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Brockenspiele: Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Allgemeine Spiele-Themen
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Sascha 36

Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Sascha 36 » 1. November 2015, 12:59

Für mich ist es eher so das ich die ganzen Brockenspiele mittlerweile nicht mehr Spiele, denke das Nations die größte Box ist in meiner Sammlung und Le Havre wohl die längste Spielzeit erfordert.
Alles über 3 oder 4 Stunden ist raus aus der Sammlung.
Gründe sind da aber auch Fantasy Ausstieg, das ich mich nach 3 Stunden bei demselben Spiel mit den gleichen Abfolgen einfach langweile und in der Zeit lieber 1 oder 2 Spiele spiele die mir im Nachhinein mehr bieten.
Letztens noch Kemet gespielt und dabei gedacht wie perfekt dieses Spiel alles bietet was große Klopper bieten und dabei aber mit einer sehr überschaubaren Spielzeit auskommt.

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Harry2017
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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Harry2017 » 1. November 2015, 13:36

Bei mir ist es umgekehrt - Ich habe gemerkt, dass viele Spiele Kleinbereiche aus beispielsweise Civilization, Runewars oder Eclipse abdecken - aber sich nun reduziert, beschnitten und beschränkt anfühlen...

Hatte dafür n gutes Beispiel damals nach dem ersten Runewars/Eclipsespiel...leider vergessen :D Irgendwas habe ich aussortiert, weil es mir wie eine Light - Version vorgekommen ist und das "Große" einfach Ähnliches und dazu noch viel viel mehr bietet.

Aber Cyclades könnte darauf auch gut passen - bietet von vielem etwas, ist mir dann aber im Vergleich zu Civilization zb einfach zu beschränkt.

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Peterlerock
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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Peterlerock » 1. November 2015, 14:14

Ich würde das aufteilen:
-Spieldauer
-Regelfülle

Dauer:
Ein Spiel darf für mich heute nur noch maximal 4-5 Stunden dauern, ansonsten wird es sehr schwer, Mitspieler zu finden, und auch ich selbst finde dafür kaum noch den Rahmen. Außerdem haben wir keinen Raum, wo man ein Spiel einfach so stehen lassen kann.

Und es muss natürlich gut sein, damit die knappe Freizeit nicht verschwendet ist. Fesselnd und spannend, mit Immersion und Tiefe. Wenn das nicht der Fall ist, ist es nicht unwahrscheinlich, dass einer von uns aufsteht und nach Hause geht, und dass wir das nie wieder auspacken.
Descent zum Beispiel ist bei mir durchgefallen, einfach langweilig, weil man dann doch nix anderes macht als "Laufen und Monster umwürfeln". Das spielt sich fast von selbst, und eigentlich könnte ein Spieler alle Helden spielen, so begrenzt sind die Entscheidungen.

Die Downtime ist auch ein wichtiger Faktor: Wenn ein Spiel einfach nur lange dauert, weil ich lange nichts machen darf, dann brauche ich das auch nicht unbedingt haben.

Prinzipiell spiele ich in 4 Stunden aber lieber mehrere kurze Spiele, als ein langes.

Regelfülle:
Ich komme aus der Tabletop-Ecke und bin es daher gewohnt, hunderte Seiten Regeln zu lesen, aber bei Brettspielen muss ich das nicht unbedingt haben. Hier bevorzuge ich Spiele, die ein relativ schlankes Regelgerüst haben, und ihre Tiefe durch strategischen Anspruch oder selbsterklärendes Zusatzmaterial (etwa irgendwelche Karten, die man erst verstehen muss, wenn sie auftauchen) erreichen. Wenn ich länger als eine halbe Stunde einer Regelerklärung lauschen muss, dann driftet mein Verstand schon ab.

