Seite 1 von 1

[RF] Der Herr der Ringe: Risiko: FAQ

Verfasst: 23. Oktober 2002, 18:50
von Matthias Staber
Der Herr der Ringe: Risiko (Parker / Hasbro 2002): FAQ

Beantwortet von Rob Daviau (Hasbro USA)

1. F.: Dürfen Streitkräfte des Guten andere Streitkräfte des Guten angreifen, und Streitkräfte des Bösen andere Streitkräfte des Bösen? In den Regeln findet sich nichts, das dagegen spricht, aber es scheint dem Geist von Tolkiens Büchern zu widersprechen.

A.: Ja, sie können einander angreifen. Ich habe die Bücher seit ungefähr zehn Jahren nicht mehr gelesen, aber ich erinnere mich daran, dass einige Bündnisse bestenfalls wackelig waren.

2. F.: Durchquert die Gemeinschaft des Ringes den Alten Wald zweimal? Auf der Karte scheint es fast so auszusehen.

A.: Die Gemeinschaft betritt den Alten Wald von Osten und verlässt ihn wieder nach Norden. Obwohl die gepunktete Linie ein bisschen nahe an der nördlichen Grenze entlang läuft, wird der Alte Wald nicht noch einmal betreten.

3. F.: Darf ich eine Abenteuerkarte ziehen, wenn ich einen Heerführer während der Truppenbewegung (Phase 3 des Spielablaufs) auf eine Stätte der Macht ziehe?

A.: Ja, solange ein Heerführer eine Stätte der Macht erobert während des Zuges (Phase 2 des Spielablaufs) oder auf eine Stätte der Macht zieht am Ende des Zuges (Phase 3 des Spielablaufs), darf man eine Abenteuerkarte ziehen.

Wie bei Gebietskarten, bekommt man entweder keine oder eine Abenteuerkarte, auch, wenn man mehr als eine Stätte der Macht erobert.

Wenn man während seines Zuges mit einem Heerführer eine Stätte der Macht erobert (Phase 2 des Spielablaufs), kann man mit dem Heerführer weiterziehen und trotzdem am Ende des Zuges eine Abenteuerkarte ziehen.

Man kann jedoch einen Heerführer während der Truppenbewegung (Phase 3 des Spielablaufs) NICHT durch ein Gebiet mit einer Stätte der Macht ziehen, die Bewegung auf einem Gebiet ohne Stätte der Macht beenden und eine Abenteuerkarte ziehen.

Man darf jedoch eine Abenteuerkarte ziehen für eine Stätte der Macht, die man bereits zu Beginn des Spieles besetzt hält, indem man einfach am Ende seines ersten Zuges einen Heerführer per Truppenbewegung hineinzieht.

4. F.: Erlaubt mir das Aufstellen eines getöteten Heerführers auf einer Stätte der Macht das Ziehen einer Abenteuerkarte?

A.: Nein, die Stätte der Macht muss erobert worden sein oder während der Truppenbewegung durch einen Heerführer besetzt worden sein (wie unter Antwort 3 beschrieben). „Aufstellen“ ist keines von beiden.

5. F.: Kann mir ein Heerführer eine Abenteuerkarte beschaffen am Ende meines Zuges, der sich während meines Zuges überhaupt nicht bewegt hat, und der zu Beginn des Zuges bereits auf einer Stätte der Macht stand?

A.: Ja. Wenn man seinen Heerführer einen kompletten Zug lang auf einer Stätte der Macht herumstehen lässt, benutzt man diesen Heerführer nicht an der Front, nimmt also Nachteile in Kauf. Deshalb sollte man den Vorteil dieser Stätte der Macht nutzen können.

6. F.: Wenn ein Spieler einen getöteten Heerführer zurück auf das Spielbrett bringt: Kann diese Aktion die Erfüllung einer Mission verursachen?

A.: Nein: Getötete Heerführer werden unmittelbar vor dem „Karten ziehen“ (Phase 4 des Spielablaufs) wieder ins Spiel gebracht, also nach „Der Kampf um Mittelerde“ und „Truppenbewegung“ (Phasen 2 und 3 des Spielablaufs), währenddessen Missionen als erfüllt erklärt werden. Um richtig haarspalterisch zu werden: Die Spielregeln reden im Zusammenhang vom Erfüllen von Missionen vom „Ziehen“ der Heerführer in die entsprechenden Gebiete, nicht vom „Aufstellen“.

