss sein.... ;)

Gruss

Alex

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heino

RE: (lesbar)

Beitragvon heino » 20. März 2006, 17:49

Leo schrieb:

> Das Kleinschreiben: dürfte an der Krankheit liegen;

du bist ja ein ganz schlimmer ;-)

bin nicht krank , sondern krüppel und habe mir das kleinschreiben angewöhnt, weil es meine "signatur" ist.

ausserdem ist dues ein spieleforum und keins für buchstabenfettischisten.

> bitte darüber hinwegsehen!!

aber trotzdem weiter lesen ;-)

heino

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Tyrfing

[oT] CSS

Beitragvon Tyrfing » 20. März 2006, 17:50

Tschuldige, war etwas ausschweifend.

Ich hab es nur als Beispiel herangezogen, weil von der "Barrierefreiheit im Web" geredet wurde.
CSS sind "Cascading Style Sheets" ein Webstandard wie man Webseiten formatiert. Diese sind dann auch recht einfach für allerlei Lesegeräte zu verstehen (auch Blindenschrift usw.).

Dass das hier fehlt habe ich nicht gesagt und will ich auch nicht sagen. Eigentlich will ich mir darüber nun auch keine Gedanken machen, das geht zuviel vom Thema ab.

Etwas derart "einfaches" gibt es bei Spielen nunmal nicht, so dass das nicht so einfach möglich ist, wenn man sich "nur" an einen Standard (wie eben z.B. CSS) hält.

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heino

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon heino » 20. März 2006, 18:19

Alex N. schrieb:

> Barrierefreiheit hat in öffentlichen Bereichen, die allen
> gleichermassen zugänglich sein sollen/müssen, eine unbedingte
> Berechtigung. Da macht der Begriff Sinn.

hi alex,

barrrierefreiheit macht überall sinn.

> Und das vielgerühmte Blokus - spiel das mal mit einem
> Rot-Grün-Blinden wie mir.

ja, gewinn ich mal hihi.


> Fein, dass die Teile nicht verrutschen..... das Spiel macht
> mir dennoch keinen Spass.

warum forderst du denn keine anderen farben, mach es doch einfach!

> Und wenn jetzt die Plättchen noch
> mit irgendeinem Riffel-Code versehen werde, dann gehe ich
> jedesmal mit meinen Fingern eine halbe Stunde über den Plan
> und versuche dann vor meinem geistigen Auge eine Abbildung
> der eigentlichen Situation zu schaffen?

das wäre zuviel des guten. ich glaube aucbn´h nicht dass es ein blinder dann spielen würde.

> Und wie ist es zum Beispiel mit den Blinden allgemein? Z.B.
> Zug-um-Zug für Blinde.... und serienreif... na, viel
> Vergnügen, das geht ins Geld.

spielebei denen es auf übersicht ankommmt, arten für blinde in arbeit aus. sind also kaum noch "spiel"

> Blokus
> hätte man sicher auch mit anderen Farben herstellen können....

eben, darum gehts hier.

> Stattdessen wäre auf einen vermehrten Einsatz von
> leicht bedienbaren, ergonomischen Würfel zu achten,
> vorzugsweise Würfel, die auf jeder Seite die gleiche Zahl
> haben. Ich persönlich arbeite nämlich in einem Bereich, in
> dem die Jugendlichen von Geburt an erhebliche Schwierigkeiten
> haben, Zahlen zu verstehen.

meine tochter gehört auch zu dieser gruppe, und wir spielen mit ihr, wenn wir zusammen mit den beiden schwestern spielen immer auch ein spiel, was sie auch versteht, z. b. jenga, tolles spiel, obwohl ich meist nicht gewinne, aber auch nciht verliere.

produktionsfehler zu vermeiden ist das eine, komplette barrierefreiheit für alle spiele fordere selbst ich nicht.aber da, wo mit 0 aufwamnd was positives geschaffen werden kann, sollten autoren und verlage auch in die gänge kommen.

sponsoring bei barrierefreien spielen? ist da schon mal was gelaufen?

ich denke da eher an so spiele wie hols der geer, deren preis sich dann im rahmn halten würde.

gruss
heino

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Günter Cornett

Vorschlag

Beitragvon Günter Cornett » 20. März 2006, 18:36

Christian Hildenbrand schrieb:
>
> Ein Spieleverlag ist in gewisser Weise ein wirtschaftliches Unternehmen,

schön formuliert ;-)


Auch wenn mitunter Gedankenlosigkeit, mangelndes Wissen und mangelnde Erfahrung der Grund für unnötige Behinderungen ist, sind vor allem wirtschaftliche Gründe die Ursache für fehlende Barrierefreiheit bei Spielen.

