Englische Spiele: Leute lernt Englisch ! ? !

[Sascha 36]

Ich kann hier manchmal echt nur mit dem Kopf schütteln, da kann man sagen das eine englischsprachige Version sehr einfach zu verstehen ist, dann kommen Antworten wie "zu anstrengend " zb.
Was hält euch davon ab mal ein Grundkurs in Englisch zu machen ?
Es entgehen einem so viele Spiele wenn man das nicht tut, nur weil man zu faul, zu alt, zu träge etc ist lässt man sich das durch die Lappen gehen ?
Ich kann verstehen wenn man bei GMT Games zb sich wünscht dieses Spiel in einer deutschen Version zu haben, wenn mir aber jemand sagt er kauft sich zb Red 7, Sherriff von Nottingham nicht weil das auf Englisch ist oder Lost Cities möchte er auch lieber auf deutsch, dann schüttel ich den Kopf.
Wir haben es ja nicht mit Chinesisch zb zu tun, hier geht es um eine Weltsprache mit der man sich weltweit verständigen kann,für mich hat das was von Intelligenzflucht. Es ist ungemein bereichernd diese Sprache zu verstehen, gerade in der heutigen Zeit.
Lasst uns drüber diskutieren, mich würde ja so mancher Grund mal interessieren !

[HDScurox]

Ich kann dir absolut nicht zustimmen Sascha. Es ist jedem sein Bier und die meisten Spiele kommen ja früher oder später auf Deutsch. Wenn jemand mit einem Vollzeit-Job und Familie nicht auch noch Lust hat Englisch zu lernen ist das mehr als verständlich. Wenn er beim Spielen dann auch noch "abschalten" möchte, verstehe ich es umso mehr, dass derjenige keine englischem Spiele spielen mag, denn eine Fremdsprache strengt immer an, den einen mehr, den anderen weniger.

Ich würde behaupten spätestens seit meiner Generation (also ungefährt die Generation kurz nach dir) ist das Schulenglisch so gut, dass man die meisten Brettspiele spielen kann, wobei das auch wieder vom Bildungsweg abhängig ist.

Ich verstehe es aber absolut nicht, wie man das "fordern" kann und dein Aufruf zur Diskussion klingt in erster Linie wie eine Forderung und ein Vorwurf.

Sascha, lern spanisch oder französisch, auch nicht wesentlich schwerer als englisch und überhaupt, die meisten Sprachen sind einfacher als deutsch und spanisch ist auch eine Weltsprache. <= Nur um dir zu zeigen, dass ich deine Begründung nicht teile.

Natürlich müssen Menschen, die kein englisch verstehen, mit späteren Veröffentlichungen und oder dem Verpassen des ein oder anderen Schatzes leben, aber das kann doch eigentlich jeder verschmerzen. So lange ich die Spiele auf deutsch irgendwann bekommen kann, ziehe ich diese auch vor und ich spreche relativ fließend englisch, allein schon weil mein Studium fast nur englisch ist. Denn auch ich empfinde es immer noch als anstrengender als eine deutsche Version.

[Sascha 36]

Ich hab auch nicht erwartet das du mir zustimmst, genauso wenig wie ich erwarte das jedes Spiel in einer deutschen Version veröffentlicht wird.
Mir kommt es vor als wäre die Ablehnung gerade in diesem Hobby so stark, das kann ich einfach nicht verstehen.
Natürlich ist es jedem sein Ding ob er deutsch oder englisch wählt, Vollzeit und Familie ist für mich kein Grund sich der Sprache zu verweigern.
Spanisch oder Französisch finde ich nicht die richtigen Contra Vergleiche, denke das Englisch da schon etwas mehr gesprochen wird.
Hab nie studiert, Realabschluss und mir nach und nach alles selber übersetzt, ich wollte diese Spiele spielen und heute hab ich mit der Sprache keine Probleme mehr und fand es bzw finde es immer noch sehr bereichernd den ein oder anderen neuen Begriff kennezulernen bzw mal nachzuschlagen.

[HDScurox]

Hab nie studiert, Realabschluss und mir nach und nach alles selber übersetzt, ich wollte diese Spiele spielen und heute hab ich mit der Sprache keine Probleme mehr und fand es bzw finde es immer noch sehr bereichernd den ein oder anderen neuen Begriff kennezulernen bzw mal nachzuschlagen.

