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Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Allgemeine Spiele-Themen
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SpieLama
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon SpieLama » 23. Mai 2017, 08:33

Meine Favoriten sind Magic Maze und Exit - Das Spiel.

Meinen Kommentar zu den Nominierungs- und Empfehlungslisten findet ihr unter https://www.youtube.com/watch?v=be8m7wd0DMY. Ab 10:44 gibt es darin weitere Informationen zur Nominierung von Terraforming Mars, https://youtu.be/be8m7wd0DMY?t=10m44s.

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codo
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon codo » 23. Mai 2017, 09:45

peer hat geschrieben:Magic Maze war im Februar in einer Deutschen Ausgabe verfügbar (Ich habe meine Ausgabe Ende Februar gekauft und es war eine Deutsche Regel im multisprachlichen Regelheft mit enthalten).
Das Spiel ist immer noch verfügbar. Der einzige Unterschied ist jetzt, dass dort "Pegasus" draufsteht. Wo ist also das Problem?


Peer, du fragtest, wo das Problem einer Magic-Maze-Nominierung liege. Es gibt keines; Magic Maze ist ein nominierungswürdiges Spiel.

Was ich sagte war, man hätte es genauso gut in den nächsten Jahrgang schieben können, da es meiner Meinung nach in diesem Jahr viele Spiele gibt, die eine Rote-Pöppel-Nominierung verdienen. Ist das ein Problem? Ist die SdJ-Jury so sakrosant, dass man ihre Entscheidungen nicht auch etwas kritisieren darf? Wenn du eine andere Meinung hast: fein. Wenn andere deine Meinung teilen: fein. Wenn aber ein Verlagsvertreter unterstellen möchte, meine Meinung sei abwegig, dann hat das ein arges Geschmäckle.

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Winston
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Winston » 23. Mai 2017, 10:06

Spiel des Jahres ... passt im Großen und Ganzen. Könnte mir jedes der 3 Nomininerten vorstellen. Kingdomino scheint das zugänglichste zu sein. El Dorado eher die "klassische" Wahl und Magic Maze ist der etwas exotische Teil der Nominierten.

Kennerspiel: Ich hab außer EXIT noch nichts davon gespielt. Ich wollte mir Terraforming Mars kaufen aber zu dem Zeitpunkt war es nicht erhältlich und als es erhältlich war ... naja es ist dann doch etwas teuer.
Anscheinend ist es komplexer als die anderen Nominierten aber wichtig ist doch die Einstiegshürde? Vielleicht liegts auch daran, dass ich es noch nicht gespielt habe aber die Hauptaktion ist doch: Karte spielen, oder? Es gibt zwar einen großen Stapel Karten, die man erst lesen muss aber ansonsten erinnert es mich irgendwie an ein komplexeres Concordia. Karten-, Brett- und Ressourcenmanagement. Dazu noch ein modernes und "realistisches" Thema.
Es dehnt den Rahmen des Kennerspiels aber das macht ja nichts.
Heute kann man sich auch nicht vorstellen, dass Mal ein El Grande oder ein Dominion den Spiel des Jahres Preis gewonnen hat :)

Thygra
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Thygra » 23. Mai 2017, 11:39

codo hat geschrieben:Ach guck mal, die Version von Pegasus Spiele gibt es schon seit Februar.

Das habe ich nirgends behauptet. Bitte keine Worte im Mund verdrehen, danke.
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Thygra » 23. Mai 2017, 11:41

codo hat geschrieben:Was ich sagte war, man hätte es genauso gut in den nächsten Jahrgang schieben können, da es meiner Meinung nach in diesem Jahr viele Spiele gibt, die eine Rote-Pöppel-Nominierung verdienen. Ist das ein Problem? Ist die SdJ-Jury so sakrosant, dass man ihre Entscheidungen nicht auch etwas kritisieren darf? Wenn du eine andere Meinung hast: fein. Wenn andere deine Meinung teilen: fein. Wenn aber ein Verlagsvertreter unterstellen möchte, meine Meinung sei abwegig, dann hat das ein arges Geschmäckle.

