Ich habe früher solche Spielbücher gelesen/gespielt. In der Zeit vor Computer und Internet waren diese perfekt für einen verregneten Nachmittag, den man alleine verbracht hat. Viele dieser Spielbücher sind dann damals beim Einzug in eine eigene Wohnung auch aus Platzgründen auf dem Flohmarkt gelandet. Behalten habe ich nur zwei Serien:
Analand-Saga, Band 1 bis 4
Einsamer Wolf, Band 1 bis 12
Viele Bücher aus der "Fighting Fantasy"-Serie haben ja das Problem, dass es nur einen oder sehr wenige Wege gibt, wie das Buch überhaupt durchgespielt werden kann. Das Paradebeispiel dafür ist "Das Höllenhaus". Trotz späteren Parallellesens (aus Frust!) habe ich es da sogar nie geschafft, den richtigen Weg zu finden...
Dieses grundsätzliche Problem von Sackgassen gibt es bei Analand im zweiten Buch zwar auch, dafür sind die anderen 3 Teile nicht so extrem. Hier stimmte dieser Schwierigkeitsgrad deutlich besser als bei vielen anderen Büchern dieser Serie.
Besonders gut gefiel mir bei den Analand-Büchern die Geschichte, die dabei erzählt wurde. Es war alles sehr stimmig, und ich wurde Band für Band immer stärker hineingezogen. Hatte man endlich in Band 2 Kharé verlassen können, musste man auf dem Weg zur Festung von Mampang auch noch den 7 Schlangen begegnen (ich habe nie alle 7 besiegt!), um zum Schluß in Band 4 die Krone zurück zu erobern. *schwärm*
Großer Pluspunkt war das Magiesystem dieser Bücher. Man bekam an vielen Stellen 5 mögliche Zaubersprüche in Form eines kurzen Codes angeboten. Diese Codes musste man allerdings auswendig lernen. Man durfte im hinteren Teil des Buches nicht nachschlagen, welchen Gegenstand man eventuell braucht, wieviel Stärkepunkte der Spruch kostet bzw. welche Auswirkung er im Detail nun hat. Und es waren nun an die 50 (?) Zaubersprüche vorhanden.
Ich muss die Bücher mal wieder rauskramen!
Bei "Einsamer Wolf" gab es kein Magiesystem, dafür besondere Fähigkeiten, die der Krieger beherrschen konnte. Von 10 Stück konnte man zu Beginn bis zu 5 davon auswählen. War auch ganz nett. Und ebenfalls sehr schön war die Geschichte dieser Bücher.
Ein klarer Pluspunkt aus meiner Sicht gegenüber den Büchern der "Fighting Fantasy"-Serie war, dass sie keine Sackgassen hatten. War man beim Höllenhaus z.B. anfangs in die Küche anstelle in das Wohnzimmer (oder so ähnlich) gegangen, war das Buch damit schon unlösbar geworden. Der Einsame Wolf hatte fast immer eine Alternative, wie er das letzte Kapitel des Buches erreichen konnte. Hier war der Frustfaktor also deutlich geringer!
Einziger Kritpunkt, der mir jetzt einfällt, waren 3 oder 4 Stellen, wo der Spieler aufgrund einer 10% Wahrscheinlichkeit stirbt. Das war schlichtweg unnötig, so etwas einzubauen. Ansonsten top!