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Werden Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 11:25
von Dicebattle
Ich frage mich ob ich grad alleine damit bin, mit der Meinung dass die Brettspiele, die jetzt neu erscheinen, immer teurer werden.
Hier paar Beispiele wo ich erstmal zwei mal auf das Preisschild schaute:
- Imhotep 30EUR
- Roll for the Galaxy 50EUR
- Legends 30EUR
- Colt Express Erweiterung 20EUR
- Mysterium 40EUR
Also ich verstehe es vor allem nicht weil:- die Materialien nichts besonderes sind Plastik und Pappe
- Der Absatzmarkt und die Auflagen stetig wachsen(vor allem bei Spielen des Jahres)
- teilweise sehr große Verlage dahinter stehen mit viel Erfahrung und Kapazität
- Übersetzungen und Übertragung aus anderen Ländern, sprich es bedarf nicht mal einer neuentwicklung vom Haus aus und in manchen Fällen keine Neuproduktion
Was meint ihr, übersehe ich was?
PS: Um an das Thema "Wieviel gebt ihr für Brettspiele im Monat so aus?" anzuknüpfen und meinen Hintergrund zu beleuchten im finanziellen Rahmen, ich bege im Monat 40EUR für Brettspiele aus, also könnte ich mir in Zukunft wohl nur ein Spiel im Monat leisten, oder vielleicht bald gar keins mehr 
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 12:57
von Firkin
Ich könnte mir vorstellen, dass das ganze, wie du schon beschrieben hast, daran liegen könnte, dass es sich eben um Neuerscheinungen handelt. Warte mal eine Weile, und die Preise purzeln. Das erwähnte "Colt Express"-Grundspiel bekommst du z.B. aktuell bei amazon für unter 10 EUR. Der rapide Preisverfall wiederum ist m.M. nach der zunehmenden Flut an Neuerscheinungen geschuldet, es werden pro Jahr viel mehr Spiele veröffentlicht als früher. Da muss die Kuh eben gemolken werden, solange es geht.
Ein anderer Punkt ist die Preispolitik verschiedener Verlage. Heidelberger hat die "Monatsaktionen", wo bestimmte Spiele günstig verkauft werden. "Queen Games" hat teure Spiele, die dann bei amazon-Sonderaktionen günstig verkauft werden usw.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 13:05
von Zharadorn
Die Preisfrage finde ich spannend.
Ich nehme es auch so wahr, das Spiele tendenziell teurer werden.
Asmodee fällt mir da momentan als absoluter Preistreiber auf, besonders bitter bei Erweiterungen.
Kuck ich mir da den Ladenpreis der neuen Zombicide Erweiterung an, dann gruselt es schon fast 70€ für so eine kleine Erweiterung zu verlangen.
Die Heidelberger sind lange eher nach dem Prinzip verfahren Spiele unter dem normalen Preis zu verkaufen.
Ganz allgemein lässt sich allerdings sagen, dass Deutschland bei den Spielepreisen ein Paradies ist. Wir bezahlen deutlich unter den Durchschnittspreisen auf dem amerikanischen Markt.
Ich denke auch, dass die enormen Erfolge von Crowdfunding viel zur momentanen Preisgestaltung beitragen. Dort sind Preise von 99$ aufwärts ganz normal und wird auch so hingenommen. Dementsprechend passt sich der Markt an und verlangt eben auch mehr.
Ob die Materialschlachten dann auch immer den Preis rechtfertigen ist die Frage, wobei neben den Komponenten eines Spiels ja noch mehr bezahlt werden will: Design, Entwicklung, Löhne, Verpackung, etc.
Ich selbst habe z.B. kein persönliches Limit bei den Ausgaben, aber es muss in einer Relation zueinander stehen. Gerade bei Erweiterungen sehe ich dieses Verhältnis oft nicht mehr, denn dort wirkt die Entwicklung vermehrt wie in der Videospielbranche.
Frei nach dem Motto: "Wir haben ein Spiel entwickelt, verkaufen es für 70€ und die Zusätze, die wir mit entwickelt haben, verkaufen wir dann als DLC extra"
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 13:28
von Thygra
Zunächst mal allgemein gesprochen: Natürlich werden Spiele teurer, genauso wie Brötchen und Waschmittel. Das nennt man Inflation.
Dicebattle hat geschrieben:- die Materialien nichts besonderes sind Plastik und Pappe
Glaubst du, Plastik und Pappe kosten kein Geld? Insbesondere die Preise für Papier steigen seit Jahren schneller als die Inflationsrate.
