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aktualisiert: Spielecafé - Sozialprojekt - es tut sich was!

Allgemeine Spiele-Themen
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jungundaltspielt
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aktualisiert: Spielecafé - Sozialprojekt - es tut sich was!

Beitragvon jungundaltspielt » 19. Juli 2017, 17:59

Erstmal möchte ich mich kurz vorstellen.
Ich heiße Petra und zähle mich inklusiver meiner Großfamilie zu den Viel-Spielern. Spiele kommen ca. 4-6x die Woche bei uns oder den diversen Spielegruppen auf den Tisch. Ein wunderbares Hobby und seit kurzem bin ich auch dem Figurenmalen verfallen.

Ich wußte ehrlich gesagt gar nicht, dass es dieses Forum gibt. Bisher treibe ich mich nur in den Brettspiele-Facebook-Gruppen herum. Dort habe ich auch mein Projekt vorgestellt und nun einige Male die Empfehlung bekommen, es hier vorzustellen.

Und zwar geht es um Folgendes: Ich plane ein Sozialprojekt zu stemmen:
Ein Spielecafé der Generationen.
Dieses soll in einen gemeinnützigen Verein eingebettet und im IDealfall an die jeweilige Stadt angegliedert (und von ihr gefördert) werden. Ziel ist es, alle Generationen an die Spieltische zu bekommen - auch Jugendliche und ältere Menschen. Aber auch Viel-Spieler sollen sich dort wohl fühlen. Langfristiges Ziel ist es, dass dieses Projekt von den Vereinsmitgliedern in verschiedenen Regionen umgesetzt werden kann.

Wer mag, kann das Projekt hier genauer anschauen: http://5.175.18.2/

Es kann sein, dass es über firefox noch nicht funktioniert. Das richten wir gerade.
Die Domain www. jungundaltspielt. de ist dann spätestens ab nächste Woche erreichbar.

Folgendes würde ich gerne wissen:
1. wie gefällt Euch das Projekt?
2. welche Fragen habt ihr? Ist etwas unklar?
3. Kritik?
4. welche generationentauglichen-Spiele spielt ihr gerne?

Und natürlich freue ich mich über Interessierte, die aktiv im Verein mitmachen wollen oder auch inaktiv,
über Verlage und Blogger die mitmachen wollen und für jegliche Art der (gegenseitigen) Vernetzung :)

Viele Grüße und Danke
Petra
Zuletzt geändert von jungundaltspielt am 25. Juli 2017, 09:50, insgesamt 2-mal geändert.

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Marc Gallus
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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon Marc Gallus » 19. Juli 2017, 21:13

Hallo Petra,

du scheinst ein "Machertyp" zu sein. Das ist lobenswert. Dennoch habe ich das Gefühl, dass deinem Konzept etliche Überlegungen fehlen. Was würdest du davon halten, einen Businessplan zu erstellen? So nett eine Idee auch ist, sie muss betriebswirtschaftlich funktionieren. Auf große Subventionen der Stadt/Gemeinde würde ich mich nicht verlassen.

Einen sehr guten Ratgeber zum Erstellen eines Businessplanes findest du hier: [urlhttps://www.yumpu.com/de/document/view/10487693/teilnehmerhandbuch-businessplan-pdf-promotion-nordhessen][/url]

Deine Idee, alle möglichen Zielgruppen an einen Tisch zu bekommen, ist löblich, funktioniert aber sehr häufig nicht. Hier wäre es sicher hilfreich, die Zielgruppen exakt zu bestimmen und anhand dieser auch die Marketingstrategien anzupassen.

Du erwähnst, dass du gerne generationsübergreifende Spiele spielen möchtest. Welche Spiele sind das deiner Meinung nach? Viele Vielspieler mögen eher anspruchsvolle Spiele spielen, die aber bei öffentlichen Veranstaltungen eher weniger gespielt werden.Da werden lieber einfache und bekannte Spieleklassiker gespielt. Ist halt schwierig, alle Spielertypen unter einen Hut zu bekommen.

