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Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Allgemeine Spiele-Themen
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JonTheDon
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Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon JonTheDon » 24. Mai 2012, 14:01

Einleitungssatz zur Vorsicht: Es handelt sich hier nicht um jahreszeitübliches Jury-Bashing sondern um Gegenargumente. Wer das nicht lesen will, wechsle einfach zu anderen Themen. ;-)

Jedes Jahr spiele ich in 200 bis 300 Partien bis zu 50 unterschiedliche Spiele; ich lese die einschlägigen Foren und die meisten großen und kleinen Rezensionsseiten im Netz. Wozu brauche ich da noch ein SdJ?

Drei Punkte:

1) Rezensionsqualität

Viele Rezensionen oder Bewertungen - und wohl noch eher die Kommentare in Kommentarfunktionen - werden nach einer sehr kurzen Anzahl Partien geschrieben. (Erkennbar mittelbar an Zeitabstand seit Erscheinen; teilweise auch an Kommentaren oder sogar aus der Rezension selbst - siehe u.a. Westpark-gamers).

Ein Langzeitreiz wird hier häufig aus den ersten Partien abgeleitet. Vor allem Hypes gehen oft auf solche Kurzfristrückmeldungen zurück.

Im Gegensatz dazu ist bei SdJ (und auch bei Spielbox-Print) eher von größeren Erfahrungshäufigkeiten mit einem Spiel auszugehen. Das bedeutet, der Langzeitreiz wurde häufig nicht aus ersten euphorischen Partien abgeleitet sondern wirklich erlebt!

2) Herdendenken

Im Internetzeitalter werden viele Spiele gepusht oder verschmäht (und sogar bewertet) ohne sie je gespielt zu haben. Wie oft hört man Sätze wie "Gut, dass du das gesagt hast, dann werde ich mir das Spiel gar nicht erst zulegen." oder umgekehrt "Tolle Rezi, das kaufe ich auch!"

Die oft überraschenden Nominierungen der Jury empfinde ich da als sehr wohltuend, weil sie eben nicht dem Herdendenken zu folgen scheinen. Übrigens ein wichtiger Grund, warum ich den DSP für einen klassischen Mainstream-Preis (hier: VielspielerMainstream) halte und mir interessante Anregungen - auch und gerade als Vielspieler - viel eher beim SdJ hole.

3) Erfahrung

Die vergangenen Spiele des Jahres hatten oft einen Kniff oder Inhalt, der das Spiel in meinen Gruppen wirklich zu einem vielgespielten Spiel werden ließ. Ein Phänomen, das bei einer ganzen Reihe Vielspieler relativ unbekannt zu sein scheint (Zitat aus dem unknowns-Forum - aus der Erinnerung: "Im Durchschnitt spiele ich die meisten Spiele - auch gute - maximal ein, bis zwei Mal; es kommt einfach so viel neues nach.")

Spiele wie 7 Wonders, Dixit, Zug um Zug, Thurn & Taxis, Einfach Genial, TransAmerica (teilweise Nominierungsliste) spiele ich auch nach Jahren noch gern. Und regelmäßig lassen sich neue Spieler damit anwerben, denen es auf Anhieb gefällt.

Fazit für mich - Vielspieler: Eselsbrücke hatte ich schon länger auf dem Radar, werde das jetzt ausprobieren (ebenso wie Pictomania); Kingdom Builder hatte mich in einer ersten Partie nicht so begeistert, bekommt jetzt eine neue Chance; bei Vegas war ich mir nach dem Regellesen nicht so sicher - jetzt wird's ausprobiert. Freu mich auf neue Anregungen, nicht so sehr darauf, Erwartetes bestätigt zu bekommen. Daher freue ich mich jedes Jahr auf's SdJ.

Gruß Jon

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Warbear

Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Warbear » 24. Mai 2012, 14:18

nichts :-)

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Folmion
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Folmion » 24. Mai 2012, 14:28

Jetzt hab ich mich auf bischen Bashing gefreut und dann kommt sowas vernünftiges daher ;)

Ich sehe das ähnlich (auch wenn ich mich gar nicht so sehr als "Vielspieler" sehe). Jedes Jahr freue ich mich wieder auf die Listen, da eigentlich alles durchgehend gute Spiele sind. An der Spielbeschreibung erkennt man normalerweise eh ob einem ein Spiel gefallen könnte und wenn Spiele dann auf diesen Listen stehen, dann kann man sich auch ziemlich sicher über eine hohe Qualität freuen.

