Brettspiel-Forum

Hallo zusammen,

Ich bin auf der Suche nach Gesellschaftsspielen / Brettspielen, in welchen es prinzipiell darum geht sein eigenes Dorf aufzubauen, zu erweitern und zu verbessern.
Ich stelle mir das ähnlich wie bei Computerspielen wie Empire Earth, Anno, Die Siedler oder Die Stämme vor, nur mit keinem oder geringerem militärischen Aspekt.

Es sollte
- eine idyllische Atmosphäre vermitteln
- auch gut zu zweit spielbar sein
- gerne komplexer sein, ich bin auch komplexere "Kennerspiele" gewöhnt und scheue keine Anleitung


Habt ihr Vorschläge hierzu?
Ich hoffe ich konnte meine (sowieso recht wage) Vorstellung vermitteln.
Was ich hiermit nicht suche sind Spiele wie Kingdom Builder und Die Siedler von Catan, in dem vor allem taktisches setzen von Steinen im Vordergrund steht. Ich hätte gerne zum Beispiel eigene Gebäude mit verschieden Funktionen, z.B. Rohstoffsammlung und Handel, welche ich ausbauen und verbessern könnte. Oder meine Bürger könnten Bedürfnisse haben, die ich erfüllen muss um aufzusteigen.

Wie gesagt, recht wage Vorstellungen, aber ich bin gespannt auf eure Vorschläge.

Wie wäre es mit Rosenberg-Spielen? Agricola, Le Havre, vor allem aber Ora & Labora?

Oder, was im Moment angesagt ist, "Imperial Settlers"?

Civilization ist ein Beispiel für solch ein Spiel - Zumindest im Ansatz. Es ist schwierig alle Punkte solch eines Computerspiels in ein Brettspiel zu verwandeln, weil hier kein Computer bzw keine Ki herumrechnet (zufriedenheit der Bevölkerung etc.) sondern die Spieler alles mühsam selbst beachten müssen - Deswegen ist vieles heruntergebrochen (und trotzdem noch komplex genug, wenn man selbst dran denken muss und nicht alles von der Software abgenommen wird).

Auch in Eclipse baut man auf (aber eine Weltraumrasse) und in Runewars auch - Beides ist aber weniger idyllisch :-) Und bietet im Gegensatz zu einem PC Spiel deutlich weniger, sind aber trotzdem weniger für Einsteiger geeignet.

Warcraft - The Board Game

Ach neee. "Idyllisch" sollte es ja sein...

Hey,

das ging ja schnell. Tolle Hilfe!

Klasse Vorschläge, gerade Ora et Labora, Imperial Settlers und Civilization hören sich sehr interessant an!

Ist bestimmt mal was anderes als die Spiele die ich so immer Spiele (Mage Wars, Dominion, Village, Stone Age, Schlacht der fünf Heere, Die Legenden von Andor, Munchkin (Quest), Istanbul, Arkham Horror, ...)

Gerade Ora et Labora hört sich super an, leider kostet es sehr viel. Muss ich im Auge behalten, vielleicht kriegt man ja mal ein Angebot, z.B. gebraucht.

Civilization ist meines Wissens aber nicht so toll zu zweit, oder? Ich hab es noch nicht ausprobiert.

Wenn du dir bei "Ora & Labora" unsicher bist, schau dir doch mal die Spielama-Rezension an. Aber ich denke, dass das wirklich zu dir passt. Spielt sich am besten zu zweit, ist recht komplex, hat eine Dauer von ca. 2 Stunden, geht ohne Hauen und Stechen. Und idyllisch ist es auch, wenn du bei einem Glas Wein oder Whiskey selbigen braust.
Das Angebot bei Spieltraum ist wirklich gut, ich glaube, billiger habe ich es noch nicht gesehen (ab 50 EUR versandkostenfrei). Das Spiel ist auch seit Jahren vom Preis her stabil geblieben (kein großes Rauf/Runter), das kannst du nach meiner Einschätzung ohne großen Verlust weiterverkaufen, falls es dir wider Erwarten nicht gefallen sollte. Heißt aber auch im Umkehrschluss, dass du es gebraucht wahrscheinlich nicht wirklich billiger bekommen wirst.

Bei Agricola und Le Havre hast du den "Druck", am Ende der Runde alle Personen mit ausreichend Nahrung versorgen zu müssen. Das mögen nicht alle Spieler.

"Imperial Settlers" spielt sich schneller, hat nicht so lange Produktionsketten und lebt auch ein bisschen vom Angreifen, aber nur unter ferner liefen. Irgendwo muss halt die Interaktion herkommen.