Ich habe dich gefragt, weshalb du ausgerechnet bei Magic Maze schreibst, man hätte es auf 2018 verschieben sollen, und nicht zum Beispiel bei El Dorado, welches später erschienen ist. Eine Antwort darauf bist du bisher schuldig geblieben.
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Der Siedler
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Der Siedler » 23. Mai 2017, 11:58

Winston hat geschrieben:Dazu noch ein modernes und "realistisches" Thema. Es dehnt den Rahmen des Kennerspiels aber das macht ja nichts.


Es macht dann etwas aus, wenn Menschen dadurch vom Preis enttäuscht werden. Die letzten Preisträger waren Istanbul, Broom Service und Isle of Skye. Allesamt Spiele, die mit etwas gutem Willen einfach zu lernen sind, eine reizvolle Spieltiefe bieten und dennoch zeitlich wie von der Komplexität her im Rahmen bleiben. Terraforming Mars ist da einfach ein ganz anderes Kaliber, es passt nicht zur bisherigen Linie der Jury. Wenn eine Familie jetzt gute Erfahrungen mit den genannten Spielen gemacht hat und somit quasi blind zu Terraforming Mars greift, ist die Gefahr hoch, dass es sich dabei um verbrannte 50€ handelt. Oder, dass sie es wegen des Themas, des hohen Preises und der überlangen Spieldauer erst gar nicht kauft. Das kann es ja auch nicht sein.
Für mich ist das ganz klar eine Ehren-Nominierung ohne realistische Chance auf den Preis, und davon halte ich nicht viel. Alle Nominierten sollten auch wirklich die Chance haben, den Pöppel am Ende zu holen.
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Winston
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Winston » 23. Mai 2017, 13:26

Der Siedler hat geschrieben:
Winston hat geschrieben:Dazu noch ein modernes und "realistisches" Thema. Es dehnt den Rahmen des Kennerspiels aber das macht ja nichts.


Es macht dann etwas aus, wenn Menschen dadurch vom Preis enttäuscht werden. Die letzten Preisträger waren Istanbul, Broom Service und Isle of Skye. Allesamt Spiele, die mit etwas gutem Willen einfach zu lernen sind, eine reizvolle Spieltiefe bieten und dennoch zeitlich wie von der Komplexität her im Rahmen bleiben. Terraforming Mars ist da einfach ein ganz anderes Kaliber, es passt nicht zur bisherigen Linie der Jury. Wenn eine Familie jetzt gute Erfahrungen mit den genannten Spielen gemacht hat und somit quasi blind zu Terraforming Mars greift, ist die Gefahr hoch, dass es sich dabei um verbrannte 50€ handelt. Oder, dass sie es wegen des Themas, des hohen Preises und der überlangen Spieldauer erst gar nicht kauft. Das kann es ja auch nicht sein.
Für mich ist das ganz klar eine Ehren-Nominierung ohne realistische Chance auf den Preis, und davon halte ich nicht viel. Alle Nominierten sollten auch wirklich die Chance haben, den Pöppel am Ende zu holen.


Hmmm ... wie gesagt ich hab es nicht gespielt, nur einige Videos gesehen.
Thematisch ist es für mich wesentlich spannender als alle anderen Spiele die bis jetzt den Preis bekommen haben. Das Themat ist einfach gut. Was die Preiskateogrie angeht. Pandemic Legacy hat auch so um die 50€ gekostet. TIME Stories auch ~40€. Diese Spiele sind auch nicht für jede Gruppe geeignet... von daher... ich glaube auch nicht, dass es gewinnt aber eine Nominierung passt für mich.

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon peer » 23. Mai 2017, 15:25

codo hat geschrieben:
peer hat geschrieben:Magic Maze war im Februar in einer Deutschen Ausgabe verfügbar (Ich habe meine Ausgabe Ende Februar gekauft und es war eine Deutsche Regel im multisprachlichen Regelheft mit enthalten).
Das Spiel ist immer noch verfügbar. Der einzige Unterschied ist jetzt, dass dort "Pegasus" draufsteht. Wo ist also das Problem?


Peer, du fragtest, wo das Problem einer Magic-Maze-Nominierung liege. Es gibt keines; Magic Maze ist ein nominierungswürdiges Spiel.