Das ist toll und man muss sicherlich nicht für sowas studiert haben. Und Zeit für jemanden ein Faktor ist, muss halt jeder selbst sehen. Ich hab nach nem Arbeitstag auch kein Bock mehr was neues zu lernen, sondern will nur noch abschalten. Da ist mir manchmal sogar ein neues komplexes Spiel zu viel.

Und die Ablehnung einer Fremdsprache, besonders des englischen, ist überall relativ hoch und steigt mit dem Alter der Community (an die "älteren" englisch sprechenden/spielen: Ihr seid super! )

[Sascha 36]

Für mich hat Brettspielen überhaupt nichts mit abschalten zu tun, ausser ich spiel den ganzen Abend Schlafmütze oder Absacker.
Brettspiel ist für mich geistige Nahrung und hält den Kopf fit, da kann ich nicht genug von bekommen.

[Riche]

Ganz kurz und knapp:
Nicht jeder spielt Spiele solo. Viele von uns spielen mit verschiedenen Leuten in verschiedenen Altersklassen, die kein/kaum englisch können. Und daher würde ein englisches Spiel eher weniger auf den Tisch kommen.
Ich selbst hab kein Problem mit englisch. Schaue auch Serien, lese Bücher auf englisch. Auch den Master, den ich demnächst anfange, wird in englisch sein. Trotzdem kaufe ich englische Spiele nur in Ausnahmefällen.

Ich kaufe mir z.B. auch nicht Tides of Time auf englisch, weil ich weiß, dass es im Oktober auf deutsch kommt. So lange kann ich locker warten.

Ich habe auch nur ein englisches Spiel: Super Motherload. Da ich bezweifle, dass es auf deutsch kommt. Finde das Spiel klasse, aber ich werde das Spiel eh eher mit meiner Freundin spielen, die ebenfalls kein Problem mit englisch hat.
Mein Bruder z.B. versteht nur sehr wenig englisch. Mit ihm könnte ich kein Spiel spielen, bei dem mehrere englische Sätze auftauchen.

[Sascha 36]

Super : Motherload müsste ich mir auch noch mal anschauen, vielleicht ist das was für mich.

Ich merke in meinem Umfeld auch öfter wie wenig Leute englische Spiele spielen wollen, natürlich weichen wir dann aus, aber gerade in einem multi-kulturell wachsenden Deutschland hilft einem die englische Sprache doch enorm weiter.
In solchen Fällen frage ich mich dann schon das ein oder andere mal, warum kein Englisch.

[Riche]

Was bei mir auch öfters ein Kriterium gegen englische Spiele ist, ist der Preis. Meistens kosten englische Spiele natürlich durch den Import etwas mehr, als sie in deutsch kosten würde.
Dieser Grund kommt zwar nach den oben genannten, aber ist trotzdem da.

Du hast schon recht, das es ein großer Vorteil ist, wenn man englisch kann.
Aber ich könnte jetzt z.B. auch keine neue Sprache mehr lernen, dafür bin ich sprachlich zu unbegabt. Englisch "kann" ich eigentlich nur, weil dass auch bei Video spielen, Serien und Filme ein großer Vorteil ist, da man nicht so lange warten muss.
Besonders im Urlaub machen sich Englischkenntnisse sehr bezahlt.

Das ein oder andere englische Spiel wird es sicher noch in mein Regal schaffen, aber wenn ich sicher bin, dass eine deutsche Version in absehbarer Zeit kommt, warte ich lieber. Das sehe ich tatsächlich anders als bei Videospielen, bei denen ich die Sprachausgabe oft von deutsch auf englisch schalte.

[Florian-SpieLama]

Also ich verzichte aus 3 Gründen auf englischsprachige Spiele:

Oft kriegt man sie nur im Ausland (deswegen muss man ja auf Englisch zurückgreifen) und zahlt deswegen Importkosten drauf. Auch wenn es in einem deutschen Versandhandel ist. Beispiel Eldritch Horror bei Magierspiele. Deutsch ca. 38€ Englisch ca. 54€
Meistens kommt es so oder so dann doch auf deutsch, also warum das mehr bezahlen (und oft dann noch Geld ins Ausland tragen)?