Ich mag Civilization auch zu zweit. Finde es zu zweit auch noch besser als zu dritt.

Rosenberg zu empfehlen halte ich für eine gute Idee - ich würde hier aber zu Arler Erde oder Caverna raten. Arler Erde ist allerdings ausschließlich zu zweit spielbar.

Warum?
Ich weiß, Caverna hat das Ernährungsproblem auch nicht, dafür aber auch nicht die ganzen Berufskarten wie Agricola. Arler Erde ist ein reiner Zweier, den ich aber irgendwann auch mal testen werde.

Was für mich tatsächlich für Ora & Labora spricht, sind die vielfältigen Produktionsketten. Ich kenne ansonsten kein Spiel, wo Waren produziert und so weiterentwickelt werden. Vielleicht noch "Roads & Boats", aber das würde ich nicht zum Einstieg empfehlen, allein schon nicht wegen des Preises.

Arler Erde hört sich auch sehr interessant an, aber die "langen Produktionsketten" von Ora et Labora reizen mich zunächst mehr. Macht dann irgendwie den Anschein als hätte es wirtschaftlich was von Anno / Siedler und deckt nicht nur den primären Wirtschaftssektor ab.

Ich hab's mir bestellt und bin sehr gespannt

Viel Spaß beim Auspöppeln, das Spiel ist einfach nur großartig. Bei der Aufbewahrung der Marker helfen Aufbewahrungsboxen aus dem Baumarkt. Um das Spiel und die Abläufe zu verstehen hilft das sehr gute Walk Through Video von Michael Wissner .
https://boardgamegeek.com/video/12114/o ... ough-video

Meine Empfehlung wäre noch Keyflower von Richard Breese zu dem Thema friedliche Aufbauspiele, funktioniert grandios zu zweit , aber auch in größeren Gruppen schon oft gespielt.
Was Produktionsketten angeht so war im letzten Jahr Brew Crafters von Dice hate me Games einer meiner Favouriten, ist allerdings etwas schwer zu bekommen.
Wenn dir Glück nichts ausmacht, dann wäre da noch Royal Goods, übernimmt das Produktionskonzept von Ora et labora, ist innerhalb von 30 Minuten gespielt und kostet gerade mal 9 Euro. Erreicht aber nicht die Tiefe von Ora et labora.
Das schöne an Ora et labora ist das es mit einer flexiblen Spielzeit zu spielen ist, auch wenn ich immer auf die lange Spielzeit plädieren würde, kann man mit der kürzeren Version viel Spaß haben.
Das Produktionsrad von Ora et labora ist für mich einer der Geniestreiche von Uwe Rosenberg, in Glashaus hat er das Konzept noch mal übernommen, was mir immer noch Spaß macht aber einigen Leuten zu Glückslastig ist.

Es gibt sogar ein "Anno" Brettspiel. Genauers weiß ich leider nicht

Meinst du "Anno 1503"? Joaaaaaa.....noch ein Siedler-Klon von Herrn Teuber. Wer es mag....

@Sheytan:
Aus meiner Sicht (und wahrscheinlich auch der meisten Foristen hier, die sich für Wirtschaftsspiele begeistern können), hast du eine gute Wahl getroffen. Wenn du es mal gespielt hast, sei doch nett und gib uns mal kurz ein Feedback :-)

Ich werde mich mal näher mit Keyflower beschäftigen, irgendwie ist das bei mir unter dem Radar durchgeflutscht. Danke Sascha für den Tipp!

Gern geschehen Firkin, würde mich wundern wenn das Spiel enttäuscht. Besonders positiv hat mir der Bietmechanismus und das Aufwerten der Häuser gefallen. Ein aufgewertetes Gebäude zeigt auch eine schönere Grafik, schöne Idee meiner Meinung nach.
Martin Klein hat zu dem Spiel dieses schöne Video gedreht.
https://boardgamegeek.com/video/25345/k ... ielerleben

Vielleicht wäre auch "Im Wandel der Zeiten" was für Dich/Euch. Bei der neuen Edition "Im Wandel der Zeitalter" ist der militärische Aspekt auch nicht mehr ganz so stark.

Ansonsten vielleicht noch Nations...

Aufbauende Grüße

Michael

Mir fällt gerade noch my Village ein.
Da gibt es gar keinen Kampf und man baut sein eigenes Dorf auf. Man entscheidet welche Gebäude man in seinem Dorf baut, schickt Dorfbewohner in die Schule, dass sie in dem jeweiligen Zweig arbeiten zu können, rettet mit dem Dorf-Ältesten Geschichtspunkte und versucht die meisten Siegpunkte zu haben.