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Wie begeistere ich Menschen für Rollenspiele?

Allgemeine Spiele-Themen
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H8Man
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 15. Oktober 2010, 15:03

Man schweift immer vom Thema ab, das liegt in der Natur der Diskussion ^^

Um deine Frage zu beantworten, ja, normal ist was von der Menge als Normal abgestempelt wird. Deswegen sind wir (Vielspieler) und zig tausend andere Dinge eine sogenannte Randerscheinung.
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Joachim-SpieLama
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 15. Oktober 2010, 15:27

El Grande hat geschrieben:Vergiss nicht das fantasie- und gehirnzellenzerstörende Zocken vor der Spielkonsole. Echt erschreckend was ich jeden Tag in der Schule zu hören und zu sehen kriege. Manche Kinder haben das kreative Potential eines Steins und können sich oft schon nicht mehr als 2 Minuten konzentrieren.
Etwas das Rollen- oder Brettspiele nun mal erfordern/fördern. --> Kein Wunder, dass sie nicht offen dafür sind.

Da machst du es dir aber zu einfach. Schublade auf, Kinder rein, Schublade zu. Auch ich bin hier der Meinung, dass es die Erziehung ist und nicht die Computerspiele. Einzelfälle gibt es natürlich immer.

Fakt ist aber z.B., dass Computerspiele die Hand-Auge Koordination schulen. Ebenso können Computerspiele der Kreativität und sogar dem sozialen Miteinander förderlich sein. Es gab auch schon einige Studien zu diesen Themen.

http://www.donau-uni.ac.at/de/aktuell/p ... hiv/12269/
Hier mal beispielhaft eine aus Österreich.
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tobrise
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 15. Oktober 2010, 16:16

Um mal wieder zum Ursprungsthema zurückzukommen und einen kleine Bogen zu PC Spielen zu schlagen:

Was man braucht ist ein Tutorial und/oder eine Demo!

Bei jedem einigermaßen komplexen PC Spiel wird der Spieler langsam in die Mechanismen eingeführt. Dabei spielt er aber eigentlich schon! Genauso muss es auch bei Rollenspielen gemacht werden. Die Einstiegshürde ist einfach zu hoch. Ob man sich nun alleine ein Spiel wie Midgard oder Civilization (PC) erarbeitet, ohne Hilfen und Einführung geht es nicht. Und weil nun mal nicht jeder einen Spielleiter greifbar hat muss man andere Wege finden wie man die Leute langsam heranführt, wenn möglich noch für einen Preis der einem bei Nichtgefallen nicht so weh tut. Niemand gibt gern für ein PC Spiel 50 Euro aus um dann zu bemerken das es ihm nicht gefällt. Bei Rollenspielen sind die Einstiegskosten ähnlich hoch und ähnlich abschreckend.

Von daher gehen die Aktionen einiger Verlage schon in die richtige Richtung. Einfache Einstiege ermöglichen (z.B. Quest, Runenklingen, Ratten, etc.), Spielleiter zu den Leuten bringen (Pegasus Supportteam, Aktion Abenteuer) und kostenlose Demos verteilen (Cthulhu, Shadowrun).

Die Verknüpfung unterschiedlicher Medien ist vielleicht auch ein interessanter Weg, so wie die Kombination von Drakensang PC mit Rollenspiel Material.

Ob das funktioniert weiß ich leider nicht, aber so pessimistisch wie einige hier bin ich in Bezug auf unsere Jugend nicht. Bei meinen beiden Exemplaren tue ich jedenfalls mein Möglichstes. :D

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Joachim-SpieLama
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 15. Oktober 2010, 16:31

tobrise hat geschrieben:Was man braucht ist ein Tutorial und/oder eine Demo!


Korrekt! So wie es z.B. Vlaada Chvatil bei seinen Spielen macht. Nach und Nach das Unbekannte kennenlernen. Auch wenn ich mir - als Vielspieler - zutraue diese Spiele gleich in der "Vollversion" zu spielen, bin ich sehr dankbar dafür.