Was ich sagte war, man hätte es genauso gut in den nächsten Jahrgang schieben können, da es meiner Meinung nach in diesem Jahr viele Spiele gibt, die eine Rote-Pöppel-Nominierung verdienen. Ist das ein Problem? Ist die SdJ-Jury so sakrosant, dass man ihre Entscheidungen nicht auch etwas kritisieren darf? Wenn du eine andere Meinung hast: fein. Wenn andere deine Meinung teilen: fein. Wenn aber ein Verlagsvertreter unterstellen möchte, meine Meinung sei abwegig, dann hat das ein arges Geschmäckle.


Ich verstehe nicht, warum du ausgerechnet Magic Maze verschieben willst und nicht etwa El Dorado. Und ich verstehe nicht, warum du überhaupt verschieben willst - Was ist denn, wenn nächstes Jahr wieder viele Nominierungswürdige Spiele erscheinen? Wird dann wieder was verschoben?
Das ist keine Kritik, sondern der Versuch zu verstehen, worum es dir geht.

Übrigens finde ich "Geltungssucht" einen merkwürdigen Vorwurf: Man könnte den so verstehen, es wäre besser, die Jury ist nicht "geltungssüchtig" und nominiert Spiele, die keiner auf der Liste sehen will, z.B. Spongebob Monopoly und Tabu After Dark... Denn dann wäre sie ja nicht geltungssüchtig... ;-)

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon ErichZann » 23. Mai 2017, 17:03

Besser als Kino hier...über was für einen bullshit man sich streiten kann :-D
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Winston » 23. Mai 2017, 17:09

ErichZann hat geschrieben:Besser als Kino hier...über was für einen bullshit man sich streiten kann :-D

:-D

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Florian-SpieLama » 23. Mai 2017, 17:16

Also ich vermisse auch First Class.
Das hätte für mich perfekt in diese Kategorie gepasst und wäre ein toller Vertreter fürs Kennerspiel gewesen. Mit Valletta hätte ich auch gerechnet aus den Berichten, kann ich aber so nichts zu sagen.

Ansonsten bin ich recht zufrieden und kann alles nachvollziehen. Auch Terraforming Mars halte ich nicht für so eine schlechte Wahl (im Bezug aufs Kennerspiel, dass es ein schlechtes Spiel ist behauptet ja wohl niemand).

Zunächst einmal ist die Einordnung ins Kennerspiel ja etwas, was die Jury selber vor nimmt. Sie haben den Begriff geprägt und können ihn daher auslegen bzw. Bedeutungen beimessen, wie sie möchten. Gut täte das dem Ganzen natürlich nicht, weil man dann den Begriff nicht mehr verwenden kann und als Aussenstehender nichts mit anfangen kann.
Aber ich glaube, dass sie sich mit Terraforming Mars gar nicht so weit vom Begriff entfernen, wie hier behauptet wird.
Zum einen finde ich die Begründung sehr einleuchtend, dass die sehr gute thematische Einbindung den Einstieg in die Regeln sehr vereinfacht. Wenn ich nicht komische Mechanismen mit unzulänglicher Symbolsprache auswendig lernen muss, sondern thematisch klar ist z.B. überschüssige Energie wird zu Wärme, hilft das schon sehr meiner Meinung nach.
Außerdem bietet das Spiel in sich verschiedene Schwierigkeitsgrade und da ist der einfachste wirklich nicht zu komplex.
Wie schon erwähnt spiele ich meistens einfach Karten. Die muss ich bezahlen und dann mach ich das was drauf steht (auch hier schön leicht in Textform und wenn man öfters gespielt hat, reichen die Symbole). Auch die meisten anderen Aktionen sind ja nicht schwer zu verstehen.
Im Endeffekt bezahle ich immer mit etwas (4 von 6 Aktionsmöglichkeiten mit Geld) und führe dann eine ziemlich simple Aktion aus (Erhöhe deine Produktion, lege ein Plättchen aufs Brett usw.) Wie die Jury selber sagt orientieren sie sich an der Einstiegshürde!
Ich sage nicht, dass man Terraforming Mars leicht gut spielen kann. Ich glaube aber schon, dass vom Einstieg und vom verstehen her, die Sache nicht so kompliziert ist.
Vielleicht kommt es deswegen so komplex vor, weil es so viele verschiedene Karten gibt. Allerdings muss man die beileibe weder alle kennen noch verstehen. Wie gesagt es steht eigentlich sehr detailliert drauf was die Karte macht.
Wenn ich mir da Orléans oder Rokoko als andere Nominierte ansehen, ist da keine große Diskrepanz bei der Komplexität.

