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Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Allgemeine Spiele-Themen
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SpieLama
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Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon SpieLama » 6. Februar 2018, 07:34

Wegen der Spielwarenmesse starten wir mit unserem Thema des Monats mit etwas Verspätung. Diesen Monat dreht sich alles um Preise und Auszeichnungen.

In der Branche gibt es zahlreiche Auszeichnungen, zum Beispiel das "Spiel des Jahres", dem "Deutschen Spielepreis", den "DuAli" und den "Deutschen Lernspielpreis". Hinzu kommen Magazine und Blogs, die eigene Preise vergeben, zum Beispiel die Fairplay (À-la-carte-Kartenspielpreis), Hunter & Cron (Patreon Awards), Beeple (Beeple Award) und SpieLama (CommunityLama). Und das sind nur die deutschen Auszeichnungen. Hinzu kommen zahlreiche ausländische Preise. In der Schweiz gibt es zum Beispiel den Swiss Gamers Award, in Österreich das "Spiel der Spiele" und so weiter und so fort.

Wer braucht all diese Preise? Und wie sinvoll ist es, dass es sie gibt?


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peer
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon peer » 6. Februar 2018, 08:39

OK, ich fang mal an:
"Brauchen" ist immer ungünstig, denn "brauchen" tue ich eigentlich nur Luft, ein Dach über dem Kopf, Hygiene und was zu Essen...
Aber als Autor freue ich mich natürlich immer über Preise und Nominierungen (wie überhaupt über Feedback, insbesondere über positivers) - ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, ich freue mich über alle Preise gleich viel, aber insgesamt ist es schon cool, wenn man geehrt wird.

Als User interessieren mich einige Preise mehr (SdJ , diverse "Kleinpreise", IGA) und andere weniger (DSP) und einige gar nicht (Mensa). Das ist ganz normal und ich finde in der Auswahl liegt die Stärke. Zum einen werde ich vielleicht auf Spiel X aufmerksam, weil es bei einem Preis erwähnt wird, der in meine "Geschmacksrichtung" prämiert, zum anderen beschäftige ich mich vielleivcht doch mal mit einem Spiel, wenn es viele Preise abräumt, auch wenn es mich anfänglich nicht gereiztr hat. Das istja der zweite Sinn von Preisen: Zu Informieren. Und wie auch bei Rezensiuonen oder Blogs macht die Auswahl, dass jeder das findet was er braucht.
Dass es Preise gibt, die mich nicht interessieren ist normal. Und es ist auch völlig in ordnung, ich erwarte nicht, dass alles genau auf meinen Geschmack zugeschnitten wird (Eine Minderheitenmeinung, ja ich weiß ;-) )

Ach so, es gibt ja auch viel mehr Spiele als früher, es gibt auch viel mehr SpielerInnen als früher. Da ist es durchaus logisch, dass es auch mehr Spielepreise geben kann, denn ein einzelner Preis kann gar nicht mehr alle Spiele abdecken und alle Zielgruppen bedienen.

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Maery
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Maery » 6. Februar 2018, 09:12

Ich persönlich finde, dass einige Preise nicht aussagekräftig sind und ich hätte lieber weniger und dafür aussagekräftigere Preise. Die Stichprobe ist generell einfach viel zu gering und daher muss ich zugeben, dass ich als Kunde die Preise nichtssagend finde. Wie eine persönliche Empfehlung, aber dafür kann man sich auch einfach Kundenrezensionen oder Blogeinträge durchlesen. Das verdient keinen Award in meinen Augen.

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Peterlerock
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Peterlerock » 6. Februar 2018, 10:18

Klar gibt es zu viele Auszeichnungen.
Es gibt auch zu viele Spieleblogs, um alle zu lesen/anzuschauen.
Zu viele Neuerscheinungen, um sie alle zu spielen.
Zu viele Kickstarter für meinen Geldbeutel.

Macht aber nix, denn "Filtern" ist heutzutage ein wichtiger Skill. Kann ja jeder ausblenden, was ihn nicht interessiert.
Mein Blog (Spieldesign, Spielkritiken, Illustrationen)


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Weltherrscher
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Weltherrscher » 6. Februar 2018, 20:34

Es fehlt zum Beispiel ein Preis für die beste Anleitung/Lokalisation. Unter Anleitung würde hier auch eine Erklärapp oder ein Erklärvideo, wie zum Beispiel das zu Memoarrr fallen.
Es fehlt ebenso ein Preis für die beste Brettspielapp, für die beste Umsetzung eines Brettspiels als App.
Ein Preis der explizit an einen Autor geht, oder an einen Redakteur. Jemand eben der sich ums Brettspiel besonders verdient gemacht hat.

Thygra
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Thygra » 6. Februar 2018, 20:54

Preise für Autoren gibt es, zumindest in anderen Ländern.
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Weltherrscher » 6. Februar 2018, 20:58

Thygra hat geschrieben:Preise für Autoren gibt es, zumindest in anderen Ländern.

Welche? Könnte spontan keinen nennen. Im Hinterkopf spuken da allerdings Länder wie Frankreich,Italien, Österreich und USA rum.

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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Weltherrscher » 6. Februar 2018, 21:03

In Göttingen wird der Inno-Spatz verliehen, ging früher an Autoren, mittlerweile geht er wohl an Organisationen wie zum Beispiel BGH oder Hippodice, kannte ich bisher aber nicht.