Ein Negativbeispiel ist für mich etwa "Die Alchemisten".
"Da gibt es diese Deduktionsmechanik mit der App... blablabla... dann geht es aber eigentlich hauptsächlich dieses Worker-Placement... blabla... aber zuerst muss man die Reihenfolge bestimmen, mit diesem System... und nicht vergessen, das ist wichtig, denn Arbeiter können auch verschwendet sein, wenn... dann gibt es auf dem Feld hier noch ein Spiel im Spiel, eine Unterbiete-Auktion mit komischen Regeln, um irgendwelchen Helden Tränke zu verkaufen... blabla... dann gibt es hier noch ein Feld, um Theorien zu veröffentlichen... und darum spielen wir eigentlich, das bringt Siegespunkte... für die gibt es aber spezielle Marker und nochmal ein Spiel im Spiel... und Widerlegen kann man das auch, mit folgenden Regeln... und hier... Items mit Sonderfähigkeiten... und... ach ja, nicht vergessen, man kann auch hier..."
Das war so viel Zeug mit so vielen unterschiedlichen Mechaniken, und dann auch noch teilweise nicht gerade intuitiv, da ist den meisten von uns schon beim Erklären die Lust vergangen, und beim Spielen selbst mussten wir andauernd unterbrechen, nachlesen, Züge zurücknehmen, weil irgendwer irgendwas falsch verstanden hatte...

---

Ein Positivkandidat für einen langen "Taktikbrecher" ist für mich Game of Thrones (Link zu einer Rezension in meinem Blog):
Die Regeln sind simpel genug, dass man sie auch Nicht-Kennerspielern nahebringen kann, die Mechaniken sind intuitiv und schnell erklärt, aber es bietet ungeheure taktische Tiefe und Raum für Fehler, die man ausnutzen kann.
Da alle Runden gleichzeitig erfolgen, hat man sehr wenig Downtime, außerdem sind in der Regeln fast alle Mitspieleraktionen irgendwie relevant oder zumindest interessant genug ("B kämpft gegen C? Betrifft mich eigentlich nicht, aber welchen Helden spielen sie? Oh, ihre mächtigsten? Dann haben sie die nicht mehr gegen mich...").

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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon JanB » 1. November 2015, 18:52

Harry2017 hat geschrieben:Nur mit Erweiterungen mit neuen Regeln tue ich mich weiterhin schwer - Storyerweiterungen ala Descent gehen, aber spielverändernde Dinge wie die Eclipse Erweiterungen / die 2. Civilization Erweiterung oder die Runewars Erweiterung bringen mir zuviel durcheinander - denn dafür sollte man das Grundspiel lieber doch in und auswendig kennen...


Ist das nicht unabhängig von der Spielgröße, dass man Grundregeln beherrschen sollte, wenn Erweiterungen daherkommen, die diese verändern?

Eclipse ist bei mir zuhause das Spiel mit den meisten Erweiterungen, wobei jede Erweiterung mit einer kleinen Anzahl an Modifikationen bzw. Neuerungen daher kommt, welche alle durchweg modular zum Einsatz kommen können. Das was mir davon 'too much' ist, kann ich also weglassen.
Ich habe mir dafür inzwischen eine Liste gemacht, damit die Spielgruppe vor Spielbeginn entscheiden kann, was mitspielen soll. Klappt eigentlich ganz gut.

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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Harry2017 » 1. November 2015, 19:28

Klar ist das eigentlich unabhängig - Aber bei den Brockenspielen, die man sehr unregelmäßig spielt, ist es schon schwierig genug überhaupt wieder reinzukommen. Ich mag eh ungerne Erweiterungen die den Spielablauf massiv erweitern statt einfach nur mehr (etwas anderes) vom Gleichen zu bieten - Hab mir gerade noch die Runewars Erweiterungsregeln durchgelesen und ich muss da echt passen - Ich befürchte dann würde das Grundspiel noch seltener ausgepackt.

Ist zumindest zb bei Rune Age so - seit der Erweiterung kein einziges mal wieder angepackt :-)

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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Florian-SpieLama » 1. November 2015, 20:03

Also bei RuneAge finde ich hat sich nichts an den Grundmechaniken verändert. Da fand ich die Erweiterung sehr gut und die Regel ist doch auch nur ein Blatt oder so.

Für mich sind Brocken vor denen ich Angst habe eher so extreme heavy-Eurogames. Bei sowas wie der Eiserne Thron oder Runewars finde ich die Mechaniken, weil sie thematisch eingebettet sind, recht einleuchtend und es ist ziemlich klar für was man was benutzt.

