D&D 4:
- Ist D&D 4 nicht sehr viel komplexer als die Brettspiele?
Ja, deutlich.
- Was glaubst du braucht es an Regelstudium?
Viel mehr Zeit als z.B. ein Descent, und die Zeit müssen auch die Mitspieler teilweise investieren, damit sie ihre Optionen und die Grundregeln beherrschen. D&D 4 erklärt man nicht mal eben so. Viele Möglichkeiten bei Taktik und Charakterkönnen erfordern nun mal auch viele Regeln.
- Wie sind die Chancen Mitspieler zu finden?
Schlecht bis gut abhängig vom Wohnort und Spielerumfeld.
- Hat es mehr Sinn sich da an bestehende Gruppen zu wenden, um ein Gefühl zu bekommen?
Bedingt, weil viele Spieler von D&D 4 auf D&D 5 umgestiegen sind und D&D 4 als reines Tabletop seltener zu finden ist.
Man kann mit D&D 4 ja auch richtigs Rollenspiel betreiben, aber die Systemmöglichkeiten für taktische Tabletop-Kämpfe sind schon bestechend.
Pathfinder:
- Miniaturentaugliche Regeln, die aber nicht so extrem auf das Miniaturen-Taktikspiel ausgelegt sind wie bei D&D 4.
- Extrem viel Spielmaterial mit vielen Dungeons, aber auch viel Geschichte drumherum; es ist eben mehr ein Rollenspiel mit Tabletopmöglichkeiten. Bei D&D 4 streiten sich darüber schon mehr die Geister.
Schicksalspfade:
- Ein sehr gutes, stimmungsvolles Fantasy-Tabletop mit bezahlbaren Supplementen, umfangreichen Kampagnenmöglichkeiten und vielfältigen Gruppenzusammenstellungen.
- Eher konfrontativ mit Truppe gegen Truppe. Ob es sich gut für Dungeoncrawl eignet, wage ich nicht zu beurteilen. Meines Wissens gibt es auch keine Monsterbücher/-regeln o.ä. für Schicksalspfade.
World's Largest Dungeon:
- Das habe ich als Printprodukt im Schrank und kann aus Erfahrung sagen, daß man damit ein halbes Leben lang Dungeons durchkriechen könnte. Allerdings ist es das d20 / D&D 3.5 System und würde reltaiv viel Umarbeitungsmühen zu z.B. D&D 4 bereiten. Jedes Dungeon ist mit einer Geschichte und einem thematischen Schwerpunkt versehen, es geht also nicht nur ums Kämpfen.
Noch was: Warhammer Fantasy 3. Ed.:
Mittlerweile schwieriger zu bekommen, aber ein sehr interessantes Würfel- und Kampfsystem im Stile komplexer Crawler mit zahlreichen zufallsbasierten Unwägbarkeiten. Kostenintensiver und erzählorientierter als D&D 4. Abenteuermaterial ist weniger dungeonfixiert.
http://www.spieletest.at/spiel.php?ID=3424Alles in allem sind miniaturen- und taktikbasierende Rollenspiele, wie D&D 4 oder Pathfinder, mMn die Spitze des anspruchsvollen Dungeoncrawlens jenseits der Brettspielwelt, aber sie erfodern viel Einarbeitung und Regelkenntnisse - und Geldeinsatz. Außerdem können gelegentlich auch die Grenzen zwischen Miniaturen-Taktikspiel und Rollenspiel verwässern, aber das sehe ich nicht als Nachteil an.