Es ist ganz witzig anzusehen, wie eigentlich immer gemeckert wird und man immer wieder merkt, dass wir wohl nicht die Zielgruppe sind. Schließlich wurde der Jury oft vorgeworfen sie würde zu wenig wagen, versuchen und wäre neuen Trends zu sehr verschlossen. Sie würde lieber bei altbackender Standard-Euro-Kost bleiben (in der Richtung ging z.B. die Kritik bei Isle of Sky im Vergleich zu den anderen Nominierten in dem Jahr).
Ich würde es einfach als Mut und einen Aufschwung der Spiele-Industrie und Szene ansehen, dass die Jury sagt, man kann auch sowas fortgeschrittenen Spielern zumuten.
Der Gleiche Mut und Aufnahme von Trends und damit (für mich löblich) sehe ich die Nominierung der Exit-Spiele und Magic Maze.

Also insgesamt bin ich, wie gesagt zufrieden und finde die Jury hat (ganz fast) alles richtig gemacht. Hätte mir nur an irgendeiner Stelle noch First Class gewünscht oder auch erwartet, weil es eben recht konventionell (ohne das als Makel sehen zu wollen) daher kommt und für mich reingepasst hätte ins Kennerspiel. Aber ich finde gut, wenn der Begriff weiter gefächert wird.

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Lehni
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Lehni » 24. Mai 2017, 10:00

Wäre Great Western Trail nominiert worden, hätte man bestimmt auch irgendwelche Argumente finden können, warum es doch passt. Ich finde es offensichtlich dass Terraforming Mars von der Komplexität und Spieldauer 2 Stufen über den bisherigen Nominierten liegt. Wir reden von bisherigen Sieger wie Andor, 7 Wonders, Village, Broom Service oder Isle of Skye. Eine normale 4er Partie (nicht mit schnellen oder mit geübten Spielern) dauert ca. 4 Stunden.

Es gab die Diskussion um einen Expertenpreis. Ich glaube hier haben wir die Antwort: Es gibt keinen eigenen Preis, aber vielleicht wird ab jetzt immer auch ein Expertenspiel bei den Kennerspielen nominiert.

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Thygra » 24. Mai 2017, 12:18

Es geht bei der Einstufung der Jury nicht um Komplexität und Spieldauer, sondern um den Einstieg. Wie leicht ist es zu lernen, ein Spiel zu spielen? Davon hängt ab, in welche Katagorie die Jury ein Spiel einordnet.

Ich zitiere mal mich selbst aus dem Unknowns-Forum, da schrieb ich über El Dorado:

"Ich hatte es auch eher auf der grauen Liste erwartet, es aber sicherheitshalber im Redakteurs-Tippspiel auf beiden Listen getippt.

Im Nachhinein betrachtet vermute ich aber, die Einstufung in die rote Liste zu verstehen. Dass es anspruchsvoll ist, den Parcours zu lesen, ist kein Kriterium für die Einstufung der Jury. Vielmehr steht meines Wissens für die Jury immer die Frage im Vordergrund, wie leicht der Zugang zum Spiel ist, also wie einfach ist es zu lernen und zu spielen.

El Dorado kann man recht leicht lernen, und wenn man aus dem Bauch heraus spielt, ist es auch einfach zu spielen. Dass es zusätzlich die Möglichkeit bietet, statt aus dem Bauch heraus auch strategisch heranzugehen, ändert nichts am einfachen Einstieg."