Und was dein Beispiel "Roll for the Galaxy" betrifft: Hast du mal den Inhalt angesehen? Weißt du, wie viele Würfel da drin sind mit unterschiedlicher Symbolzusammensetzung?
- Der Absatzmarkt und die Auflagen stetig wachsen(vor allem bei Spielen des Jahres)
1) Es gibt nur 3 Spiele des Jahres und somit ca. 1000 Spiele, für die das nicht zutrifft.
2) Dass die Auflagen stetig wachsen, entspricht nicht den Tatsachen. Keine Ahnung, wie du darauf kommst. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Da die Anzahl der Spiele auf dem Markt immer größer wird, verkauft sich ein einzelnes Spiel immer weniger und somit werden die Auflagen eher kleiner als größer.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 13:36
von Sascha 36
Super find ich die Preise, da ist ein Produkt und das soll auch seinen Wert haben. Wenn ich weiss das am Ende jeder seinen Teil davon bekommt, finde ich das okay.
In Amerika lachen die über unsere Preise

Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 13:45
von Firkin
>>Asmodee fällt mir da momentan als absoluter Preistreiber auf, besonders bitter bei Erweiterungen.
Das fällt mir auch auf, besonders bei Spielen, bei denen du den direkten Preisvergleich hast, z.B. "Mage Knight" oder "Korsaren der Karibik" (beide bei Pegasus vorher). Die Neuauflagen kosten gefühlte 20 EUR mehr, obwohl sie meines Wissens (Thygra möge mich berichtigen, wenn er genaueres weiß), in den selben Druckereien in größerer Stückzahl (weil für den internationalen Markt) produziert werden.
Achso Thygra, es tut mir leid, aber so pauschal lasse ich die Inflation nicht als Totschlagargument durchgehen. Die liegt in der Eurozone unter null Prozent. Mag sein, dass weltweit einige Preise stigen (z.B. Papier), aber dafür sinken andere wieder (Ölpreis -> Transportkosten).
Das rechtfertigt für mich keinesfalls die Verteuerung einzelner Spiele wie den oben genannten.
@Sascha: Natürlich soll ein Produkt seinen Wert haben, aber wer bestimmt den? Und ich finde, dass oft nicht am Ende jeder das bekommt, was er verdient - die Autoren können in der Regel (außer Herrn Teuber) nicht hauptberuflich davon leben.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 14:15
von Sascha 36
Ich finde du zählst die wirklich teuren Spiele gar nicht auf, eher die Spiele die im absolut gemässigten Preissegment liegen. Hättest du jetzt gesagt muss ein Gallerist unbedingt 80 -90 Euro kosten, dann würde ich das verstehen. Aber Mysterium für 40 finde ich absolut angebracht, ausserdem fliesst in so ein Spiel auch ein wenig mehr rein als Pappe und Papier. Da soll letzten Endes jeder seinen Teil vom Kuchen abbekommen und da finde ich unsere Preise in Deutschland sehr kalkuliert und verbraucherfreundlich. Für deine 40 Euro bekommst du ein Karuba und ein Codenames und hast direkt zwei Spiel des Jahres Spiele daheim. Diese Ansicht alles muss billig sein, finde ich gruselig und selbst wenn man die hat so wird man im Basar im Forum auch gerne mal fündig. Auch wenn ich hier manchmal denke die Leute denken wir verschenken hier Spiele und weil sie gebraucht sind ist doch 10 Euro zb für ein Karuba doch absolut okay.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 14:43
von Ricki
Ich habe nicht das Gefühl, dass Spiele immer teurer werden (Klar, werden sie, aber das gleicht sich durch die Inflation ja wieder aus.)
Finde nur, dass sich alles eher in der Mitte trifft. Früher hatte ich einige billige, einige mittlere und einige teureren Spiele im Regal. Jetzt ist alles irgendwie so ein preislicher Einheitsbrei geworden. Dafür gibt es dauernd irgendwelche "Super Sonder Special Trallala"-Editionen, die dann deutlich teurer sind (aber oftmals auch irgendwas besonderes mehr bieten).