Ich denke, dass es nicht einfach getan ist mit 'ein bisschen besserem Material'. Es gibt unterschiedliche Barrieren für unterschiedliche Menschen. Das Universalspiel für alle dürfte recht aufwändig sein.
Besseres Material kostet; größere Spiele nehmen mehr Platz im Regal weg, müssen also mehr Geld bringen, liegen aufgrund des höheren Preise dort länger und werden noch teurer ...

Über einen hohen Preis schließt man IMHO viel mehr Personen aus als über das Kriterium mangelnde Barrierefreiheit.

Es ist auch schwer, neben dem regulären Standard-Spiel eine barrierefreie Version in kleiner Auflage anzubieten.


Das alles ist natürlich kein Grund dieses Thema, diese Spieler zu vernachlässigen.

So spontan fallen mir drei Möglichkeiten ein:

- ein Verlag spezialisiert sich auf barrierefreie Spiele; andere Verlage (und die Autoren) geben, solange die Auflage gering bleibt, kostenlos Lizenzen dafür
(Bei den Spielen meines Verlages hätte ich keine Probleme damit - wenn die Auflage größer wird, kann ich mir gut vorstellen, mich in Spielen bezahlen zu lassen)

- Die Fachgruppe Spiel organisiert so etwas. Gemeinsam mit Betroffenen werden die Spiele der Verlage darauf gecheckt, wie eine barrierefreie Version zu gestalten ist und wie aufwändig das für das jeweilige Spiel ist. Es wird barrierefreies Standardmaterial geschaffen. Auch wenn dann nicht jedes Spiel barrierefrei produziert werden kann, dürfte das Angebot wesentlich größer werden

- eine Anfrage an die Jury: der Pöppel kommt nur auf die Schachtel, wenn auch eine barrierefreie Version im Handel erhältlich sein wird (zu einem erschwinglichen Preis)

Gruß, Günter

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Andreas Odendahl

RE: (lesbar)

Beitragvon Andreas Odendahl » 20. März 2006, 19:41

Lustig:

Bin kürzlich mit dem Auto angehalten worden. Im Rückraum des Wagens der querschnittsgelähmte Rollifahrer dem ich assistiere. Polizei war gnädig und verwarnt mich nur mündlich mit dem Hinweis, ich möge doch bitte vorsichtiger fahren. Es wäre schließlich ein Krankentransport! Ohje!!! Bitterböser Protest aus dem Fahrgastraum! Er wär doch nicht krank, was das denn solle!!!! Der Polizist war etwas vor den Kopf gestoßen und bat mich verwirrt weiter zu fahren...

Großer Lacher von unserer Seite!!! :-)))

ode.

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Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: (lesbar)

Beitragvon Marten Holst » 20. März 2006, 19:43

Moin heino,

>> Das Kleinschreiben: dürfte an der Krankheit liegen;
>
> du bist ja ein ganz schlimmer ;-)
>
> bin nicht krank , sondern krüppel und habe mir das
> kleinschreiben angewöhnt, weil es meine "signatur" ist.
>
> ausserdem ist dues ein spieleforum und keins für
> buchstabenfettischisten.

Während ich Verständnis dafür habe, wenn Du nicht in der Lage sein solltest, in akzeptabler Geschwindigkeit aus welchen Gründen auch immer, Postings, die gängigen Rechtschreibnormen entsprechen zu verfassen, und Dir dann auch keinen Strick daraus drehen mag, finde ich es doch unglücklich, das aus reiner Bequemlichkeit zu tun, oder gar als "individuelle Note" hochzuhalten. Es erschwert einfach die Lesbarkeit eines Postings, wenn nur Kleinschrift dort auftaucht, Zeit, die Leute extra investieren müssen, um das zu lesen. Und immerhin willst Du ja was von uns, wenn Du hier etwas schreibst, über das wir diskutieren sollen (und was sicherlich auch ein sehr interessantes Thema ist). Von daher würde ich Dich bitten, diese Einstellung hier und in anderen Foren noch einmal zu überdenken, einfach aus Rücksichtnahme gegenüber anderen :-)

Tschüß
Marten

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Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: barrierefreie spiele

Beitragvon Marten Holst » 20. März 2006, 19:43

Moin heino,

>> > zumal sie eh meistüberteuert sind.
>>
>> Plattheiten? Das Diskreditiert nicht nur Dein Anliegen.
>
> nö,
>
> vor der euro-einführung kostete ein normales spiel 30 - 35
> dm, heute in der regel 30 euro, das sind 60 dm...

Das mag sein, ich sehe es weniger so (vergleiche Attilas Beispiele, obendrein muss man noch berücksichtigen, dass hier Inflation rumturnt, ob Euro oder DM sei da egal), kann man aber sicher diskutieren. Nur ist es eben ein völlig anderes Themenfeld und verwässert die Diskussion etwas. Es würde von daher einen eigenen Thread verdienen, wobei der allerdings wohl eher dahindümpelte, da diese Diskussion nicht wirklich neu ist :-)

Tschüß
Marten

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Andreas Odendahl

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon Andreas Odendahl » 20. März 2006, 19:47

Leo schrieb:
Fast
> jeder Mensch/Spieler hat nun mal Handycaps - warum MUSS man
> denn ein Geschicktlichkeitsspiel spielen, es gibt genug
> andere gute Spiele.

Hallo? Noch alle Sinne beisammen? Wenn derjenige Mensch doch gerne Geschicklichkeitsspiele spielen will, warum soll er denn auf andere Spiele zurückgreifen? Nur weil es dir besser in den Kram passt? Was soll das denn bitte für ein Argument sein?

Wenn du etwas mit Tieren machen willst, sodass ein Tierschutzverein etwas dagegen hat, so kann man das wohl schlecht mit dem hier vorliegenden Thema vergleichen, oder? Eine Sache nicht machen, weil sie schädlich ist, kann man doch nicht damit vergleichen. Ich würd auch gerne den Tresor einer Bank erleichtern...

Und wenn es 1000 Spiele gibt, und 990 für dich geeignet sind, aber für behinderte Menschen sind von den 1000 Spielen nur 100 geeignet, so ist das in meinen Augen eine Sache, die man ruhig mal ansprechen kann...

ode.

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Andreas Odendahl

Re: [oT] CSS

Beitragvon Andreas Odendahl » 20. März 2006, 19:56

Hi!

Diese Regelvariante die ich Ansprach, die es online geben könnte, bezog sich auf "Einfache Sprache". Einfach mal bei Wikipedia eingeben, dann kommst du drauf, was das für ein Konzept ist. Hat mit Computersprache recht wenig zu tun...

Ist ne tolle Sache für "Menschen mit Lernschwierigkeiten" (so möchten viele sog. "geistig" Behinderte gerne von sich aus genannt werden...), die normale Texte halt nicht so gut verstehen.

ode.

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heino

Re: Vorschlag

Beitragvon heino » 20. März 2006, 20:48

Günter Cornett schrieb:

> Das alles ist natürlich kein Grund dieses Thema, diese
> Spieler zu vernachlässigen.

hallo günther,

schön geschrieben ;-)

> So spontan fallen mir drei Möglichkeiten ein:

> - ein Verlag spezialisiert sich auf barrierefreie Spiele;
> andere Verlage (und die Autoren) geben, solange die Auflage
> gering bleibt, kostenlos Lizenzen dafür
> (Bei den Spielen meines Verlages hätte ich keine Probleme
> damit - wenn die Auflage größer wird, kann ich mir gut
> vorstellen, mich in Spielen bezahlen zu lassen)

wäre doch was.

> Es wird
> barrierefreies Standardmaterial geschaffen.

ist ganz wichtig, diese standards zu setzen.

> Auch wenn dann
> nicht jedes Spiel barrierefrei produziert werden kann, dürfte
> das Angebot wesentlich größer werden

und der kundenkreis auch.