Im Unknowns Forum http://www.unknowns.de wurde auch schon mal die Frage gestellt, wie man am besten einen Spieletreff gründen kann.Da kannst du dir sicher auch viele gute Tipps/Anregungen holen. Einfach die Suchfunktion benutzen

Ich wünsche dir aber viel Erfolg bei deiner Umsetzung.

Gruß
Marc
Meine Promoliste zum Tauschen und Verkaufen: https://www.spiele-offensive.de/Liste/P ... 459-0.html

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jungundaltspielt
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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 19. Juli 2017, 21:41

Lieben Dank für Deine Antwort.

Viele diese Überlegungen habe ich bereits. Das Konzept, inklusive Finanzplanung wird gerade erstellt und dieses auf die Website zu stellen, wäre wahrscheinlich zu viel. Da will ich erstmal nur "neugierig" machen, fesseln und begeistern. Danke für den Tipp mit dem Businessplan, das passiert sowie so gerade parallel (Ich hab schon mal ein Unternehmen aufgebaut mit 20 Läden und musste das schon mal alles vorlegen ).
Das Ideal ist es, die Stadt an Board zu haben. Es ist nicht selten, dass für gewissen Sozial-Projekte Sozialpädagoge und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Darauf verlassen? Nein. Natürlich habe ich einen Plan B. Und C. Und D. Aber erstmal werde ich Plan A angehen, denn das wäre der einfachere Weg. Und eine Win-Win Situation sowohl für den Verein, wie auch für die Stadt. Und genau diese Vorteile werden deutlich im Konzept herausgearbeitet.

Dass es schwierig wird alle Parteien unter einen Hut zu bekommen, sehe ich allerdings nicht so. Umfragen, die ich gerade in Generationenhäuser mache, die z.B. 1x die Woche Spieletreffen anbieten, zeigen, dass sich wirklich Jung und Alt zum Spielen trifft. Und natürlich darf es sich auch mal separieren. Ich muss nicht immer alle gleichzeitig an einen Tisch bekommen. Gerade die Viel-Spieler werden ja eher schwere Sachen am Abend spielen und Rentner und Familien eher Nachmittags kommen. Dennoch kann es sein, dass ein Jugendlicher oder eine ältere Person daran gefallen findet und dann auch mal bei den Viel-Spielern mitzumischt - als Angebot - nicht als Muss . Und unsere Vielspieler sind immer auch mal bereit für lockere, lustige Runden - da waren bisher Spiele dabei, die jedem Alter gerecht werden. Weiterhin sind an die einzelnen Zielgruppen gerichtete Aktionen geplant (FamilienTag, Großeltern-Enkel Tag, Kindergarten am Vormittag, What ever).
Spiele gibt es ettliche und sind sicher nochmal eine Geschmackssache. Um möglichst viele Menschen anzusprechen, wird es also einiges an Klassikern geben (Kartenspiele, Monopoly, Mensch-Ärgere-Dich-Nicht), aber vor allem Familienspiele. Gerade Spiele des Jahres bieten sich dabei oft an. Dazu habe ich schon eine recht lange Liste erstellt. Dennoch darf und soll es auch kompliziertere oder besondere Sachen geben. Und ansonsten wird es auch Spiele im Großformat geben. Das erste Spendenangebot mit Großformatspielen von einem Verlag habe ich schon.

Dann ist es auch so, dass eine Spiele-Gruppe an Viel-Spielern schon existiert, die beim Projekt inkludiert wird. Hier wird immer eine große Auswahl an Kenner-Spielen selbst mitgebracht. Der Verein muss also nicht alles auf Vorrat haben.