Der andere Grund ist, dass ich kein Solospieler bin wie du und wenn ich mir ein Spiel hole, ich es auf den Tisch bringen will. Es gibt den einen oder die andere denen ich mit Englisch einfach nicht kommen brauch und was meiner Meinung nach deren gutes Recht ist. Man mag sie als Kleingeister bezeichnen, die nicht offen für die weite Welt sind und trotzdem mag ich sie und spiele gern mit ihnen. Ich fänd es einfach schade mir ein Spiel anzuschaffen, wenn ich es nicht auf den Tisch bringen kann sobald Person XY dabei ist.

Der letzte Grund ist, dass das Angebot so verdammt groß ist, dass ich meinen Spieltrieb ums Vielfache mit deutschen Spielen sättigen kann. Ich weiss jetzt schon nicht, was ich mir wann kaufen soll und hab einen scheinbar endlose Wunsch-/Ausprobierliste. Da besteht einfach keine Notwendigkeit noch in anderen Sprachen zu "wildern", wenn ich hier schon nicht ansatzweise durchkommen. Deswegen bin ich auch kein Freund von Kickstarter. Es gibt so viel, was ich jetzt und hier spielen möchte und kann und die Menge überfordert da schon. Warum noch in die Zukunft oder in anderen Sprachen schauen?

Natürlich schau ich mir englische Reviews an und hoffe dann, dass das ein oder andere Spiel auf deutsch erscheint. Aber wenn nicht, dann hab ich 20 deutsche Spiele die ich mir stattdessen holen könnte und die dann Grund 1 und 2 befriedigen.

Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Englisch und kann es recht gut würde ich behaupten. Ich schaue Serien auf Englisch (letzte GoT Staffel, weil ich zu ungeduldig war), die DiceTower Sachen und meine Playstation ist auf Systemsprache Englisch, damit die Spiele auf englisch sind, weil dort meistens die Synchronisation besser ist.

Ich sehe bei Brettspielen aber kaum einen Mehrwert für eine englische Version im Gegensatz zu einer deutschen. Manchmal ist es auf englisch schon besser. Beispiel Magic The Gathering. Die Karten sind auf englisch eindeutiger und verwenden feste Termini, während auf den deutschen Karten steht "Fliegend" und auf der nächsten "Diese Kreatur kann fliegen." Im Englischen steht unter beiden Flying. Das ist jetzt ein schlechtes Beispiel, aber ihr versteht sicher was ich meine.
Dennoch glaube ich bei Brettspielen trauen sich viele auch nicht ran, weil durch das "schwammige" Englisch was sie können, manche Regel vielleicht falsch verstanden wird. Und manchmal das Englisch nicht ausreicht um spitzfindige Feinheiten in der Regel rauszuarbeiten.

[HDScurox]

Für mich hat Brettspielen überhaupt nichts mit abschalten zu tun, ausser ich spiel den ganzen Abend Schlafmütze oder Absacker.
Brettspiel ist für mich geistige Nahrung und hält den Kopf fit, da kann ich nicht genug von bekommen.

Puh, dann ist das ja sogar verständlich, dass du das dann nutzt um dich weiter zu füttern. Für mich ist Brettspiel ein Hobby das Spaß macht. Wie heißt es in der Spieltheorie so schön: Spielen verfolgt keinen Sinn und keinen Zweck, es dient rein der Unterhaltung. Diese Meinung muss man sicherlich nicht teilen, aber genau so geht es mir, ich spiele aus Spaß und Spaß ist abschalten. Weg von den Sorgen und Nöten der Alltagswelt. Wenn ich dabei meinen kopf ein bisschen anstrengen kann ist das ok, aber selbst Solo würde ich z.B. bei Arler Erde nie durchoptimieren. Da mach ich oft aus dem Bauch heraus, was das beste ist. Das erste Optimierspiel wo ich das wirklich mache ist Imperial Settlers, da sind aber die Möglichkeiten so schön überschaubar.