Das ist auch immer und immer wieder das Problem in meinem Bekanntenkreis, wenn es um Brettspiele geht. "Das dauert zu lange zu erklären". Bei reinen Rollenspielen ist die Einstiegshürde gleich nochmal höher. Tutorials, welche einem das Spiel spielend erklären dürften die Lösung sein. Beim PC einfach, beim Brettspiel?

Nun ich bin optimistisch, denn Tutorials sind auch im PC-Bereich noch nicht allzu alt und man musste sich früher auch durch Anleitungen durcharbeiten. Ich denke da z.B. an ein F16 Falcon 4.0. Heute ist es Gang und Gäbe. Vielleicht wird dies auch bei Brett-/Rollenspielen mal so sein. Die Yvio Konsole war da schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, leider zu teuer.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon El Grande » 15. Oktober 2010, 16:57

Ich wollte hier keine Vorurteile breittreten. Aber glaubt mir ich erlebe es jeden Tag in meiner Arbeit.

Erwiesen ist, dass das Gehirn der Kinder bei unkontrolliertem Konsum wirklich Schaden erleidet. Weiterhin ist erwiesen, dass das Gehirn 2-3 Stunden braucht um aufgenommen Infos (z.B. Unterrichtsinhalte der Schule) zu verarbeiten. Wird diese Verarbeitung verhindert, wird auch nichts gespeichert. Setzt ein Kind sich also nach der Schule sofort dem Fernsehen oder einer Videokonsole aus. Wird nahezu alles gelöscht was am Tag in der Schule aufgenommen wurde.

Natürlich habe ich nichts gegen ein wenig TV oder Videogames gerade auch solche die pädagogisch wertvoll sind. Dies bedarf aber einer sachgemäßen Handhabung und eines bewussten Umgangs damit (festgelegter Zeitraum, möglichst nicht direkt nach der Schule, kein Übermäßiger Konsum, Medienerziehung (Suchtpotential, sorgfältige Auswahl , etc, etc.). Leider hapert es hier. Aber ich will jetzt keine erziehungspolitisches Fass aufmachen.

Mir ist es damit sehr Ernst und von daher werde ich dieses Statement auf keinen Fall zurück nehmen. Ich habe jeden Tag mit Kindern zu tun die im Grundschulalter mehr als 3 Std. täglich Videospiele zocken!?! Kindern, die mit 3 Jahren einen Nintendo DS bekommen (muss das sein??? Meines Erachtens sind die Eltern einfach oft zu wenig verantwortlungsbewusst. Wenn sie wüssten was sie ihren Kindern damit antun). Und in wie vielen Familien ist der Fernseher die einzige "Bezugsperson" des Kindes, weil die Eltern zu bequem sind sich um die Kinder zu kümmern. Tut mir leid. Ich weiß es läuft nicht überall so. Aber mittlerweile leider in viel zu vielen Familien. Und wenn man dann noch sieht welche Spiele und Programme da vollkommen unreflektiert konsumiert werden, dreht sich einem echt der Magen um. Sorry, aber da kann ich echt nicht schweigen oder etwas gutes darin sehen. Die Kinder sollten echt geschützt werden. Aber was soll die Schule noch alles leisten. Wir sind eigentlich nur noch am erziehen und zum Unterrichten kommt man fast gar nicht mehr. Die Eltern wären mal wieder gefragt oder eine angemessene Ganztagesbetreung für Berufstätige (die leider aber nicht das selbe leisten kann wie eine familiäre Erziehung).

Zurück zum Thema -->

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 15. Oktober 2010, 17:37

Deine Ausführung jetzt ist auch vollkommen korrekt Basti. Du sagst es ja selber, das Problem ist die Erziehung, die Eltern - aber keinesfalls die Spiele/TV usw.
Natürlich ist es heutzutage schwieriger Kinder zu erziehen in einer Zeit in der vielmals beide Elternteile Vollzeit beschäftigt sein müssen, aber das ist eine andere Problematik, wie du schon sagtest - das Fass müssen wir hier nicht aufmachen.
Das hörte sich in deinem ersten Beitrag hier allerdings noch anders an.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 15. Oktober 2010, 17:38

Das ist ne ernstgemeinte Frage, was ist denn bitte an P&P schwer zu erlernen? Wenn man seinen Charakter nicht gerade selbst herstellt, lernt man alle Regeln beim Spielen (mit anderen Worten, du kannst soviele Würfel werfen, wie dein Attribut/Fertigkeit hergibt, was jetzt auch nicht gerade schwierig ist). Im Grunde besteht ein RPG doch nur aus der Vorstellungskraft und von da aus macht jeder das, worauf er grad Bock hat.