Ich finde aber gleichzeitig auch, dass die Qualität vieler Spiele gestiegen ist (nicht nur vom Material her, auch was Anleitungen, Optik, Spielbarkeit usw. angeht). Man achtet da viel mehr drauf, auch als Käufer. Das freut mich sehr.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 14:51
von toasted
Ich selbst bin ja auch jemand, der dann doch mal auf den Preis vor einem Kauf schaut. Und umgerechnet auf den eigentlichen Preis pro Stunden finde ich bei vielen Brettspielen den Preis doch in Ordnung. Man muss auch immer bedenken, dass eben nicht nur der reine materielle Wert (Spielmaterial, Verpackung, etc.) bezahlt werden muss, sondern genauso die Entwicklung, die Autoren, die Druckerei, ... und jeder will auch ein Stück vom Kuchen. Wenn man den reinen Materialwert als Referenz nimmt, wird auch ein Mercedes vermutlich nicht mehr als 15.000 € kosten (rein geraten und nur ein Beispiel!).
Aber ich stimme dir trotzdem zu, dass es teilweise verlagsabhängig ist.
Days of Wonder zähle ich jetzt eher zu den höherpreisigen Verlagen, die bieten wiederum aber auch Material, bei dem es absolut NICHTS zu meckern gibt. Vollbepackte Spiele bis unter den Deckel, qualitativ absolut hochwertig. Und es ist ein Verlag, bei dem die Spiele immer noch sehr preisstabil sind (auch ältere Titel) – wollte damit aber natürlich nicht sagen, dass KOSMOS, Pegasus oder wer auch immer qualitativ schlechte Spiele auf den Markt wirft. Dementsprechend finde ich Spiele wie Zombicide auf den ersten Blick auch erstmal "teuer", aber da ist halt auch eine ordentliche Packung an Miniaturen, etc. mit dabei. Natürlich wird die Produktion von 100 Spielen deutlich mehr (aufs Spiel gerechnet) als bei 5000 Exemplaren. Aber irgendwo muss ja auch noch etwas übrig bleiben...
Weiterhin ist es nun mal so, dass die Neuheiten erstmal für deutlich mehr Geld auf den Markt geworfen werden. Sehe das ja bei mir im Blog täglich. Da wird zuerst ein Preis von 45 € aufgerufen, einige Wochen später fällt der dann schon auf 40. Quadropolis hatte Anfang März noch einen Bestpreis von knapp 40 €, gab es aber auch im Juni bereits für 25 €. Und das ist ja nicht auf Brettspiele begrenzt, das gleiche gilt für Technik, Filme, ...
Ich halte das meist so: wenn es ein Spiel ist, dass ich unbedingt haben möchte (dazu zählten in der letzten Zeit "Auf den Spuren von Marco Polo" und auch "Quadropolis"), dann leiste ich mir es. Auch ein "Via Nebula" habe ich vor 4 Wochen noch für 39 € bei der Spiele-Offensive gekauft, jetzt gibt es das bereits für 32 €.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 15:15
von Thygra
Firkin hat geschrieben:Achso Thygra, es tut mir leid, aber so pauschal lasse ich die Inflation nicht als Totschlagargument durchgehen. Die liegt in der Eurozone unter null Prozent. Mag sein, dass weltweit einige Preise stigen (z.B. Papier), aber dafür sinken andere wieder (Ölpreis -> Transportkosten).
Der reine Produktionspreis eines Spiels mit exakt denselben Material-Komponenten liegt heute - je nach Spiel - ca. 5-15% höher als vor 5 Jahren. Und zwar unabhängig davon, ob ich in Deutschland, Polen oder China produziere. Das ist in meiner Betrachtung eine normale Inflation.
Einen Vergleich zur aktuellen Inflationsrate in der Eurozone zu ziehen, ist völlig aussagelos. Du müsstest nur die Inflation aller betroffenen Komponenten betrachten. Insbesondere Papier ist vor ca. 3-4 Jahren mal stark im Preis gestiegen. Und Papier ist eine der wichtigsten Komponenten überhaupt im Spielebereich.
Es gibt natürlich auch noch ganz andere Aspekte, deshalb noch ein Beispiel: Durch die Globalisierung sind immer mehr Spiele in immer mehr Ländern erhältlich. Das führt aber nicht unbedingt insgesamt zu mehr Spieleverkäufen. Das heißt, die Verkäufe verteilen sich auf immer mehr unterschiedliche Spiele. Und das führt dazu, dass die Erstauflage eines Verlages heute nicht selten kleiner ausfällt als noch vor 5-10 Jahren.