[Sascha 36]

@florian

super Florian tolle ausführliche Antwort, kann viele deiner Punkte nachvollziehen und genau darum ging es mir.
Bei der Regelschwammigkeit geb ich dir Recht, allerdings gab es bei so manchen ÜBesetzungen ins Deutsche auch schon die ein oder andere Schwierigkeit, hatte da bei den Heidelbergern schon den einen oder anderen Lacher.
Das Solospiel mag ein grosser Grund sein warum ich den ein oder anderen Titel im Original geholt habe, allerdings hab ich bis jetzt nie woanders Import Spiele als bei Gamers Hq, Spielgilde oder Spieltraum bestellt und somit waren die Kosten sehr übersichtlich.

@signore scurox
Ich sehe das auch als Abschalten bzw als Freizeit wenn ich spiele, vor dem Fernseher schlafe ich meist ziemlich fix ein, sitze ich einfach nur im Sessel und tue nichts bin ich innerhalb von Minuten eingepennt.
Beim durchoptimieren bin ich nicht wirklich gut, aber Spiele zu verstehen macht mir Spass und wenn ich nach 90 Minuten Terra Mystica oder Arler Erde zb sage das hat Spass gemacht, dann weil es kopfmässig so angestrengt hat.

[Morti]

Englisch wird in seiner Verbreitung und Bedeutung in Deutschland gern überschätzt, und selbst im Geschäftsumfeld können viele nur radebrechen, auch wenn sie etwas anderes von sich denken. Mir z.B. wäre es lieb, wenn viele Deutsche mal wieder mehr Deutsch lernten, bevor sie sich mit Englisch beschäftigten und/oder mehr Denglisch in die Welt posaunten.
Aber im Spielebereich erleichtert es so manches doch ganz enorm.

[HDScurox]

Word Morti! Was musste ich mir im Marketing schon die Zähne zusammenbeißen, weil die Leute gerade so englisch auf die Reihe bekommen haben oder es zumindest dachten, sich aber gleichzeitig aufgespielt haben wie die letzten Affen und mit Fachbegriffen um sich geworfen haben.

[Florian-SpieLama]

@ Sascha

Ja, dass auch beim Übersetzen etwas schiefgehen kann stimmt und kommt leider auch vor. Bei Magic ist im englischen oft klarer, was diese Karte nun kann (zumindest war das früher so) oder auch bei Videospielen wie Herr der Ringe Online waren auf Englisch die Fähigkeiten deutlich (und oft auch richtig[er]) beschrieben. Dennoch bleiben die anderen Punkte und bei Brettspielen ist es mir noch nicht so konkret untergekommen. Ich denke da leisten die Verlage zum Großteil doch gute Arbeit.

Bei den Kosten war mein Beispiel vielleicht nicht so gut gewählt, da du vermutlich, wenn du englische Spiele holst, sie dir auch vorzugsweise dann auf englisch holst, wenn es sie auf deutsch gar nicht gibt. Da hat man dann keinen Vergleich. Aber wie mein Beispiel von Eldritch Horror zeigt (Magierspiele ist auch ein ganz normaler Laden/Versand in Deutschland), denke ich dass wenn ein Spiel auf deutsch rauskommt, der Preis immer niedriger ist, als der der englischen Version. Ich mein damit, wenn es das Spiel nur auf englisch gibt und du bestellst es im Spieltraum, hast du dich nicht super mehr in Umkosten gestürzt, als wenn du ein anderen Spiel gekauft hättest. Die hypothetische deutsche Version, ist aber vermutlich billiger.
Allerdings zielte mein Argument da gar nicht drauf ab. Ich hab mehr an soetwas wie Xia gedacht, was dann teuer importiert werden müsste.

[Sascha 36]

Dein Beispiel war vollkommen in Ordnung, da es ja der Wahrheit entspricht. Viele Spiele von Fantasy Flight sind dann in der deutschen Version gerne mal 10 Euro fast billiger.
Ich meinte eher Spiele wie zb Isle of trains, Red 7 oder Tides of time welche jetzt alle nur knapp über 10 Euro kosten, fast sprachneutral sind und auf die ich nicht mehr verzichten möchte in meiner Sammlung.