Das jetzt mal grob, sonst muss ich ja jetzt das ganze Konzept hier einstellen ;)

Ich freu mich auf weiter Fragen und Vorschläge usw. :)

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 19. Juli 2017, 21:42

Und danke für den Foren Tipp. Da gehe ich natürlich gleich mal stöbern. Kannte ich noch nicht!
Da kann ich das Projekt mit meinen Fragen ja auch noch reinstellen. Super!

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon widow_s_cruse » 19. Juli 2017, 22:13

Hallo Petra,

verstehe ich es richtig, dass du das Spiele-Cafe zum eigenen Broterwerb betreiben möchtest?

Ich möchte dir dann vielleicht empfehlen, dich bei der Interessengemeinschaft Spielekreise und beim Verband Deutscher Ludotheken umzuhören. Dort dürftest du Personen treffen, die vielleicht mit deinen Problemen Erfahrungen gemacht haben und eine Ahnung von Lösungen haben.

Du kennst dich regional gut aus? Um Deggendorf herum gibt es doch eine ausgeprägte Szene, die Sozialarbeit auf Gesellschaftsspiele basieren lässt. Kreisjugendring Deggendorf - Dunstkreis Martin Hohenberger

Wünsche Dir viel Erfolg mit dem Projekt.
Liebe Grüße
Nils
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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 19. Juli 2017, 22:25

Danke. Das ist ein toller Tipp. Deggendorf ist ja so gut wie ums Eck.

Ich bin ehrlich: klar wäre es nicht schlecht, wenn in dem ersten Projekt eine der benötigten Sozialpädagogen dann ich sein könnte (Teilzeitanstellung). (Edit: Mittlerweile fiel die Entscheidung, dass ich ehrenamtl Vorstand bleibe. Die Fachkraft suchen wir extern!)
ABER: das ist nicht das konkrete Ziel. Ich würde auch 100 andere solcher Cafés mit aufbauen. Meine Vorstellung ist: wer Mitglied im Verein ist, hat Zugriff auf Konzept und Planung und bekommt darauf vollen, freien Zugriff. Es wäre toll, wenn es auch in anderen Städten umgesetzt wird. Und daran soll nicht verdient werden. Es ist wird ja ein gemeinnütziger Verein werden - und kein konsumorientiertes Unternehmen.
Und ich gehe noch weiter. Sollte der Plan mit der Unterstützung von Sozialpädagogen nicht aufgehen, dann wird das ganze als 100% Ehrenamtsprojekt aufgebaut. Ersteres wäre mir allerdings wichtiger, da es mir hier auch um die Inklusion benachteiligter Gruppen geht, um die Stadtteil-Sozialarbeit usw. also weit über einen normalen Spieletreff hinaus.
Hierfür sind Fachkräfte gefragt. Die setzen sich dann aber auch nicht bei den Viel-Spielern an den Tisch oder sind ständig da. Plan C ist wie gesagt ein reines Ehrenamtsprojekt.
Schwer zu erklären - in meinem Konzept steht das auf mehrere Seiten verteilt erklärt.
Danke für die konkrete Frage. Ich beantworte gerne mehr.
Zuletzt geändert von jungundaltspielt am 24. Mai 2018, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon SpieLama » 19. Juli 2017, 23:26

Willkommen im Forum. Hier einige Links/Inspirationen zum Thema:

Spielecafés
Senioren/Kinder/Inklusion/...
Wenn Du das Forum nach weiteren Beiträgen durchsuchen möchtest, findest Du unter viewtopic.php?f=63&t=389233 Tipps zur Suche.

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 19. Juli 2017, 23:36

Wahnsinn! So viel Mühe! Danke! Da hab ich ja ausreichend Lektüre.

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Wahrheit
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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon Wahrheit » 20. Juli 2017, 08:06

100 Cafés???? Ist das dein Ernst??
Sorry, aber das klingt sehr abgehoben und absolut unrealistisch.

Warum sollten das so viele andere machen?
Nur weil du eine Idee hast?
Deshalb sollen sich andere Spieler die Mühe machen und solch ein Treffen organisieren?