Den noch neuen Kennerspielpreis finde ich allerdings fast langweilig. Da waren bislang keine Überraschungen dabei, wobei ich mit Überraschung nicht meine das ein Zweipersonenspiel nominiert wurde.

Ich freue mich auch jedes Jahr und finde das die Jury bislang eine sehr gute Arbeit macht.


Grüße
Florian

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alpaka
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon alpaka » 24. Mai 2012, 14:51

Schöner Beitrag, regt zum Nachdenken an.
Ich stehe dem Preis eher kritisch gegenüber und finde auch in diesem Jahr Spiele auf den Listen wieder die mich dort überraschen (KB, Freitag, Targi...), die ich nicht mag (K2 hat mich sehr enttäuscht) und es gibt Spiele die ich vermisse (Siberia). Aber du hast natürlich völlig recht: ich werde mir Eselsbrücke und KB jetzt auch mal vornehmen und dem ein oder anderen Spiel eine zweite Chance geben (K2 habe ich allerdings weggeswapt).
Und am Ende bleiben für mich drei wichtige Erkenntnisse: Geschmäcker sind verschieden, wir haben eine Riesen Auswahl an Spielen jedes Jahr und Tipps sind da sehr willkommen von der Jury, aus der Community oder von geschätzten Rezensenten.

Aloha (aber Santa Cruz hat mir besser gefallen)

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Attila
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Attila » 24. Mai 2012, 15:34

Hi,

Kurz, prägnant und zutreffend.

Atti

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Attila
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Attila » 24. Mai 2012, 15:41

Hi,

Was hast du erwartet?

No Retreat? Dai Senso? Das überarbeitete "Totaler Krieg"? Oder "None but Heroes"?
DAS wären "Kenner"-Spiele.
Aber das ist eine Frage der sichtweise.

Atti

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Golbin
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Golbin » 24. Mai 2012, 15:42

Hallo Jon,

danke für dein Statement, ich sehe das ähnlich, wobei ich die Spiele auf der Nominierungsliste meist vorher schon kenne. Näheres gibt es im jährlichen Kommentar zur Liste:

http://www.poeppelkiste.de/berichte/201 ... -liste.php

Was Rezensionen anbelangt, ist die Qualität im Netz sehr unterschiedlich. Deswegen gibt es auf der Pöppelkiste klare Vorgaben: mindestens 5 Spiele (oft sind es über 10), an verschiedenen Abenden (damit nicht die Stimmung eines Abends ausschlaggebend ist), mit verschiedenen Mitspielern (damit nicht ein Pusher oder Basher ausschlaggebend ist). Wenn ein Kriterium davon nicht eingehalten wird, steht es in der Rezension, wie z. B: bei den Musketieren und Mylady http://www.poeppelkiste.de/rezensionen/ ... mylady.php

Wolfgang
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Ralf Arnemann
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Ralf Arnemann » 24. Mai 2012, 17:30

> Im Gegensatz dazu ist bei SdJ (und auch bei
> Spielbox-Print) eher von größeren
> Erfahrungshäufigkeiten mit einem Spiel auszugehen.
Ist das Deine Vermutung oder hast Du konkrete Informationen, daß das der Fall ist?

Die Jurymitglieder müssen ja eine ziemlich große Anzahl von Spielen ausprobieren und beurteilen, um daraus die Listen ableiten zu können. Da würde ich erst einmal vermuten, daß pro Spiel deutlich weniger Spielerfahrung möglich ist als bei einem guten Rezensent, der vergleichsweise wenige Spiele beurteilen muß und sich denen ausführlicher widmen kann.

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JonTheDon
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon JonTheDon » 24. Mai 2012, 17:44

Hi,

das ist eine Vermutung, die sich auf das Auswahlverfahren der Jury stützt ("aus viel mach wenig").

Das bedeutet nicht automatisch, dass die Jury alle Spiele sehr häufig gespielt haben muss, aber es deutet darauf hin, dass die Spiele, die am Ende empfohlen werden, häufig in unterschiedlichen Besetzungen gut angekommen sind.

Dass es andere Spiele geben könnte, die in den gleichen Besetzungen besser ankommen könnten, bleibt unbenommen; diese Datenlage kann ja kein Spieler bringen.

Aber: Die empfohlenen Spiele scheinen in der Zeit der Probe (und möglicherweise auch noch zwischen Nominierung und Vergabe des Hauptpreis) die Jury, die sie immer wieder spielte, nicht gelangweilt zu haben.

Da sehe ich den Unterschied zu anderen (Online-)Rezensenten, die Spiele oft bewerten - auch sehr gut - und sie danach wahrscheinlich kaum noch spielen. Ist ja teilweise (spielenswert, spielen.de, westpark-gamers) auch von den entsprechenden Seiten so erwähnt worden.

