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Wie begeistere ich Menschen für Rollenspiele?

Allgemeine Spiele-Themen
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tobrise
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 12. Januar 2011, 10:20

Wir haben vor einer Weile unseren SL verblüfft indem wir eine Situation durch geschicktes Handeln und Verhandeln gelöst haben. Dabei hatte er den ganzen Kampf schon ausgearbeitet. :D

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Der Siedler
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Der Siedler » 12. Januar 2011, 13:54

Nicht schlecht :P Naja, das ist eben der Vorteil vom Rollenspiel: Es kann fast alle Situationen abbilden :D
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Schelmfried
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Schelmfried » 12. Januar 2011, 22:16

@Wudi: Warum möchtest Du überhaupt Leuten das Rollenspiel näher bringen?

Ich könnte mir folgende Gründe vorstellen:

1. Du möchtest selbst eine neue Rollenspielgruppe aufmachen.
Dann solltest Du natürlich das System nehmen, das Dir selbst am besten gefällt und mit dem Du Dich selbst am besten auskennst. Hängt aber auch davon ab, wie die Leute, mit denen Du spielen möchtest, so drauf sind. Auf jeden Fall bist Du dann erst einmal der Spielleiter.

2. Du wirst wegen Deines schrägen Hobbys aufgezogen und möchtest Deinen Peinigern den Wind aus den Segeln nehmen, indem Du ihnen zeigst, wie toll Rollenspiele doch sind.
Tja, da teilst Du das Schicksal mit den Synchronschwimmern (was sich definitiv gänzlich von herkömmlichem Schwimmen unterscheidet, ich sag nur Nasenklammern). Beides kommt für den "Normalbürger" einfach seltsam rüber. Tu einfach so, als würdest Du das schon lange nicht mehr spielen und wirf den Mantel des Schweigens darüber :P

3. Du kennst Leute, von denen Du glaubst, dass Rollenspiele das ideale Hobby für sie wäre.
Spiel eine Proberunde mit ihnen und wähle ein System, das einfach ist und sich selbst nicht so ernst nimmt. Plüsch, Power & Plunder ist zum Beispiel eine ganz gute Wahl. Dort hoppelt man mit beseelten Plüschtieren durch die Abenteuer. Einfach großartig. So ein Spiel soll ja vor allem Spaß machen und da bietet etwas Humorvolles einen hervorragenden Einstieg. Sei aber trotzdem nicht enttäuscht, wenn die Leute sich doch dagegen entscheiden, sich mindestens dreimal die Woche für zwölf oder mehr Stunden zu treffen, um die epische Kampagne zu durchleben, an der Du seit Jahrzehnten rumfeilst.

Übrigens: Wenn ich mein selbst erdachtes Rollenspiel Blut & Bier damals bis zur Marktreife entwickelt hätte, hätte ich Dir das natürlich empfohlen. Es hatte ein revolutionäres Charaktererschaffungssystem. Man hat sich einen Charakter ausgedacht und dann die passenden Werte für die Fähigkeiten einfach hingeschrieben.
Zuletzt geändert von Schelmfried am 12. Januar 2011, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Der Siedler
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Der Siedler » 12. Januar 2011, 22:38

:huh: --- Achso! :D --- Revolution! :exclamation:
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tobrise
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 13. Januar 2011, 14:03

@Schelmfried
Bei der Wahl des Systems für Punkt 3. muss ich dir leider widersprechen.
Nichts gegen PP&P natürlich, aber um eine interessierte Gruppe Neulinge heranzuführen würde ich doch eher auf eine klassisches Fantasy Rollenspiel setzen. Da ist der Hintergrund durch Filme, Bücher, etc. deutlich vertrauter. Je nach Interessenslage der einzelnen Spieler ist vielleicht auch ein Science Fiction Hintergrund geeigneter oder etwas mit historischem Hintergrund wie Cthulhu. Ein so abgedrehtes Spass RPG wie PP&P finde ich für Rollenspiel eher untypisch, würde es also nicht unbedingt als Einstieg wählen.