Hier sind zwar auch einige Spieler mit einem eigenen Spieletreff, aber die wissen genau was das für eine Arbeit und Mühe ist, wenn man "nur" einen gewöhnlichen Treff ins Leben rufen will.

Du denkst jetzt vielleicht: Ja, dann kann man das auch einfach umstellen.
Womit du auch völlig Recht hättest, aber viele Leute wollen einfach nur spielen.
Ich würde mal sagen, fast jeder spielt auch mal 1-2 Runden mit älteren Leuten (50-60Jahre) oder auch Behinderten (Ich weiß wovon ich rede, hab selbst einen beh. Sohn im Teeny-Alter)
aber fast bei jedem Treffen???
Ganz ehrlich...nein danke.
Dafür wäre mir die Spielzeit zu schade, denn ich spielte schon eine Partie Machi Koro mit älteren Personen, was 2 1/2 Stunden dauerte, weil eine Person die Regeln nie verstanden hat und selbst Münz und Würfelsymbol immer wieder verwechselte.
Oder ein Quixx was zu zweit über eine Stunde dauerte, weil jeder weiße Würfel einzeln mit jedem Farbigen Würfel berechnet wurde und dan einzeln mit jeder Reihe von links nach rechts durchgeschaut wurde.
Ich hätte noch dutzende Beispiele.
Das ist Stress pur, das möchte mit Sicherheit niemand bei jedem Treff.

Auch Vielspieler können zusammen spielen, das Argument ist klar. Aber tatsächlich kommen mit der Zeit immer weniger davon, weil keiner das Risiko eingehen möchte, das nochmals zu erleben.
Im Endeffekt würde es irgendwann auf eine wöchentliche Betreuung hinauslaufen, bei der gespielt wird.
Ein Spieletreff für alle Generationen wäre es dann nur noch auf dem Papier.
Vielleicht würde das auf dem Land funktionieren, aber in einer Stadt wo es genug Alternativen gibt, würden viele dann eher diese nutzen.
Das sind alles persönliche Erfahrungen!

Du rufst im Prinzip zu einem riesigen, sozialem Projekt aus, womit du selbst wenig Arbeit hast, andere viel Arbeit, (die sie auch noch kostenlos verrichten sollen) und das soll funktionieren?

Ist alles nicht böse gemeint, liest sich in meinen Augen wie eine nette, schöne Idee, die absolute unrealistisch ist.
Du bist ja überzeugt, dass es klappt...dann bau doch erstmal dein Treff auf und zeig das es funktioniert.
Dann findest du vielleicht jemand, der das auch machen würde.

Gruß Frank

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon widow_s_cruse » 20. Juli 2017, 09:31

Hallo Petra,

Wahrheit hat geschrieben:aber viele Leute wollen einfach nur spielen.

Die sind ja nicht das Problem. Leider gibt es ein Vielfaches davon, die einfach nicht spielen wollen. :D

Den Aufwand der Vereinsgründung mit dieser Zielsetzung kannst du dir meiner Meinung nach sparen. Die beiden obengenannten Gruppen erfüllen diesen Zweck bereits. Einfacher wäre es, sich dort einzubringen.

Hast du schon andere regionale Spieletreffs aufgesucht?
Mit denen Erfahrungen ausgetauscht, Geschaut was geht und was nicht,

Begründest du die Initiative auf der Basis deines eigenen Umfelds?
Wie viele von diesem Umfeld gehen auf solche Treffen?
Als ich meine Gruppe gründete, war aus meinen Umfeld niemand bereit, die öffentlichen Treffen aufzusuchen.
Trotzdem gibt es uns bereits seit 10 Jahren...

