Hallo Thomas,
"Thomas Berg" hat am 13.07.2005 geschrieben:
> in meiner Spielrunde wollte ich einfach mal Poker
> ausprobieren. Wo finde ich eine leicht verständliche Regel
> dazu? Welches ist die gängigste Variante? Und zu guter
> Letzt wo kann ich günstig Pokerkarten inkl. Zubehör
> bestellen (z. Bsp. Chips)?
Poker ist gerade "in" - in der vorigen Woche wurde etwa in DSF ein Pokerturnier zur besten Sendezeit (abendlich je zwei Stunden zwischen 20 und 23 Uhr) ausgestrahlt, mit Vorausscheidung, Halbfinale und Finale (nein, wir haben nicht alles geguckt, aber durchaus ab und an zum Abendessen mal für einen Moment reingeschaltet).
Mit meiner folgenden Beschreibung beziehe ich mich auf die hier:
http://www.thepokerproject.com/rules/holdemrules.html beschriebenen Regeln:
Die dort gespielte Pokervariante heisst
Texas Holdem. Jeder erhält nur zwei Karten ausgeteilt. Der Spieler links vom (natürlich reihum wechselnden) Geber ist der Small Blind und setzt den halben Mindesteinsatz, der Spieler links vom Small Blind ist der Big Blind und setzt den Mindesteinsatz. Erhöht wird in festen Schritten - zunächst dem Mindesteinsatz, es dürfen 3 Erhöhungen stattfinden.
Haben alle gecheckt, wird der Flop aufgedeckt: Die ersten drei Karten der gemeinsamen Auslage werden nun gezeigt. Eine erneute Bietrunde (max. 3 Erhöhungen, Erhöhung jeweils um den Mindesteinsatz) kann stattfinden. Nun wird die vierte Karte der gemeinsamen Auslage aufgedeckt.
In der nun folgenden Bietrunde wird wieder max. 3 Mal um den doppelten Mindesteinsatz erhöht. Die 5. Karte wird aufgedeckt, nach der 4. Bietrunde (max. 3 Erhöhungen um doppelten Mindesteinsatz) kommt es zum
Showdown. Derjenige, der zuletzt erhöht hatte, deckt seine Karten zuerst auf.
Die Kombination jeden Spielers wird aus 5 von 7 Karten gebildet: Die beiden eigenen und die 5 der gemeinsamen Auslage. Ergibt sich für zwei oder mehr Spieler dieselbe höchste Kombination (etwa Two Pairs mit 2 Assen und 2 Neunen) gewinnt der Spieler, der die höchste 5. Karte aufweisen kann. Herrscht hier wieder Gleichstand, wird der Pot geteilt (Split) - die 6. und 7. Karte wird nie zur Entscheidung herangezogen.
Als Chipvorrat halte ich 1000 pro Person bei einem Mindesteinsatz von 20 für geeignet. Sobald der erste Spieler ausgeschieden ist, sollte man die Beschränkung des Einsatzes aufheben und mit No Limit spielen - dann konvergiert das Spiel schliesslich recht flott und der Verlierer sitzt nicht so lange herum...
Kommt es dazu, dass ein Spieler seine letzten Chips einsetzt (All In), wird ein Extrapot gebildet, in den von jedem Spieler genau der Betrag gelegt wird, der vom Spieler mit All In geleistet wurde - geht der Pot an diesen Spieler, erhält er nur diesen Pot. So ist gewährleistet, dass er nicht überproportional zu seinem Einsatz "abstauben" kann. Die anderen Spieler können freilich weiter erhöhen, legen ihre höheren Einsätze aber gut sichtbar getrennt ab.
Diese Pokervariante ist sehr taktisch, da man die gemeinsame Auslage recht gut abschätzen kann. Natürlich bleibt der Bluff ein wichtiges und zentrales Element. Durch die Tatsache, dass erst nach und nach die gemeinsame Auslage gebildet wird, verdichten sich die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Durch den Einsatz der Blinds von nur zwei Spielern können die restlichen Spieler durchaus häufiger "umsonst" aussteigen. Je nach Chipstand ergeben sich verschiedene Zwänge, auch mal schlechtere Blätter zu spielen, oder eben die Möglichkeit als Chip Leader die anderen Spieler mit Erhöhungen unter Druck zu setzen.
Wir haben als Ausklang eines Spieleabends nun schon ein paar Mal
Texas Holdem gespielt (die Chips aus Sharp Shooters eignen sich hervorragend! Aber auch in Boomtown sind z.B. passende Chips enthalten, wenngleich sie vielleicht etwas klein sind - ein Pokerblatt ist für 2-3 Euro zu haben) und fanden es sehr lustig.
Alles Gute wünscht
Kathrin.