Und den Mantel werfen wir schon mal gar nicht, erst Recht nicht über ein so tolles Hobby wie Rollenspiel. (Naja, Blut und Bier wäre vielleicht ein Kandidat ;) ) Genausowenig wie die Flinte, falls die "Opfer" nicht sofort darauf anspringen! :D
Zuletzt geändert von tobrise am 13. Januar 2011, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.

Schelmfried
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Schelmfried » 13. Januar 2011, 14:29

@tobrise:
Es hängt eben davon ab, welcher Sorte von Leuten man das Hobby Rollenspiel näher bringen möchte (und warum).

Wenn die schon vorher ein gewisses Faible für Fantasy und Science Fiction haben oder dieses zumindest vermuten lassen, kann man durchaus ein klassisches System verwenden.

Wenn die aber mit Gandalf, Darth Vader oder den Großen Alten so gar nichts anfangen können und sich darüber sogar lustig machen, wird es schwieriger. Dann sollte man, so man denn immer noch um Verständnis, Respekt oder sonstwas ringt, irgend etwas auf den Tisch bringen, dem Humor und/oder eine gewisse Coolness innewohnt. Etwas, das zeigt, das man das eigene Hobby reflektiert und sich selbst auf die Schippe nehmen kann. PP&P ist für diesen Zweck auch deshalb besonders gut geeignet, weil es sehr einfache Regeln hat; zumindest in der ersten Auflage, ich bin nicht sicher, ob es später komplizierter geworden ist. Munchkin als Vorbereitung wäre eine weitere Idee.

Wenn derjenige, der andere vom Rollenspiel überzeugen möchte, nun allerdings in die Kategorie "Ich nehme das alles ernst und wichtig, was ich da treibe" gehört, darf er sich halt nicht wundern, wenn er damit allgemeines Kopfschütteln erzeugt.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Lorion42 » 13. Januar 2011, 22:42

Ich find "Kleine Ängste" auch super geeignet als Einsteigerspiel, wenn man sich darauf einlassen kann Kinder zu spielen und gemeinsam in die Welt unter dem Bett abzutauchen.

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 14. Januar 2011, 13:57

@Schelmfried
Nimmst du deine Hobbies etwa nicht total ernst? :D Schäm dich! ;)

Ich denke allerdings, dass die Sorte Menschen die mit Gandalf und Darth Vader nichts anfangen kann die falsche Klientel ist um Nachwuchs zu rekrutieren. Klar, um nur mal zu zeigen wie Rollenspiel funktioniert kann man PP&P natürlich einsetzen. Typisch für Rollenspiele ist es aber definitiv nicht und ob sie dich nicht für noch verrückter halten wenn sie Stofftiere spielen sollen ist eine ganz andere Frage. :D

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Schelmfried » 14. Januar 2011, 15:20

Das Gute ist ja, dass ich niemanden zum Rollenspiel bringen muss.

Ich habe seit 18 Jahren eine feste Midgard-Runde, die sich fast jeden Monat einmal trifft. Das ist dann also nicht mehr das Hardcore-jeden-zweiten-Tag-die-Nächte-durch-Rollenspiel wie früher, sondern eher ein gemütliches Beisammensein mit Frühstück und etwas Abenteuer-Szenario nebenbei.

Wenn ich eine neue Runde aufmachen wollen würde (was nicht der Fall ist und wohl auch in diesem Leben nicht mehr der Fall sein wird), würde ich mir wahrscheinlich Leute suchen, die vorher schon Rollenspiele gespielt haben.

Wenn ich diese Leute nicht finde (oder nicht genug davon, was aber insgesamt bei meinem Background eher unwahrscheinlich ist), würde ich andere Leute fragen, bei denen ich mir halbwegs vorstellen könnte, dass sie Lust haben.