Welche Beziehungen hast du zum Gemeinderat?
Sind die überhaupt schon in dein Projekt involviert?
Ich habe noch kein solches Projekt entstehen sehen, das nicht aus den Reihen des Gemeinderats auf den Weg gebracht wurde. Das Problem ist, die "Mächtigen" budgetieren gerne ihre eigenen Anliegen. Ein Anliegen von außen wird gerne ignoriert. Es sei denn, es löst eines ihrer Probleme. :-/

Es gibt einige Spielecafes in Deutschland, die sich selbst tragen können. Aber das funktioniert nicht auf dem Land. Das Dresdener TRIANGEL wollte vor einigen Jahren ihr System per Franchising unters Volk bringen. Ein einziges Projekt ist in Berlin angelaufen und sofort gescheitert. TRIANGEL meinte damals, die Ortsgröße sollte nicht unter 100k Bevölkerung liegen und die Infrastruktur vorzugsweise Studenten aufweisen.

Was hast du als Lokalität vorgesehen?
Das ist der eigentliche Knackpunkt. Niemand gibt geeignete Räumlichkeiten kostenfrei ab; nicht mal die Kirche. :pirate: Warum auch ...
Zuletzt geändert von widow_s_cruse am 20. Juli 2017, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Nils
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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 20. Juli 2017, 10:25

Puh ihr nehmt mich ganz schön auseinander. Aber das ist gut so.

Ich versuche mal auf alles einzugehen. Natürlich war die Zahl 100 nur fiktiv. Es ging mir lediglich darum, meine Intention zu zeigen. Dass es dann vielleicht mit Glück nur ein paar weitere Projekte werden können, ist klar. Mir geht es lediglich drum, wenn jemand solch ein Projekt starten will (tatsächlich melden sich schon Leute), dass dann das Konzept übernommen werden kann und regional nur noch angepasst werden muss. Das spart viel Arbeit. Wenn ein Projekt funktioniert, lassen sich andere Städte schon leichter einbinden.
Aber das ist eine Vision, die erstmal hinten ansteht. Damit wollte ich jetzt lediglich verdeutlichen, dass es mit Nichten etwas ist, was ich nur für mich mache. Es soll einen Mehrwert für die Gesellschaft darstellen.

Ich denke, dass es eine gute Idee ist, auf der Website zu verdeutlichen, dass hier natürlich kein Zwang besteht immer alle an einen Tisch zu bringen. Unsere Viel-Spieler werden eher zu Zeiten kommen, wo Rentner und Familien nicht mehr auftauchen. Auch ist es wichtig, dass es mind. 2 Räume vorhanden sind. Es muss immer möglich sein, sich zurückzuziehen.
Es ist durchaus auch möglich, dass die Räume von einzelnen Gruppen komplett reserviert werden - zusätzlich zu den für alle geöffneten Zeiten.
Auf der Website steht übrigens mehrmals, dass ich schon Treffen aufgebaut habe. Ich leite eine Spielegruppe (da sind auch "besondere" Menschen dabei), helfe in zwei anderen Gruppen hier in der Region mit (mit bis zu 40 Spielern an einem Abend). Weiterhin habe ich vor einigen Jahren eine Nachbarschaftshilfe gegründet, die ebenso Jung und Alt vernetzt - nur mit einem anderen Thema. Ich gehe nicht ohne Erfahrung an die Sache heran. Finde aber super, dass ihr so kritisch seid - so weiß ich, was ich im Konzept besonders gut begründen muss.
Natürlich bestehen Kontakte zur Stadt und auch zum Kreis-Jugend-Ring - den ich ebenso versuche zu involvieren.

Das mit den Räumlichkeiten ist ein Punkt, der derzeit noch genauer betrachtet werden muss. Ein Angebot von der anderen Stadt für jeden Sonntag haben wir bereits (kostenlos!). 2 Räume, sehr hell, mit Küche, gut gelegen. Wir werden sehen. Und wie gesagt. Es gibt durchaus einen Plan B.

Eine Vereinsgründung scheint mir bisher das Einfachste zu sein (ja die Mitglieder sind schon da). Es werden ja auch Spenden (Spiele usw.) herein kommen. Hier bin ich aber offen für andere Vorschläge, in denen das Projekt eingebettet werden könnte.