Wenn sich aber alle einmaligen Erstkosten der Entwicklung (insbesondere Grafik und Werkzeuge) auf zum Beispiel 3000 Spiele verteilen, dann sind alleine diese Erstkosten schon um 33% höher, als wenn sie sich auf 4000 verteilt hätten. Wenn also zum Beispiel diese Erstkosten 12.000 Euro betragen würden, dann wären das bei 3.000 Spielen 4 Euro pro Spiel, bei 4.000 Spielen aber nur 3 Euro pro Spiel. Das alleine macht schon einen Unterschied von ca. 5 Euro im empfohlenen Verkaufspreis aus.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 15:41
von Netrunner
Die Spiele sind, auch wenn man die Inflation einrechnet, nach meinem Empfinden deutlich im Preis gestiegen. Ein Spiel für 30 Euro ist für mich ja heutzutage schon fast ein Schnäppchen. Drunter gibt´s ja kaum was. Vor dem Euro waren 60 Mark schon eine Hausmarke und dafür bekam man meistens eine Riesenschachtel voller Material.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 16:00
von Arnold
Hallo, auch das ist eine globale Aussage bzw. Empfinden.
PKW´s die damals 35 TSD D-Mark kosteten, kosten heute 35 TSD €
Ein Fahrrad kostete damals 2 TSD D-Mark und heute 2 TSD €
Somit liegen Spiele absolut der Entwicklung gleich allem. Viele versuchen natürlich Preiserhöhungen durch Mengenreduzierung entgegenzuwirken, wie Schokolade, Waschmittel o.ä., das dürfte bei Spielen, die wir immer perfekter wollen, schwierig werden. Sobald das Tiefziehteil fehlt, wie bei Kingdom Builder, wird sofort kritisiert.
Es ist extrem schwierig Spielreduzierung durch Preisstabilität umzusetzen.
Die Preisentwicklung ist im Rahmen der wirtschaftlichen Bezüge für Rohstoffe auch im Spielebereich m.E. akzeptabel.
Unabhängig davon wird es immer "DeLuxe"-Spiele geben, die für wesentlich mehr veräußert werden, aber hier werden halt Liebhaber angesprochen ( ich besitze auch The Gallerist für viele Geld :-) ). Gruß Arnold
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 16:20
von Lorion42
Ich glaub viele Leute haben überhaupt kein Verhältnis zur Inflationsrate. (Das ist vermutlich auch ein Grund, warum sich zu viele Leute für unter Wert verkaufen anstatt regelmäßig Gehaltserhöhungen zu fordern)
Seit der Euroeinführung (2000) gab es ungefähr eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,5% - das macht in 15 Jahren einen Preisanstieg von 26,5 %
60 DM entsprechen also ungefähr 39€ mit Inflationsrate heute. Für diesen Preis bekommt man heute Mysterium, Riff Raff, Talisman oder Civilization das Brettspiel. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, ob man früher für 60 Euro mehr bekommen hat.
Rechnen wir andersrum: Roll for the Galaxy kostet 50 Euro. Das wären vor 15 Jahren 36,75 Euro gewesen. Das wären damals 72 DM gewesen.
@Netrunner: vielleicht hast du Recht, dass der Preisanstieg bei Brettspielen über 1,5% liegt (durch kleiner Auflagen, hoher Papierpreis, etc.). Ich denke aber, dass vielen nicht klar ist, dass selbst 1,5% über 15 Jahre zu über 25% werden. 30 Euro kannst du heute wirklich nicht mehr einfach so in 60 DM umwandeln.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 16:29
von H8Man
Auch wenn Thygra im Grunde schon alles gesagt hat, wird grundsätzlich auch immer vergessen, dass diese Spiele von einer Redaktion bearbeitet werden und diese Leute möchten für ihre Arbeit auch bezahlt werden. Dazu kommen die Händler (die übrigens den größten %Satz ausmachen), die auch daran verdienen wollen.
Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte, Spiele müssen nicht nur produziert, sondern auch transportiert und gelagert werden. Das summiert sich schnell in Höhen, die den meisten nicht klar sind. Wenn das Ganze dann noch über Grenzen hinaus getragen wird, kommt noch der Zoll hinzu usw. usf..
Mit anderen Worten, die Produktionskosten allein sind nur ein Teil vom Ganzen, was aber gerne vergessen wird.
