Beim lesen des 1. Threads ist mir auch sofort Agricola eingefallen.
Allgemein sind Worker-Placement spiele oder auch Mangelspiele sehr grübellastig, wenn man das möchte (Ich spiele meist aus dem Bauch, wahrscheinlich verliere ich deshalb).
Weitere Empfehlungen:
- Agricola, Tzolk'In der Maja Kalender, Russian Railroads, Terra Mystica, Auf den Spuren des Marco Polo
alles samt Worker-Placement Spiele, also jeder Spieler hat ein paar Arbeiter, die er auf Aktionen stellt um etwas zu tun und diese Aktion anderen Spielern zu blockieren.
-- Agricola: Man baut sich einen Bauernhof auf, muss Tiere und Äcker verwalten, dabei seine Familie aufbauen. Seit kurzen auch als gute Familienvariante zu haben. Die alte Version ist für Spielanfänger vielleicht etwas too much!
-> Zu zweit lieber das Zwei Personen Spiel "Agricola: Die Bauern und das liebe Vieh", was allerdings weniger Grübelleien erfordert, wenn auch genug für Spielanfänger. Da aber mit mind. einer Erweiterung, da das Spiel sonst nach der 10ten Partie langweilig werden kann aufgrund festgefahrener Strategien. Die Erweiterungen bringen jeweils Varianz rein)
-- Tzolk'In: Man ist ein Volk bei den alten Maja, versucht dabei Punkte in verschiedenen Kategorien zu machen (Tempel, Kristallschädel, Gebäude, etc.)
-> Zu Zweit sehr zu empfehlen. Spiele ich mit einem Spielpartner sehr gerne zu Zweit und es funktioniert sehr gut.
-- Terra Mystica: Weniger Worker Placement lastig. Jeder Spieler baut auf derselben Landschaft seine Gebäude, dabei will man in der nähe von anderen bauen um Vergünstigungen zu erhalten. Jeder Spieler hat eine individuelle Rasse, die auf einem Landschaftstyp beheimatet ist. Andere Landschaften (z.B. See, Wald, Wiese) müssen erst mal in die eigene umgewandelt werden (z.B. Wüste) um etwas damit anfangen zu können. Ist im Fantasy Setting angesiedelt, gibt es aber mittlerweile auch mit Weltraum Thema (Name gerade entfallen)
-> Mehr Spieler ist hier besser als weniger. Zu zweit gut spielbar, aber besser zu viert.
-- Marco Polo: Jeder Spieler würfelt mit 6-seitigen Würfeln und dann werden diese in Reihenfolge eingesetzt. Höhere Würfel ergeben mehr Profit, kosten beim überbauen der Würfel anderer aber auch mehr Geld. Punkte erhält man auch hier für verschiedene Strategien: Viel Reisen auf der gemeinsamen Landkarte, Aufträge erfüllen, etc.
-> Auch das ist zu Zweit super. Dadurch dass Felder mit neutralen Würfeln abgedeckt werden kommt schon ein Aktionsmangel zustande.
Wie bereits erwähnt sind alle Spiele vom Mechanismus her ähnlich, wenn auch nicht gleich und im Grunde verschieden genug um alle zu behalten. Aber je nach thematischer Vorliebe kann euch ja das eine oder andere mehr zusagen.
- The Village
Finde ich ebenfalls ein sehr grübellastiges Spiel. Man versucht hier ein Dorf aufzubauen und eine Familie zu gründen. Hier gibt es die "Währung" Zeit und jedes mal wenn eine Uhr abgelaufen ist stirbt ein Familienmitglied und bringt u.U. Punkte ein. Punkt kann man aber auch durch Handel, in der Kirche, im Rathaus usw. machen.
Hört sich sehr Makaber an, ist es aber gar nicht.
-> Zu Zweit gut austariert.
- Istanbul, Yokohama
-- In Istanbul bist du auf einem türkischen Markt und beschaffst dir Waren um sie an anderer Stelle gegen Geld oder direkt in Rubine einzutauschen. Das Geld brauchst du um deinen Warenkarren aufzurüsten oder Rubine zu kaufen. Ziel ist es zuerst eine bestimmte Menge Rubine einzusammeln. Im Spiel bewegt man seinen Kaufmann und seine Gehilfen auf dem Spielbrett und kann immer dort Aktionen ausführen, wo man Gehilfen einsetzt oder einsammelt. Dadurch ist man gezwungen auch mal wieder seinen Weg zurück zu gehen, da die Gehilfen endlich sind.
-- Yokohama spielt sich vom Mechanismus her gleicht, durch die Menge an Möglichkeiten aber deutlich komplexer und grübellastiger. Vermutlich nichts für Brettspielanfänger..
