Ein Drafting-Thread, ohne Magic The Gathering zu nennen? Ernsthaft?
Bei der Gelegenheit: Die anderen Begriffe sind schon ziemlich weltfremd. Aber dem hier ...
Dee hat geschrieben:Oder „Karussellspiele“? Das bürgert sich hoffentlich nicht ein.
... muss ich zustimmen.
Nichts gegen Eindeutschen, aber das hier, das hat mehr noch als die anderen äußerst unglücklichen Versuche schon eine ganz andere Stoßrichtung. Das ist eine ganz fiese Verschlimmbesserung durch fast schon lächerlich klingende Fantasiebegrifflichkeiten, die wahrscheinlich in der Breite und für die Breite unzumutbaren Humbug darstellen. Abgesehen davon, dass sie deutlich schlechter als längst eingeführte Fachbegriffe bzw. international genutzte Bezeichnugen sind.
Um zum Thema zurückzukehren: Drafting hieß ursprünglich nur, etwas für sich zu wählen. Im Prinzip fing der Mechanismus bei moderneren Spielen in den Grundzügen mit der - zum Beispiel randolphschen - Tortenaufteilungsproblematik an. Bekannt ist der Mechanismus durch Magic, als bei Turnieren Booster so unter die Spieler verteilt wurden, dass jeder eine gewisse Anzahl wählt und die anderen an die Mitspieler weitergeben mussten, worauf mit den verbliebenen Karten eine neue "Ziehrunde" folgte. Gute Erklärung oben.
Da von Auf-die-Hand-Spiele zu sprechen, ist weder passend, noch wird es dem Mechanismus wirklich gerecht. Auch die genannten Spiele wie Zug um Zug passen zwar sehr (!) grob zum Drafting, haben aber eigentlich völlig andere Grundmechanismen, weswegen ich sie nicht so direkt mit Drafting in Verbindung bringen würde. Bei Sammelkartenspielen und anderen Deckbauspielen ist das Prinzip jedoch zentraler, da es je nach Spiel/Spielweise den Deckbauanteil maßgeblich mitbestimmt.