Brettspiel-Forum

Hallo liebe Mitglieder,

vorweg, ich stehe auf sehr komplexe und schwierige Spiele - nichts desto trotz sind diese nicht für jeden Zeitpunkt des Tages gedacht ... vor allem, wenn einem die Müdigkeit dazwischenfunkt. Mich würde interessieren, was eure Top 3 an schweren Spielen sind und warum

Meine Top 3:

1. Nebel über Valskyrr

Die Anleitung ist bereits eine enorme Herausforderung, weil in jedem Satz so viel wichtige Details verpackt sind, dass sie mindestens 3 mal gelesen werden muss - ausserdem ist die Optik der Anleitung sowie die vielen kleinen Symbole auf den Karten sehr fordernd - ich finde das Spiel ansonsten toll gemacht, aber der Einstieg ist nicht gerade leicht.

2. Vinhos

Ein tolles Spiel, die Anleitung ist auch sehr gut strukturiert - der Teil mit der Weinausstellung musste von mir aber sehr oft gelesen werden. Das Spiel ist sehr verzahnt und strategisch, das Artwork sehr schön gemacht. Und dennoch kein Spiel für die Masse.

3. Robinson Crusoe

Eines meiner absoluten Lieblingsspiele - jedoch knallhart ... Fehler werden enorm bestraft. Die Anleitung ist lange und muss gut verinnerlicht werden. Das Spielgefühl ist jedoch toll - unterschiedliche Szenarien und 2 coole Erweiterungen tragen ebenfalls dazu bei. Aber ein Brocken ist es allemal.

Gibt noch einige Spiele, die nicht so leicht zu spielen und verstehen sind (Ghost Stories - sehr schwierig zu gewinnen, Arkham Horror, Agricola, Space Alert, Mage Knight, Race for the Galaxy - die Symbole müssen erst mal verinnerlicht werden usw.) - aber bei den oben genannten habe ich mich besonders schwer getan.

Was sind eure Schwergewichte?

LG

Also von den Regeln her war das anstrengenste Der Ringkrieg (1. Edition)...puh...die Regeln der 2. Edition sind deutlich besser aber vor jeder Partie muss ich jedesmal die Jagd nochmal lesen. Leider sind die Macher vom Ringkrieg auch noch Wiederholungstäter, die Regel zu Conan ist genauso schlimm und unintuitiv...

Ich finde Kartenspiele wie Magic oder Android Netrunner sind meiner Meinung nach echte Schwergewichte, allein durch die Wechselwirkungen von verschiedenen Karten.

Mein absolutes Lieblingsspiel im Moment ist Android Netrunner. Da ist die Einstiegshürde schon groß.
Man muss Regeln zum Deckbau lernen. Dann gibt es viele Begrifflichkeiten für Kartentypen und verschiedene Stapel. Dazu kommen Feinheiten, wie Aktionsfenster und Errata für fast jede zweite Karte und ihre Wechselwirkung mit anderen Karten.

Für mich lohnt es sich aber. Und wenn man erstmal drin ist, ist es nicht mehr so schwer.

Außerdem musste ich bei Mombasa mehrmals die Regeln lesen. Das liegt aber auch daran, dass die Regeln sehr unthematisch und damit diskursiv sind. Trotzdem ein tolles Spiel!

Pax Porfiriana - Sierra Madre Games

Hab wirklich lange gebraucht diesen Brocken zu verstehen, wenn man es dann mal spielt ist es gar nicht so schwer, aber Phil Eklund ist glaub ich jemand der Anleitungen nicht so schreibt das man sie intuitiv verstehen kann oder mir gelingt es einfach nicht. .

Im Wandel der Zeiten - eine neue Geschichte der Zivilisation

Auch hier hab ich mich schwer getan, hab aber nicht eine Sekunde bereut die ich in dieses Spiel bis heute investiert habe. In den meisten Fällen hat bei mir die lange Auseinandersetzung mit einem Spiel bzw seinen Regeln auch dazu geführt das man diese Spiele noch lange in seiner Sammlung hat. Oft war dann schon das Spiel an sich bzw die höchste Motivation die Regel und das Spiel zu verstehen.