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Golbin
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Golbin » 24. Mai 2012, 18:15

Hallo Ralf,

wenn du wissen möchtest, wie die Jury-Mitglieder die Spiele kennenlernen und spielen, dan frage sie, z. B. gibt es in Essen eine Stand der Jury.

Wer z. B: nach Oberhof kommt, trifft dort durchaus auf Jurymitglieder. Das ist ein Weg. Von einem früheren Jurymitglied weiß ich, dass er nach der Nominierung - damals waren es 5 Spiele - in möglichst vielen Runden diese 5 am Stück gespielt hat.

Und genau wie wir Spieler uns hier verständigen, werden es die Jurymitglieder tun. Und genau wie bei anderen Rezensenten dürften die Wege verschieden und individuell sein. Über die Gruppe und deren Größe kommen sehr schnell viele Meinungen zusammen.

Wolfgang

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Flori
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DSP - Familienspiel

Beitragvon Flori » 24. Mai 2012, 18:39

Wurde hier im Forum eigentlich schon einmal darüber diskutiert, ob man den Deutschen Spielepreis nicht auch in mehreren Kategorien vergibt? Z.B. Einfaches Kartenspiel, Komplexes Kartenspiel, Familienspiel und Komplexes Spiel oder Abendfüllendes Spiel.

Das fände ich sehr sinnvoll. Wenn nämlich Otto Normalverbraucher ein Spiel als ein Geschenk im Laden auswählt, weil "Deutscher Spielepreis" draufsteht, wird das wahrscheinlich in mindestens 90% aller Fälle eine Enttäuschung und das Spiel nie gespielt.

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fohlenwolle
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon fohlenwolle » 24. Mai 2012, 19:28

dem vielspieler bringt es absolut nichts

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Daniel R.
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Daniel R. » 24. Mai 2012, 20:25

... die Erkenntnis, von diesen Spielen die Finger zu lassen. Na ausser vielleicht jene der Kennerliste.

(Achtung, das war zynisch gemeint) ;-)

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Funta
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon Funta » 24. Mai 2012, 20:57

Mir als Vielspieler bringt das SDJ nichts.

ABER als ich mit dem Spielehobby angefangen habe war beispielsweise Carcassonne eins der ersten Spiele die ich gekauft und lieben gelernt habe.

Dadurch bedingt das es ein SDJ war hat man sich die anderen bis dato ausgezeichneten Spiele auch angesehen, gekauft und in Foren darüber informiert.

Und genau diese eingeschlagene Richtung war die Gateway zu den Vielspielerspielen.

Von daher möchte ich zumindest an dieser Stelle nach 12 Jahren sagen: Danke SDJ Jury. :)

micha

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s-e-b-a-s-t-i-a-n
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon s-e-b-a-s-t-i-a-n » 24. Mai 2012, 22:30

Hallo,

in diesem Video, http://www.youtube.com/watch?v=7rMIp7stfAM, erzählt Tom Felber wie oft er spielt und wie die Jury ihre nominierten Spiele auswählt.

Grüße
Sebastian

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ravn

Re: Nur die selbstgespielte Partie bringt was!

Beitragvon ravn » 24. Mai 2012, 23:19

JonTheDon schrieb:

> Freu mich auf neue Anregungen,
> nicht so sehr darauf, Erwartetes bestätigt zu bekommen. Daher
> freue ich mich jedes Jahr auf's SdJ.

Wer sich durch Spielebesprechnungen oder Nicht-Nominierungen davon abhalten lässt, ein Spiel selbst zu spielen, der verpasst etwas. Die Erfahrung einer selbstgespielten Partie lässt sich eben durch nichts ersetzen - wirklich durch gar nichts, meiner Meinung nach.

Deshalb können alle anderen Meinungen nur Anregungen sein. Aber verleiten lassen sollte man sich davon nicht. Dazu habe ich schon zu oft erlebt, dass als Rohrkrepierer verschrienee Spiele dann doch in passender Runde Spass gemacht haben oder woanders gehypte Spiele stattdessen ein Totalausfall waren.

Problem ist nur, dass es inzwischen so viele neue Spiele gibt, dass selbst der grösste Freak kaum alle anspielen kann. Mehrmals spielen, um die Tiefe auszuloten, alle schon mal gar nicht. Wenn dann nur in Ausnahmefällen, wo ein Spiel Potential verspricht. Erwischt man aber in der Erstpartie die falsche Spielrunde und/oder falsche Stimmung, so heisst es weiterwandern zum nächsten Spiel.

