Mittwoch, 14.1.2014 | Spieleabend #35
Gruß! An dieser Stelle fällt mir ein, vllt sollte man mal eine großangelegte Umfrage nach einem offiziellen Lama-Gruß starten. Bei den Siedlern gab es sowas ja mal und daher rührt auch der wunderbare Schlussgruß, der jeden meiner Berichte in alter Tradition abschließt. Wir Lamas haben so etwas nicht. Und wer weiß, ob da nicht dem ein oder anderen Lama nicht die ein oder andere kreative Bääh!-Alternative einfiele. Das nur mal vorneweg so als Denkanstoß. Außerdem habe ich mich sehr über diesen kleinen Kommentar gefreut. Bis ich gerade gemerkt habe, dass es ein Spam-Eintrag ist, der von
einem Kommentar Bastis gnadenlos abkupfert. Und dann auch noch nur den ersten Teilsatz. Pah! Also wenn mittlerweile nur noch irgendwelche Bots
meine Berichte lesen und kommentieren, dann stimmt mich das wirklich traurig. Soll jetzt nicht weinerlich klingen oder so, aber vllt hilft euch dieses Bild ja etwas auf die Sprünge, mal einen kurzen Kommentar zu lassen. Ein richtig weinendes Lama habe ich nicht gefunden. Stellt sich die Frage, ob Lamas überhaupt weinen können. Oder spucken die einfach immer nur? Egal: Hier das Bild. Von einem weinenden Kamel. Ich hoffe, das reicht aus,
um euch weichzukochen. Aber ganz ehrlich, es guckt doch auch verdammt traurig:
Wir, also alle außer Erik, besser gesagt ich, waren schon dabei, das neue Spiel zu erklären, als es plötzlich doch noch klingelte. Nein, nicht der Weihnachtsmann. Der wäre ja nun auch wirklich zu spät. Vielmehr war es Erik. Das von mir vorgesehene Spiel war aber nur zu viert spielbar. Deshalb pfuschten wir ein wenig und spielten als Neuheit
Noch mehr Labor Chaos, was deshalb gepfuscht ist, weil wir es bereits auf meinem Geburtstag gespielt haben. Da dieser aber nunmal kein Spieleabend war, können wir dieses sehr gewöhnungsbedürftige Kartenspiel doch wohl mit Fug und Recht noch als Neuheit verkaufen. Es geht hierbei schlicht und einfach darum, alle Karten möglichst rasch loszuwerden, was sich lächerlich trivial anhört. Ist es aber, den vielfältigen und unsinnigen Karten sei Dank, nicht. Wer ein bisschen was vom NICHTLUSTIG-Universum kennt, dürfte wissen, ob er das Spiel nichtlustig findet oder eben nicht nichtlustig. Ihr wisst was ich
meine. Es gibt vier Typen von Karten: Maschinen dürfen nur unter einer bestimmten Bedingung ausgespielt werden. Dinos verändern das Spielziel. Brühe bleibt eine Weile vor dir liegen und hat eine Art Dauereffekt. So ähnlich wie bei Dominion, nur eben in grün statt orange. Orange Brühe wäre aber auch irgendwie doof, finde ich. Sieht auch unappetitlich aus. Und Wissenschaftler lassen einen iwie Karten loswerden. Unter den Karten sind zahlreiche Effekte, die einen gestandenen Spieler an seine Grenzen treiben. So darf man eine Karte nur durch Pfuschen loswerden, zum Beispiel regt die Karte dazu an, sie einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Wird man dabei erwischt, muss man sieben Karten ziehen. Ich habe die Karte dann einfach in den Nachziehstapel gemischt, als alle beschäftigt waren. Zum Beispiel mit einer dieser Maschinen-Karten mit Sofort-Effekt. Man darf dann einem Mitspieler, der das Wort
Karte sagt, die betreffende Karte geben. Auch und gerade dann, wenn man nicht am
Zug ist. Ihr merkt schon, ganz schön nichtlustig. Und da wundert es auch nicht, dass wir alle einmal aufstehen mussten und uns der Größe nach hinsetzen mussten. Da wir aber alle so ziemlich gleich groß sind, haben wir uns dann auf die Werte in unseren Pässen verständigt. Ach ja, seine Karten musste man natürlich am alten Platz liegen lassen. Ihr habt wahrscheinlich längst genug von diesem hanebüchenen Kartenspiel, also komme ich zu den Minuspunkten der Karten, die wir noch auf der Hand hatten, als Arne nach nur wenigen Runden das Spiel ausmachen konnte. Aber für stundenlangen Spielspaß reicht es dann wahrscheinlich ohnehin nicht. Dennoch, als Aufwärmer könnte es nochmal auf dem Tisch landen, nachdem es jetzt seit meinem Geburtstag ein halbes Jahr nicht gespielt wurde. -24(ich):0(Arne):-36(Erik):-27(Mattes):-14(David) - Sieg für Arne, Erik ward Letzter. Gut einprägen! Als Hauptspiel des Abends hätte ich natürlich liebend gern Aqua Sphere gesehen, aber da wir ja mal wieder, was mich sehr gefreut hat, in voller Besetzung waren, ging das nun nicht mehr. Ich schlug die Staufer vor, aber das wurde auch nicht unter Jubelrufen unverzüglich aufgebaut. Ein Blick auf den Stapel der lange nicht gespielten Spiele brachte dann aber einen anderen, guten Vorschlag hervor:
Istanbul von Anfang des Semesters kam noch einmal auf den Tisch. Und soll ich euch was sagen? Die Regeln musste ich zwar noch einmal kurz wiederholen, aber dann ging das Spiel derart schnell von der Hand, dass ich mich wirklich ärgere, es jetzt erst zum dritten Mal auf dem Tisch zu haben. Jeder machte seinen