@ Joachim
Außerdem können sie Geschichte, Politikverständnis, Erdkunde und Fremdsprachen (englisch) stark fördern. Hätte ich damals nicht ständig am PC meines Bruders RPGs gezockt, hätte ich nicht immer fragen müssen was die ganzen englischen Sätze bedeuten und hätte demnach nicht den englisch Vorsprung gehabt, den ich danach hatte.
Gut, Erdkunde hab ich mit Risiko erlebt :P

@ Grande
Was du da schreibst (was ich genauso sehe), ist aber eben ein Erziehungsproblem und kein Spiele-Problem. Klar, wenn ich nen Winterschlaf halte, bekomme ich nichts mit, aber da muß der Elterteil dafür sorgen, das man nicht in diesen verfällt.
Übermäßig viel Sport oder Fleisch ist auch nicht gut ^^

Setzt ein Kind sich also nach der Schule sofort dem Fernsehen oder einer Videokonsole aus. Wird nahezu alles gelöscht was am Tag in der Schule aufgenommen wurde.

Ach deswegen bin ich so blöd! Ein bisschen spät, aber gut den Grund zu kennen. :D
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 15. Oktober 2010, 17:47

H8Man hat geschrieben:Das ist ne ernstgemeinte Frage, was ist denn bitte an P&P schwer zu erlernen? Wenn man seinen Charakter nicht gerade selbst herstellt, lernt man alle Regeln beim Spielen (mit anderen Worten, du kannst soviele Würfel werfen, wie dein Attribut/Fertigkeit hergibt, was jetzt auch nicht gerade schwierig ist). Im Grunde besteht ein RPG doch nur aus der Vorstellungskraft und von da aus macht jeder das, worauf er grad Bock hat.


Ich habe dir Fett markiert, was so schwer daran zu erlernen ist. Vorstellungskraft und Phantasie!

Zudem ist es wirklich schwer ein komplettes Regelwerk zu erlernen. Denn irgendwann dürfte es einem Spielleiter auch auf die Nerven gehen ständig sagen zu müssen: "Das geht so leider nicht." oder "Das geht zwar, macht aber absolut keinen Sinn."
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 15. Oktober 2010, 17:58

Hm, kann ich mir halt einfach nicht vorstellen (hoho), das es schwer sein soll. Es geht ja zudem nicht darum ob es einer besser kann als der andere, man spielt einfach als jemand anderes und macht was auch immer man will.

Muß wohl daran liegen, das ich mich immer in andere reinversetzte um sie zu verstehen und sowieso mit 8 oder so angefangen habe P&P zu zocken. Wo wir gerade beim Alter sind, diese Vorstellungskraft muß doch jeder besitzen, weil wir alle mal Kinder waren? Ich verstehe es nicht, ich geb auf ^^

Regeltechnisch sehe ich da auch kein Problem, jedenfalls hatte ich nie eins und wir haben damals ne Menge RPGs gespielt. Wofür Attribute und Fertigkeiten stehen ist offensichtlich und um sie zu nutzen würfelt man. Was gibts da groß zu beachten?
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 15. Oktober 2010, 18:46

H8Man hat geschrieben:Wofür Attribute und Fertigkeiten stehen ist offensichtlich und um sie zu nutzen würfelt man. Was gibts da groß zu beachten?