> eine Anfrage an die Jury: der Pöppel kommt nur auf die
> Schachtel, wenn auch eine barrierefreie Version im Handel
> erhältlich sein wird (zu einem erschwinglichen Preis)

jaaaaaaaaaa.

dann wird eben auch dieses bewusstsein öffentlich transportiert.

wobei ich aber das auswahlproblem sehe. dennn so ein (zweifellos gutes) spiel wie villa paletti wäre dann halt ne provokation in richtung barrierefreiheit.

bei kartenspielen wäre es am ehesten umzusetzen, bei sachen wie siedler ist es fast vertane müh, was die umsetzung für blinde betrifft ich meine jetzt das brett-- nicht das kartenspiel.

wo eine barrrierefreie umsetzung möglich ist, da sollte sie auch stattfinden.

bei quiz-spielen und konsorten bietet sich die pc-version mit sprach- und textausgabe an.

lass uns die ideen mal weiter verfolgen. ich bin dabei. arbeite ja auch hier in hannover ion einen ver ein, der sich der barrierefreien kommunikation verschrieben hat.

gruss
heino

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Kudde
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Beiträge: 436

Spielepreise

Beitragvon Kudde » 20. März 2006, 21:08

heino schrieb:
>
> vor der euro-einführung kostete ein normales spiel 30 - 35
> dm, heute in der regel 30 euro, das sind 60 dm...
>
Was sind denn für dich normale Spiele?

Ich hab mal ne einfache Stichprobe gemacht und bei Luding mir die Spiele anzeigen lassen, die 2001 für SdJ nominiert waren, und die DSP-Top 10 vom selben Jahr anzeigen lassen.
Dort finde ich in der von dir als "normal" bezeichneten Preiskategorie bis 35 DM sieben Spiele. Darunter sind aber auch drei reine Kartenspiele. In der Preiskategorie ab 60 DM finde ich allerdings auch 10 Spiele und wenn ich ab 50 DM zähle, sind es sogar 14 Spiele. Somit sind die "unnormalen" Spiele klar die Mehrheit. Natürlich sind die Preise bei Luding nur ungefähre Angaben, aber sie geben doch einen guten Hinweis.

Gruß
Kudde (der mal eine ähnliche Diskussion über Döner-preise hatte)

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Martin

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon Martin » 20. März 2006, 22:54

Hallo Heino,

in unseren Spieleladen kommen immer wieder Kunden, die sich speziell nach Spielen für Blinde/Sehbehinderte, lernbehinderte, sprachbehinderte oder auch körperlich Behinderte erkundigen. Genauso, wie es Norweger und Schweden zu uns zieht, die auf der Suche nach Spielen mit englischsprachigen Anleitungen sind. Oder Kunden, die was für ihre "nicht-spielenden" Eltern suchen....

Das Schöne ist: Für all diese Menschen gibt es Spiele und sie freuen sich, dass es noch Fachgeschäfte gibt, wo sie diesbezüglich gut beraten werden.

Zwar ist nicht jedes Spiel für jeden gleich gut geeignet und manches kostet auch mehr als 10 €, aber viele Verlage geben sich sichtlich Mühe:

- Bei Zug um Zug sind extra Symbole aufgedrückt, um Sehbehinderten das Spielen zu erleichtern.
- Zoch arbeitet schon seit langem mit der Werksiedlung Kandern zusammen und entwickelt so schöne Spiele wie Aya.
- Ravensburger hat viele seiner Spiele auch für Blinde veröffentlicht.
- Amigo bietet mit Halli Galli und 6 nimmt viel Spielspass für Menschen, die sich nur im unteren Zahlenraum bewegen können.

Schade nur, dass es die aufgerauten Abalone-Kugeln nicht mehr gibt.
Ob das wohl damit zu tun hatte, dass der Vertrieb von FunConnection zu Hasbro wechselte- also wirtschaftliche Interessen stärker im Mittelpunkt standen?

Ich denke, es geht, aber nur mit ein bisschen gutem Willen...

