Beitragvon Björn-SpieLama » 4. April 2011, 23:17
Ich konnte am Samstag mit meiner Freundin zu zweit testen und vorhin in Vollbesetzung mit sechs Mann.
Vorneweg, es spielt sich auch mit zwei gut, je mehr aber besser.
Bewertung zu zweit: eine 7, mit sechs würde ich Richtung 8 tendieren.
Das Spiel wird schwieriger, je mehr mitspielen - im Gegensatz zu anderen Coop-Spielen, die einfacher werden.
Grund: es gibt sechs böse Mächte im Spiel, die Yggdrasil vernichten wollen. Zu jeder Macht gibt es eine Waffe in drei Stufen, die genau nur gegen diese eine Macht eingesetzt werden kann, je mehr Spieler, umso mehr verteilen sich die Waffen und umso länger muss sozusagen gewartet werden, bis der "passende" Spieler mit der passenden Waffe wieder dran ist.
Spielablauf in aller Kürze:
- Spieler zieht eine Karte, auf der eine böse Macht abgebildet ist
- der Spielstein der Macht wird um eins auf der Leiste von links nach rechts geschoben
- die Fähigkeit der bösen Macht wird aktiviert, je weiter der Spielstein nach rechts geschoben wird, umso stärker werden die negativen Auswirkungen
- der Spieler ist nach dem Karten ziehen dran und kann aus 9 verschiedenen Aktionen drei auswählen und in beliebiger Reihenfolge ausführen
- das Ziel ist es, den Kartenstapel mit den verschiedenen Mächten (insgesamt 42 Karten, also ist jede Macht darin 7x vertreten) zu überleben, ohne dass die Niederlagebedingungen eintreten: die Niederlage tritt ein, wenn zu viele Spielsteine der Mächte sich zu weit auf der Leiste befinden
- um die Spielsteine wieder nach links zu bringen, müssen die Mächte bekämpft werden: das wird mit den Waffen in der Stärke 1-3 plus Boni durch "Wikinger" plus "Elfen" erreicht, die dann den eigenen Würfelwurf erhöhen
- man muss im Kampf den Stärkewert der Macht, die man bekämpfen will, erreichen: alles oben wird zusammengezählt (Anzahl Wkinger, Waffenwert, Anzahl Elfen und der Würfelwurf) und hat man größer oder gleich, wird der Spielstein um ein Feld nach links versetzt
So spielt man die 42 Karten runter und versucht einfach das Vorrücken der Mächte zu "optimieren", da es sich nicht verhindern lässt.
Das ist im ganz Groben der Spielablauf.
Mein persönliches Fazit nach zwei Spielen: Yggrasil ist ein gutes Coop-Spiel, die Vorteile liegen in der recht kurzen Spieldauer von 1-1,5 Stunden, der leichten Erklärbarkeit (15min reichen völlig aus und man kann losspielen), man kann das Spiel durch Sonderkarten problemlos richtig schwer machen, die Götter haben alle unterschiedliche Spezialfähigkeiten, schön gestaltetes Spielmaterial (nur die Karten sind ein bißchen lausig, da sollte man vielleicht zu Kartenhüllen greifen)
Nachteile wären aus meiner Sicht, dass die eigentliche Anzahl an Möglichkeiten, die man im seinem Zug machen kann, relativ beschränkt sind. De facto versucht man eben immer irgendwie einen Kampf machen zu können, damit die Mächte nicht zu weit nach vorne schreiten.
Für mich jetzt keine spielerische Offenbarung, aber auch beleibe kein schlechtes Spiel, ich würde es jederzeit wieder gerne spielen. Ein Spiel, bei dem man sich auch nebenbei mal unterhalten kann, ohne dass man jeden Zug bis ins letzte Detail durchdenken kann oder muss.
Kein Spiel für Taktiker, aber gut zB. für Familien, ich würde es auch problemlos mit Kindern spielen. Und wer Coop-Spiele mag, macht damit mit Sicherheit keinen Fehlkauf, sondern für den würde ich es auch empfehlen.