Es wird nicht umsonst Regelwerke mit 300 Seiten DIN A 4 geben. Aus Spaß an der Freude wird das sicher nicht gemacht. ;)
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 15. Oktober 2010, 18:51

Ja gut, aber das muß ja eigentlich nur einer wissen, der Spielleiter, die arme Sau :P

Bei den 300 Seiten wird aber auch eine komplette Welt vorgestellt, das darf man nicht vergessen.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 25. November 2010, 13:09

Es geht hier doch vor allem um die Spielleiter! Eine Rollenspielgruppe entsteht nun mal meistens um einen Spielleiter herum, auch wenn sich später mehrere Leute den Job teilen. Der SL ist die Keimzelle, der Multiplikator, ohne den geht gar nichts. Also muss sich doch jedes Einstiegsprodukt darauf konzentrieren dem Spielleiter den Einstieg so einfach wie möglich zu machen. Wenn es ihn erst mal gepackt hat wird er auch vor den "normalen" Regelwerken nicht mehr zurückschrecken, aber die erste Hürde muss überwunden werden.

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Wudi » 25. November 2010, 14:27

tobrise hat geschrieben:Es geht hier doch vor allem um die Spielleiter! Eine Rollenspielgruppe entsteht nun mal meistens um einen Spielleiter herum, auch wenn sich später mehrere Leute den Job teilen. Der SL ist die Keimzelle, der Multiplikator, ohne den geht gar nichts. Also muss sich doch jedes Einstiegsprodukt darauf konzentrieren dem Spielleiter den Einstieg so einfach wie möglich zu machen. Wenn es ihn erst mal gepackt hat wird er auch vor den "normalen" Regelwerken nicht mehr zurückschrecken, aber die erste Hürde muss überwunden werden.


Ja das stimmt schon, aber ich ging eher davon aus das es einen gibt der sich mit großen Regelwerken auseindersetzen will oder es bereits getan hat. Der Einstieg ist generell gesehen für Leute die keine Vorstellung von Rollenspielen (ich beziehen mich auf die Pen&Paper-Rollenspiele) oder sie es einfach zu schnell beurteilen ohne es mal ausprobiert zu haben. Deshalb braucht man ein System oder eine Methode Nicht-Rollenspieler (die sich auch nicht richtig mit der Thematik auseinander gesetzt haben) die grundlegende Idee und Fazination hinter einem Rollenspiel näher zubringen.

JohnSmith
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon JohnSmith » 25. November 2010, 15:08

Hoi,

um auch etwas zu diesem Thema beizutragen, werde ich euch erstmal meine Meinung als RPG-Fremdling näher bringen.
Es stimmt schon das für Leute, wie mich und mein Freundes-/Bekanntenkreis, die Rollenspieler etwas lächerlich wirken. Aber da gibt es noch genügend anderes in der Welt, was im ersten Moment genauso belächelt wird. Deshalb würde ich den Freakfaktor der PRG´s nicht zu hoch setzen. Dabei ist die Frage "Was ist heutzutage normal" auf jeden Fall erlaubt.

Denn im zweiten Moment, haben wir uns auch gesagt, dass irgendwas dran sein muss, was spass macht. Nur wie hierfür nähere Infos erhalten, so dass man auch wirklich versteht, was das genau ist und wie es abläuft. Um dies nun weiter zu ergründen fehlt uns schlicht und ergreifend ein Video.
Von dieser Warte aus, ist die Idee eines Turorial nicht verkehrt. Man muss einfach sehen wie so was abläuft.

Anfang des Jahres habe ich mir, aus versehen, bei Amazon ein Buch der Schattenjäger-Reihe gekauft. Mir war sofort klar, dass es sich um ein Rollenspielbuch handelte. Eigentlich wollte ich es umgehend zurückschicken, habe es mir dann aber anderst überlegt, weil ich doch mal wissen wollte wie so ein Rollenspiel funktioniert. Also habe ich immer mal wieder darin rumgeschmöckert bis ich es durch hatte, am Ende war ich aber nicht wirklich schlauer als vorher.

Mein Wissen über Rollenspiel fühlt sich an wie ein zerlegtes Puzzle, das ich nicht zusammensetzen kann. D.h. mir sind einige Dinge klar, aber der Gesamtzusammenhang fehlt komplett.