Analog dürfte es bei Terraforming Mars sein. Ich habe es selbst noch nicht gespielt, deshalb kann ich nur mutmaßen. Nachdem was ich gelesen habe, ist Terraforming Mars von den Regeln her deutlich einfacher zu erklären als zum Beispiel Great Western Trail. Und genau das ist das Kriterium der Jury. Dass es am Ende komplex zu spielen ist, ist für die Einstufung irrelevant.
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Der Siedler
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Der Siedler » 24. Mai 2017, 12:28

Ein guter Einwand. Für El Dorado kann ich das nachvollziehen. Für Terraforming Mars nicht. Der Einstieg ist auch nicht so leicht, finde ich. Und selbst wenn man einigermaßen gut ins Spiel kommt, dauert es trotzdem eine halbe Ewigkeit. In anderen Worten: Der Einstieg alleine ist kein sinnvolles Kriterium für die Einordnung eines Spiels als Kennerspiel.
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peer
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon peer » 24. Mai 2017, 18:47

Der Siedler hat geschrieben:Ein guter Einwand. Für El Dorado kann ich das nachvollziehen. Für Terraforming Mars nicht. Der Einstieg ist auch nicht so leicht, finde ich. Und selbst wenn man einigermaßen gut ins Spiel kommt, dauert es trotzdem eine halbe Ewigkeit. In anderen Worten: Der Einstieg alleine ist kein sinnvolles Kriterium für die Einordnung eines Spiels als Kennerspiel.


Anscheinend ja doch :-)
Im ernst: Die Jury legt ihre eigenen Regeln fest und nach diesen Regeln ist Terroforming Mars ein Kennerspiel. Das ist nun einmal so.
Man kann aber natürlich sehr gut diskutieren, ob das eine sinnvolle Einordnung ist. Und man kann auch durchaus kritisieren, dass die Einschätzung der Einordnung des Spieles immer noch recht willkürlich wirkt (was sie vermutlich auch ist) und diskutieren ob man damit der Zielgruppe einen Gefallen tut.

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SpieLama
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon SpieLama » 25. Mai 2017, 00:48

Passend zur Diskussion hier ein Zitat aus der "Spiel des Jahres"-Pressemappe aus 2016:

Spiel des Jahres hat geschrieben:Was ist das Kennerspiel des Jahres?
[…] Mit Einführung der Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“ hat die Jury im Jahr 2011 auf Veränderungen am Brettspielmarkt reagiert. Denn das Angebot und auch die Nachfrage sind im Bereich der Spiele mit größeren Anforderungen und komplexerem Spielverlauf stark gewachsen. Das „Kennerspiel des Jahres“ soll vor allem denjenigen Menschen eine Orientierungshilfe bieten, die schon längere Zeit spielen und Erfahrung beim Erlernen neuer Spiele mitbringen.

„Damit sind aber nicht die absoluten Profis gemeint, sondern eher Menschen, die sich vom ‚Spiel des Jahres‘ nicht mehr ausreichend gefordert fühlen“, erklärt Bernhard Löhlein, Sprecher des Vereins Spiel des Jahres. Vereinsvorsitzender Tom Felber ergänzt: „Die Trennlinie zwischen ‚Spiel des Jahres‘ und ‚Kennerspiel des Jahres‘ führt hauptsächlich über den Aufwand, der notwendig ist, um in die jeweilige Spielwelt eintreten zu können.“

Siehe dazu auch die Diskussion unter viewtopic.php?f=49&t=295671.

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Riche » 25. Mai 2017, 11:12

Ich habe gestern auch magic maze gespielt und somit alle drei nominierten. Könnte mir alle vorstellen und wäre um keines böse, wobei ich Kingdomino doch wieder zu filler mäßig finde. El Dorado mag ich sehr, wäre der klassische Gewinner und magic maze mal was ganz anderes, aber auch sehr lustiges. Da werden sich die Geister scheiden. Da hatten gestern welche im Verein auch gemeint: oh gott sowas darf doch nicht gewinnen. Wir am Tisch hatten Spaß.

Ich sehe terraforming-mars auch als viel zu hoch an. Meine Freundin und ich hatten da auch Probleme drin, reinzukommen. Wobei wir auch direkt mit allen Karten eingestiegen sind. Ich find das Spiel ganz gut, bin aber nicht so geflashed wie die meisten.
Räuber der Nordsee mag ich sehr gerne, jedoch hat für mich die exit Reihe die Nase vorne, wäre ein Signal an die Industrie, das dieser Trend weiter verfolgt werden kann.