Bei GMT Games wie Labyrinth, Cuba Libre, Andean Abyss zB hab ich das auch gemacht, die Spielerfahrung an sich war mir dann aber zu konstruiert und ich hatte eher das Gefühl ich arbeite Abläufe eines Flowcharts ab als das ich hier vom Thema gefangen bin. Mittlerweile hab ich eh kein Kriegsspiel mehr in der Sammlung, aber das ist ein anderer Punkt.

Im Wandel der Zeiten fand ich von der Anleitung her echt einen Brocken. Die Anleitung ist, in meinen Augen, total trocken geschrieben. Unübersichtlich und echt nicht spaßig. Ich mag das Spiel, auch wenn ich es selten spiele, aber die Anleitung war so übel schwer, dass wir glaub drei Tage darüber gebrütet haben.

Anleitungstechnisch noch abschreckender und schwerer fanden wir Korsaren der Karibik. Da hat das Niveau zwischen "und diese Zahl ist eine 1, es ist die Zahl vor der 2" und "Differenzialrechnung" geschwankt und irgendwie hat man nach 5 Seiten schon wieder die ersten Seiten vergessen. Da fanden wir die Anleitung übrigens so schwer, dass wir das Spiel nie wirklich gespielt haben.

Vom Schwierigkeitsgrad des Spiels her fand ich bisher glaub Andor am knackigsten. Manche Legenden haben wir nur durch pures Würfelglück gewonnen. Manche Strategien sind uns erst nach etlichen verlorenen Runden aufgegangen. Fand ich richtig prima!

Auch fies schwer find ich in der Hinsicht das LotR LCG. Für mich hat es deshalb einen großen Wiederspielwert, da ich unbedingt eine neue Kartenhand testen möchte mit neuen Strategien. Bei meinem Freund löst es genau das Gegenteil aus. Er ist frustriert und mag das Spiel nicht so sehr.

ASL war und ist bisher bei weitem mein schwierigstes Spiel - und auch mein bestes.

Also schwer zu verstehen fand ich bisher kein Spiel.

Aber die Anleitung von Robinson Crusoe fand ich sehr anstrengend. Ich habe ca. 3 Stunden die ganze Anleitung vorgelesen und hatte hinterher den Eindruck, man hätte das auch in 10 Minuten erklären können, weil eigentlich eh alles einfach und verständlich.

Die Anleitung von Mage Knight war auch sehr anstrengend durch die fitzelkleine Schrift und mangelnde Bebilderung. Einfach nur so eine riesige "wall of text".

Achja und vom Gameplay auch Robinson Crusoe. Die ersten Missionen waren ja noch ganz einfach, aber bei der "Flucht von der Vulkaninsel" haben wir ums Verrecken nicht gewonnen, erst als wir wirklich maximales Glück hatten.

Mage wars war das bisher knackigste was ich an Anleitung zu bewältigen hatte. Gut geschrieben aber diese 100 verschiedenen Schlagwörter Habens in sich. Schönes Spiel dauert aber viel zu lange

Ich find Eclipse inklusive der beiden großen und den drei Minierweiterungen (außer Blackhole) schlicht viel. Wir haben "damals" in bestimmt den ersten 5 Spielen grobe Fehler drin gehabt. Mit der Zeit hat sich das dann gelegt, aber jede Erweiterung (RotA ebenso wie SotR) musste erstmal "studiert" werden und die "nicht-selbst-Anleitungsleser" stellen immer wieder mal Fragen... Das spielen selbst war auch nicht unbedingt leicht zu erlernen.

Bei der Erweiterung von Terra Mystica hats bei den neuen Rassen lange gedauert, bis ich einigermaßen verstanden habe, wie gut oder schlecht oder wie überhaupt Drachenmeister, Geweihte, Yetis und Co funktionieren.