Was für Puzzleteile (bildlich gesprochen)habe ich:
- Ein Spielleiter spielt selber nicht mit, sondern gibt die Story vor (auch Etappenweise) und mimt den Schiri
- Die Spieler übernehmen eine Rolle, sprich eine Figur in der Geschichte, diese hat Stärken und Schwächen
- Die Geschichte gibt vor wann und wie Situationen aussehen in denen die Spieler aktiv werden und den verlauf der Geschichte und somit auch ihr Ende beeinflussen

Ja und wie sieht das jetzt praktisch aus? [Klischee/on] Umhang umgeworfen, Holzschwert greifen, Attacke.
Nee Spass, ich weiß einfach nicht wie das nun ablaufen soll. Der SL erzählt, - z.B. wir sind auf der Suche nach einem Schatz. Wir durchqueren eine Höhle und dort befinden sich Riesenspinnen. Wir müssen uns durch kämpfen. Jetzt wird ausgewürfelt ob wir die Spinnen besiegen oder nicht. - Aber eigentlich sitzen wir an einem Tisch und würfeln bloß, dabei erzählt uns einer nach und nach eine Geschichte. Das hört sich für mich erst mal sehr *gähn* langweilig an.

Also klärt mich auf, vielleicht könnt ihr mich ja dafür begeistern. Ich denke, ich wäre genau eurer Zielgruppentyp.

Ach übrigens. Ich finde die sexy Outfits der weiblichen Darsteller bzw. Zeichnungen super.

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 25. November 2010, 18:03

JohnSmith hat geschrieben:Ja und wie sieht das jetzt praktisch aus? [Klischee/on] Umhang umgeworfen, Holzschwert greifen, Attacke.
Nee Spass, ich weiß einfach nicht wie das nun ablaufen soll. Der SL erzählt, - z.B. wir sind auf der Suche nach einem Schatz. Wir durchqueren eine Höhle und dort befinden sich Riesenspinnen. Wir müssen uns durch kämpfen. Jetzt wird ausgewürfelt ob wir die Spinnen besiegen oder nicht. - Aber eigentlich sitzen wir an einem Tisch und würfeln bloß, dabei erzählt uns einer nach und nach eine Geschichte. Das hört sich für mich erst mal sehr *gähn* langweilig an.

Also klärt mich auf, vielleicht könnt ihr mich ja dafür begeistern. Ich denke, ich wäre genau eurer Zielgruppentyp.


99% des Pen&Paper Rollenspiels finden im Kopf statt. Man benötigt Vorstellungskraft und Phantasie. Wer das nicht, oder nicht gut ausgeprägt hat, für den ist es schlicht und ergreifend nichts. Alle anderen Interessierten sollten es ausprobieren und müssen sich natürlich auch darauf einlassen.

Man könnte das ganze auch mit einem guten Buch im Vergleich zu einem Film betrachten. Ein Film setzt mir vor wie z.B. ein Raum aussieht. Ein Buch beschreibt es mir und es obliegt meiner Phantasie wie ich mir den Raum im Endeffekt vorstelle. Die Faszination und das Erlebnis Buch ist intensiver als alles andere was mir vorgesetzt wird. Doch auch hier muss ich mich auf das Buch einlassen.

Hier habe ich eine Doku gepostet deren Bestandteil auch eine P&P Gruppe ist. Vielleicht hilft dir das weiter. Wobei man auch diese Gruppe als Außenstehender eher belächeln wird.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Wudi » 25. November 2010, 19:46

Joachim hat geschrieben:Hier habe ich eine Doku gepostet deren Bestandteil auch eine P&P Gruppe ist. Vielleicht hilft dir das weiter. Wobei man auch diese Gruppe als Außenstehender eher belächeln wird.


Das stimmt die musste ich auch etwas belächeln, aber man sieht ein kleines bisschen wie so etwas ablaufen kann.
Ich finde es schwer ein Video über Pen & Paper-Rollenspiele zu machen die es Erklären. Man kann die Regeln erklären, aber die Fazination und das Erlebnis kann man nicht in ein Video packen.

Das Beispiel mit dem Buch ist gut, aber die Rollenspiele bieten noch den Vorteil der Interaktion. Zwar gibt der Spielleiter die Rahmenhandlung vor im Gegensatz zu einem Buch bestimme ich aber wie sie voran kommt. Zum Beispiel: Der Spielleiter bringt in seiner Geschichte einen Mord rein. Die Spieler haben nun die Entscheidung wie sie vorgehen. Entweder sie befragen Zeugen oder sie untersuchen den Tatort. Die Gruppe könnte auch sich dagegen entscheiden und den Mord einfach Mord sein lassen und es der Stadtwache überlassen (was jetzt nicht oft vorkommt, aber theoretisch möglich wäre rein vom Gedanken der Rollenspiele).

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 25. November 2010, 21:17

Der Spielleiter bringt in seiner Geschichte einen Mord rein. Die Spieler haben nun die Entscheidung wie sie vorgehen.

Wahaha, das erinnert mich an ein (offizielles) Shadowrun Abenteuer das ich vor ca. 15 Jahren mit meinem Bruder (+ SL) gezockt hab. Da mussten wir Schlafgas durch ein Belüftungssystem einschleusen. Gesagt, getan. Später haben wir dann erfahren das es tödlich war.
Vorgesehen war, das wir zurück gehen und versuchen die Leute zu retten etc. aber das war nicht unser problem, daher haben wir auch keine Millisekunde an den Gedanken verschwendet. Das Abenteuer war damit nach sehr sehr kurzer Zeit beendet, wo es eigentlich erst hätte anfangen sollen lol

Gut das es Punkte dafür gab, wenn man ein Abenteuer durchkreuzt hat, was uns ja bestens gelungen ist. Tja, wir waren schon immer anders haha XD
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Wudi » 25. November 2010, 21:23

H8Man hat geschrieben:Gut das es Punkte dafür gab, wenn man ein Abenteuer durchkreuzt hat, was uns ja bestens gelungen ist. Tja, wir waren schon immer anders haha XD

Ein kreativer SL hat aber oftmals auch für den Fall das die Gruppe, sich dagegen entscheidet etwas neues in peto.

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 25. November 2010, 22:49

Es war ja ein offizielles Abenteuer-Buch und da dann absichtlich etwas abändern finde ich weniger gut. Bei eigenen Abenteuern ist das was anderes, aber so konnte man dann einmal sehen wie undurchdacht das ganze doch war. ;)
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Wudi » 25. November 2010, 23:05

H8Man hat geschrieben:Es war ja ein offizielles Abenteuer-Buch und da dann absichtlich etwas abändern finde ich weniger gut. Bei eigenen Abenteuern ist das was anderes, aber so konnte man dann einmal sehen wie undurchdacht das ganze doch war. ;)


ja es steht und fällt eben mit der Gruppe und/oder dem Spielleiter

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 25. November 2010, 23:41

Wudi hat geschrieben:Das Beispiel mit dem Buch ist gut, aber die Rollenspiele bieten noch den Vorteil der Interaktion. Zwar gibt der Spielleiter die Rahmenhandlung vor im Gegensatz zu einem Buch bestimme ich aber wie sie voran kommt. Zum Beispiel: Der Spielleiter bringt in seiner Geschichte einen Mord rein. Die Spieler haben nun die Entscheidung wie sie vorgehen. Entweder sie befragen Zeugen oder sie untersuchen den Tatort. Die Gruppe könnte auch sich dagegen entscheiden und den Mord einfach Mord sein lassen und es der Stadtwache überlassen (was jetzt nicht oft vorkommt, aber theoretisch möglich wäre rein vom Gedanken der Rollenspiele).


Danke, ein sehr gute Ergänzung meiner Ausführungen!
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 26. November 2010, 09:29

@H8Man
Nur weil ein Abenteuer offiziell ist heißt das nicht das es auch gut sein muss. Im Zweifelsfall muss man jedes Abenteuer an die eigene Gruppe anpassen oder sich gut überlegen wie man sie auf dem vorgegebenen Weg hält. Ich hatte auch mal so einen Fall bei dem die Gruppe einen Kampf links liegen lassen wollte weil sie das was sie brauchten auch stehlen konnten. Damals habe ich sie noch über Würfelwürfe gekriegt, heute würde ich sie einfach damit durchkommen lassen.