-> Ich habe gestern ein Spiel Istanbul zu fünft gespielt. Super, je mehr, desto besser. Die Downtime ist super gering gewesen und man kam sich gut in die Quere. Mehr auf jeden Fall besser. Vom Komplexitätsgrad das einfachste Spiel auf dieser Liste, aber Grübelfaktor gibt's trotzdem.
- Suburbia, Schlösser des König Ludwig
-- Suburbia
Hier versucht man eine Vorstadt aufzubauen. Die Spieler kaufen Plättchen aus einer gemeinsamen Auslage, diese bringen Einkommen, welches jede Runde Geld generiert, oder Ruhm, was jede Runde Einwohner (Punkte) einbringt. Hier ist es sehr wichtig am Anfang ein hohes Einkommen zu generieren und gegen Mitte den Punkt zu finden auf Ruhm umzuschwenken. Wenn man zu früh auf Einwohner geht, verliert man während dem Spiel immer mehr an Einkommen und Ruhm (durch einen Mechanismus) und wird verlieren.
-> Sehr gut zu Zweit spielbar. Nutzen wir tatsächlich oft als Absacker, wenn wir nur noch zu zweit sind. Ein super Spiel, definitiv eines meiner Lieblingsspiele.
-- Schlösser
Spielerisch sehr nahe an Suburbia. Hier versucht man eine Burg, bzw. ein Schloss aufzubauen. Das richtig tolle an dem Spiel ist der "Bietmechanismus" am Anfang jeder Runde. Ein Spieler setzt die Preise für die in der Tischmitte vorhandenen Räume fest, dann Kaufen die anderen Spieler die Räume und zahlen an den Startspieler das Geld. Dieser kann am Ende einkaufen, zahlt dann aber an die Bank. So ist man immer am Überlegen wie viel sind die Räume den anderen Spielern gerade noch wert. Wenn ich sie zu billig machen bekomme ich zu wenig Geld, zu teuer bekomme ich gar nichts, weil sie dann passen... Welchen Raum möchte ich, mach ich ihn besonders teuer damit ich ihn sicher bekomme oder interessieren sich die anderen nicht dafür und ich kann ihn billig abstauben.
-> Meiner Meinung nach perfekt zu dritt. Zu Viert ist die Downtime zu hoch und zu Zweit funktioniert der klasse Mechanismus einfach nicht so gut.
- Ginkopolis
In der Zukunft wird eine Stadt gebaut und wieder von allen Spielern gemeinsam in der Tischmitte. In einer Runde suchen alle Spieler gemeinsam eine Karte aus ihrer Kartenhand aus und spielen sie danach der Reihe nach aus. Die Karten bewirken ein anlegen neuer Gebäudeplättchen, eine Verbesserung oder Umwandlung bereits bestehender Gebäude oder Generierung von Plättchen und/oder Ressourcen. Am Ende gewinnt der Spieler der die größten zusammenhängenden Gebiete kontrolliert (ein bisschen komplizierter ist es schon, aber im Grunde passt das)
-> Auch hier ist wieder Mehr, mehr! Zu zweit hat man allerdings mehr Einfluss darauf, welche Karten man spielt, da der Draft nur zwischen 2 Spielern statt findet. Für Grübelspieler vielleicht gar nicht schlecht!
- Myrmes
Thematisch sind wir Ameisen und versuchen den besten Ameisenstaat im Garten aufzubauen. Hat auch Worker-Placement Elemente, aber fühlt sich stark anders an. Mann muss Ameisen erschaffen, diese Als Soldaten oder Arbeiter ausbilden. Arbeiter können im Bau arbeiten und kleine Ressourcen generieren oder raus in den Garten gehen um Käfer einzusammeln oder größere Ameisenstraßen (die Ressourcen generieren) erschaffen. Diese Ameisen sind dann aber verloren, da sie sich im Garten um die Straßen kümmern.
Ein äußerst thematisches Spiel, auch gar nicht so einfach zu meistern. Auch hier kann man auf verschiedene Weise Punkte machen.
-> Auch hier ist die Zweispielerbeschneidung sehr gut gelungen. Empfehlenswert zu zweit.
- Terraforming Mars
Empfehlung: Spielt das Spiel im Draft, ohne Draft nur als Erstpartie.
Wir sind Großkonzerne und stecken unser Vermögen in die Entwicklung von Technologien, um damit den Mars zu Kolonialisieren. Das Spiel ist durch Karten gesteuert, die Spieler breiten sich aber auf der gemeinsamen Landkarte aus. Sehr schönes Spiel.
-> Spiele ich lieber zu viert, besser noch zu dritt. Funktioniert aber auch sehr gut zu zweit.
So, ich glaub ich könnt noch stundenlang weiterschreiben, aber ich denke ich hab schon zu viele Empfehlungen ausgesprochen
.
Viel Spaß beim Endecken dieses überaus lohnenswerten Hobbys.
Bitte auch Erfahrungen berichten, es gibt noch 1.000 andere Spiele in anderen Richtungen, die empfohlen werden können
Sven