Zug und der von Basti in seiner Rezi angekündigte "Was, ich bin schon wieder dran?"-Effekt trat tatsächlich auf. Es ist nachzulesen, dass ich das zu Beginn für einen schlechten Scherz hielt, denn wie immer brauchten wir eine kleine Ewigkeit für unsere
erste Partie. Heute habe ich die Orte dann mal streng zufällig ausgelegt und es ergaben sich wirklich interessante Wege. In einer Ecke das ganze Geld durch Teestube und beide Märkte, in der anderen Ecke die Lager und leider auch der Edelsteinhändler, so dass sich die beliebte Kombi vom Geld direkt zum Rubin nicht anbot. Und die kleine Moschee lag ganz ungünstig in der linken oberen Ecke, von wo aus man fast keinen sinnvollen
Zug machen konnte. Egal, der Rubin sollte tz sein und außerdem bekommt man nur dort den begehrten Würfel-Verbesserer. Da fällt mir auf: Den habe ich diese Partie doch tatsächlich kein einziges Mal genutzt. Obwohl ich ihn schon sehr früh hatte! Und gewonnen habe ich auch noch. Da jetzt eh schon die ganze Spannung raus ist: 5:4:2:2*:3 Rubine war der Endstand, Mattes gewann mit einem Geld (mehr) den Gleichstand gegen Erik, der schlicht und ergreifend pleite war. Und das fast das ganze Spiel über. Ach ja, und er hat erneut verloren. Das war heute wirklich nicht sein Abend. Das Spiel dagegen hat mich heute nochmal auf sich aufmerksam gemacht. Wenn da nicht Aqua Sphere wäre, was unbedingt tiefer ausgelotet werden will, könnte ich es mir glatt häufiger vorstellen. Oder ich bin so dreist und schaffe für das Spiel eine derartige Routine, dass es alsbald als Aufwärmer gelten kann. Auf der Schachtel steht schließlich 40-60 Minuten.
Zum Schluss, gerade einmal
um neun Uhr, wollten wir dann kein Spiel wählen, was uns als zu kurz erschien. Also reaktivierten wir
Port Royal noch einmal, was wie durch Zufall auch zu Beginn dieses Semesters, genau eine Woche nach Istanbul, Premiere bei uns feierte. Beide Spiele hatten wir aber von Oktober bis Januar dann wieder vergessen. Ihre Regeln zum Glück nicht. Ich war wie immer nicht für allzu viele Säbel zu gewinnen, die mir persönlich viel zu langweilig sind. Stattdessen hatte ich am Ende des Spiels alle anderen interessanten Figuren. Und keine einzige Expedition. Bei den anderen sah es anders aus: Mattes hatte auf eine Expedition gespielt und ein paar Säbel für die kleinen Fische, äh, Schiffe auf Vorrat. Und David und Erik hatten beide einen Witzbold, der am Ende des Spiels die Entscheidungen der anderen maßgeblich dahingehend beeinflusste, ja nicht zu wenige Karten in die Auslage zu legen. Denn bei einer leeren Auslage bekommt der Witzbold schließlich ein Trostgold. Arne und ich dagegen waren im Besitz des Gouverneurs (ich hoffe, der war es wirklich?), der einem das Nehmen einer zusätzlichen Karte gestattet. Ein ganz schöner Luxus, den man aber auch teuer bezahlt. Und dann darf man sich halt doppelt bedienen. Wieso auch nicht. Das Phänomen, das Hunter in seiner Rezension anspricht, konnte ich heute auch ganz leicht verspüren: Man will die Extremstrategien mal ausloten (Viele Fräuleins,
um Personen enorm günstig zu machen; Viele Säbel,
um jedes Schiff abwehren zu können; Viele Admiräle,
um bei großen Auslagen immer richtig abzusahnen; etc.), aber es klappt dann doch nicht so richtig, weil man eben mit dem leben muss, was kommt. Der Mechanismus jedenfalls kam bei allen gut an. Im Grunde seltsam, dass es monatelang in der Versenkung verschwunden war. 12:7:8:11:10 lassen mich abermals als Sieger glänzen
Immerhin konnte Erik sich vor der größten Schmach retten und wurde Vorletzter und nicht Letzter.
Am Ende spielten wir dann noch auf Davids und Mattes' Vorschlag hin "Die
Reise nach Kanikanu", ein Rätselspiel, bei dem man hinter die Regelmäßigkeit von Begriffen kommen muss, die mit auf die
Reise genommen werden dürfen. Ich verrate die Regel jetzt mal nicht, vllt kommt der ein oder andere Leser ja doch nochmal in den Genuss, dieses tolle
Spiel selbst zu spielen. Naja, ich will auch mal nicht so sein, immerhin eine Abwechslung zu "Wer bin ich?". Der letzte Tatort war danach ebenso Thema wie der Anschlag aufs Pentagon an 9/11 und die allgemeine Sicherheit unserer Infrastruktur. Achja, und HiWi-Jobs an der Uni wurden auch noch kurz angeschnitten, wobei Erik uns doch glatt seine Anstellung verschwiegen hatte. So ein Rabauke! Ob wir nächste Woche wieder zu fünft sind, konnte natürlich wieder keiner so genau sagen, aber wenn doch, muss ich dringend das heimische Spieleregal nach einem Spiel durchforsten, dass auch zu fünft machbar ist. Aber da habe ich schließlich noch immer was gefunden. Hand aufs Erz,
Der Siedler