Letztes Jahr war ich von der Isle of Sky eher enttäuscht, hätte mir Pandemic legacy gewünscht, aber ist vielleicht für den kennerspiel doch wieder zu viel.

Wir sind hier meist eher Expertenspieler und einfach nicht die Zielgruppe, da wir uns selbst erkundigen und wissen, was so auf dem Markt ist

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Passwort ändern » 1. Juni 2017, 17:05

Der Siedler hat geschrieben:Und Terraforming Mars auf die Liste zu setzen halte ich für einen schlechten Scherz. Ich mag das Spiel, das steht außer Frage. Aber ich kann nicht in manchen Jahren Istanbul oder Broom Service prämieren und tags drauf solch ein Schwergewicht wie Terraforming Mars. Leider scheitern Familien, die mal etwas mehr wollen (exakt die Zielgruppe des KdJ) teilweise schon am Erlernen und Umsetzen der erstgenannten Spiele. Terraforming Mars würde in solchen Runden einen riesigen Frust auslösen; es ist aus meiner Sicht viel zu nerdig, spielerisch (anfangs) unklar und dauert auch schlicht zu lange für Spielerinnen und Spieler, die schon etwas erfahrener im Erlernen und taktisch versierter in der Anwendung von Spielregeln sind (Felber in seinem aktuellen Kommentar). Es werden 90 Minuten von der Jury angegeben. Selbst der Verlag sagt zwei Stunden, und auch das muss man erstmal schaffen. Mir scheint, die Jury verschiebt damit den oberen Rahmen des Kennerspiels ein gutes Stück nach oben. Das sollte man dann aber klarer kommunizieren.


Nein, ein Kennerspiel ist per Definition ein Spiel für Kenner, also Vielspieler. Definitiv keine Familienspiele!
TM ist einfacher als Agricola, in der Zeit als Agricola prämiert wurde, gabs den Kennerspiel-Preis noch nicht.
Fakt ist, die SdJ Jury hat in den letzten Jahren m.M. so extremen Mist abgeliefert, dass dieser Preis nur noch ein Witz ist. Broom Service ist ein Kinderspiel, Camel Up gähnend langweilig. Istanbul ist ein Familienspiel, Keltis ein Absacker. Nominiert waren durchaus auch richtige Spiele (2014 Rokoko und Concordia), die den Preis verdient hätten, ihn aber nicht bekommen haben. Früher (bis einschl. Dominion, danach hatte es noch ein paar gute, aber seit 4-5 Jahren ist das Geschichte) konnte man sich sicher sein: Ein prämiertes Spiel ist ein gutes Spiel das seine Enkel noch gern spielen werden. Heute noch habe ich Hase&Igel sowie Scotland Yard und weitere im Schrank und würde es jederzeit gerne wieder spielen (aber nur in der Ur-Version).

Von daher, analog 2014: Terraforming Mars ist nominiert und hätte verdient, den Preis zu bekommen. Gerade deswegen wird es ihn aber nicht bekommen.

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Thygra » 1. Juni 2017, 17:34

Passwort ändern hat geschrieben:Nein, ein Kennerspiel ist per Definition ein Spiel für Kenner, also Vielspieler.

Das ist falsch. Du solltest dich vielleicht erst informieren, bevor du etwas als "Definition" nennst, was nicht stimmt.

"Der Siedler" hatte es bereits korrekt beschrieben. Das Kennerspiel ist für Menschen, die mal etwas mehr als das Spiel des Jahres ausprobieren wollen. Das ist die Definition des Preises.
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Passwort ändern » 1. Juni 2017, 23:52

Wie der Preis definiert ist das ist mir....herzlich egal. Ein Kennerspiel ist das wie von mir geschrieben. Wenn da eine Jury andere Ansichten hat, dann ist das deren Sache. Das, was die Jury in den letzten Jahren abgeliefert hat, ist auch nicht nur "ein bischen mehr".

Fakt ist, und das bestreitet hoffentlich niemand, dass die Spiele, die heute als "Kennerspiel" prämiert werden, früher als Spiel des Jahres ausgezeichnet wurden. Oder nichtmal. Denn wie soll man sonst die Auszeichnung von Agricola erklären? Tikal und T&T wären heute auch als Kennerspiel ausgezeichnet. Beides sind aber keine Kennerspiele.