@JohnSmith
Von außen betrachtet ist Rollenspiel sicher langweilig. Eine Gruppe Leute sitzen am Tisch, erzählen sich was und würfeln ab und zu. Das Spannende ist das was in den Köpfen abgeht! Prinzipiell ist das nichts anderes als bei PC Rollenspielen wie Baldurs Gate, Gothic oder auch WoW, nur das die Bildschirmausgabe nur in deiner Vorstellung stattfindet. Der große Vorteil dabei ist, dass es keine Grenzen gibt. In der Phantasie geht alles, Spielbretter und Computer haben immer irgendwelche Grenzen.

Noch mal zum Thema Spielleiter: Natürlich sollte man davon ausgehen, dass es jemanden gibt der genug Interesse hat um sich die Regeln anzusehen. Aber muss man es ihm denn so schwer machen? Gute Spielleiter fallen nicht vom Himmel und jeder Anfang ist schwer. Dasselbe gilt auch für die Spieler. Muss man die denn gleich mit der vollen Dröhnung an Regeln zuschütten?
Klar lernt man Schwimmen vielleicht auch wenn man ins kalte Wasser geworfen wird. Aber langsam anfangen und wenn möglich im warmen Wasser ist sicher der bessere Weg.

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 26. November 2010, 14:34

Schon klar das es nicht gut sein muss, aber da es sich um ein fertiges Abenteuer handelt, geht man eigentlich davon aus, das man es auch so spielen kann. Ich ändere auch keine Spielregeln bei Brettspielen, nur weil meine ausgedachte Strategie nicht gut genug ist oder ähnliches.

Andere machen das und jeder soll machen worauf er Lust hat, aber wenn ich etwas ändern muss damit es funktioniert, dann mach ich es gleich ganz neu, also nen eigenes Abenteuer. Ich gehöre also zu den Leuten die weniger von Varianten begeistert sind. Dann nehme ich einfach nen anderes Spiel, es gibt halt genügend.

Eigentlich wollte ich die lustige Story auch nur einwerfen, ich kann mit P&P/larp rein garnichts (mehr) anfangen. Ich gehöre zwar nicht zu der Kopfschüttelnden Meute, aber richtig ernst nehmen kann ich es auch nicht wirklich. Es sieht nunmal einfach ziemlich albern aus, da braucht man sich nichts vormachen. Ich respektiere es und denke mir, das es ihnen schon ne Menge Spaß machen wird, aber für mich ist es nichts. Auch hier gilt, jedem das seine, ich hab da kein Problem mit ^^
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 26. November 2010, 16:25

@H8Man
Gerade bei den offiziellen Abenteuern ist es für die Autoren doch sehr schwer ein Szenario zu entwickeln dass für jede Gruppe passt. Man kann ja nun nicht jede Möglichkeit abdecken und muss sich daher wohl an einer Art "Standardgruppe" orientieren. Bei DSA hab ich oft erlebt dass Abenteuer mit einer eher skrupellosen Truppe schnell aus dem Ruder laufen. Es gibt eben gewaltige Unterschiede zwischen einer Gruppe aus Geweihten, Weißmagiern und Kriegern und einer Gruppe aus Söldnern, Schwarzmagiern und Streunern!
Da wird halt prinzipiell davon ausgegangen, dass die Spieler die "Guten" sind.
Wobei ich das bei Shadowrun schon ziemlich merkwürdig finde, da spielt man doch prinzipiell Kriminelle die für Geld losziehen. Wie kann man von denen sowas erwarten? :rolleyes:

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 26. November 2010, 16:51

Hehe, ja, wenn man das so sieht, hast du wohl recht, aber das ändert jetzt auch nichts mehr daran und außerdem war es verdammt lustig. :D

Ist uns auch nur das eine mal passiert. Ok, einmal hat der SL einen Fehler in einer anderen Geschichte gemacht, weil er meinem Bruder ein paar Banshee Panzer unterstellt hat und er hat die dann nach Ende nicht zurückgegeben und hat gedroht die ganze Stadt und mehr zu sprengen lol XD

Tja, machtgeilen Leuten sollte man keine Macht geben, hat er aber draus gelernt, hoffe ich.
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