Es gibt im Übrigen deutschlandweit Soziale Organisationen, die von den Gemeinden gefördert werden - auf die ein oder andere Weise. Mütterzentren, Generationenhäuser, Rentnertreffs, Tageshäuser wo jeder kommen und gehen kann und und und. Daher sehe ich durchaus eine Chance. Sollte ich wirklich keine Chance bei der Stadt haben - so gehe ich über zu Plan B und werde mit meinen Leuten ein reines Ehrenamtsprojekt starten. Räumlichkeiten sind dafür ja zumindest teilweise schon vorhanden. Die Spiele auch.

Bitte fragt weiter kritisch. ALLES auf die Webste zu packen wäre zu viel. Daher gerne erstmal hier.

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Wahrheit
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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon Wahrheit » 20. Juli 2017, 11:41

Hallo Petra,

auseinandernehmen will dich niemand.
Ich sage es nur lieber direkt, damit klar ist was ich meine.
Alles ist besser als dass hinterher jemand dasteht und heult.
Aber es sehr gut, dass du dir die abgesprochenen Dinge zu Herzen nimmst, denn viele wollen oft solche Dinge nicht hören.

Aber noch was zu deinen Erfahrungen mit Behinderten etc (die sind nicht "besonders", sondert behindert, eingeschränkt etc. Man braucht nicht immer alles schön reden. Alle meine Kinder sind "besonders"...und auch meine Mitspieler, aber mein Sohn ist behindert. An dem Wort ist nichts verwerflich, sondern es ist eine Tatsache, die seinen Zustand beschreibt)
.....sorry für die Abschweifung, aber das geht mir oft auf den Keks.

Zurück zum Thema....du hast diese Erfahrungen, und gerade solch spezielle Erfahrungen sind sehr hilfreich. Aber wie viele Organisatoren von Spieletreffen haben diese auch? Mit Sicherheit sehr wenige und die Teilnehmer? Wenn die solche Erfahrungen haben, dann wollen sie vielleicht auch an einem Spieleabend mal ihre Ruhe haben. Selbst Sozialarbeiter wollen bestimmt auch mal abschalten und nichts vom Beruf wissen.

Was die Gemeinnützigkeit von Spiele-Vereinen betrifft, ist das durchaus machbar. Allerdings ist das in jedem Bundesland unterschiedlich. Das ist als eine weitere Hürde in manchen Regionen, wenn du mal soweit in die Zukunft schaust.

Und wie Nils schon angedeutet hat:
Die Behörden helfen meist nur, wenn sie nicht mehr tun müssen als ja zu sagen und wenn sie etwas davon haben (natürlich Selbstläufer ohne Verwaltungsaufwand, Kosten und Verantwortung)
Es ist toll, wenn du das alles so bekommst, aber anderorts ist es deshalb noch lange nicht so.
Ich zB musste sehr sehr lange suchen bis ich geeignete Räumlichkeiten für meine beiden Spieletreffen gefunden hatte.

Versuche dich lieber anfangs auf dein Treffen zu konzentrieren, dass dieses so läuft wie du es möchtest. Man kann kein Wettrennen machen, wenn man noch nicht laufen kann und "ähnlich" ist auch nicht gleich (damit meine ich deine ähnlichen Erfahrungen)

Frag wirklich mal bei Spielekreise.de und mach einen Schritt nach dem anderen.