[Florian-SpieLama]

Ah ok. Ja da spielt das mit den Kosten wohl keine Rolle. Red 7 hab ich auch mal stark überlegt und hätte ich echt Lust drauf. Aber es bleiben die anderen Punkte. Dann hol ich stattdessen ein anderes kleines Kartenspiel von Amigo oder so und kann es dann auch mit meinen Eltern spielen.

Wobei bei Red7 könnt ich eigentlich übersetzen. Hat doch jeder eine Referenzkarte. Die Scannen und den Text ändern...hmmmm
Naja wie gesagt, ich hab auch genug anderes auf der Liste ^^

[HDScurox]

Und damit nennt Florian einen der für mich wichtigsten Punkte: Es gibt so viel gutes Deutsches, das ich noch lange nicht gespielt habe, wieso soll ich mich dann mit englischem, eventuell teurerem "Ärgern"?

Ärgern verstanden als: Mehr Anstrengung (egal wie viel) und eventuelle Ablehnung bei Mitspielern.

[El Grande]

Ich hab jetzt die Diskussion nicht vollständig gelesen, sondern überflogen. Ich verstehe nur zu gut, wenn englische Spiele nicht ausprobiert werden, weil die Spielgruppe oder die Spielpartner nicht mitmachen. Wenn man es nicht auf den Tisch kriegt, ist die Anschaffung sinnlos und Solo zu spielen ist für mich (bis auf wenige Ausnahmen) keine wirklich Option. Da les ich lieber ein Buch oder geh Fußball spielen.

Von mir selbst kann ich aber sagen, dass ich ohne Englischkenntnisse viele meiner Lieblingsspiele verpasst hätte und einige gibt es bis heute nicht auf Deutsch, oder sie kamen erst Jahre später auf Deutsch (Innovation, Wiz War, Alien Frontiers etc pp.)
Manche werden wohl aber auch nie auf Deutsch kommen, weil bei den Spieleverlagen z.B. nach wie vor die Faustregel "Sciene Fiction verkauft sich in D nicht" gilt, oder sie nicht genügend mutig oder experimentierfreudig sind (z.B. Epic Spellwars).
Wie würd ich mich über Coreworlds oder Cthulhu Gloom auf Deutsch freuen.

Ich hab die Grundlage der Englischen Sprache in der Schule gelernt. Das heißt aber nicht, dass ich gut Englisch konnte. Erst als ich anfing, mich für englische Musiktexte zu interessieren, begann ich wirklich mich mit der Sprache auseinander zu setzen. Das führte dazu, dass ich sogar Leistungskurs Englisch belegt habe. Naja das Abi mit 3/15 Punkten war jetzt nicht so erfolgreich, aber ok.

Erst später lernte ich dann richtig Englisch und wieder waren es meine Interessen, die mich dorthin brachten. Musiktexte, Serien, Spiele und Bücher. Ich sag jetzt nicht, dass ich supertoll Englisch sprechen kann, denn das ist das, was ich am seltensten tue. Aber mein Hör- und Leseverstehen hat sich so verbessert, dass ich oft gar keinen Unterschied mehr merke ob, ich Englisch oder Deutsch höre/lese.
Mittlerweile lese ich fast alle Bücher nur noch auf Englisch und das nahezu in derselben Geschwindigkeit, wie deutsche Bücher.

Ich will damit jetzt nicht zeigen wie toll ich bin, sondern Mut machen sich mit der Englischen Sprache auseinander zu setzen. Vollkommen ohne mühsame Arbeit hab ich mir die Sprache angeignet. Ich musste weder Vokabeln noch Grammatik pauken. Alles kam einfach automatisch durch freudvolle, interessierte Beschäftigung mit meinen Hobbies: Lesen, Spielen, Serien. Für mich ist es eine persönliche Bereicherung. Und die Bücher sind wesentlich billiger auf Englisch
(Der größte Erfolgsgarant beim Lernen ist nämlich weder Intelligenz, noch Konzentrationsfähigkeit etc., sondern die Motivation und emotionale Haltung zum Lerngegenstand)

[Rei]

Ich kann einigermaßen Englisch, es reicht aus, dass ich das meiste verstehe und mich auch ein wenig unterhalten kann.
Bei Brettspielen dagegen kommt es auf jedes Wort an und das ist für mich anstrengend. Darum haben wir trotz eigentlich leichter Anleitung Dungeon Guilds in einem Punkt komplett falsch gespielt (was wiederum ganz andere Strategien ermöglichte).