7.: F.: Wie genau funktioniert die Startaufstellung? Befolgt man genau die Anweisungen auf Seite 7 der Spielregel (Zunächst Wahl der Spielerfarben, erst hinterher Bestimmen des Startspielers), könnte es vorkommen, das ein Spieler mit Streitkräften des Guten auf Gebieten des Bösen beginnt

A.: Das Gute beginnt immer auf den Gebieten des Guten (oder, bei drei Spielern, auf einem Mix aus neutralen und guten Gebieten), das Böse immer auf den Gebieten des Bösen (oder auf einem entsprechenden Mix). Zunächst wird also der Startspieler bestimmt, anschließend wählen die Spieler ihre Spielerfarbe: So erhält z.B. bei vier Spielern der Startspieler immer eine Streitkraft des Guten usw.

8. F.: Kann man z.B. per Hafen von Minhiriath nach Forodwaith angreifen (oder während der Truppenbewegung so ziehen, wenn Mithlond von Feinden besetzt ist)?

A.: Nein, es können nur angrenzende Häfen angegriffen werden. Die beschriebene Truppenbewegung ist nur möglich, wenn Mithlond von den eigenen Truppen gehalten wird.

9.: F.: Heerführer in der Schlacht geben einen Bonus von +1 auf das höchste Würfelergebnis. Würde es nicht mehr Sinn machen, wenn ich mir heraussuchen dürfte, welches Würfelergebnis ich modifizieren möchte?

A.: Das würde die Heerführer zu stark machen.


Zusammengestellt und übersetzt von Matthias Staber

Re: [RF] Der Herr der Ringe: Risiko: FAQ

Verfasst: 23. Oktober 2002, 20:29
von Lars
Ich hätte da auch noch mal 'ne Frage.

Am stand von Hasbro wurde uns erklärt, dass man in der Angriffsphase nicht beliebig viele Angriffe durchführen darf, sondern nur nach erfolgreicher Eroberung von einem Gebiet, von dort aus ein weiteres, angrenzendes Gebiet angegriffen werden darf. In der regel finde ich dieses aber nicht ausdrücklich erwähnt. Gilt also doch die alte Risiko-Regel oder muss ich nur genauer lesen?

Re: [RF] Der Herr der Ringe: Risiko: FAQ

Verfasst: 23. Oktober 2002, 23:43
von Matthias Staber
Lars schrieb:
>
> Ich hätte da auch noch mal 'ne Frage.
>
> Am stand von Hasbro wurde uns erklärt, dass man in der
> Angriffsphase nicht beliebig viele Angriffe durchführen darf,
> sondern nur nach erfolgreicher Eroberung von einem Gebiet,
> von dort aus ein weiteres, angrenzendes Gebiet angegriffen
> werden darf. In der regel finde ich dieses aber nicht
> ausdrücklich erwähnt. Gilt also doch die alte Risiko-Regel
> oder muss ich nur genauer lesen?


Ich würde sagen:Beliebig viele Angriffe, klassische Risiko-Regeln regieren.Wir haben es heute zum ersten Mal gespielt, und die Erfahrung zeigt: Das Spiel ist kurz genug. Wäre jetzt noch die Zahl der Angriffe restriktiv gehandhabt, wären einem komplett die Hände gebunden (und das Spiel darüberhinaus kotzlangweilig!) Beim Durchlesen der Regel habe ich aber auch kurz gezögert. Die Kurzübersicht auf der Rückseite deutet aber in die richtige Richtung. Die deutsche Regel scheint einfach völlig schlampig übersetzt zu sein, und die Hasbro-Erklärer auf der Messe scheinen sich strikt an diese gehalten zu haben.

Einen weiteren Punkt habe ich heute aus der Hüfte geregelt: Die Brückenblockade gilt sofort nach Ausspielen der Karte, nicht erst ab Beginn des nächsten Zuges. Das wäre viel zu fummlig und kontraintuitiv.

Mit diesen beiden Punkten werde ich aber nicht Rob auf rec.games.board pesten, obwohl ich als Regelfuchser eigentlich immer gerne eine offizielle Regelung bei strittigen Punkten habe (die ich dann hinterher bei Bedarf abändere): Ich würde es ohnehin wie oben geregelt spielen, egal wie die offizielle Antwort ausfällt.

Matthias

Danke!

Verfasst: 24. Oktober 2002, 10:54
von Philipp Klarmann
Ich sehe, dass ich bei meinen Antworten richtig lag...;)

Re: [RF] Der Herr der Ringe: Risiko: FAQ

Verfasst: 25. Oktober 2002, 00:25
von Matthias Staber
Ich habe jetzt doch noch offizielle Antworten auf unsere Fragen eingeholt: Siehe die oben gepostete FAQ in der Version 2. Kleiner Nebeneffekt: Aus dem neuen Text ist nicht mehr unmittelbar ersichtlich, dass ich manchmal Schwierigkeiten habe, Osten und Westen auseinanderzuhalten (hmm, Osten ist da, wo der Daumen links ist, oder?)

Grüße,

Matthias