@ Vergleich zu den USA
Hier kann man auch nicht einfach 1 zu1 vergleichen. Andere Länder, andere Mentalität und Kosten. Sind die Mieten dort relativ hoch, kosten andere Dinge (vorallem Technik) weniger etc.. Vorallem aber haben die dorthinten eine völlig andere Mentalität als wir sie hier in D vorfinden. Das kann man unter anderem ziemlich deutlich an den Kickstarter Projekten sehen. Die Amis kaufen sich einfach was sie wollen, egal was es kostet, während die deutschen jeden Cent drei Mal umdrehen und kein Risiko eingehen wollen.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 16:43
von Thygra
Lorion42 hat geschrieben:Seit der Euroeinführung (2000) gab es ungefähr eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,5% - das macht in 15 Jahren einen Preisanstieg von 26,5 %.
Korinthenkackermodus an: Es sind nach meiner Rechnung 25%, du hast vermutlich 16 Jahre gerechnet, ändert aber in der Sache natürlich nichts, da stimme ich dir zu.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 16:50
von Lorion42
Thygra hat geschrieben:Lorion42 hat geschrieben:Seit der Euroeinführung (2000) gab es ungefähr eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,5% - das macht in 15 Jahren einen Preisanstieg von 26,5 %.
Korinthenkackermodus an: Es sind nach meiner Rechnung 25%, du hast vermutlich 16 Jahre gerechnet, ändert aber in der Sache natürlich nichts, da stimme ich dir zu.
Oh ja... es sind bestimmt auch noch andere kleine Rechenfehler drin... aber +/- 1 Euro passt das schon alles
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 19:04
von Harry2017
Ich habe auch das Gefühl, dass die neuen Spiele die letzten 6 Monate doch um einiges im Preis angestiegen sind. Wir landen in letzter Zeit häufig bei 40-60€ selbst bei strengem Preisvergleich (den ich häufig und gerne betreibe). Vorher haben sich die größeren Spiele im Deal-Preisvergleich eher im Bereich 25-50€ bewegt. 60€ haben sonst eher so Klopper wie der Ringkrieg gekostet (das gibts nun für 75€)....Preisverläufe lassen sich beispielsweise bei guenstiger.de (für die großen Händler) ansehen - Da sieht man bei einigen Spielen in den letzten 3 Monaten einen deutlichen Anstieg...
Das ist nicht wertend - Ich bin durchaus bereit einige Euro in mein Hobby zu stecken und ich beschwere mich auch nicht - Brettspiele sind im Gegensatz zu meinen anderen Hobbies glücklicherweise das Günstigste

Ich finde trotzdem die meisten Spiele nicht zu teuer...aber Korsaren der Karibik war garkein schlechtes Beispiel...da habe ich auch etwas doof geguckt.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 19:26
von Thygra
Wenn ich alleine mal die Pegasus-Spiele aus diesem Jahrgang durchsehe, dann haben davon mehr als 90% einen empf. Ladenpreis von maximal EUR 24,95. Und dabei sind nicht nur Kartenspiele, sondern auch Familienspiele wie Lichterfest, Yeti und Animals on board. Von daher kann ich die Wahrnehmung, dass Spiele so teuer sind, noch nicht nachvollziehen.
Und wenn ich mir noch mal die Beispiele aus dem Startbeitrag anschaue, dann finde ich dort Imhotep und Legends eher deplatziert, weil 30 Euro für diese Spiele nun wirklich nicht teuer ist.
Kann es sein, dass das Gefühl der gestiegenen Preise überwiegend von nicht-deutschen Verlagen her rührt? Das Preisniveau von Spielen ist in Deutschland sehr niedrig im Vergleich zu den meisten anderen Ländern. Deutsche Verlage kalkulieren wegen des hohen Preisdrucks recht knapp und versuchen, Hemmschwellen wie 19,95, 24,95 und 29,95 möglichst nicht zu überschreiten.
Dagegen sind die Preise z. B. in den USA und in Frankreich viel höher. Und Titel wie Mysterium, Colt Express, Roll for the Galaxy oder Korsaren der Karibik stammen eben von Verlagen aus diesen Ländern und sind entsprechend kostenmäßig anders umgesetzt als viele Spiele aus Deutschland. Könnte es daran liegen?
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 19:30
von Firkin
Sehe ich auch so wie du. Asmodee wurde ja schon als Beispiel genannt. Und Pegasus-Preise empfinde ich absolut okay, no offense.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 20:01
von Ben Ken
Ich empfinde viele Spiele bzw. deren Preise als günstig. Durch die große Zahl an Onlinehändlern und deren Angebote sogar noch mehr. Man bekommt, mit etwas Wartezeit, immer gute Angebote und viele Spiele spotbillig.