Rein von spielen her tun sich viele Leute ,mit denen ich spiele, bei Hanabi sehr schwer (wobei das entweder an meiner Erklärung oder dem Interesse der Leute liegen kann), was wer wann tut, tun sollte oder könnte...

An der Anleitung von Mysterien der Templer sind wir gescheitert. Wir haben das Spiel deshalb wieder abgegeben.

Madeira fühlte sich für mich persönlich beim ersten Spiel sehr nach Arbeit an. Es war mir fast zuviel, obwohl ich sonst wirklich gerne komplexe oder verzahnte Spiele spiele.

Von den Regeln her: Generalship, Pax Porifina und [redacted] sind alles Spiel, wo ich nach Regellektüre keine Ahnung habe, wie man den Kram spielt. Nur das erste der drei habe ich dann tatsächlich auf den Tisch gebracht.
Vom Spiel selbst her : Imperium Romanum II - das war aber auch so langsam, dass wir es abgebrochen haben.

Wenn ich zurück denke dann war mein erstes wirklich umfangreiches Spiel Agricola, da hab ich erst überhaupt nichts verstanden und mir gedacht wie soll denn sowas Spaß machen. Dann hab ich erstmal nur die Familien Version gespielt und nach da 6 bis 7 Spielen dann das Erste Deck der Karten dazu genommen.
Heute ist es mein Meistgespieltes Spiel der Sammlung und spiele es immer noch oft und gerne.
Was uns Vielspielern oft gut tut, ist zurückzudenken wie wir uns damals am Anfang schwer getan haben mit Regeln und Mechanismen. So bleibt man offen für die Neuanfänger und deren erste Schritte in die Spielewelt.

ganz klar Ruhm für Rom...Um die 50 verschiedene Gebäude, jede Karte kann auf viele Arten verwendet werden und eine, drücken wirs höflich aus ... mittelprächtige ... Anleitung.

bernsteinkatze hat geschrieben:An der Anleitung von Mysterien der Templer sind wir gescheitert. Wir haben das Spiel deshalb wieder abgegeben.

Bin ich auch dran gescheitert...m.M.n. mit dieser Regel nicht spielbar.

Grob fand ich auch die Anleitung zu Civilization, die ganzen Verweise auf spätere Seiten... Der Satz "wie das funktioniert lernen wir auf Seite 24" hat es bei uns zum running gag geschafft.
Robinson Crusoe fand ich von der Anleitung her super, aber ich glaub die ersten 5 Spiele haben wir immer irgendwas falsch gemacht (und keines davon gewonnen, aber das finde ich bei Coops auch gut so, da muss gewinnen was "Besonderes" sein mMn.)

RSiur111 hat geschrieben:Hallo liebe Mitglieder,

vorweg, ich stehe auf sehr komplexe und schwierige Spiele - nichts desto trotz sind diese nicht für jeden Zeitpunkt des Tages gedacht ... vor allem, wenn einem die Müdigkeit dazwischenfunkt. Mich würde interessieren, was eure Top 3 an schweren Spielen sind und warum

Meine Top 3:

1. Nebel über Valskyrr

Die Anleitung ist bereits eine enorme Herausforderung, weil in jedem Satz so viel wichtige Details verpackt sind, dass sie mindestens 3 mal gelesen werden muss - ausserdem ist die Optik der Anleitung sowie die vielen kleinen Symbole auf den Karten sehr fordernd - ich finde das Spiel ansonsten toll gemacht, aber der Einstieg ist nicht gerade leicht.

Aus diesem Grund haben die Heidelbären sich dran gesetzt und ein Einsteigertutorial-PDF erstellt. Ich hoffe, damit lässt sich der Einstieg in Nebel über Valskyrr für einige erleichtern.

Wir haben gestern zu viert versucht, uns "Euphoria" anzueignen.

Das fand ich recht anstrengend.
Die Symbolsprache ist gut verständlich, aber der Spielplan ist dermaßen überfrachtet mit Krams, und es gibt allerlei kleine Nebenmechanismen, die anders funktionieren als der Rest.
War eine ziemlich mühselige Arbeit, das alles auseinanderzuklambüsern.