Auf jeden Fall würde ich aber das System nehmen, auf das ich selbst am meisten Lust hätte. Bei einer Runde mit Nicht-Rollenspielern würde ich zu Beginn mit vereinfachten Regeln und vorgefertigten Charakteren spielen, damit man schnell ins Spielen reinkommt und nicht erst lange erklären muss. Wahrscheinlich würde ich das erste Szenario selbst schreiben und relativ kurz halten.

Wozu ich nicht so rechte Lust hätte: Leuten das Rollenspiel näher bringen, damit sie dann ohne mich allein weitermachen. Es sei denn, es handelt sich dabei um einen Workshop und ich werde dafür bezahlt.

Was ich nicht nötig habe: Mich dafür zu rechtfertigen, dass ich Rollenspieler war und immer noch ein bisschen bin. Ich erzähle ganz gern mal Anekdoten, vor allem aus meiner Live-Rollenspiel-Phase, eben weil das so schön abgedreht war. Wenn die Leute mich dann für seltsam und verrückt halten, haben sie zwar nicht ganz unrecht, aber sie hatten auch den Spaß nicht, den ich damals dabei hatte.

Rollenspiel als Hobby nimmt doch, wenn man es halbwegs ordentlich betreiben möchte, vor allem sehr viel Zeit in Anspruch, die ich nicht mehr habe oder lieber für Gesellschaftsspiele nutze.

Wobei: Mal so einen Abend PP&P zu spielen, hätte durchaus noch seinen Reiz.
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tobrise
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 18. Januar 2011, 13:13

Müssen muss ich auch nicht. Ich hab ebenfalls eine feste Runde die seit Jahren zusammen hockt und könnte bei mehr Freizeit noch in zwei weiteren mitspielen.

Aber nebenbei bin ich noch als Cthulhu-Supporter (und Pegasus Supporter allgemein) tätig und hab bei der "Aktion Abenteuer" von Blutschwerter.de mitgewirkt. Ein gewisses Sendungsbewußtsein hab ich also schon, schließlich kann das Hobby durchaus den einen oder anderen Neueinsteiger gebrauchen. Nur so ist sichergestellt, dass auch in Zukunft die Verlage weiteres Material produzieren können. Und soweit ich weiß geht es in diesem Thread doch um den "Einstieg ins Rollenspiel", gelle? ;)

Neueinsteiger heranführen würde ich prinzipiell genau so machen wie du auch. Die Frage ist aber doch eher, wie kann der interessierte Neuling ins Spiel finden wenn er nicht an aktive Rollenspieler rankommt? Als ich angefangen habe hatte ich von der "Szene", den Cons und den Supportteams keine Ahnung. Ich habe vorher Hero Quest gespielt und wollte einfach mehr Möglichkeiten als das Brettspiel bietet. Also ab in den Laden, den Verkäufer gefragt, 10 Minuten später mit DSA ab nach Hause, durchgelesen, losgelegt. Ein Blick auf die aktuelle DSA Version sagt einem, dass das so einfach nicht mehr geht. Prinzipiell gilt das für so ziemlich alle großen Systeme. Zu groß, zu komplex, zu teuer, wenig einsteigerfreundlich.

Was braucht es also um neuen Rollenspieler zu rekrutieren?
1. Bessere Möglichkeiten an aktive Rollenspieler heranzukommen
2. Einsteigerfreundliche Produkte für den Selbsteinstieg

Punkt 1 wird schon zum Teil durch Internet und die Supportteams bedient.
Zu Punkt 2. gibt es auch schon einige gute Ansätze. Das hier bereits genannte Quest wäre einer, aber auch die Reihe Runenklingen vom Midgard Verlag. Dann gibts ja noch einige Kurzregeln von verschiedenen Systemen (Cthulhu, Shadowrun, Midgard).