Gruß

Martin

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Günter Cornett

Re: Vorschlag

Beitragvon Günter Cornett » 21. März 2006, 01:25

heino schrieb:
>
> > eine Anfrage an die Jury: der Pöppel kommt nur auf die
> > Schachtel, wenn auch eine barrierefreie Version im Handel
> > erhältlich sein wird (zu einem erschwinglichen Preis)
>
> jaaaaaaaaaa.
>
> dann wird eben auch dieses bewusstsein öffentlich
> transportiert.
>
> wobei ich aber das auswahlproblem sehe. dennn so ein
> (zweifellos gutes) spiel wie villa paletti wäre dann halt ne
> provokation in richtung barrierefreiheit.
>
> bei kartenspielen wäre es am ehesten umzusetzen, bei sachen
> wie siedler ist es fast vertane müh, was die umsetzung für
> blinde betrifft ich meine jetzt das brett-- nicht das kartenspiel.
>
> wo eine barrrierefreie umsetzung möglich ist, da sollte sie
> auch stattfinden.

jo, das meinte ich: eine Version, die so barrierefrei ist wie zu vertretbarem Aufwand möglich.

Gruß, Günter (hat leider auch keine barrierefreie Webseite)

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Andreas Odendahl

RE: (lesbar)

Beitragvon Andreas Odendahl » 21. März 2006, 08:50

seh ich ganz anders...

ode.

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Diana

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon Diana » 21. März 2006, 09:10

Zumindest für Blinde und Sehbehinderte wird einiges getan, um Spiele umzurüsten. Meines Wissens tut oder tat sich da der entsprechende Verband hervor und bietet beispielweise Skatkarten mit Symbolen in Blindenschrift an.

Einige Spiele kann man auch selbst mit relativ wenig Aufwand umrüsten, was wir für Freunde von uns bereits getan haben.

Sicherlich wäre es schön, wenn noch mehr Spiele barrierefrei wären, aber das ist nunmal ganz klar eine Kostenfrage.

Was meiner Meinung nach aber wirklich mal passieren sollte, ist, das alle Spiele auf die Bedürfnisse von Rot/Grün-Blinden abgestimmt werden (ob ich nun mit rot gegen grün spiele oder mit blau gegen orange ist doch sowas von Banane!), und daß für Spielanleitungen eine Konvention entwickelt wird, die sehbehinderten Menschen das Lesen erleichtert. Das ist normalerweise mit einer entsprechenden Schrifttype und einer halbwegs brauchbaren Schriftgröße getan, übermäßig groß und weit auseinander muß die Schrift nicht sein, da Leute mit entsprechenden starken Beeinträchtigungen ohnehin über einschlägige Hilfsmittel verfügen.

Sehr gut finde ich auch die Idee, Anleitungen im Web auf barrierefreien Seiten zur Verfügung zu stellen, darüber würden sich nicht nur Blinde freuen.

Gruß,
Diana

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heino

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon heino » 21. März 2006, 09:35

Diana schrieb:

> Sehr gut finde ich auch die Idee, Anleitungen im Web auf
> barrierefreien Seiten zur Verfügung zu stellen, darüber
> würden sich nicht nur Blinde freuen.

der zochverlag bietet die anleitungen in html statt pdf an. die sind von screenreadern für blinde problemlos erfassbar, was man von pdf-dokumenten nicht allgemein sagen kann. wenn der verlag jetzt noch seine seiten frame-frei gestalten und die grafiken mit alternativtext versehen würde, wäre dies ein weiterer schritt in richtung barrierefreies spielen.

allgemein wichtig für anleitungen ist auch, sie ohne grafisch dominanten hintergrund zu produzieren, weil sonst die leesbarkeit erschwert wird.

gruss
heino

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

[OT] Rechtschreib und so

Beitragvon Marten Holst » 21. März 2006, 09:41

Moin,

> seh ich ganz anders...

darf ich fragen, welchen Teil davon? :-)

Tschüß
Marten

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Heinrich Glumpler

OT: Lesbarkeit

Beitragvon Heinrich Glumpler » 21. März 2006, 10:03

Hi,

heino schrieb:
> allgemein wichtig für anleitungen ist auch, sie ohne grafisch
> dominanten hintergrund zu produzieren, weil sonst die
> leesbarkeit erschwert wird.

ich fand deine Beiträge anregend.

Ich würde sie mit größerer Bereitschaft lesen, wenn du Groß- und Kleinschreibung verwenden würdest.

