Brettspiel-Forum

Welches Spiel hat euch emotional berührt?
Hi,
Also es gibt ja immer wieder die Diskussion ob Spiele Emotionen und Gefühle hervorrufen können. So hat der Spiegel in einem Interview mit einem Factor5 Programmierer bezweifelt das Spiele dies tun!
Meine Frage an euch: Haben euch Spiele schon be- oder gerührt?
Ich meine damit aber nicht das man zu Beispiel nachdem man zwei Stunden lang versucht einen Endgegner zu schaffen, ein Gefühl der Freude emfindet, nachdem mans dann endlich geschafft hat oder man ein Gefühl der Genugtuung emfindet wenn man in Resident Evil einem Zombie den Kopf wegpustet! Sound effect mp3
Es geht darum ob Spiele Gefühle glaubhaft vermitteln! Ich finde das z.B. in Halflife² oder Resident Evil 4 die Gesichtsanimationen sehr realistisch die Stimmung der Charaktere wiederspiegeln oder in dem ein oder anderem Japanischen Rollenspiel die Dialoge einen das Schicksal des Charakters "erleben" lassen.
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Geht es bei der Frage jetzt um Brettspiele oder um Computerspiele? Deine Beispiele sind ja alle auf Computerspiele bezogen.

Bei Brettspielen möchte ich vor allem 3 Titel nennen:

Diplomacy: Jede Partie nimmt mich immer stark mit. Vor allem in den ersten Jahren, wenn man noch nicht weiß, wer Freund und wer Feind ist. Ich kenne kein anderes Spiel, bei dem Spannung und persönliche Betroffenheit so intensiv sind wie bei Diplomacy.

Les Poilus: ein Spiel, das einen die Hoffnungslosigkeit in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges wirklich spüren lässt.

Wallenstein: Hier fand ich schon immer die Rolle der Bauern und der neutralen Bauernarmeen tragisch. Sie müssen immer mitkämpfen und die Armeen versorgen, haben aber letztlich nichts davon. Historisch leider sehr nah an der Wirklichkeit.

Dann also wohl Brettspiele. Passt ja auch besser zum Forum

Da hat mich die ein oder andere Partie "Fog of Love" bisher emotional mitgenommen. Jedoch ehrlich gesagt weniger, als ich es nach der ersten Beschreibung des Spiels erwartet hätte.

Ansonsten fand ich Pandemic Legacy auch emotional wild. Einerseits natürlich das super knappe "beinahe gewonnen" oder "beinahe verloren" und die Spannung bei allen neuen Karten und Kisten. War auch unser erstes Legacy-Spiel, das war da nochmals spannender. Zudem fand ich aber auch die Geschichte mitnehmend. Besonders beim zweiten Teil.

Generell hab ich das "emotionale Mitnehmen" bei Brettspielen deutlich seltener als am PC. Zumindest fallen mir für Brettspiele sonst keine Sachen ein. Klar, da gibt es Spiele, die für mich hoch emotional sind, aber das liegt an Erinnerungen, die ich mit dem Spiel verbinde und weniger am Spiel selbst (z.B. Malefiz, weil ich das immer so gerne mit meinem verstorbenen Opa gespielt habe).

So und dann kurz noch zu den Computerspielen:
Da hat mich die Myst-Reihe und auch Obduction extrem mitgenommen. Außerdem auch the longest Journey (+ Folgende Teile). Da fand ich die Geschichte einfach sehr mitnehmend.

Und ja, ich hab auch schon beim Tod eines geliebten Sims ein Tränchen verdrückt

Emotionen im Sinne von Freude (über einen gelungenen Plan), Ärger (über den xten Fehlwurf, über sich selbst) oder mal etwas Enttäuschung (ob eines gebrochenen Friedens), dies ja, aber wirklich emotional tief berühren, das nein.

Auch dem hier genannten Les Poilus, welches in dem Zusammenhang gerne genannt wird, konnte ich diesbzgl. nicht viel abgewinnen. Spielerisch okay, aber das Thema drang nicht durch, d.h. in dem Sinne, dass man Beklemmungen/Hoffnungslosigkeit o.ä. empfand.

Mich persönlich haben folgende drei Brettspiele emotional am meisten mitgenommen ... This war of mine (Überlebenskampf von Zivilisten im Bürgerkrieg), Nemesis (Quasi der Film Aliens als Brettspiel) und vor allem Kingdom Death : Monster (Aufbau einer Siedlung in einer Horrorwelt). Alle drei Titel sind durch Höhen und Tiefen emotional sehr aufreibend und bieten ein ganzes Füllhorn an unterschiedlichen Emotionen während des spannenden Gameplays.