Gruß Frank

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 20. Juli 2017, 12:25

Hallo Frank. Die Vision mit weiteren Cafés ist wahrscheinlich etwas weit weg in der Zukunft. Dennoch wollte ich diese Möglichkeit erwähnen, es ist schließlich immer gut, andere Menschen anzustecken. Und da soll der Verein mit dem Konzept einfach ein mögliches Angebot sein, um nicht wieder bei Null anzufangen. Und dafür sind Visionen ja da, um den Blick auch weiter in die Zukunft zu richten - ohne, dass dies gleich das primäre Ziel ist. Primäres Ziel ist es nun erstmal, das Projekt hier zu verwirklichen.
Dass Spieler ihre Ruhe haben können, schrieb ich ja mehrmals. Es ist ja kein Zwang dazu da, alle zusammen zu bringen. Und das ist etwas, was in unseren Gruppen schon JETZT sehr gut funktioniert. Nach einer gemeinsamen kurzen Runde, teilen sich die Leute immer in mehrere Gruppe auf, je nach Neigung. An dem einen Tisch spielen dann die Viel-Spieler komplexe Sachen und an den anderen werden z.B. leichtere, kürzere, lustige Spiele gespielt. Ein Zwang immer jeden zusammenzubringen wäre kontraproduktiv. Und dass die Sozpäds sich dann nicht um die Viel-Spieler am Abend kümmern ist klar.
Ansonsten nehme ich mir das zu Herzen und versuche nochmal deutlich zu machen, was eine langfristige Vision ist und was der kurzfristige und realistische Plan des Projektes vor Ort ist.

By the way. Mit "besonders" wollte ich eben NICHT nur Menschen mit Behinderung ansprechen. Das kann einfach jeder sein, der ein wenig mehr Aufmerksamkeit braucht. Ein Kind oder auch älterer Mensch, der länger zum Nachdenken braucht zählt genauso dazu wie ein Mensch mit Behinderung. Nur als Beispiel. Und wenn du eine bessere Umschreibung findest: Gerne. Wobei ich die nur hier verwendet habe.

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon Wahrheit » 20. Juli 2017, 12:46

Hi Petra,

alles klar.
Wünsche dir in jedem Fall gutes Gelingen :-)

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 20. Juli 2017, 13:14

Frank, ich hoffe ich hab Dich nicht abgewürgt. Ich finde Eure Einwände wichtig und berechtigt und werde einiges davon sicher einarbeiten. ;)

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon Wahrheit » 20. Juli 2017, 14:00

Hey Petra,

hast du nicht.
Habe nur schon (für den Moment) alles gesagt
was mir einfällt. :)

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon SpieLama » 21. Juli 2017, 07:29

Wahrheit hat geschrieben:Was die Gemeinnützigkeit von Spiele-Vereinen betrifft, ist das durchaus machbar. Allerdings ist das in jedem Bundesland unterschiedlich. Das ist als eine weitere Hürde in manchen Regionen, wenn du mal soweit in die Zukunft schaust.

Diese Erfahrungen habe ich auch gemacht. Wer sich Satzungen von gemeinnützigen Spielevereinen anschauen und sich davon inspirieren lassen möchte, kann zum Beispiel http://www.spielwiese-bielefeld.de/inde ... ns/satzung, https://www.spielbaustelle.de/verein/sa ... iedschaft/ und http://www.igrajem-huerth.de/satzung.html aufrufen.

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 21. Juli 2017, 10:27

Vielen Dank für die Links. Ein paar Spielevereine hatte ich angeschrieben, aber wenn Satzungen im Netz zu lesen sind, ist das schon mal sehr gut.
Und wie gesagt, Weitere Projekteröffnungen sind eine Vision - das Ziel ist erstmal das Projekt in meiner Region zu stemmen. Dann sehen wir weiter :)

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Re: Spielecafé - Sozialprojekt - was meint ihr?

Beitragvon jungundaltspielt » 25. Juli 2017, 09:49

Wer lesen mag, wie es weiter geht:
http://www.jungundaltspielt.de/ (2 neue Blogartikel online)
Z.b. steht nächste Woche ein Termin mit dem Bürgermeister an der sich bereits wenige Stunden nach Erhalt des Kurzkonzeptes gemeldet hat. Aber auch Kontakt zu KJR, Jugendamt und einer Regionalstiftung vor Ort, die Generationenprojekte fördert, wurde hergestellt. Es wird spannend.



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