Dazu kam, dass wir unsere Probleme mit dem Thema hatten. Wir sind in einer Welt mit vier Dystopien, wir steuern "Arbeiter", aber wir sind nicht die Dystopien... Sondern?

Euphoria finde ich gar nicht so überfrachtet, nicht mehr als ein Eclipse oder ein Terra Mytica.
Es ist halt definitiv ein Spiel was man öfter spielen muss um seinen kompletten Reiz zu erfassen, den Mechanismus mit den Arbeitern finde ich nach wie vor grandios und auch rechne ich es dem Spiel hoch an das es hervorragend funktioniert mit der höchsten Spielerzahl.
Ich denke mal das man da was ganz anderes erwartet hat, ich hab damals nichts erwartet und war nach einer Testpartie absolut begeistert.

Sascha 36 hat geschrieben:(...)

???
Warum fühlst du dich jetzt genötigt, den weißen Ritter zu spielen?

Ich fand es verdammt fummelig und anstrengend, aus der Anleitung herauszuklambüsern, was ich wo machen darf, wie die Felder und Mechanismen funktionieren, was ich überhaupt erreichen will, wozu dieses und jenes Spielmaterial gut ist usw.
Und der thematische Bezug half halt auch nicht so recht. Ich nehme an, hätte das Spiel ein 08/15-Mittelalterthema, dann hätten wir uns einfacher zurechtgefunden.

Das hat nichts mit dem Spiel an sich zu tun, ist keine Aussage über seine Qualität, ich antworte lediglich auf ein Thema namens "Welches Spiel fandet ihr besonders schwer (Anleitung)?".

Hallo, ich möchte auch nur auf die Ausgangsfrage antworten und möchte dieses wertfrei dürfen:

Schwer ist uns bisher Lewis & Clark gefallen. Wir haben diese Spielanleitung bestimmt schon über sechs mal gelesen und immer noch nicht gespielt. Verrückt, ist aber so. Dagegen haben wir bei The Gallerist alles total einfach aufgenommen. Viele Grüße Arnold

Anleitung: Race for the Galaxy
Gameplay: Doomtown: Reloaded (haben wir dann aufgegeben)

@ Arnold und Peter

Alles klar da habt ihr natürlich recht, sorry das ich mich erdreistet habe etwas zu dem Thema nochmal zu schreiben.
Wird nicht mehr vorkommen, außerdem hatte ich mich einfach in den Threads vertan.

Prima Sascha, alles gut, kein Problem. Dann will ich mich gerne komplett outen:

Nach mehr als zehn Jahren und unendlichen Partien, habe ich immer wieder erlebt, dass die Wiesenregelung bei Carcassonne sehr schwierig ist. Selbst die App-Umsetzung erlaubt das Spielen ohne Wiesenwertung, muss wohl seinen Grund haben.

Gruß Arnold

Also, die Spielregel von Neuland macht weder Spaß noch tut sie an manchen Stellen, was ihr Name ihr auferlegt. Daher habe ich sie - zumindest in Teilen - neu verfasst. Und siehe da: Dann klappt's auch mit dem Spielen.

Die Spielregel von Kingpin besticht vor allem durch ihren optischen Tiefschlag, weil Wörter durch Symbole ersetzt werden. Und die Beschreibung der Beispielbilder ist quasi unlesbar. Wirklich ein Highlight unter den misslungenen Spielregeln.

Etwas kurios ist es mit der Spielregel von Fette Autos. Autor Herinrich Glumpler geht jede Wette ein, dass alles Erforderliche in der Spielregel drin steht, und da wird er auch gewinnen. Aber das WIE bringt einen an einer bestimmten Stelle einfach zur Verzweifelung und dazu, das Spiel nur in geduldigen Runden auf den Tisch zu bringen, die auch ein genaues Studium der Regel akzeptieren.