Die Verzahnung von sehr komplizierten Spielen rauszuarbeiten finde ich schwieriger und macht mir (auch im Hinblick auf meine Mitspieler) mehr "Angst" weswegen ich die Finger davon lasse. Ich rede von soetwas wie Vinhos, Kanban oder Madeira (ich glaube auch Kohle & Kolonie würde dazu gehören bzw. scheint Spielworx auf sowas spezialisiert zu sein) ).

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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Sempre » 2. November 2015, 09:43

Peterlerock hat geschrieben:Regelfülle:
Ein Negativbeispiel ist für mich etwa "Die Alchemisten".

Interessanterweise hat Die Alchemisten in diesem Jahr die Essener Feder für das Spiel mit der besten Spielregel gewonnen.

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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Peterlerock » 2. November 2015, 09:51

Sempre hat geschrieben:
Peterlerock hat geschrieben:Regelfülle:
Ein Negativbeispiel ist für mich etwa "Die Alchemisten".

Interessanterweise hat Die Alchemisten in diesem Jahr die Essener Feder für das Spiel mit der besten Spielregel gewonnen.

Das sei dem Spiel und seinen Autoren herzlich gegönnt.
Aber Geschmäcker sind nunmal verschieden, und ich konnte so gar nichts damit anfangen.

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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Winston » 2. November 2015, 10:59

Harry2017 hat geschrieben:...

Konkret wären das in etwa bei mir/bei uns:
Civilization (besonders)
Twilight Imperium (besonders)
Eclipse (besonders)
Arkham Horror (Eldritch sei Dank kein Problem mehr)
Merchants of Venus
Earth Reborn
Rune Wars
Mage Knight

...


@Harry2017: Eigentlich trifft das auf die meisten der von dir genannten Spiele zu (besonders die ersten 2 der Liste *gg*). Ich hätte gerne ein epischeres 4X Spiel in meiner Sammlung. Nur ich sehe mich das nicht spielen. Die meisten Leute meiner Stammgruppe (bis auf einen anderen) würden sich wahrscheinlich als Gelegenheitsspieler bezeichnen. Einer davon ist ein heftiger Grübler. Eventuell könnten wir es mit Biegen und Brechen schaffen aber daran hab ich meine Zweifel. Bei einem Kingdom Builder, das normalweise zu 3. in gut einer 3/4 geht, dauerts mit ihm knapp über einer Stunde.
Aber angenommen wir schaffen es trotzdem: Bis wir es das nächste Mal spielen, haben alle wahrscheinlich die Regeln vergessen :)
Vielleicht dann in der Pension, wenn mehr Zeit ist :D

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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Foamheart » 2. November 2015, 14:11

"Brockenspiele"? Ich unterscheide zwischen Spiel und ähm... Beschäftigung. Jedes Spiel, das länger dauert als 2 Stunden ist in meinen Augen "broken". ;)

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Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Peterlerock » 2. November 2015, 20:11

Foamheart hat geschrieben:"Brockenspiele"? Ich unterscheide zwischen Spiel und ähm... Beschäftigung. Jedes Spiel, das länger dauert als 2 Stunden ist in meinen Augen "broken". ;)

Das kann man so nun auch nicht sagen.
Es gibt kein Limit für die Spielzeit, bzw für jede Spielzeit eine Zielgruppe.

Ich kenne ein paar Leute, die regelmäßig Monate lang an einer einzigen Partie axes and allies spielen und einen Heidenspaß daran haben.

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Vikingblood80

Re: "Brockenspiele" - Welche Spiele sind Euch "zu gross"

Beitragvon Vikingblood80 » 2. November 2015, 21:09

Peterlerock hat geschrieben:
Foamheart hat geschrieben:"Brockenspiele"? Ich unterscheide zwischen Spiel und ähm... Beschäftigung. Jedes Spiel, das länger dauert als 2 Stunden ist in meinen Augen "broken". ;)

Das kann man so nun auch nicht sagen.
....


Das war doch Sarkasmus von Foamheart. *augen_roll* *zwinker :)


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