Auch bei League of Hackers musste ich die Anleitung an einem Punkt erst wirklich verstehen. Bei Time Stories habe ich die englische Anleitung auch bei einer Sache falsch verstanden.

[Würfelbox]

Interessante Diskussion!
Letztendlich denke ich auch, dass jeder selbst entscheiden muss, ob er ein Spiel auf englisch spielen möchte.

Für Markus und mich bietet es einfach viele Vorteile:
Die Spiele erscheinen oft früher (was besonders für Rezensionen gut ist) und es bietet Zugriff auf einen breiteren Markt. Viele unserer Lieblingsspiele haben es nie ins Deutsche geschafft. Mittlerweile ist es sogar soweit gekommen, dass wir in unserer Sammlung das ein oder andere französische, italenische und japanische Spiel haben, obwohl wir diese Sprachen nicht sprechen. Aber für diese Spiele gibt es halt auf boardgamegeek die englischen Regeln zum Download.
Natürlich gibt es auch im Deutschen sehr viele gute Spiele, aber Englisch eröffnet einem bei unserem Hobby eine ganz neue Welt.

Zu dem Denglisch, das hier viele kritisieren: Wir verwenden auch privat viele englische Begriffe aus dem Brettspiel-Bereich. Für uns wäre es eher anstrengend immer nach dem besten deutschen Wort zu suchen (und das obwohl wir alles andere als perfekt Englisch sprechen). Außerdem finde ich gerade im Spiele-Bereich die englischen Begriffe oft prägnanter und klarer.
Ich denke Denglisch im Allgemeinen ist eine Entwicklung, die sich im Zuge der Globalisierung nicht aufhalten lässt. Ich sehe daran aber auch nichts negatives, da Sprache sowieso stets im Wandel ist.

Viele Grüße
Kathi

[maeddes]

Zu dem Denglisch, das hier viele kritisieren: Wir verwenden auch privat viele englische Begriffe aus dem Brettspiel-Bereich. Für uns wäre es eher anstrengend immer nach dem besten deutschen Wort zu suchen (und das obwohl wir alles andere als perfekt Englisch sprechen).

Geht mir auch so. Durch die vielen englischsprachigen Rezensionen ist das eigentlich vorprogrammiert

[Morti]

Interessante Diskussion!
Zu dem Denglisch, das hier viele kritisieren: Wir verwenden auch privat viele englische Begriffe aus dem Brettspiel-Bereich. Für uns wäre es eher anstrengend immer nach dem besten deutschen Wort zu suchen (und das obwohl wir alles andere als perfekt Englisch sprechen). Außerdem finde ich gerade im Spiele-Bereich die englischen Begriffe oft prägnanter und klarer.
Ich denke Denglisch im Allgemeinen ist eine Entwicklung, die sich im Zuge der Globalisierung nicht aufhalten lässt. Ich sehe daran aber auch nichts negatives, da Sprache sowieso stets im Wandel ist.

Hm, ich weiß zwar, daß solche Diskussionen stets in kommunikativen Sackgassen und den Feuern der Empfindlichkeiten enden, erlaube mir aber trotzdem die Frage, wie du einerseits Englisch (im Brettspielbereich) prägnanter und klarer finden kannst - was auch immer das konkret heißen mag -, andererseits aber gar nicht perfekt Englisch sprichst und es anstrengend findest, nach passenden deutschen Wörtern zu suchen. Das bedeutet quasi, daß euch deutsche Entsprechungen, die es in den meisten Fällen unzweifelhaft gibt, nicht bekannt sind oder spontan einfallen. (Bsp.: Allein das Wort "interessant" ist noch nicht einmal aus dem Englischen und ein großer, wenig aussagender Gleichmacher.) Solche Kommentare erwecken bei mir ohne Angriff oder Kritik den Eindruck, daß der oder die Äußernde weder im Englischen noch im Deutschen ausreichend wortreich und vokabelfest ist.
Denglisch und dieser "Sprachwandel" sind übrigens keine globalen Naturkatastrophen, sondern eine von Menschen bewußt gemachte und/oder hingenommene Primitivierung der deutschen Sprache; u.a. auch von Menschen, die dadurch immer weniger deutsche Wörter kennen.
Ich sehe darin viel Negatives und wehre mich in meiner kleinen Welt dagegen, obwohl ich den Kampf schon lange verloren gab und mittlerweile vieles mit einem Schulterzucken quittiere. Ohne genauere Kenntnisse der Werke Ludwig Reiners' oder, moderner, Wolf Schneiders erübrigt sich ohnehin jede Diskussion mit den Vertretern der Sprachwandelthese.
Sprecht Deutsch oder Englisch, aber mischt nicht gedankenlos alles durcheinander oder erfindet ständig neue pseudoenglischen Phantasiewörter; das ist nämlich kein Bildungsnachweis, sondern genau das Gegenteil.