Spiele wie Zombicide und einige andere Spiele sprengen allerdings schon den Rahmen. Die meiste Zeit kostet es 70 Euro (+).
(Ab hier subjektive Empfindung: ) Ja, es ist einiges an Material, aber trotzdem ziemlich viel Geld.
Ich vermute, dass einige Verlage auch eine größere Gewinnspanne anlegen oder vllt einfach eine andere Preispolitik - warum auch immer - betreiben.
Re: Die Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 21. Juli 2016, 23:40
von hgzwopjp
Thygra hat geschrieben:Zunächst mal allgemein gesprochen: Natürlich werden Spiele teurer, genauso wie Brötchen und Waschmittel. Das nennt man Inflation.
Insbesondere, wenn man nicht nur auf die offiziellen Zahlen schaut, sondern auf realistischere Preisteigerungsraten... Trotzdem: ich habe den Eindruck, daß die Preise in den letzten 3-4 Jahren mehr angezogen haben als davor, aka: 30€ ist das neue 20€, und bald sind wir bei 40€. Und 60€ für Terra Mystica war damals[tm] noch eine ehrfurchterregende Ansage (war trotzdem mein billigstes Spiel, wenn man pro gespieltem Spiel rechnet), heute sieht man Preise in der Region öfter. Aber das paßt ja in etwa zu den 4-5 Jahren teureres Papier...
Re: Werden Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 22. Juli 2016, 09:01
von Harry2017
Ja - Papier ist die letzten Jahre so teuer geworden, ich überlege mir glatt als neue Anlageform Druckerpapier unters Kopfkissen zu legen

Daran wird der Preisanstieg bei den meisten Spielen liegen :-)
Vielleicht gabs auch einfach einen harten Preiskampf, der beendet / zurückgefahren wurde. Zudem sehe ich nicht nur eine Verteuerung, sondern in der letzten Zeit oft auch eine deutlich schickeres und ausgefeilteres, individuelleres Design und ein "ansprechenderes Finish" wie man bei Lautsprechern so schön sagt - Und Designer und Einzelfall - Lösungen wie nicht-standard Holzklötze etc wollen halt auch bezahlt werden...
Re: Werden Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 22. Juli 2016, 10:03
von AndreasB78
Hallo,
mag sein, dass Spiele teurer werden. Da sie aus meiner Sicht ein Luxusgut sind, finde ich das aber auch nicht weiter schlimm. Aus meiner Sicht könnten sie sogar noch teurer werden, wenn dadurch die Komponenten besser werden. Ich finde es toll, dass Spiele (in der Regel) heutzutage viel schicker sind als vor 20 oder 30 Jahren. Viel schlimmer fände ich es, wenn die Verlage die Qualität der Komponenten herabsetzen, um noch in einem bestimmten Preisrahmen zu bleiben. Das würde mir den Spielspaß eher vermiesen. Oder noch schlimmer: Wenn sie darauf verzichten, ein Spiel überhaupt herauszubringen, weil es einen solchen Preisrahmen sprengen würde,...
Just my 2 Cents.
Viele Grüße,
Andreas.
Re: Werden Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 22. Juli 2016, 11:15
von Peterlerock
AndreasB78 hat geschrieben:Viel schlimmer fände ich es, wenn die Verlage die Qualität der Komponenten herabsetzen, um noch in einem bestimmten Preisrahmen zu bleiben. Das würde mir den Spielspaß eher vermiesen. Oder noch schlimmer: Wenn sie darauf verzichten, ein Spiel überhaupt herauszubringen, weil es einen solchen Preisrahmen sprengen würde,...
Ich gehe schwer davon aus, dass beides recht häufig passiert.
Re: Werden Brettspiele immer teurer?
Verfasst: 23. Juli 2016, 21:45
von Vikingblood80
Roll for the galaxy kostet in der englischen Auflage etwa 60€ (minimum). Die deutsche Version ist damit deutlich günstiger und war für mich kein passendes Beispiel.Legends und Imothep finde ich für das Gebotene auch zu teuer.Generell finde ich die Preise noch ok,sehr viele Spiele liegen bis 30€.Da ich noch weniger als du pro Monat ausgeben kann,muss ich eben noch länger warten bis ich mir was kaufen kann oder eben warten bis die Preise etwas runtergehen.
VG André