Aber auch die Oscars sind seit jeher grösstenteils ein Garant für schlechte Filme.

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon ErichZann » 2. Juni 2017, 00:17

Ich frag mich die ganze Zeit wenn ich das hier so lese...wen interessiert eigentlich dieser Preis hier im Forum wo sich eh nur Brettspielnerds rumtreiben...mir ist glaube ich nichts egaler als welches Spiel nen roten, grauen oder lilablassblauen Pöppel irgendwo drauf bekommt...ich/wir sind nichma annähernd die Zielgruppe...es gibt einige SdJ und KsdJ die ich mag...aber die mochte ich auch schon bevor irgendeine Jury,die aus Menschen besteht die ich nicht kenne und die mich auch nicht interessieren, ihren Senf dazu gegeben haben, auch bin ich kein Verlagseigner der sich natürlich freut, dass er mehr Spiele verkauft...jedes Jahr diese unsägliche Diskussion von Vollnerds über Spiele und einen Preis der uns eigentlich völlig am Allerwertesten vorbei gehen sollte...ich kapiers nich.
Zuletzt geändert von ErichZann am 2. Juni 2017, 00:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon ErichZann » 2. Juni 2017, 00:18

PS...zusammengefasst...who the f**k cares??
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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Passwort ändern » 2. Juni 2017, 00:38

Ja, heute ist das so. Ganz am Arsch vorbei kann mir der Preis nicht gehen, da ich mit ihm aufgewachsen bin und es immer ein Garant für gute Spiele war. Er ist nur unwesentlich älter als ich. Heute ist das eben nicht mehr so und, ich schätze, das gilt es zu akzeptieren :(

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Lorion42 » 2. Juni 2017, 07:05

Dieser Preis bestimmt in gewisser Weise die Marschrichtung der Spieleindustrie... also ganz egal kann er uns nicht sein. Aber ich bin zum Glück sehr zufrieden mit den Auszeichnungen der letzten Jahre (auch wenn ich hier und da anders entschieden hätte)

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Re: Spiel des Jahres 2017: Nominierungs- und Empfehlungslisten

Beitragvon Thygra » 2. Juni 2017, 11:35

Passwort ändern hat geschrieben:Wie der Preis definiert ist das ist mir....herzlich egal.

Wenn dir egal ist, wie der Preis definiert ist, weshalb hast du dann oben mit dem Wort "Definition" argumentiert?

Ein Kennerspiel ist das wie von mir geschrieben.

Nö, ist es nicht. Das ist vielleicht deine Meinung. Aber deine Meinung deckt sich nicht mit den marktüblichen Bezeichnungen.

Das was du meinst, wird allgemein meist eher als "Expertenspiel" bezeichnet, um eine Abgrenzung zum "Kennerspiel" vorzunehmen.

Wenn da eine Jury andere Ansichten hat, dann ist das deren Sache.

Du übersiehst einen wichtigen Punkt: Den Begriff Wort "Kennerspiel" hat die Jury überhaupt erst erschaffen. Also obliegt der Jury durchaus auch, eine Definition dieses Begriffs vorzunehmen.

Fakt ist, und das bestreitet hoffentlich niemand, dass die Spiele, die heute als "Kennerspiel" prämiert werden, früher als Spiel des Jahres ausgezeichnet wurden. Oder nichtmal. Denn wie soll man sonst die Auszeichnung von Agricola erklären? Tikal und T&T wären heute auch als Kennerspiel ausgezeichnet. Beides sind aber keine Kennerspiele.

Agricola war nicht Spiel des Jahres, sondern hatte einen Sonderpreis "komplexes Spiel" erhalten, mutmaßlich weil es damals noch kein Kennerspiel des Jahres gab.

Tikal und T&T sind Kennerspiele. Es sind aber keine Expertenspiele. (Das ist vermutlich das, was du meinst.)

Aber auch die Oscars sind seit jeher grösstenteils ein Garant für schlechte Filme.

Das ist absoluter Unsinn. Diese Filme mögen deinen Geschmack nicht treffen, weil sie meist nicht den Mainstream bedienen. Aber deshalb sind sie nicht schlecht.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
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