PS: Meiner Erfahrung nach beherrscht niemand ausreichend gut sowohl Englisch als auch Deutsch, der nicht einigermaßen simultan und dennoch präzise übersetzen kann. Diese Lektion der feinen Unterschiede lernte ich bei meinem Uni-Mentor, der fließend und simultan Latein sowie Altgriechisch ins Deutsche übersetzen konnte, während wir uns mit unseren Lexika abmühten.

[maeddes]

@Morti: Also ich weiß jetzt nicht genau wie Kathi das gemeint hat. Mir ging es um solche Begriffe wie Workerplacement; finde für mich persönlich Arbeitereinsetzspiel irgendwie sperriger.

[Morti]

Naja, wie müssen uns nicht darüber unterhalten, daß es in beiden Sprachen Wörter und Wortneuschöpfungen gibt, die kürzer, eleganter oder bedeutungs-/punktgenauer sind als die Entsprechungen in der anderen Sprache; das gilt vor allem für Wortneuschöpfungen und Wortkombinationen (z.B. Workerplacement).
Aber du hast auch nicht korrekt übersetzt, denn Workerplacement wäre z.B. Arbeitereinsatz oder Arbeiterplatzieren - wenig sperrig, wie ich finde -, ohne also das "-spiel" dahinter. Workerplacementgame ist auch nicht gerade der Eleganz letzter Schliff.
Schwierig ist bei Übersetzungen immer die Sprach"kultur" und Lautempfindung eines Sprachraumes, das merkt man besonders bei Rollenspielen. Während im anglophonen Bereich z.B. Namen wie "Waterdeep" oder "Silverymoon" normal, wohlklingend und beliebt sind, klingen sie als deutsche Übersetzung immer klobig; im Deutschen entstünden solche Namensbegriffe nicht oder anders. Es hat ja auch seinen Grund, weshalb fremde Namen oft phonetisch angepaßt werden (Bsp.: Mexiko, Peking, Munich, Cologne usw.).

[Würfelbox]

Tatsächlich kenne ich für die meisten der englischen Begriffe, die wir verwenden, die deutsche Entsprechung. Aber die deutschen Begriffe sind für mich häufig nicht so intuitiv wie die Englischen, weil wir uns eben im Brettspiel-Bereich viel im englischen Sprachraum bewegen.

Dass ich im Englischen nicht besonders wortreich und vokabelfest bin, ist eine richtige Schlussfolgerung meiner eigenen Aussage.
Aber meine deutschen Sprachfähigkeiten deshalb in Frage zu stellen, nur weil ich englische Begriffe häufig passender finde, erschließt sich mir nicht ganz.

Und ich würde auch nie behaupten, dass es von besonderer Intelligenz zeugt, Englisch und Deutsch zu vermischen. Viel mehr bin ich, offensichtlich im Gegensatz zu dir, ein Fan der deskriptiven Grammatik. Es passiert und lässt sich nicht ändern. Sogar du schreibst, dass du den Kampf schon verloren gabst. Und ich persönlich habe kein Problem ein Teil dieser Entwicklung zu sein. Es ist ja nicht so, dass ich mich absichtlich dazu entschieden habe nur noch englische Spiele-Begriffe zu verwenden. Es hat sich einfach so ergeben.