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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Thygra » 6. Februar 2018, 21:21

Zum Beispiel der DAU in Barcelona.
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mmuthig
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon mmuthig » 7. Februar 2018, 00:03

Es gibt einen Preis für die beste Brettspiel App. Der golden Geek.

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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon SpieLama » 7. Februar 2018, 00:13

Weltherrscher hat geschrieben:Es fehlt zum Beispiel ein Preis für die beste Anleitung/Lokalisation. Unter Anleitung würde hier auch eine Erklärapp oder ein Erklärvideo, wie zum Beispiel das zu Memoarrr fallen.

Bis 2016 gab es die Essener Feder.

Wikipedia hat geschrieben:Die Essener Feder (auch Goldene Feder genannt) war ein Spielepreis, der als Wanderpreis von der Stadt Essen vergeben wurde. Prämiert wurde das Autorenspiel mit der besten Spielregel. Damit sollten Verständlichkeit und Zugänglichkeit gefördert werden.

Anfangs wurde die Essener Feder zusammen mit der Prämierung des Spiels des Jahres verliehen, seit 1990 zusammen mit dem Deutschen Spiele Preis. Der Preis wurde 2016 letztmals vergeben. Anstelle der Essener Feder vergibt die Stadt Essen seit 2017 den INNOspiel Preis für das innovativste Spiel des Jahres

Mehr dazu unter https://de.wikipedia.org/wiki/Essener_Feder.

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Weltherrscher
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Weltherrscher » 7. Februar 2018, 11:48

Die Essener Feder kenne ich, aber die gibt es ja nicht mehr, wie Du ja auch schreibst. Anleitungen sind heute zwar meist gut, aber gerade im Übersetzungsbereich scheint es da noch Luft nach oben zu geben.

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ulrichblum
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon ulrichblum » 12. Februar 2018, 14:44

Erst mal stellt sich ja immer die Frage was ein Preis will. Viele Preise nehme ich war als: Eine oder mehrere Personen möchten uns mitteilen, dass sie Spiel X so gut finden, dass sie ihm ihren ganz persönlichen Preis verleihen. Sprich: es handelt sich um eine besondere Form der persönlichen Empfehlung. Dagegen spricht erst mal gar nichts und ich glaube jeder der an einem Spiel mitgearbeitet hat freut sich über jede Anerkennung.

Ich unterstelle einfach mal, dass die meisten dieser Preise auch gar nicht mehr sein wollen als das. Einfach nur ein besonderes hervorheben, oft in Form eines jährlichen zurück Schauens. Man blickt auf das Vergangene Jahr und fragt sich: welches von den sehr guten Spielen war denn nun für mich/uns das allerbeste.

Von diesen Preisen kann es von mir aus so viele geben wie sich Leute finden einen Preis zu vergeben. Es tut ja niemandem weh und einige Leute freuen sich. Im allerbesten Fall wird der ein oder andere auf ein Spiel aufmerksam gemacht, was man noch nicht auf dem Schirm hatte.

Ein paar wenige Preise wollen aber mehr sein. Das Spiel des Jahres soll explizit das Spielen in der Gesellschaft fördern. Der Deutsche Spiele Preis will aufzeigen was die Spielerschaft Deutschlands besonders toll findet. Auch international gibt es einige Preise die es auf eine Breitenwirksamkeit angelegt haben.

In diesen Fällen wird ja eine gewisse Allgemeingültigkeit angestrebt. Hier sollte es tatsächlich nicht übermäßig viele Preise geben, da sich diese gegenseitig verwäßern. Wünschenswert wäre für mich hier, dass jeder dieser Preise einen klaren Fokus hat. Sei dies die Art der Spiele, der Auswahlmechanismus oder was auch immer. Sprich: die Preise sollen unterscheidbar sein. Der DSP hebt sich ja deutlich vom SdJ ab dadurch, dass ersterer ein Publikumspreis ist und letzteres ein Jurypreis.

Ich glaube das Gefühl von zu vielen Preisen ist vor allem für den Bereich zwischen den ganz großen und den ganz kleinen Preisen relevant. Es gibt einen Graubereich mit Preisen welche durchaus nicht mehr nur von einem Blog als kleine besondere Anerkennung vergeben werden, aber eben auch nicht die ganz große Bedeutung haben. Hier denken sicher manche: Ach nö... NOCH ein Preis... Muss das sein?

Ich glaube das hat dann primär damit zu tun, dass das Anliegen und der Fokus von verschiedenen Preisen nicht wirklich unterscheidbar sind. So glaube ich zum Beispiel nicht, dass wir 10 Publikumspreise brauchen die uns mitteilen, dass die Vielspieler letztes Jahr Terraforming Mars ganz toll fanden. Obwohl ich absolut kein Problem damit habe, dass es diese Preise gibt, glaube ich, dass sie alle von einer stärkeren Fokussierung profitieren könnten.

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Winston
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Re: Thema des Monats: Gibt es zu viele Auszeichnungen und Preise für Spiele?

Beitragvon Winston » 13. Februar 2018, 22:54

Nein ...
Es gibt so viele unterschiedliche Geschmäcker bei Spielen und unterschiedliche Ausrichtungen bei den Preisen. Da ist es gut möglich, dass bei den einen ein Spiel einen Preis bekommt und die anderen es gar nicht gspielt haben.


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