Hört sich alles arg gehetzt an. Ist es eventuell auch. Aber als Alternative sich nur auf Anregungen zu verlassen, da könnte man arg schnell was verpassen, oder?

Cu / Ralf

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JonTheDon
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Re: Nur die selbstgespielte Partie bringt was!

Beitragvon JonTheDon » 24. Mai 2012, 23:25

ravn schrieb:

> Hört sich alles arg gehetzt an. Ist es eventuell auch. Aber
> als Alternative sich nur auf Anregungen zu verlassen, da
> könnte man arg schnell was verpassen, oder?
>
> Cu / Ralf

Na ja, die Alternative ist nur schlimm, wenn etwas zu verpassen schlimm ist.

Da ich aber ohnehin immer etwas verpassen muss, genieße ich lieber statt zu hetzen. :-)

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Flori
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Re: DSP - Familienspiel

Beitragvon Flori » 25. Mai 2012, 00:05

Ich habe auch noch einen weiteren Verbesserungsvorschlag zum Deutschen Spielepreis:

Das Problem beim Deutschen Spielepreis ist ja, dass Freunde des einen oder anderen Verlages oder Spieleautors ihre Stimmen für den Verlag oder für den Autor abgeben können, ohne die Spiele oder auch die anderen Spiele tatsächlich zu kennen.

Wie wäre es denn, wenn die Stimmzettel nur noch online abgegeben werden könnten, aber öffentlich gemacht werden würden, also für jeden online einsehbar wären?

Das würde bestimmt Leute, die gesagt bekommen, was sie wählen sollen, davon abschrecken, zu wählen oder es würde Leute, die anderen Leuten sagen, was sie zu wählen haben davon abhalten, ihnen zu sagen, was sie wählen sollen.

Ich will damit nicht sagen, dass Unehrlichkeit Gang und Gebe beim Deutschen Spielepreis ist, aber es ist nunmal möglich, einfach Freunde zu bitten, ihre Stimmen abzugeben, obwohl die sich für Spiele vielleicht gar nicht besonders interessieren.

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alpaka
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Re: Was bringt mir - Vielspieler - das Spiel des Jahres?

Beitragvon alpaka » 25. Mai 2012, 00:08

Nichts hab ich erwartet, wie gesagt!

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Flori
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Re: DSP - Familienspiel

Beitragvon Flori » 25. Mai 2012, 00:25

Und es dürfte kein Punktesystem mehr geben (1-5), sondern jeder darf in jeder Kategorie so viele Spiele nennen, wie man möchte und es zählt nur die Anzahl der Nennungen.

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Re: DSP - Familienspiel

Beitragvon Flori » 25. Mai 2012, 00:28

Bei Gleichstand gibt es mehrere Gewinner.

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Fluxx
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Re: DSP - Familienspiel

Beitragvon Fluxx » 25. Mai 2012, 00:45

Flori schrieb:
>
> Ich habe auch noch einen weiteren Verbesserungsvorschlag zum
> Deutschen Spielepreis:
>
> Das Problem beim Deutschen Spielepreis ist ja, dass Freunde
> des einen oder anderen Verlages oder Spieleautors ihre
> Stimmen für den Verlag oder für den Autor abgeben können,
> ohne die Spiele oder auch die anderen Spiele tatsächlich zu
> kennen.

Bei über 1000 Punkten Unterschied zwischen Platz 1 und 2 im letzten Jahr hätte man da schon eine ganze Menge Fanboys auffahren müssen um da was zu ändern.

Das Problem ist eher, dass es ein Publikumspreis ist, wo auch Leute abstiommen dürfen, die vielleicht nur 5 wählbare Spiele gespielt haben, dadurch kommen automatisch die Spiele von bestimmten Verlagen/Autoren leichter nach oben, da die einfach öfter gespielt werden ('Ich kenne ja nur 3 Spiele, aber das neue Alea/Rosenberg/Wallace/... Spiel ist jedes Jahr dabei). Aber wenn dich das stört musst du zu einem Jury-Preis übergehen. Und ob ich jetzt einen Jury-Vielspielerpreis dringender brauche als einen Publikumspreis wage ich mal zu bezweifeln...


>
> Wie wäre es denn, wenn die Stimmzettel nur noch online
> abgegeben werden könnten, aber öffentlich gemacht werden
> würden, also für jeden online einsehbar wären?