Ich fordere das nicht ein.
Ich sage nur, dass ich Beiträge von "heino" in Zukunft nur öffnen werde, wenn der Betreff sehr interessant klingt.
(Also streng dich an, wenn du den Betreff formulierst ;-) ).

Viele Grüße
Heinrich

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heino

Re: barrierefreie spiele

Beitragvon heino » 21. März 2006, 10:53

Dirk Piesker schrieb:

> > wie ich das liebe ;-)
>
> verstehe ich überhaupt nicht. Was erwartest Du?
> Sag mir eine Alternative dazu, Menschen zu sensibilisieren.

ne, aber wenn du das schon über 30 jahre machst und manchmal das gefühl hast, die leute lernen einfach nix, tja...

> Und bitte: Du hast in Deinen Antworten einen gewissen Hang
> dazu durchblicken lassen, andere Meinungen abzutun. Damit
> läßt sich schwerlich eine Diskussion führen.

den vorwurf kenne ich, es ist aber ein unterschied, ob eine "meinung" z. b. dismkriminierend ist oder eine sachliche argumentation enthält

> Du tust gerade so, als ob es den Prototypen des
> motorisch/geistig/körperlich Behinderten gäbe, und man müsse
> nur einige kleine Grundregeln beachten und schon wären alle
> zufriedengestellt.
> So einfach ist es doch nicht.

nein, ich tu ncht so, bin nur derjenige,der das thema anreisst.

> Der Grad der Behinderung geht doch fliessend, und genauso
> fliessend sind dann die Anforderungen an ein Spiel, bzw an
> die Umwelt generell.

kannst du so nicht sehen. es gibt grundanforderungen.

bei legespielen einen rahmen
ausreichend grosse und vor allem standfeste spielfiguren
wenn sinnvoll, tastbar für blinde
rotgrünblindenjgerechte farbgebung
"greifbares" material

z. b. spitz pass auf

am ende der leine gehört ne kugel. was für kinderhände gut ist, taugt auch für erwachsene.

um nur einige beispiele zu nennen.

> Und selbst sog. Normalos haben Probleme mit schlechter
Farbgebung und zu klein gedruckten Regeln..

klar, die sollen doch auch integriert werden.

> Als Ergebnis bleibt: Nicht alle Spiele sind für alle
> geeignet. Und das ist auch
> völlig ok.

jein! wie schon anderswo geschrieben: wo eine optimierung möglich ist, ist diese auch durchzuführen.

gruss
heino

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Günter Cornett

Re: OT: Lesbarkeit

Beitragvon Günter Cornett » 21. März 2006, 10:57

Heinrich Glumpler schrieb:
>
> Hi,
>
> heino schrieb:
> > allgemein wichtig für anleitungen ist auch, sie ohne grafisch
> > dominanten hintergrund zu produzieren, weil sonst die
> > leesbarkeit erschwert wird.
>
> ich fand deine Beiträge anregend.
>
> Ich würde sie mit größerer Bereitschaft lesen, wenn du Groß-
> und Kleinschreibung verwenden würdest.
>
> Ich fordere das nicht ein.
> Ich sage nur, dass ich Beiträge von "heino" in Zukunft nur
> öffnen werde, wenn der Betreff sehr interessant klingt.
> (Also streng dich an, wenn du den Betreff formulierst ;-) ).

Jo, das sehe ich auch so.

Insbesondere erhöht es die Glaubwürdigkeit. Denn es ist schon etwas seltsam, Barrierefreiheit einzufordern, gleichzeitig aber - aus Gründen der Bequemlichkeit und des 'persönlichen Stils' - unnötige Barrieren aufzubauen. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob dein Beitrag ein (zu) gut gemachter Fake sei und eigentlich mehr deshalb den Thread weiterverfolgt. Irgendwann war es dann auch egal, ob Fake oder nicht, der Inhalt ist ja durchaus wertvoll. :)

Andererseits ist die Barriere sehr niedrig und man bekommt eine Ahnung davon, wie es ist, ständig mit Barrieren leben zu müssen. Insofern ist die Kleinschreibung auch ein sinnvoller Beitrag - hoffentlich: - gewesen.

Gruß, Günter


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