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Gast

RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Gast » 20. Dezember 2011, 16:21

Also ich hatte vor x-Jahren (22 oder so) durch Hero Quest meine ersten Berührungspunkte mit Fantasy/Rollenspiel. Dadurch hat mir dieser Fantasy Gedanke gut gefallen und davon wollte ich mehr.
So bin ich im Spelwarenladen zu DSA gekommen.

Damals, 1992, wurden Rollenspiele noch in ganz normalen Läden wie Karstadt oder Woolworth verkauft =)

Ich hab dann ein paar Freunde heiß gemacht und meine erset Rollenspielrunde war geboren. Meine jetzige Runde gibts schon seit 14 Jahren.

Ich denke man kann erstmal selbst gut einschätzen, welche von seinen freunden an Rollenspiel interessiert sein könnten. gerade jetzt hilfe da ja z.B. ein Film wie Herr der Ringe. Wem der Film gefallen hat, an dem kann man mal Rollenspiele testen.

Ich finde als besten Einstieg wirklich solche Spiele wie Hero Quest, Dungeons & Dragons das Brettspiel, Descent oder auch Quest.

Das sind erstmal Brettspiele, die ja von Leuten, die nix mit P&P RPG zu tun haben, nicht so belächelt werden. Sie haben aber schon starke Rollenspielelemente. Wem diese Spiele gefallen, mit denen kann man dann in ein Rollenspiel einsteigen. Es gibt ja sogar viele Systeme, die so ein Einstigsbuch für Lau anbieten.

Und dann sieht man weiter.

Ich würde Leute, bei denen ich denke, sie könnten sich für Rollenspiele interessieren, erstmal mit solchen Brettspielen locken.

Fanti
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Fanti » 1. Oktober 2012, 13:38

Hallo zusammen!
Ich spiele seit fast 30 Jahren P&P-Rollenspiele und habe festgestellt, dass man jemanden, der überhaupt nichts über Rollenspiele weiss, erst einmal knapp erklärt, was das ist und wie es abläuft.
Das Ganze ohne Details und ohne Bezug zu einem Rollenspielsystem!!!
Zum Beispiel so:
"Ein Rollenspiel, ist ein Spiel, in dem jeder Spieler eine fiktive Person in einer Umgebung spielt, die von einem Spielleiter vorgegeben wird. Stell Dir vor, Du liest ein Buch, in dem Du die Handlung einer einzelnen Person beeinflussen und damit den Handlungsablauf des Buches ändern kannst. Aussehen, Charakterzüge und Fähigkeiten der Person werden zu Spielbeginn festgelegt oder zufällig ermittelt. Ein besonderer Reiz eines Rollenspiels ist, dass die Personen im Laufe des Spiels Dinge dazulernen oder Fähigkeiten verbessern können. Der Spielleiter entscheidet, welche Auswirkungen die Handlungen der Spieler haben und treibt die Handlung voran. In den meisten Rollenspielen spielen die Spieler nicht gegeneinander, sondern kooperativ und versuchen so, Aufgaben des Spielleiters zu lösen. Dieses Zusammenspiel ist ein weiterer Reiz des Rollenspiels."
Ist nun ein gewissen Interesse geweckt, empfiehlt es sich, einen Hintergrund zu wählen, mit dem die Neulinge etwas anfangen können, z.B. Krimi, ScienceFiction, Fantasy und ein Beispiel zu geben, wie der Spielablauf ist (Spielleiter beschreibt -> Spieler handeln -> Spielleiter sagt, was passiert -> Spieler reagieren usw.).

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Revenger » 1. Oktober 2012, 14:38

Ich kann übrigens "Runenklingen" basierend auf den Midgard Regeln als Einstieg für wenig Geld ins Rollenspiel empfehlen.

Buch kostet 10 Euro und man hat ein interessantes erstes Abenteuer + wichtigste Regeln, alles in einem. Genug für den Leiter und grobe Infos für die Spieler, vorgefertigte Charaktere, echt klasse Sache!!!

Nur vielleicht 10 - 15 Minuten am Anfang besprechen und es kann losgehen.


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