Brettspiel-Forum

Bei michas-spielmitmir findet sich folgende Beschreibung der Faktoreien:

"Ich kann entweder die Waren aus den Kolonien verkaufen, zu dem jeweils aktuellen Preis, der aber pro verkaufter Einheit eine Stufe nach unten rutscht. Dies aber erst nach dem Verkauf. Oder ich nutze meine Faktoreien und verarbeite die Rohstoffe. Dazu benötige ich nur die gekauften Gebäude, keine Rohstoffe. Pro produzierter Ware rutscht der Marker entsprechend nach oben."

Stimmt das? Kann man Waren verarbeiten, ohne eine Kolonie mit diesem Rohstoff zu haben? Oder wie ist gemeint?

hannes (der an einem Spieletreff drei Ösis mit Navegador infizieren konnte ;-)

Klar stimmt das, steht ja so in den Regeln. ;-)

Im Ernst: Wenn du Waren aus den Kolonien verkaufst, verbrauchen sich diese ja auch nicht. So betrachtet hast du also in beiden Fällen gar keine Rohstoffe. Im Prinzip ist es ganz einfach: Entweder du verkaufst eine Warenart basierend auf der Anzahl deiner Kolonien zum Preis, auf dem der passende Warenmarker steht -> Der Marker wandert pro Kolonie nach unten. Oder du verkaufst eine Warenart basierend auf der Anzahl deiner Faktoreien zum Preis der rechten (ich glaube roten?) Leiste auf der Höhe des passenden Warenmarkers -> Der Marker wandert pro Faktorei nach oben.

Dann ist aber das Beispiel auf Seite 6 der Spielregel missverständlich gewählt. Es sieht so aus, als müsste man die Rohstoffe selber haben, um sie weiterverarbeiten zu können.

hannes

Ich habe das auch anfangs falsch verstanden. Ich glaube man geht intuitiv davon aus, dass man die Rohstoffe haben muss, weil es in vielen anderen Spielen so ist.

Du kannst Dir das logisch so vorstellen. Es gibt für die verarbeiteten Rohstoffen (Waren) einen festen Preis den Du beim Verkauf erhälst. Zum Verarbeiten musst Du die Waren aber einkaufen. D.h. je preiswerter der Rohstoff im Einkauf ist, desto höher ist Dein Gewinn beim Verkauf des verarbeiteten Rohstoffs (Ware).

hannes schrieb:
> Dann ist aber das Beispiel auf Seite 6 der Spielregel
> missverständlich gewählt. Es sieht so aus, als müsste man die
> Rohstoffe selber haben, um sie weiterverarbeiten zu können.

Und wie sollen diese Rohstoffe dann aussehen? Es gibt doch gar kein Spielmaterial, das Rohstoffe darstellt! ;-)

Der Verkauf ist im Prinzip ein abstrakter Vorgang. Man hätte evtl. einen kleinen Zusatz schreiben können, dass ein Spieler beim "Verkauf" nichts abgibt, also sowohl die Kolonien als auch die Faktoreien behält. Aber an der Stelle finde ich die Regel spieltechnisch eindeutig, nur thematisch etwas unglücklich.

Optimal gewesen wäre im Spielregel-Beispiel Seite 6 eine Situation, wo jemand keine Gewürz-Kolonie hat, aber trotzdem mit seiner Faktorei Gewürze verarbeitet und entsprechend Geld einnimmt.

Ah, so meintest du das. Okay, da gebe ich dir Recht.

Bei dem Beispiel wollten wir vor allem klar machen, dass man nicht gleichzeitig in einer Sorte verkaufen und kaufen kann. Da aber in vielen Spielen Produktionsketten eine Rolle spielen, hätten wir es in der Tat im Beispiel geschickter darstellen können. Bei der 2. Auflage haben wir das Beispiel entsprechend angepasst: http://www.pd-verlag.de/navegador/regeln/Regel_dt_2_0.pdf

Peter Dörsam schrieb:
>
> Bei der 2. Auflage haben wir das Beispiel
> entsprechend angepasst.

Ja, und auch im Haupttext extra noch formuliert.

Danke für das schöne Spiel und danke allen, die hier geantwortet haben.

hannes