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Hive: Bienenkönigin im ersten Zug

Taktiken und Winkelzüge: Wie gewinne ich Spiel XY?
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Ulrich Roth
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Hive: Bienenkönigin im ersten Zug

Beitragvon Ulrich Roth » 25. August 2009, 19:34

Dies ist nicht eigentlich eine Frage, sondern eher die Antwort auf eine Frage, die ich vor Jahren gestellt habe. :D

Als ich gerade auf Boardspace endlich mal die Moskito-Erweiterung ausprobieren wollte, fand ich dort folgende Info:

"12/29/2008 As an experiment, prompted by the massive excess of draws in the last tournament, the "Queen" opening has been eliminated for both black and white. John Yianni supports this experiment."


(Zur Erläuterung: Mit "Queen opening" ist das Ausspielen der Bienenkönigin im 1. Zug gemeint.)

Ich bin begeistert, denn das ist genau die HAUSREGEL, die ich seit Jahren benutze!
(Hallo, liebe Hausregeln-prinzipiell-Ablehner, ihr wisst wer ihr seid, was sagt ihr dazu?) :grin:

Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass "Hive", sicherlich eines der innovativsten und interessantesten Spiele der letzten Jahre, hier ein Problem hat, vielleicht sogar "broken" ist.

Die Überlegung ist folgende:

1. Erst nach Ausspielen der Königin sind die eigenen Figuren mobil. Deshalb ist es *plausibel*, dies so früh wie möglich zu tun. (Die Frage, ob es auch objektiv das Beste ist, ist zwar interessant, aber für die weitere Schlussfolgerung gar nicht so wichtig.)

2. Wenn beide Spieler als erstes die Königin bringen, beide Königinnen also direkt benachbart stehen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Remis durch gleichzeitiges Umzingeln hoch. (Über den Daumen gepeilt würde ich sagen, bei optimalem Spiel ist es fast zwingend, denn die eigene Königin da rauszuziehen dürfte in der Regel ein Tempoverlust ohne Kompensation sein.) Solch eine Partie hat nicht nur keinen Sieger, sondern sie ist wahrscheinlich auch ausgesprochen langweilig und frustrierend.

3. Wenn der Startspieler mit der Königin eröffnet, vielleicht weil er angesichts eines spielstärkeren Gegners oder einer konkreten Turniersituation mit einem Unentschieden zufrieden wäre, dann ist Schwarz fast gezwungen, dieses implizite Remis-Angebot anzunehmen. Spielt er erst eine andere Figur, hat er doppelten Nachteil: Seine erste Figur wird fixiert, und er darf erst einen Zug später als der Gegner ziehen.

4. Eröffnet Weiß nicht mit der Königin, aber Schwarz tut es (weil er als leicht benachteiligter Nachziehender maximale Nähe der Königinnen sucht, und natürlich auch gern den Vorteil des früher Ziehenkönnens mitnimmt), ist die Remisquote vermutlich auch noch deutlich höher, als wenn Schwarz erst eine andere Figur einsetzt.

Als "Hive" noch neu war, habe ich John Yianni diese Bedenken mitgeteilt. Er konnte sie nachvollziehen, sagte aber, bei seinen Testspielen sei das postulierte Remis-Problem nicht aufgetaucht. So gut wie alle Partien seien entschieden worden.
Aus heutiger Sicht würde ich dazu sagen: Entweder waren seine Mitspieler zu schlecht (sehr unwahrscheinlich), oder aber zu gut, in dem Sinne, dass ihnen gar nicht eingefallen wäre, auf solch freudlose Weise ein Remis anzustreben.

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SpieLama
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Hive: Bienenkönigin im ersten Zug

Beitragvon SpieLama » 9. Dezember 2015, 10:42

Da die Frage vom Ersteller direkt beantwortet wurde, antworte ich auf diesen Beitrag, damit die Frage nicht mehr in der Liste der offenen Regelfragen auftaucht. Noch Fragen?

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Robert Vötter
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Hive: Bienenkönigin im ersten Zug

Beitragvon Robert Vötter » 9. Dezember 2015, 13:43

Wo war diese offene Regelfrage? Wobei es keine Regelfrage war:)


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