Wie willst du das machen? Mit Namen veröffentlichen? Kein Problem ich kann gerne 20 Stimmen als Thomas Müller abgeben - ich bezweifle, dass sich jemand die Mühe macht zu überprüfen ob es wirklich alle Thomas Müller gibt. Oder wird dann die Adresse mit veröffentlicht? Dann kannst du sicher sein, dass viele Leute nicht mehr mitmachen - zumindest meine Adresse soll nicht online stehen...

>
> Das würde bestimmt Leute, die gesagt bekommen, was sie wählen
> sollen, davon abschrecken, zu wählen oder es würde Leute, die
> anderen Leuten sagen, was sie zu wählen haben davon abhalten,
> ihnen zu sagen, was sie wählen sollen.

Wie gesagt, warum soll ich mir die Mühe machen andere Leute zu beeinflussen, wenn ich auch einfach unter Fake-Namen Stimmen abgeben kann?


Ich bezweifle, dass es da eine sinnvolle Möglichkeit gibt. Entweder du machst daraus einen Jurypreis, führst sehr restriktive Kontrollstrukturen ein, die vor Allem viele von der Stimmabgabe abhalten, was die eventuell doch getanen Mogel-Stimmen nur stärker macht oder du lässt es so wie es ist.

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Fluxx
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Re: DSP - Familienspiel

Beitragvon Fluxx » 25. Mai 2012, 00:47

Flori schrieb:
>
> Und es dürfte kein Punktesystem mehr geben (1-5), sondern
> jeder darf in jeder Kategorie so viele Spiele nennen, wie man
> möchte und es zählt nur die Anzahl der Nennungen.


Warum? Welchen Vorteil hat das? Führt das nicht sogar dazu, dass es noch mehr ein popularitäts- statt qualitäts-Preis wird?

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Warbear

Re: Nur die selbstgespielte Partie bringt was!

Beitragvon Warbear » 25. Mai 2012, 00:48

ravn schrieb:
>
> Problem ist nur, dass es inzwischen so viele neue Spiele
> gibt, dass selbst der grösste Freak kaum alle anspielen kann.
> Mehrmals spielen, um die Tiefe auszuloten, alle schon mal gar
> nicht. Wenn dann nur in Ausnahmefällen, wo ein Spiel
> Potential verspricht. Erwischt man aber in der Erstpartie die
> falsche Spielrunde und/oder falsche Stimmung, so heisst es
> weiterwandern zum nächsten Spiel.
>
> Hört sich alles arg gehetzt an. Ist es eventuell auch. Aber
> als Alternative sich nur auf Anregungen zu verlassen, da
> könnte man arg schnell was verpassen, oder?

Das hört sich alles ganz schön krank an.

Du liest doch auch nicht alle Bücher, die es gibt, oder alle Zeitschrifen, oder alle Tageszeitungen. Du kaufst nur ein Auto oder zwei, nur 1 Haus, hast nur 1 Frau - obwohl es von allem einen riesigen Markt gibt. Da hast Du doch keine Angst, was zu verpassen? Oder vielleicht doch?

Warum willst Du immer möglichst viele verschiedene/neue Spiele spielen, und warum hast Du Angst, womöglich etwas zu verpassen?
Du kennst doch bestimmt schon eine ganze Menge sehr guter Spiele, die voll Deinen Geschmack treffen, warum spielst Du die nicht öfter und lernst sie noch tiefer kennen, anstatt mit dem ganzen neuen Kram Deine Zeit zu verplempern?
Richtig glücklich mit dem Stats Quo scheinst Du jedenfalls nicht zu sein.

Ich war früher auch so krank - gottseidank bin ich diesbezüglich schon seit langem geheilt ... :-)

.

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ravn

Re: Nur die selbstgespielte Partie bringt was!

Beitragvon ravn » 25. Mai 2012, 01:45

Warbear schrieb:

> Warum willst Du immer möglichst viele verschiedene/neue
> Spiele spielen, und warum hast Du Angst, womöglich etwas zu
> verpassen?

> Richtig glücklich mit dem Stats Quo scheinst Du jedenfalls
> nicht zu sein.

Verpassen ist eventuell ein vorschneller Ausdruck, die "Suche nach dem perfekten Spiel für den jeweiligen Augenblick" trifft es wohl besser.

So ist zum Beispiel Agricola ein wirklich gutes Spiel für ganz bestimmte Augenblicke, während zu anderen Augenblicken ganz andere Spiele besser passen. Eventuell auch welche, die ich bisher noch nicht kenne. Aber eben kennenlernen kann (oder darf oder mag oder will), weil das Hobby ist im Vergleich eher preiswert. Es ist eher der Zeitfaktor, der limitiert.

Cu / Ralf


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