Warbear schrieb:
>
> Ernst-Jürgen Ridder schrieb:
> >
> > dieses "Wegschnappen" würde ich jetzt aber nicht destruktiv
> > nennen, sondern allenfalls indirekt interaktiv; man tut dem
> > anderen doch nichts.
>
> "destruktiv" ist für mich nicht, dem anderen etwas zu tun.
> "destruktiv" ist für mich genauso wenig, zu verhindern, daß
> der andere etwas bekommt.
> Beides ist für mich aber gleichwertig, wie auch immer man es
> nennt.
>
> "destruktiv" ist für mich beides, wenn man es einfach nur
> tut, um einem anderen zu schaden, ohne einen eigenen Vorteil
> dabei zu haben.
Wer eine Strategie spielt, die darauf angewiesen ist, dass andere kein Plättchen nehmen, das er für seine Strategie braucht, spielt meiner Ansicht nach schlicht falsch, zumindest sehr riskant.
Es bringt mir auch selbstverständlich einen Vorteil, wenn ich ein Plättchen nehme, das ich selbst zwar nicht wirklich brauche, mit dem ein anderer aber z.B. mit einer punkteträchtigen Produktionskette mir davonlaufen könnte. Kann ich verhindern, dass ein anderer Punkte bekommt, ist das in dem Augenblick aus der Sicht meines eigenen Spiels möglicherweise der beste Zug, den ich machen konnte; es bringt mir ja nichts, wenn ich mir beispielsweise 2 Punkte hole, wenn ich stattdessen hätte verhindern können, dass der andere 10 bekommt; am Ende hat der andere wegen meiner Bravheit ja 8 Punkte Vorsprung gewonnen.
Was Du "destruktiv" nennst, ist nichts weiter als das Enttäuschen einer auf Sand gebauten, also unbegründeten Hoffnung; ein Traum bleibt unerfüllt, sonst nichts.
Natürlich kann man vereinbaren, "friedlich" zu spielen. Das ist dann aber ein anderes Spiel, mehrere spielen dann eher solo um die Wette, ohne dass die Spielregel das verlangt. Wie schon an anderer Stelle gesagt, Mädn ohne Rauswerfen eben.
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen