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Montagabend in der Bude

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Der Siedler
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 8. Mai 2014, 22:23

Okay, immerhin ist das Problem also bekannt. Danke fürs Weitermelden!
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SpieLama
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon SpieLama » 9. Mai 2014, 15:40

Der Siedler hat geschrieben:@Mods: Es funktioniert kein einziger der Buttons im Editor mehr. Das macht das Schreiben nicht eben angenehm. Und auch die Simleys haben sich früher viel besser in den Textfluss eingepasst. Kann man da nicht bitte was dran ändern?

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Der Siedler
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 10. Mai 2014, 15:49

Nein, und es geht tz nicht.
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Sascha 36

RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Sascha 36 » 12. Mai 2014, 17:24

Zu deinem Bericht soll ich was sagen ? Ich hab den überflogen, finde es insgesamt interessant geschrieben, aber wenn mich die Spiele nicht interessieren weil ich die meisten kenne, dann sind mir solche Berichte eher zu lang. Aber deine Arbeit in Ehren, mir sind solche Berichte nur zu lang, wenn es dann noch Spiele sind die mich nicht interessieren dann interessiert mich auch wenig wie es den Leuten bei dem Spielen ging oder wie lustig so eine Runde war.
Reicht jetzt aber auch zu dem Thema .

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon SpieLama » 12. Mai 2014, 17:30

Der Siedler hat geschrieben:Nein, und es geht tz nicht.

Hmmmm ..... :huh: .... da bin ich im Moment auch gerade überfragt.

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Der Siedler
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 15. Mai 2014, 00:49

Mittwoch, 14.5.2014 | Spieleabend #16

Lamas! In der Kürze liegt die Würze! Und die späte Uhrzeit zwingt mich dazu, diese Binsenweisheit heute mal für bare Münze zu nehmen. Und das ohne wenn und aber. Deshalb gleich zum eigentlich einzig Informativen im ersten Absatz eines jeden Berichtes: Alle fünfe waren heute da, Erik, Arne, David, Mattes und ich. In genau dieser Reihenfolge. Und der Abend hat ziemlich lange gedauert, obwohl wir wirklich nicht viele Spiele auf dem Tisch hatten. Trotzdem war es ein schöner Abend.

Alhambra war mangels alternativer Vorschläge das erste gespielte Spiel. Der Vorschlag kam übrigens von mir. Die Regeln mussten kurz in Erinnerun gerufen werden, aber dann konnte es losgehen. Das Spielgefühl war nicht gerade konstruktiv, weil jeder das Gefühl hatte, weder mit den offenen Gebäuden noch mit den Geldkarten etwas anfangen zu können. Arne baute eine lange Mauer, Mattes nur sehr wenig, und alle stritten sich um irgendwelche Mehrheiten, wie das eben so ist. Typische Situationen, in denen der 2. Platz eben doch manchmal besser ist als der 1., traten ebenfalls auf: Der letzte Pavillon schlüpfte aus dem Beutel, als die Verteilung derer 2/2/2/0/0 war. Ich rechnete mir aus, dass ich von einem Kauf ziemlich stark profitieren würde und kaufte den siebten und letzten Pavillon. Die anderen drei schauten dumm aus der Wäsche und es wurde allgemein klar, dass man aus der Information, wie viele Plättchen einer Art im Spiel sind, durchaus seine relevanten Schlüsse ziehen kann. Trotzdem: Wir könnten eine Erweiterung vertragen. Mal sehen, ob sich das Spiel etabliert und ich mich dahingehend erweitere oder ob die große Besetzung doch nur ein sehr kurzes Phänomen war und eine Erweiterung von Alhambra gar nicht nötig ist. Gewonnen hat jedenfalls nicht Erik, obwohl er mehrmals auf seine Spielstärke bei Alhambra hinwies. Und als ich dann mehrmals seine Abgeschlagenheit betonte, fand er sich ungerecht behandelt - Also wirklich! 80:92:73:60:76 spiegelte wieder, dass wir wirklich keinen goldenen Boden hatten, sondern unsere paar Siegpunkte aus den Felsen schlagen mussten. Aber auch solche Partien soll es geben. Sogar die sicher geglaubten Arkaden wurden mir in letzter Sekunde noch von Erik weggeschnappt! Arne als würdiger Sieger sei hier aber auch nochmal namentlich erwähnt. Er baute aus der Gesamtsituation doch noch eine brauchbare, punkteträchtige Alhambra, die auch noch nahezu vollends ummauert war. Und er schnappte trotz Unbrauchbarkeit einige Gebäude aus der Auslage. Doch die waren in seiner Reserve trotzdem noch deutlich besser aufgehoben als bei einem von uns.

Als Neuheit des Abends hatte ich Ginkgopolis vorgesehen. Ein Spiel, dessen Spieldauer der Verlag auf etwa 45 Minuten schätzt. Ein schlechter Witz, wie wir feststellen durften. Denn mit Erklärung und allem hin und her brauchten wir in unserer großen Besetzung gut und gerne zwei Stunden. Und so groß wie die Schere zwischen deklarierter und tatsächlicher Spieldauer war, fiel auch der Ersteindruck der Spieler aus. Da sich auf SpieLama eine Rezension zu eben diesem Spiel findet, gehe ich nicht auf die Regeln ein. Ich weiß, enttäuschend, aber diese Woche müsst ihr euch die Regularien der Wochen-Neuheit selbst aneignen. Auch das dürfte zur Kürze des Berichts beitragen. Und - hey! - das ist doch immerhin etwas! Die Meinungen erspare ich euch trotzdem nicht. Und natürlich auch nicht meine Meinung zu den einzelnen Meinungen. So viel Zeit muss sein! Erik äußerte den Wunsch nach Spielen, die durch Einfachheit bestechen. Ich denke nicht, dass er damit per se simple Spiele meint, so wie David seine Kritik verstand. Ich glaube eher, dass er nach Spielen verlangte, die mit wenigen Regeln eine große Komplexität und Spieltiefe schaffen. Und ich denke in diesem Punkt stimmen wir ihm alle zu. Denn solche Spiele sind wahre Kunst. Jedoch: In meinen Augen ist Ginkgopolis ein solches Spiel. Deshalb konnte ich Eriks Kritik nur auf Startschwierigkeiten zurückführen. Arne sagte, er sei mehr für Spiele, die auch in puncto Effekten etwas zu bieten haben. Er nannte als Beispiel einen großen Tempel auf dem Tisch, der ihn ansprechen würde. Nun sollt ihr nicht glauben, Arne sei dumm, ganz im Gegenteil! Aber sein Spielegeschmack unterscheidet sich dann doch deutlich von dem, wohin ich die Gruppe zu führen gedenke. Bleibt zu hoffen, dass er einfach Gefallen an etwas schwierigeren Spielen findet. David war lediglich die Spieldauer etwas zu lang, sonst hatte das Spiel ihn wohl überzeugt. Dagegen konnte ich nichts einwenden. Mattes war auch nicht gänzlich abgetan, forderte aber eine Art Begrenzung der Zugzeit. Hierbei denke ich, dass sich das Zeitproblem bei einer zweiten Partie von selbst löst. Ich werde das Spiel nächste Woche nochmal bringen, alles andere wäre auch sinnlos, und dann werden wir schon sehen, wie lange der Spaß wirklich zu fünft dauert. Und da wären wir auch schon bei meiner Person: Mich hat Gingkopolis umgehauen. Ich würde jetzt direkt noch eine Runde spielen, Schlafmangel billigend in Kauf nehmend. Der galante Umgang mit dem Spielmaterial hat mich vollends überzeugt! Jedes Plättchen hat seine zugehörige Karte, und sobald ein Plättchen nicht mehr nutzbar weil überbaut ist, ist es auch als Karte nicht mehr vorhanden, weil es bei den Bonuskarten eines Spielers liegt. Beim Lesen der Spielanleitung fügte sich in meinem Kopf kein Bild zusammen, was für mich untypisch ist. Aber beim Spielen fügten sich alle Komponenten zusammen. Und zwar zu einer einfachen und schlichten Maschinerie, die auszuprobieren mir den puren Spielspaß bot. Jetzt kann ich das den Preis der Lamas total nachvollziehen.
An dieser Stelle bin ich wirklich erbost über mich selbst, der ich diese Perle über anderthalb Jahre im Regal gelassen habe, ohne es auch nur einmal anzuspielen. Ich musste sogar heute noch die Plättchen ausstanzen! Aber jetzt wird Ginkgopolis seine Blüte erleben und Woche für Woche wieder erbaut werden - sofern Arne und Erik sich nicht strikt dagegen wehren. Dass wir hier bei einer Ebene von Spielen angelangt sind, die beherrscht werden wollen, zeigt auch der Punktestand: 21:38:24:32:60 - Ich konnte mich meines klaren Sieges freuen. Und auch ohne dieses völlig eindeutige Ergebnis wäre das positive Spielgefühl geblieben. Mal sehen, wie sich das nach einigen Partien mehr anfühlt, aber gerade brennt in mir der Enthusiasmus! Eine schöne Thematik, intuitive Regeln, ein dynamischer Kartenpool, bleibende Bonuseffekte, sehr feine, indirekte Interaktion der Spieler über die Stadt und nicht zuletzt einfach die Konstruktivität des Städtebaus: All das hat mein Herz für sich gewonnen. Wenn meine Freundin das liest: Natürlich nicht so wie du! Aber das dürfte ja aus dem Kontext ersichtlich sein. Obwohl die Form des Ginkgo-Blattes an ein Herz erinnert. Du liebe Güte, jetzt werde ich hier zu später Stunde noch zum Romantiker...

Wir waren trotz Beginn um etwa zwanzig nach sieben erst drei Stunden später mit den Spielen durch und es ergab sich dann keine Mehrheit mehr für bspw. Mascarade. Ich konnte es den Jungens nicht verübeln, war Ginkgopolis doch wirklich nicht sehr flott von der Hand gegangen. Wir ulkten dann noch fast anderthalb Stunden bei einem Bier herum und spielten eine Abschlussrunde "Wer bin ich?" mit den Notizzetteln an der Stirn. Um den Spielverlauf widerzugeben ist ich mir meine Zeit jetzt zu schade, aber es sei doch vermerkt, dass auch diese kleine Alberei noch Spaß brachte. Zum Schluss konnten wir nur ganz kurz den Tatort besprechen, weil Erik und Arne sich davon arg gelangweilt fühlten. Ich mag Arne ja echt, aber stellt mich auch vor Herausforderungen! Aber ich werde den Spieleabend schon so hinbekommen, dass er allen gefällt, gar keine Frage. Doch genug! Ich weiß, heute bleib der sonst doch sehr tiefgründige Humor, der meine Berichte für gewöhnlich prägt, aus Kürzungsgründen leider größtenteils aus. Verdammt, jetzt hat er sich doch noch eingeschlichen! Naja, wie dem auch sei, ein Siedler hält sich an sein Wort! Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Bossi » 15. Mai 2014, 00:59

Die Spieldauer auf der Packung ist immer ein SEHHHHHHHHR dehnbarer Begriff...
Ich hab den Eindruck, dass die Spieldauer nur für erfahrene (in dem Spiel) UND sehr intuitive Spieler gilt!
Habe zumindest kaum Spiele im Regal, wo die angegebene und tatsächliche Zeit übereinstimmt...

btw: ist auch kein wirkliches neues Problem - wie lange dauert eine Runde Schach? 5 Minuten oder 7 Stunden...?

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 15. Mai 2014, 07:57

Hehe, Bossi, was du nicht sagst :) Dass auf der Spielpackung keine garantierte Spielzeit einer jeden Partie angegeben war, war mir zu unser aller Überraschung schon klar . Aber dass es dann doch so sehr abweicht, hat mich etwas gewundert... Naja, das war wohl halt eine große Runde und dann halt nochmal die allererste für alle => Gut doppelte Spielzeit durchaus nicht ungewöhnlich. Sonst sind die Zeiten auf den Schachteln zumindest im Schnitt deutlich realistischer.
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Ben2 » 15. Mai 2014, 09:52

Nicht umsonst haben Basti und ich dem Spiel das FamilienSpieLama verliehen. Ginkgopolis ist ein ganz erstaunliches Spiel in vieler Hinsicht.

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 15. Mai 2014, 17:39

Wie ich ja auch im Bericht erwähne. Hatte halt bisher noch keine Möglichkeit, diesen Preis nachzuvollziehen.
Gestern Abend schon, und ich stehe in eurer Entscheidung voll hinter euch ;)
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon SpieLama » 19. Mai 2014, 22:06

Der Siedler hat geschrieben:@Mods: Es funktioniert kein einziger der Buttons im Editor mehr. Das macht das Schreiben nicht eben angenehm. Und auch die Simleys haben sich früher viel besser in den Textfluss eingepasst. Kann man da nicht bitte was dran ändern?


Die Buttons sollten nun wieder funktionieren. Unsere Techniker hat die Forums-Software aktualisiert. Danke Christopher. ;) :P

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Der Siedler
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 22. Mai 2014, 00:47

Mittwoch, 21.5.2014 | Spieleabend #17

A.S.: Nicht vergessen, im Fenster für die Schnellantwort ein Gedankenprotokoll zu führen. Was auch immer ihr zu den Spielen, Spielverläufen oder Zukunftsplanungen denkt: Haut raus! Und jetzt wo die Smilies wieder funktionieren, kann ich dieser Aufforderung sogar mit einem :exclamation: Nachdruck verleihen.

Was heute passiert ist, lässt sich wohl trefflich als die Ruhe vor dem Sturm bezeichnen: Vier Mitspieler, keine atemberaubenden Spiele und keine großartige Neuerung wie letzte Woche. Und bevor ich jetzt die allermeisten Leser aus purem Eigenverschulden verliere: Nächste Woche beginnen wir damit, die Nominierten auf Herz und Nieren zu überprüfen, angefangen bei Splendor über Camel Up bis zu Concordia. Trotzdem war es heute natürlich auch spannend - Was auch sonst? Wer hätte den jemals von einem langweiligen Montagabend gehört? Appropos "Montag": Der Mittwoch ist vorerst beschlossene Sache. Für die Wochen mit Himmelfahrt/Fronleichnam weichen wir auf Dienstag aus, weil die meisten am Mittwoch schon die Heimreise antreten. Das aber nur zum Organisatorischen Rahmen. Erik war übrigens aus persönlichen Gründen nicht dabei, aber ich rechne ab nächster Woche wieder fest mit seiner Teilnahme. Arne dagegen war entgegen meiner Erwartung wieder dabei. Und er schafft es jedes Mal aufs Neue, meine hehren Vorhaben zu kippen und durch ein plumpes "Wer bin ich?" zu ersetzen. Aber was soll es, solange wir ein neues Spiel auf der Setlist haben, will ich mich nicht beschweren. Und diese Position wurde heute von...

Die Goldene Stadt eingenommen. Dabei handelt es sich um einen nicht mehr ganz so frischen Schacht. Und die kundigen werden wissen, dass ein Schacht keine überdimensionale Spieltiefe erwarten lässt, die sich in zahlreichen zielführenden Strategien widerspiegelt. Was nicht heißen soll, dass ich dem guten Herrn Schacht keine guten Spiele zutraue. Ganz im Gegenteil! Sonst hätte ich Die Goldene Stadt ja nicht auf den Tisch gebracht. Hierbei muss man sich auf einer Insel vom Küstenbereich in die Mitte bauen. Das passiert über ein Wegenetz, das an vielen Knotenpunkten Baumöglichkeiten für Häuser bietet. Und wer baut, bekommt einen kleinen Bonus in Form von Waren, Geld, einem Schlüssel für das Innere der Insel oder einer neuen Karte. Denn die braucht man zum Bau der Häuser. Welche, orientiert sich dabei an der Farbe des Gebiets, in dem die neue Hütte stehen soll. Die Karte ist nämlich durch vier Flüsse geviertelt. Das findet aber nur bei der Wertung am Ende mancher Runden Anwendung. Ansonsten ist der Mechanismus ganz entscheidend, der einem neue Landschaftskarten in die Hände spielt: Vier Kartenpaare liegen aus, der Startspieler reserviert eines für sich, usw. Will ein anderer Spieler ein bereits geblocktes Paar nehmen, zahlt er ein Geld in die Kasse. Danach wird die nächste Verdrängung um eins teurer, sodass man sich jedes Hin-und-Her gut überlegt. Denn am Ende bekommt man sonst zwei Karten, die man mal so gar nicht gebrauchen kann. Punkte gitb es, wenn man die Inselmitte betritt und wenn man da gebaut hat, wo die aktuelle Wertungskarte vorgibt. Da diese aber jede Runde wechselt, kann diese höchstens kurzfristige Entscheidungen beeinflussen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir bauen Hütten und versuchen, die Goldene Stadt zu stürmen. Hinten sind die Schweine fett! Und während ich mich viel zu sehr in den Vororten verlor, konnte David zu Anfang nahezu unbemerkt in der Stadt auf Punktefang gehen. Allein die beiden zentralen Stadtteile brachten ihm schon 20 Punkte und damit wohl den Sieg. Arne schien mir in der Zwischenzeit etwas totgespielt, weil er kaum noch Chancen auf Schlüssel hatte, aber er graste noch viele zweite Plätze in der Stadt ab und wurde immerhin Zweiter. Wenn auch Davids Abstand extrem groß war: Die Bonuskarten hatten ihm satte Punkte eingespielt. Davon hatte ich zwar auch einige, aber mir waren während der Rundenwertungen so derart wenige Punkte ins Netz gegangen, dass das alles nichts mehr nützte: Mattes mit 58*, weil eine Münze mehr als ich, David mit krassen 66, Arne mit 59 und ich mit 58 ohne Stern. Das Spiel gefiel allen ganz nett, aber ich bin nicht sicher, ob wir es nochmal spielen. Gerade jetzt, wo die Position der Neuheit in nächster Zeit immer von einem heißen Kandidaten besetzt sein wird, dürfte an sich wenig Zeit bleiben für solche Spielereien. Und ich hatte es heute auch hauptsächlich deshalb vorgeschlagen, weil es das einzige Spiel war, was noch ungespielt in meinen Aachener Regalen lag. Außerdem habe ich verloren und will jetzt erstmal nichts mehr von diesem doofen Spiel hören! BÄÄH!

Würfel Bohnanza hatte ich dagegen vom letzten Mal noch als sehr nett in Erinnerung. Vor zwei Wochen waren wir aber zu dritt gewesen und hatten noch den Reiz des Neuen genießen dürfen. Der war heute allerdings weg. Nicht so Davids unglaubliches Pech. Rundenlang wartete er auf eine Chinabohne, liebevoll "Der Chinese" genannt. Erst, wenn er vor Unglücksbekundungen schon fast rührselig wurde, gewährten im die Würfel jedes Mal einen kurzen Aufhorcher. Arne hatte ziemliches Glück und ging schnell in Führung. Wobei ich mutmaße, dass er mit einigen Bohnentalern auf 13 kam, die ursprünglich von mir waren. Schließlich hatte er seinen Stapel taktisch klug auf meiner rechten Seite platziert, wo ich meine Karten hinzulegen pflege. Aber wie dem auch sei, das Spiel hat für das, was es sein will, wieder nichts falsch gemacht. Aber ebem auch nicht so viel richtig wie beim letzten Mal. Wir werden es sicher auch nochmal mit Erik spielen und dann wird sich entscheiden, ob es ein Absacker der nächsten Semester wird oder ob es von anderen Spielen verdrängt wird. Nicht umsonst probieren wir jede Woche ein Neues aus! 7:5:13:10 sagen nicht viel aus, aber was so ein richtiger Absatz sein will, dass muss dann auch schon mit einem Punktestand enden. So ist das nunmal.

Zum Ende setzte sich mein Vorschlag Mascarade durch, das zwar schon einige Male auf dem Tisch gelandet war, aber eben doch schon vor ein paar Monaten. Nach kurzer Erläuterung der Regeln stellte sich allerdings heraus: Wenn auch die Regeln verblasst sein mochten, so waren es die Kniffe und Tricksereien doch nicht! Eine sehr erstaunliche Situation trat ein, bei der wir alle mit einem Mal die Königin verschwunden wähnten. Nur Mattes wusste Bescheid, sagte aber zum Zeitpunkt des Chaos' nichts, um uns keinen Vorteil zu gewähren. Und ich verschenkte den Sieg aus lauter Dummheit: Statt des Bischofs, der mir den sicheren Sieg gebracht hätte, rief ich den Richter auf, den Arne als mein rechter Nachbar anzweifeln musste, weil es sonst mein Sieg gewesen wäre. In der selben Runde dann erntete David die Früchte seiner intriganten Arbeit: Der Betrüger war auf verworrenen Wegen doch zu ihm gelangt, obwohl wir ihn alle sicher bei Mattes ahnten, der aber noch längst nicht bei zehn Geldstücken angelangt war. Somit: Erstmal keine Gefahr! David hatte aber einmal - recht lange zuvor - einen scheinbar trivialen Tausch nicht ausgeführt. Das sorgte dann dafür, dass er mit dem Betrüger den Sieg holen konnte. Und das nur, weil Mattes im Zug direkt vorher mit ihm getauscht hatte! Er war mit uns allen voll und ganz auf Davids Finte hereingefallen... 7:10:9:11 war der Endpunktestand, aber wie gesagt: Sieger war nicht ich mit elf, sondern David mit seinen zehn Geld, und zwar wegen Betrugs. In diesem seltenen Fall lässt die Regel allerdings leider keine Ahndung zu. Ich wollte direkt noch eine Partie hinterherschieben, aber den anderen war nicht danach.

So ging ein Abend mit ziemlich seichtem Programm dann wieder mit Radler und dem Personen-Rate-Spiel zu Ende, wobei sich David heute die Zähne an Klaus Hipp ausbiss. Und das lustigste daran war, dass Arne bis kurz vor Schluss auch nicht wusste, von wem die Rede war. Aber keine Angst, ich werde jetzt nicht anfangen, meine Verabschiedung durch "Dafür stehe ich mit meinem Namen!" auszutauschen. Ich bleibe beim altervertrauten: Hand aufs Erz,

Der Siedler

P.S.: Post aus der Schnellantwort jetzt bitte kurz abschicken - Bedankt :P
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 28. Mai 2014, 00:27

Dienstag, 27.5.2014 | Spieleabend #18

Ich merke schon, zu offensiv darf man an diese Feedback-Geschichte wohl auch nicht rangehen :dodgy: - Aber gut, es ist ja gemeinhin bekannt, dass ein eingeschüchtertes Lama schnell die Flucht antritt und sich meistens sogar kaum noch traut, rumzuspucken! Deshalb komme ich diese Woche lieber mit einem Klümpchen Zucker an, wer weiß, vllt spuckt ihr ja dann? Mir ist übrigens egal, ob Lamas Zucker mögen oder nicht, bei Pferden macht man das schließlich so. Da können sich die Lamas gefälligst an gängige Konventionen halten und auch voll auf die süßen Quader abfahren! Ihnen bleibt ja die Möglichkeit zur Meinungsäußerung per Speichel. Apropos Meinungsäußerung: Das erste gespielte Spiel sollte im Grunde nur eine Überbrückung der Wartezeit auf Erik darstellen und wurde von Mattes ausgesucht, der wie immer mit David eingetroffen war:

Einfach Genial, und zwar nicht der 08/15-Absacker, sondern das eigentliche, meisterhaft anmutende Knizia-Werk. Mattes ließ sich gegen Ende unachtsamerweise die blauen Punkte abschneiden, bei ihm krankte es dann auch hauptsächlich daran. Aber die Regel, dass die schwächste Farbe den Punktestand bestimmt, ist nunmal nicht sonderlich frei auslegbar. Bei David und mir war es knapper, aber ich schaffte es nicht, beiden Kontrahenten ihre Punkteminen zu verbauen. So konnte David noch einige grüne ergattern, die zuvor seine deutlich schwächste Farbe gewesen waren. Dass ich nicht mehr zum Zug kam, lag aber nur an einem unnötigen Bonuszug von Mattes, der ohnehin keine Siegeschancen mehr hatte. Jetzt im Nachhinein finde ich es recht unfair, dass er in Davids und mein Finale eingegriffen und mir einen Zug gestohlen hat! Noch erstaunlicher finde ich allerdings, dass ich sogar bei Einfach Genial ein Königsmacher-Problem ausmachen kann, wenn ich nicht gewonnen habe :s Muss ich mir Sorgen machen? 7:10/11/13:10/11/11 entschieden das Spiel erst im dritten Stein von links für David. Eine durchaus knappe Sache also! Erik antwortete zunächst nicht auf SMS, ob er denn noch käme, aber da er seine Ankunft auch erst für acht angesagt hatte, überbrückten wir einfach nochmal, diesmal allerdings auf meinen Vorschlag hin, und zwar mit...

Gizeh. Ihr wisst schon, Kärtchen mit Punkten aus Sack ziehen, bei sich oder den Mitspielern zu Pyramiden bauen und die wenigen positiven Punkte vor Sabotage schützen. Letzteres gelang David besonders gut. Die siegbringende Pyramide bestand aus den Steinen und den Schätzen der Stufen fünf und vier, also insgesamt 18 Punkten! Das Ganze war mit einem Skarabäus seinerseits versiegelt. Und da die Sabotage-Marken ziemlich lange auf sich warten ließen, war es uns nicht beschieden, diese Festung einzurennen. Lama VS. Skarabäus ist eben doch spannender, als es klingt. 14:18:15 liegen eng beieinander und sind letztlich nur Ausdruck des unterschiedlichen persönlichen Glücks. Einige taktische Entscheidungen mögen den Spielausgang letztlich sicher auch beeinflussen, aber da man nie genau weiß, was kommt, kann man auch hier nur mutmaßen und jede Wahl kann auch wieder gehörig nach hinten losgehen. Dass ich es nur auf 15 Punkte gebracht habe, und das trotz allseits begehrtem Sphinx-Körper, ist dagegen etwas peinlich... Naja, ohne Kopf ist alles nix. Und meine Hilfskonstruktion Sphinx mit Lama-Kopf war zwar ein Anblick für Ästheten, aber davon kann man sich ja bekanntlich nix kaufen. Ein Anruf ergab, dass mit Erik heute nicht mehr zu rechnen war. Ich will nicht sagen, dass man sich das letzte Spiel dann hätte sparen können, aber ich will auch nicht verhehlen, dass wir es mit diesem Wissen sehr wahrscheinlich nicht gespielt hätten. Daraus soll nun jeder seine eigenen Schlüsse ziehen!

Wer den Berichten folgt, wird nicht überrascht sein, dass ich die Gunst der Stunde nutzte um Gingkopolis erneut auf den Plan zu rufen. Vor zwei Wochen hatte es eine derartige Begeisterung in mir entfacht, dass ich schon schwer enttäuscht war, es letzte Woche nicht spielen zu können. Heute aber hatten wir Zeit und Muße, städtebauliche Meilensteine zu setzen! Wobei ich, soviel sei gesagt, auch nach der zweiten Partie davon überzeugt wird, dass Xavier Georges seinen persönlichen Meilenstein mit Gingkopolis bereits abgeliefert hat. Spielerisch gesehen, versteht sich. Denn es zeigte sich, dass ein sehr bewusstes Spiel hin auf die Mehrheiten-Wertung einen unheimlichen Spannungsbogen birgt! Ein großes Gebiet in der Mitte mit einer anderen Farbe zu spalten, macht die Wertung in den beiden kleineren Teilgebieten interessant. Zudem gehört das nun höhere Gebäude ja auch meist zu einem Gebiet, wo dann ebenfalls noch einmal alles auf den Kopf gestellt wird. Und am Lustigsten ist es, wenn sich alle drei Spieler solcher Aktionen befleißigen und sich die scheinbar klare Mehrheitenverteilung mit einem Mal komplett auf den Kopf stellt. So heute geschehen. Wir mussten dabei feststellen, dass den Boni eine geringere Bedeutung als zunächst gedacht und die Stadtteile dagegen wirklich sehr punkteträchtig sind. Nur David hatte während des Spiels schon sehr viele Punkte gesammelt und konnte so trotz völligem Versagen in der Schlusswertung doch noch die Niederlage umgehen. Die kam nämlich mir zu. Ich hatte in der letzten Runde zwei wichtige Gebiete verloren und konnte mangels Ressourcen auch selbst kein Gebäude mehr überbauen, um Mehrheiten zu gewinnen. Mein minutenlanges Grübeln hätte ich mir aber ohnehin sparen können, da ich gar nicht mehr zum Zug kam. Welch eine Frechheit! So kann man auf lange Sicht jeden noch so motivierten Spieler verschrecken. Mich aber trotzdem nicht, denn ich bin nach wie vor angetan von der Neuartigkeit von Ginkgopolis. Und wie ich erfreut feststellen durfte, gibt es zu dieser Perle sogar schon eine Erweiterung. Falls das hier iwer mit Motivtaion liest: Rezi, bitte! :P 70:59:48 - Welch eine Schmach für mich. Egal, beim nächsten Mal probiere ich mal aus, stark auf eine Aktion zu polarisieren und gerade in der viele Boni anzusammeln. Oder eher in Randgebieten durch eigene Stadtgebiete zu punkten, statt in der Mitte mit dem ganzen Volk zu rangeln. Oder mehr Siegpunkte während des Spiels zu machen und so nicht mehr so abhängig von der Mehrheitenwertung zu sein. Oder, oder, oder... Trotz scheinbar starren Mechanismen lässt Gingkopolis erstaunlich viel Freiraum und fordert geradezu dazu auf, herumzuprobieren. Wenn da nicht die vielen neuen Spiele zu testen wäre, könnte das die Überschrift der nächsten Spieleabende bis Semesterende sein. Neue Spiele? Ach ja!

Womit wir bei den Nominierten wären. Camel (C)Up lässt noch auf sich warten. So langsam werde ich ungeduldig! Aber Splendor ist ja auch nicht verkehrt! Wobei das wirklich eine Untertreibung ist. Im Folgenden wird das Spiel übrigens als bekannt vorausgesetzt, nur zur Info. Oder muss ich euch wirklich das zukünftige SdJ erklären? ;) Das konstruktive und einfache Spielgerüst macht mit Mattes Worten "einfach Bock!" - Recht hat er. Nur stehe ich diesem Spiel absolut hilflos gegenüber. Ich kann überhaupt nicht sagen, woran es liegt, aber durch den Einfluss so mancher schlechter Entscheidung treffe ich so manche schlechte Entscheidung. Tja, und die Gegner gerade dann immer die richtigen. Und zack, liegt der Adelige schon wieder nicht mehr in der Auslage und auch nicht bei mir. Das muss als Information genügen. Mich würde an dieser Stelle mal interessieren, wie ihr grob an das Spiel herangeht. Klar, es hängt stark von der Auslage ab, aber vllt fällt euch ja etwas Grundlegendes ein, was euch bisher nach vorne gebracht hat. David jedenfalls baute sich eine wirksame Produktionsmaschinerie auf, bis er in jeder Farbe drei Edelsteine als Bonus ausliegen hatte. Damit waren ihm schonmal zwei Adelige sicher. Und er konnte sich am Ende ziemlich problemlos in Stufe drei bedienen. Somit war seine Punktekurve am Ende enorm steil. Mattes hatte in meinen Augen viel zu sehr den Fokus auf Rubin-Boni gelegt, aber auch das stellte sich nicht als verkehrt heraus. Nur meine Absicht, es mal wieder allen Adeligen recht machen zu wollen, ging ziemlich daneben. Gegen Ende hätte ich zwar noch ziemlich viele Punkte geholt, aber David war eben eher bei den benötigten 15 und wahrscheinlich hätte auch er in den folgenden Zügen nochmal stark gepunktet. Hätte, hätte, Panzerkette, 13:16:11 gegen zwei Neulinge beschämen mich, der ich das Spiel immerhin schon drei Mal gespielt habe. Und mir macht es zwar Spaß, aber den richtigen strategischen Zugang finde ich nicht. Wer weiß, vielleicht kann das lange Wochenende da Abhilfe schaffen :D

Eine Neuerung des Spieleabends war diese Woche, dass ich im Voraus eine Mail rumgeschickt habe mit den neuen Spielen und Links zu Rezensionen. Mattes und David haben dann fleißig Bastis Splendor-Erklärung verfolgt und ich konnte mir die Erklärung sparen. Ein Modell mit Zukunft! Obwohl, wenn ich dann immer schon in der ersten Partie besiegt werde, sollte ich vllt doch wieder zum guten alten Erklären am Tisch zurückkehren. Worte eines Verzweifelten! Trotz vier Spielen nicht ein einziges zu gewinnen und stattdessen David drei Mal den Sieg überlassen zu müssen ist für den geneigten Kenner nicht eben leicht. Da fängt man schonmal zu spucken an. Ach ja, ehe ich es vergesse: Das Zuckerbröcksken. Brr, liebe Lamas! Ja nun kommt schon zum Zaun! Ja, schmeckt der Zucker nicht gut? Ich gebe zu, in Schriftform hat das nicht so den Style. Aber wenn Opas ihren Enkeln beibringen, wie man beim Zuckerfüttern die Hand halten muss, ist das auch nicht per se cool. Immerhin lernt das Kind dann was fürs Leben! Oh, ich höre gerade, das stimmt wohl doch nicht? Dann frage ich mich, wieso man sonntags an keiner Pferdewiese vorbeigehen kann, ohne genau diese Szene zu beobachten?! "Guck ma, so musse die Hand halten! Sonst beißt dich dat Pferd!" Aber ich drifte ab. Was ich sagen wollte: Hinterlasst doch bitte einen Kommentar. Dabei dürft ihr eure Hand halten, wie ihr lustig seid. Denn ich beiße nicht, ich spucke nur. Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Gummidoc » 28. Mai 2014, 10:30

Der Siedler@: Ich möchte mich mal in aller Form bei Dir bedanken das Du hier immer so tolle und vor allem so ausführliche Spielabende schilderst. Du nimmst Dir wirklich die Zeit und schreibst nicht im Telegramm-Stil. Ich lese sie sehr gerne. Leider fehlt mir die Zeit auch so etwas in ähnlicher Form zu bewerksteligen. Trotzdem ein dickes DANKESCHÖN an Dich! :D

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Andreas B » 28. Mai 2014, 11:13

Hi Siedler!
Ich kann mich Gummidoc nur anschließen! Immer wieder gerne! ;)

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 29. Mai 2014, 00:49

Hallo ihr beiden, Danke euch für die Rückmeldung!
Ich mache das Ganze wirklich gern und freue mich zu hören, dass es tatsächlich einige regelmäßige Leser gibt neben denen, von denen ich es schon wusste. So lange es den Spieleabend in meiner Bude gibt (und ich hoffe, dieser Zeitraum konvergiert gegen die Ewigkeit), werde ich auch hier berichten. Denn: Auch für mein Zukunfts-Ich sind diese Berichte Gold wert, spiegeln sie doch die Entwicklung des Spieleabends und auch ein kleines bisschen meine eigene wieder.

Apropos Entwicklung: Im Anhang findet ihr eine kleine .pdf zu den gespielten Spielen :)
Dateianhänge
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Montagabend in der Bude - Jeden Montagabend neu!

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Throwdown
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Throwdown » 29. Mai 2014, 01:03

Ich lese deine Berichte auch sehr gerne auch wenn ich 99% davon nicht kenne :-)

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Der Siedler
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 6. Juni 2014, 01:03

Donnerstag, 5.6.2014 | Spieleabend #19

Wie angekündigt, ging es heute weiter mit der heißen Phase: Bevor das (Kenner-)Spiel des Jahres am 14. Juli gekürt wird, wollen wir so einiges zumindest angespielt haben, wenn nicht sogar bereits einen umfassenden Eindruck gewonnen haben. Dass der günstigste Lieferant eben doch nicht immer der beste ist, stellt bol.de unter Beweis. Es bleibt zu hoffen, dass Camel Up bei mir eintrifft, bevor es Spiel des Jahres wird - oder eben nicht. Naja, solange wir noch Material haben, wollen wir uns nicht beschweren. Wir, das sind im Speziellen Mattes, David und ich, wobei sich natürlich auch sonst niemand beschweren sollte, dass Camel Up noch immer nicht bei mir eingetroffen ist. Ist ja schließlich ganz allein mein Problem! Und ganz ehrlich, wer sich über solch kleine Probleme anderer Leute aufregt, der darf sich glücklich schätzen! Doch bevor wir so richtig ans Eingemachte gingen, galt es (mal wieder) auf Erik zu warten und uns die Zeit mit einer kleinen, unbedeutsamen Spielerei zu vertreiben:

Einfach Genial - Wer zu viel riskiert, verliert! - Mittlerweile dürfte euch der Spaß bekannt sein. Meine Zeit ist mir ehrlich gesagt auch zu schade zur Schilderung des Spielablaufs, gerade, wenn ich mich aktiv zwischen sinnlosen Ausführungen zu völig glücksabhängigen Spielen und dem süßen Schlaf der gerechten Lamas entscheiden muss. Jedoch, soviel Lama lebt in mir, eine Anmerkung habe ich: Zu dritt gerät das Spiel gegen Ende zur Farce. Man kann die Chips, die man doch so gerne nehmen möchte, nicht haben, um sich nicht in eine Deadlock-Situation zu bringen, bei dem man keine Chips mehr bekommen kann, weil die beiden alleinigen schwächsten Farben sich gegenseitig blockieren. Das Schlimme dabei: Man hat keinen Einfluss auf das Heranwachsen dieser unseligen Situation, zumindest keinen mir bekannten. Iwann merkt man einfach: Mist, ich stecke bald in der Klemme, und dann ist es meist eh schon zu spät. Ich hoffe wirklich, dass dieses Spiel nicht mehr so bald auf dem Tisch landet. Wir hätten natürlich auch Splendor spielen können und damit unserem selbst auferlegten Test-Auftrag nachkommen können, wäre da nicht ein logistisches Problem: Meine Version des Spiels weilt aktuell nicht in Aachen, sondern daheim und entzog sich somit unserem spielerischen Zugriff. 7:5:4 lautete der wohl für niemanden interessante Punktestand dieses besseren Zeitvertreibs. Schon während der laufenden Partie war Erik eingetroffen und platzierte sich zwischen Mattes und David, sodass es direkt losgehen konnte mit dem unbestrittenen Hauptspiel des Abends:

Concordia. Ich könnte seitenweise berichten. Und wahrscheinlich tue ich es auch wieder. Aber eigentlich verbietet mir die Vernunft, den Verlauf der Partie auch nur im Ansatz wiedergeben zu wollen, denn was dieses Meisterwekr an Wendungen und Kniffen in sich birgt, ist so schnell nicht in Worte zu fassen. Gut, mag der ein oder andere denken, mit "so schnell" hat sich Der Siedler soch eh nie zufrieden gegeben. Stimmt. Aber diesmal würde es schichtweg noch länger dauern. Vielleicht versuche ich es mit einigen wenigen prägnanten Sätzen, um euch meinen Ersteindruck kurz und knackig zu übermitteln: Concordia bietet bei einfachen Regeln eine große Tiefe. Concordia lässt sich in viele Richtungen spielen, und das gilt sowohl für den Spielplan als auch für die Strategie. Concordia bettet den Deckbau kunstvoll ein, ohne dabei glücksabhängig zu werden. Concordia besitzt viele schöne kleine Feinheiten, die Spaß am Spiel machen und kleine Verstrickungen, die auftreten, ins Gegenteil eines Problems kehren, statt sie zu einem werden zu lassen. Concordia bietet bei wenig aggresiver Auseinandersetzung dennoch nicht die im Titel versprochene Eintracht, sind die Spieler doch auf vielen Ebenen miteinander verzahnt. Concordia macht einfach Spaß.
So, das muss jetzt reichen. Wie gesagt, ich könnte euch erzählen, dass ich es mit einer Art Crap-Strategie versucht habe, die mir günstige Punkte durch Ziegel- und Getreide-Städte einbringen sollte. Ich könnte auch erzählen, dass Mattes schon früh im östlichen Mittelmeer per Schiff unterwegs war und so viele Provinzen besetzen konnte, ehe wir nur daran dachten, uns dort niederzulassen. Ich könnte erzählen, dass David in vielen, wenn nicht fast allen Provinzen vertreten war, die regelmäßig produzierten und dass Erik nicht so richtig ins Spiel fand. Ich könnte erzählen, dass sich der Schluss unheimlich zog, weil wir alle nicht die benötigten Rohstoffe hatten und weil niemand beim Präfekten wieder alle Provinzen freischalten wollte. Ich könnte weiter erzählen, dass ich den zweiten Platz durch einen unbedacht nicht getätigten Einkauf beim Mercator verschenkte. Oder ich könnte es lassen. Ich könnte euch statt alledem erzählen, dass Concordia einfach Spaß macht.
Nun aber wirklich zum Punktestand: 123:94:146:116, da sticht David als deutlicher Sieger hervor. Erik meinte, er hätte nicht gut gespielt. Ich meinte, ich hätte schlichtweg die Spezialisten der billigen Rohstoffe überschätzt und viel zu sehr in diese - falsche - Richtung geplant. Mattes meinte, er wäre mit seiner Schifffahrt sehr gut gefahren. David meinte, es fehlten am Ende doch immer wieder ein paar Sesterzen oder ein paar Rohstoffe, um diesen oder jenen schönen Plan in die Tat umzusetzen. Das fanden wir im Übrigen alle. Und wir fanden alle, dass Concordia einfach Spaß macht.

6 nimmt! bildete den Abschluss eines doch recht langen Abends. Die erste Rune wurde nach den Standard-Regularien gespielt, die restlichen dann mit der Jubiläums-Variante. Und die gesamte Situation, die sich zu Beginn abzeichnete, wurde am Ende auf den Kopf gestellt. Eine derart kuriose Runde habe ich bisher noch nicht gesehen, was die Punktestände bzw. deren Entwicklung anbelangt! Ich bin jedenfalls froh, dass wir dieses Kleinod nochmal auf den Tisch gebracht haben, auch, wenn ich trotz früher Favoritenposition am Ende der war, der die historische 10.000-Hornochsen-Marke fallen ließ. Übrigens: Wusstet ihr schon, dass der DAX heute kurzzeitig die 66 Punkte überschritten hat? Oder war das nicht doch andersrum? Stimmt ja, der DAX wird ja von, äh, mit Hornochsen bewertet, das weiß schließlich jedes Kind! Obwohl... Um es mit Hein Blöd zu sagen: Aber so ganz sicher bin ich mir da nicht. Fragt lieber nochmal eure Eltern! 54:56:62:10.075 ist also die Spiegelung des eigentlichen, fairen Ausgangs dieses Spiels. Leider halten sich die Karten nie an das, was man ihnen sagt. Und auch diese 10.075 kommen mir im Nachhinein ziemlich spanisch vor.

Zum Schluss wurde noch etwas erzählt, und ein Bier getrunken. Wobei Mattes sich nicht dafür erwärmen ließ. Mir bleiben seine Beweggründe schleierhaft. Vielleicht werde ich ihn während der herannahenden WM verstehen. Ich habe mir sagen lassen, da wird auch das ein oder andere Kaltgetränk konsumiert. Schauen wir mal. Ich werde jedenfalls zu verhindern wissen, dass unter diesem Hype unser Spieleabend leidet. So weit kommt es noch! Übrigens habe ich auch diese Woche wieder eine Mail rumgeschickt mit dem Concordia-Video. Mattes hat es sogar geschaut, die anderen nicht, auch nicht weiter schlimm. Arne jedoch nahm meine Ankündigung, es handele sich schon um ein etwas komplexeres Spiel, zur Warnung und blieb dem Abend fern. Ich finde es zwar schade, aber auf der anderen Seite wäre es ihm wahrscheinlich tatsächlich zu ausufernd gewesen. Wobei ich nicht unerwähnt lassen möchte, dass ich mich schon auf die nächsten Partien freue. Denn, und ich weiß gar nicht, ob ich das schon erwähnt habe: Spaß macht Concordia schon! Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 24. Juni 2014, 23:45

Dienstag, 24.6.2014 | Spieleabend #20

Liebe Leute, auch, wenn ihr gedacht habt, dass wir uns vielleicht still schweigend in die Versenkung begeben haben, und selbst, wenn ihr euch dessen ein wenig gefreut haben solltet, muss ich eucht enttäuschen: Der Montagabend in der Bude ist wieder zurück. Wer meinen Schreibstil über die Jahre eingehend analysiert hat, wird hier das Fehlen der allseits beliebten Ergänzung "in alter Stärke" vermissen. Und das nicht ohne Grund: Wir waren heute nämlich nur zu dritt (Mattes, David und meine Wenigkeit), spielten uns erstmal wieder warm (Aufwärmer, Hauptspiel und Absacker) und unsere Abendneuheit war auch nicht gerade revolutionär (Obwohl der Alte Fritz damals schon eine kleine kulinarische Revolution auslöste...). Aber schön alles der Reihe nach:

Splendor kannten wir ja bereits. Wer sich erinnert: Ich wurde zuletzt vernichtend geschlagen und das trotz meiner Erfahrung aus einigen Partien. Wer sich nicht erinnert: Ihr wisst es jetzt trotzdem. Heute war Rache angesagt, und tatsächlich konnte ich David mit seinen eigenen Waffen in die Schranken weisen. Viele günstige Karten und dann einige aus Stufe zwei gezielt abgreifen, um mit den Adeligen auf 15 zu kommen. Das Rennen um die Adeligen war heute besonders spannend, fehlte David doch nur noch eine Rote! Ich konnte ihn aber lange Zeit verzögern und ärgern, bis ich dann selbst den von ihm angestrebten Adeligen zu mir nehmen durfte. Mattes dagegen hatte von mir unbemerkt früh die Grundlage für einen anderen Adeligen gelegt, der sich vor meinem inneren Auge schon in meine Auslage begab, dann aber frecherweise zu Mattes' Mäzen wurde. Vielleicht war er auch einfach nur von der wohlklingenden Alliteration angetan, wer weiß. Gegen Ende dann ergab sich eine Königsmacher-Situation, auf die David aber nicht einging. Er hielt sich neutral und ermöglichte es mir, eine Karte und einen Adeligen an Land zu ziehen und meine Punktzahl somit auf 16 zu erhöhen, womit Mattes vorgelegte 15 übertrumpft waren. Eine solche Konstellation finde ich dennoch stets unschön und es gilt zu bedenken, ob es nicht zu wahrhaft bösem Blut führen kann, ereignet sich solches im Kreise der trauten Familie. 15:10:16 versprachen mir heute bessere Karten als zuletzt. David hingegen hatte wirklich viel Pech. Aber gefallen hat uns Splendor trotzdem wieder gut. Auf Camel Up von bol warten wir noch, einen Vergleich können wir erst wagen, wenn Letzteres dann auch mal auf den Tisch gekommen ist.

Mattes setzte sich dieses Mal mit seinem Vorschlag Die Goldene Stadt durch. Short reminder: Man siedelt von der Küste in Richtung Inselmitte. Bestimmte Bauplätze bieten bestimmte Vorteile: Münzen, Karten, Waren, Boni, Schlüssel. Karten braucht man zum Bauen, Münzen dagegen für die richtigen Karten. Waren stellen eine separate Wertung dar, Boni belohnen bestimmte eigene Bauplätze. Und die Schlüssel lassen einen in den punktereichen Stadtbereich ein, der ganz im Innern des Eilands liegt. Heute spielten wir ganz anders als zuletzt: Schon früh wurden die großen Fische in der namensgebenden Stadt ergattert und dann erst im Vorstadtbereich die Boni und übrigen Münzen aufgesammelt. David holte den Sieg abermals durch die frühe Besiedlung zweier Stadtviertel, wobei ich durch gute Boni und viel Glück bei den Warenwertungen nur knapp hinter ihm war. Besonderen Wert legte ich heute auf die richtige Abrechnung der Punkte, die durch Geldscheine symbolisiert werden. Ein Schütteln des Scheins sollte Dopplungen und somit Ungerechtigkeiten vermeiden. Iwann fragte David dann, ob das eine tiefere Bedeutung habe. Doch ich gab der Versuchung nicht nach, ihm ein altes indianisches Glücksritual zu schildern, sondern antwortete frank und blank. So sind wir Lamas eben: Im Grunde doch treue Seelen. Der Endpunktestand lautete: 65:77:74, wobei 14 von Mattes Punkten der Münz-Bonus-Karte entsprungen waren. Das nennt man wohl effektiv!

Zum Schluss die angekündigte seichte Neuheit: Potato Man - Ein Stichspiel mit ein paar ungewöhnlichen Regeln. Zunächst gibt es von den vier Farben Karten in unterschiedlichen Werten: Rot ist im Schnitt höher als Blau, dieses höher als Grün, und Grün wiederum höher als Gelb. Ist Rot also besser? Nein, denn ein mit Rot gewonnener Stich gibt nur einen siegpunktisomorphen Kartoffelsack, einer, der mit Gelb geholt wurde dagegen derer vier. Außerdem: Die gelben Karten 1, 2 und 3 (Potato Man) schlagen die roten Asse 16, 17 und 18 (Evil Potato). Und zu guter Letzt darf schlichtweg nicht bedient werden, und das gilt für alle bereits gespielten Karten. Das heißt: Liegen in einem Stich bereits zwei Karten, hat der dritte Spieler nur noch die Wahl zwischen den beiden bisher nicht gelegten Farben. Hat er keine solchen, ist die Runde zu Ende.
Das Alles hört sich womöglich etwas verwirrend an, spielt sich aber schnell ein und macht Freude. Natürlich kann man nicht so richtig forcierend spielen wie bei anderen Stichspielen. Den Gegnern Trümpfe aus den Händen ziehen ist hier wirklich nicht so leicht. Zumal Trümpfe nicht klar definiert sind, denn im rechten Augenblick kann auch Potato Man Kartoffeln wert sein! Dieses Spiel hat jedenfalls Potential, gerade, weil es tatsächlich in 20 Minuten gespielt ist und trotzdem nicht langweilig. Das wäre dann auch wieder etwas für die anderen, die heute nicht da waren. Aber bevor ich mir selbst eine allzu schöne Überleitung zum letzten Absatz baue, hier noch kurz der Endstand: 16:36:36, wegen eines höheren Durchgangs für mich aber auch Sieg für mich. Toll, jetzt habe ich natürlich keine Überleitung mehr...

Apropos Meer (Schmährufe erlaubt): Die Ferien stehen ja mehr oder wenige kurz bevor. Jedenfalls werden wir während der Vorlesungen nur noch drei Spieleabende haben. Ich bin mal gespannt, ob wir im August noch Treffen hinbekommen. Bei einem abschließenden Bier ließ zumindest Mattes durchblicken, dass er sehr oft hier sein wird. Wer weiß, vllt wäre ja sogar eine Lange Nacht der Spiele realisierbar? Aber da müsste ich mal ganz vorsichtig sondieren. Wie dem auch sei: Die letzten Abende werden jeweils an einem Mittwoch sein und hoffentlich jeweils möglichst voll besetzt. Und drückt die Daumen, dass Camel Up bald ankommt! Zur Not schreibt auch eine Spuck-Mail an unsere Freunde von bol.de. Ein bisschen Blöker-Mundflüssigkeit hat schließlich noch keinem geschadet, nicht wahr? Hand aufs Erz,

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Andreas B
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Andreas B » 25. Juni 2014, 10:43

Hi Siedler!
"Danke" für deinen Montag! :)
Habt ihr mal Skull King als Stichspiel ausprobiert?!? Ich für meinen Teil habe eine große Abneigung gegen Stichspiele. Doch Skull King gefällt uns Allen in der Runde einfach nur super gut! Zugegeben....Potato Man klibgt auch recht cool. Mal schauen....
Lg

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 25. Juni 2014, 16:34

Hi Andreas, Skull King steht auch ganz oben auf meiner Kaufen-Liste. Ich denke mal, das wird bei der nächsten Bestellung einfach dazugepackt.
Könnte aber eine gute "Fortsetzung" zu Wizard sein, das bei uns ja anfangs sehr viel gespielt wurde. Ich vermisse es zwar nicht wirklich :D Aber tz fände ich es für die Gruppendynamik schön, etwas Altes so ähnlich nochmal aufzugreifen.
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 3. Juli 2014, 01:12

Mittwoch, 2.7.2014 | Spieleabend #21

Gott zum Gruße! Wieso gerade dieser außergewöhnliche Eröffnungsgruß? Nun ja, mir ist klar geworden, dass dieser Post, wenn er denn gelesen wird, sowieso zu allen möglichen Tageszeiten gelesen wird und deshalb ein schlichtes Nabend seinen Zweck leider nicht erfüllt. Ich könnte es das nächste Mal mit Tach! versuchen, das würde ja grob alles abdecken. Aber für heute gilt: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Und damit hätten wir die obligatorische themenfremde Einleitung auch diese Woche wieder überstanden und ich kann getrost zum Inhalt übergehen: Wir waren zu fünft. Ich mache mal einen frühen Punkt, um den Satz sacken zu lassen. Zunächst sieht das natürlich nach enormer Motivation der Mitspieler aus. Aber der Eindruck täuscht etwas, denn der Spieleabend ist ja doch immer noch nur Zusammenkunft der aus der Heimat nach Aachen ausgesiedelten Abiturienten des Jahrgangs 2013 an unserer schönen Schule. Wobei diese Runde keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Dadurch, dass der Spieleabend aber im Prinzip nur eine Form des Treffens ist, drängen sich in Zeiten der Fußball-Weltmeisterschaft andere Möglichkeiten in den Vordergrund. Preisfrage: Welche? Aber das war ja diese Woche gar kein Problem, weil spielfrei. Und die Probleme der Zukunft beschreibe ich, um die Stimmung nicht schon im Voraus zu zerstören, zumeist im letzten Abschnitt. Dabei will ich es belassen. Mattes, Erik, Arne, David und ich selbst waren anwesend und bei der spontanen Abstimmung nach Abreise der anderen ergab sich, dass die Sitzreihenfolge auch zur Punktereihenfolge erhoben wird. Wobei ich es an sich nicht für gut heiße, dass sich bestimmte Konstellationen immer wieder ergeben. Früher waren wir da schon entwickelter: Kein Essen und Trinken beim Aufwärmer, Abendwertung, Sitzplatzauslosung und einige andere die Disziplin fördernde Regeln. Aber ich schweife ab. All diese Dinge müsste ich vllt einfach mal einführen, statt den guten alten Zeiten nachzutrauern. Ne, wat bin ich für ne Mimi geworden...

Abluxxen war die Neuheit des Abends. Wisst ihr wahrscheinlich schon, schließlich schreibe ich es extra jedes Mal in meine Signatur und ich hoffe natürlich, dass euch diese hierhergeführt hat. Zumindest hätte ich nichts dagegen. Aber selbst wenn ihr von selbst und ohne jede besondere Erinnerung den Weg in diesen Thread gefunden habt, was mich zugegebenermaßen gleichermaßen freuen wie wundern würde, wisst ihr jetzt, dass wir den neuen Kramer/Kiesling als Erstes auf den Tisch gebracht haben. Ein Spiel, dem so unverhohlen Chancen zugerechnet werden, eines fernen Tages ein Klassiker zu sein, will man schließlich kennen lernen. Und wenn Kaufland dann mit einem 7€-Dumping-Angebot lockt, lohnt es auch kaum mehr, es großartig probezuspielen. Der verwöhnte Konsumspieler kauft es sich dann einfach direkt und vertraut auf die Stimmen der Rezensenten seines Vertrauens. Aber ich will mich in diesem Absatz zumindest kurz mit dem Spiel an sich beschäftigen: Es gibt Karten von 1 bis 13 und Joker. Man spielt Karten gleicher Zahl vor sich aus. Wenn man bei einem Mitspieler die gleiche Anzahl Karten kleineren Wertes entdeckt, luxxt man diese ab. Das heißt, man nimmt sie entweder selbst oder stellt es dem Mitspieler frei, sie zu nehmen. Schnappt man sie ihm weg oder will er sie nicht, wählt er aus einem Vorrat entsprechend viele Ersatzkarten und nimmt diese auf die Hand. Und wer zuerst keine Karten mehr hat, beendet das Spiel. Dann wird die Differenz von ausliegenden und Handkarten gebildet und zur Punktzahl umfunktioniert. Ziemlich simpel: Karten spielen, von anderen abluxxen, selbst schöne Karten abgeluxxt bekommen, Fünflinge und größere Projekte sammeln um dann festzustellen, dass das Spiel ja schon wieder vorbei ist. Unser Eindruck war spaßig, auch, wenn wir uns viel mehr Karten gewünscht hätten. Die Kürze einer Partie lässt die Bedeutung eines jeden Zuges sehr hoch erscheinen, was einem knackigen Kartenspiel nicht zuträglich ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir zu fünft waren. Ich bin mir sicher, wir finden auch noch Gelegenheit, andere Besetzungen zu probieren. Nach drei Runden (eine war uns zu wenig, vllt werden wir uns für die Zukunft auf Rundenanzahl = Spielerzahl einigen) war der Punktestand wie folgt: 15:-20:7:-26:-3 - Ganz klar haben wir es hier mit viel Glück zu tun, aber natürlich nicht nur. Bloß fragt man sich, wie man zum Teufel alle Karten loswerden soll, wenn ständig abgeluxxt wird und man neuen, meist unnützen Kram nachzieht. Denn der offene Vorrat mit sechs Karten bietet noch längst nicht immer eine sinnvolle Alternative. Aber Udo Bartsch schreibt, Leute in Foren würden schreiben, dass es mit jeder Partie besser wird. Und jetzt schreibe ich einfach mal in ein Forum, dass ich das glaube. Ich habe nämlich Angst, dass durch ein Paradoxon ein Schwarzes Loch entsteht und alle meine Spiele vernichtet, wenn ich jetzt in einem Forum behaupte, dass das nicht stimmt. Und meine Spiele würde ich dann doch ganz gerne behalten!

Als Hauptspiel des Abends stellte sich schnell Alhambra heraus, weil ich nicht nur Kartenspiele auf den Tisch bringen wollte. Natürlich ließ Arne es sich nicht nehmen, nach jedem Spiel "Wer bin ich?" zu fordern, aber das lehnte ich jedes Mal kategorisch ab und vertröstete ihn aufs Ende. Ob ich dadurch auf lange Sicht zu seiner Frustration beigetragen habe, was komplexere Spiele angeht, kann ich nicht sagen. Aber dass sie existiert, kann ich sehr wohl sagen. Und ich glaube sogar, dass es stimmt! Den anderen erschien der Alhambra-Konkurrent Carcassonne nicht ganz so spaßig zu sein, zumindest nicht in der Südsee-Version. Die Original-Version war aber früher schon beim Montagabend im Keller beliebt und ist deshalb insgeheim für die Bude gesperrt. Ich möchte nämlich ungern die Erinnerungen an die beiden Spielerunden miteinander vermengen. Und solange ich es nicht vorliegen habe, wird es wohl auch nie gespielt werden. Aber da wir Carcassonne Südsee nun eben gerade nicht gespielt haben, hat es wohl oder übel mehr Sinn, über Alhambra zu schreiben. Aber dazu fällt mir nicht halb so viel ein, wie zu Nebenthemen zu den Spielen... Vielleicht sollte ich mir jemanden suchen, der den Spielablauf gekonnt beschreibt, und ich verleihe dem Ganzen mit meinem Geschreibe einen würdigen Rahmen - Das wäre doch was! Nur, wer würde sich dazu bereit erklären? Wenn ihr jemanden kennt, der sich schweigend neben uns setzen würde, nur um nachher oder gar live von den Spielen zu berichten, dann gebt bitte Bescheid. Ich bin auch bereit, ihm im Nachhinein ein Bier anzubieten. Nur Mitspielen darf er nicht, sonst haben wir wieder das alte Problem, dass die Messung das Ergebnis beeinflusst. Und da ich gegen Katzenhaare allergisch bin, lassen wir Schrödinger Schrödinger sein. Am Ende bin ich ja doch wieder der Dumme, der den Bericht ganz alleine schreibt. Und zwar die lustige Rahmenhandlung und die knallharten Fakten zum Spielverlauf: Da machse nix! Alhambra war übrigens wie immer. Nur hat Erik einen Regelirrtum aufgeklärt, was den Gleichstand anbelangt. Das hatten wir doch tatsächlich immer falsch gespielt. Sehr peinlich, gerade für mich, der ich immer so auf das Einhalten der korrekten Regeln bedacht bin. Aber wie dem auch sei, immerhin spielen wir es jetzt mit Teilung der Plätze derart, dass vorher die entsprechenden Punkte zusammengerechnet werden. Und solange man mir nicht noch weitere Regelfehler nachweist, bin ich gewillt, für diesen einen dankbar zu sein. Aber seid gewarnt: Danach wird es frech! Mattes hatte indes eine sehr kompakte Stadt, deren Mauer er leider nicht zu schließen vermochte. Sonst wäre er sicher nicht Letzter geworden. Erik hatte eine nach oben sehr offene Stadt mit vielen Gebäuden und einer langen Mauer, was ihm zum Sieg verhalf. Arne hatte in puncto Mauer nicht wirklich ein Konzept, aber das ist ja ohnehin nur ein von uns stets völlig überschätzter Nebenschauplatz. David hatte mit wenigen Gebäuden dennoch viele Punkte, weil er sich gekonnt auf Türme und Arkaden konzentriert hatte. Ich war mir der Gärten- und Pavillon-Mehrheit sicher, aber Erik zog bei den Gärten doch noch mit mir gleich auf. Meine Mauer war aber auch ganz ansehnlich und ich konnte viele Gebäude abstauben. Das aber nachher ein Turm nutzlos auf dem Tableau landete, ärgerte mich etwas, auch, wenn ich Eriks krassen Vorsprung auf keinen Fall aufgeholt hätte. 63:108:69:78:79 - Die 120 sind nah!

Zum guten Schluss, nach erneuter Ablehung von "Wer bin ich?", dann eine Runde Potato Man, das letzte Woche neu dabei war. Ich werde mit dem Spiel aber irgendwie nicht warm. Gerade zu fünft kann man kaum etwas schmeißen, was von einem Spieler später in der Sitzreihenfolge nicht doch noch mit Leichtigkeit überboten werden könnte. Hier darf nämlich eine Farbe doppelt auftreten, was die Sache kaum steuerbar macht. In dieser Besetzung hat es mir demnach nicht so gut gefallen. Ich hoffe sehr darauf, dass es zu viert richtig gut wird, was ja eigentlich nahe läge, wenn man von der Anzahl der Farben aus argumentiert. Eine Mögichkeit, bestimmte Sackkarten wegzuspielen, um dann an die Fünfer-Säcke zu kommen, sehe ich jedenfalls nicht. Aber wer weiß, vielleicht habe ich mir nur noch nicht die richtigen Gedanken gemacht. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mal mitteilt, wie ihr das Spiel angeht, gerade zu fünft: Was spielt ihr auf? Wie verhindert ihr, dass der letzte Spieler mit Gelb abkartet? Habt ihr bestimmte Tricks? Keine Sorge, ich werde diese in der mittlerweile wöchentlichen Rundmail natürlich auch den Mitspielern mitteilen, aber ich glaube einfach, dass wir das Spiel noch nicht so recht durchschaut haben. Und da würde etwas Input sicher nicht schaden. 12:12:30:23:12*, wobei das * mich zum Drittplatzierten macht: In meiner einzigen guten Runde, der ersten, habe ich gleich sieben Punkte erzielt, was weder Erik noch Mattes im Spielverlauf überbieten konnten. Mein Fazit zu Potato Man bleibt unklar, da es zwar wirklich interessante Ansätze bietet, aber irgendwie dann doch keinen Packan. Natürlich gibt es Entscheidungen, gerade für die Spieler zu Beginn eines Stichs. Aber da diese den Stich eh kaum holen können, stellt sich einfach die Frage, was man dann spielen soll.

Ganz am Ende gab es dann die von Arne so sehnlichst gewünschte Runde "Wer bin ich?" mit einem Begleitbier. Natürlich nicht für Arne, dem ich schon zu Beginn unserer Spieleabende versprechen musste, ihn nicht weiter mit Alkohol zu nerven, woran ich mich selbstredend halte. Nicht, dass hier das Gerücht aufkommt, dass Studenten bloß am Saufen sind. Ich hätte zwar nichts dagegen :D Aber dem ist einfach nicht so, und man soll die Fakten ja nicht verdrehen, also berichte ich, wie es war: Es blieb wie immer bei dem einen Bier. Wie es dann beim Fußball nächste Woche wird, kann ich nicht sagen, aber da setze ich etwas mehr Hoffnung in Mattes' und Eriks Bierdurst. Ich befürchte zudem, dass die Klausurenphase unsere Gruppe wieder schwer auseinanderreißen wird. Das heißt de facto, dass wir nur noch zwei Abende haben und einer davon umgewidmet zu werden droht. Dabei haben wir die Nominierten nicht im Ansatz so oft gespielt, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber Arne hat mit Sicherheit keine Lust auf Concordia, da bin ich ziemlich sicher. Das bringt mich offenkundig in ein Dilemma. Aber ich habe ja immer noch meine Errungenschaft der wöchentlichen Neuheit, auf die ich mich im Notfall berufen kann - Sowas hatten wir nämlich früher nicht :P Auf eine unklare bis unbekannte dreistellige Zahl von Montagabenden im Keller kommen nur etwa 40 Spiele im Repertoire. Da haben wir hier in Aachen dann doch eine besser Quote, nämlich 22 Spiele auf 21 gezählte Abende. Fragt sich nur, wie lange das noch Sinn macht. Doch bevor ich in Verdruss versinke, nehme ich dafür lieber die Federn und verabschiede mich, wie ich es immer getan habe, heute tue und immer tun werde: Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Steve-SpieLama » 3. Juli 2014, 18:47

Hi,

Vielen Dank für die schönen echt lesenswerten Berichte.
Und die schöne Nachricht bol liefert Camel Up aus.
Ich warte ja auch schon gefühlte Jahre.
Ich wünsche Euch und uns viel Spaß damit.

Gruß Steve

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 4. Juli 2014, 00:05

Ja, ich habe es auch heute sehr freudig aufgenommen! Hoffe, dass ich es nächste Woche auf den Tisch bringen kann, auch, wenn es momentan eher schlecht aussieht. Egal, dann muss am Wochenende die Familie herhalten :D
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 11. Juli 2014, 01:05

Donnerstag, 10.7.2014 | Spieleabend #22

Liebe Kamele, äh, Lamas, heute also der letzte Montagabend vor der Bekanntgabe des (Kenner-)Spiel des Jahres 2014. Deshalb war ich besonders froh, der Runde heute den zweiten Nominierten, Camel Up, präsentieren zu dürfen. Unser kleines Fazit findet ihr aber natürlich erst am Ende des Berichts. Und ja, ich weiß, dass man in einem Text vor lauter Neugier auch nach unten springen kann. Aber das tut man ja nicht, und deshalb nutze ich diese Verzögerung zum Spannungsaufbau, ganz alte Schule. Heute waren wir zwar leider nur zu dritt, aber in großer Runde hätte man Splendor ja überhaupt nicht spielen können, und deshalb war es vielleicht gar nicht so schlecht, dass heute nur Arne und Mattes um kurz nach sieben ankamen. Eriks Abwesenheit war der herannahenden Klausurenphase geschuldet, die für ihn schon früher als für alle anderen nächste Woche beginnt. David dagegen hatte sich den Freitag freimachen können und war deshalb nicht mehr in Aachen geblieben. Und so starteten wir, allen Umständen zum Trotz, in unsere Partie

Splendor, das auch Arne schnell erklärt war. Diesmal habe ich auch nicht vergessen, vier Adelige aufzudecken. Kurz gesagt sah ich mich schnell in Führung. Eine ganz extreme Fokusierung auf Smaragde meinerseits, die von der Kartenauslage und von den Adeligen unterstützt wurde, war dem enormen Crap-Unterbau von Mattes dann doch etwas überlegen. Arne machte sich auch nicht schlecht, hatte aber natürlich die etwas tiefer verborgenen Faktoren noch nicht im Blick. Das kommt dann wohl mit der Zeit, und ich denke, dass wir Splendor diese Zeit auch einräumen werden. Gerade, wenn es Spiel des Jahres wird, könnte es sich zum gern gespielten Klassiker aufschwingen. Allerdings waren die Spiele des Jahres am Montagabend noch nie so sonderlich beliebt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird jetzt Concept SdJ, das zwar sicher auch nett ist, aber uns einfach nicht kompetetiv genug. Und dann würde sich aufs Neue beweisen: Montagabend und SdJ? :dodgy: Schon im allerersten Jahr war Dixit schnell unbeliebt, besonders bei Gerald, der mir das Versprechen abrang, es nie wieder am Montagabend auf den Tisch zu bringen. Qwirkle dann gefiel nur Christopher und mir, Kingdom Builder war der Runde wohl einfach zu tiefgründig. Im Ernst: Ich glaube bis heute, dass das Spiel mit ein wenig Weitblick seine Stärke zeigen kann, wenn man es nur lässt! Hanabi habe ich im letzten Sommer dann gar nicht mehr ausprobiert. Schließlich haben wir noch nie kooperative Spiele gespielt! Wo kämen wir denn da hin? Am Ende kuscheln wir noch alle und trinken Tee, statt uns bei einem abschließenden Bier zu bespucken. Die klar bessere Alternative ist wohl offensichtlich. Aber ich schweife ab! Was ich noch sagen wollte: Wenn Splendor nicht SdJ werden darf, damit es bei uns noch häufiger auf dem Tisch landet, dann nehme ich das gerne in Kauf! 8:13:15 sind nicht ganz so deutlich, wie ich es mir gedacht hätte, aber immerhin ein eindeutiger Sieg für mich. Gegen Ende fehlte mir noch ein Rubin zum letzten Adeligen, und mit dem habe ich mich wirklich schwer getan. Sicher hätte ich hier eine Runde effizienter spielen können, vielleicht sogar zwei. Mein naher Sieg hat mich unaufmerksam werden lassen!

Bei Kashgar sollte mir das nicht passieren. Hier habe ich nämlich gar nicht gewonnen. Auch dieses Spiel kannte Arne noch nicht, was kein Wunder war, hatten es doch bisher nur Mattes und ich in Wartezeiten gespielt. Nach einer etwas längeren Pause von diesem schönen, etwas anderen Deckbuilding, konnte Hechts Erstling mich erneut voll in seinen Bann ziehen. Obwohl ich als alter Dominion-Spieler Mal für Mal viel zu stark optimiere, statt einfach mal ein paar Gewürze an Land zu holen und damit Aufträge zu erfüllen. Aber wenn wir ehrlich sind, machen Hochleistungs-Karawanen und Sonderkarten einfach viel mehr Spaß als ständig nur die Marktfrau und anschließend den Gewürzhändler. Heute konnte ich eine Ein-Mann-Pflanzerin-Karawane aus dem Boden stampfen, die mir wirklich gute Dienste leistete. Nur Arnes verdammter Hufschmied machte mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Ich verstehe bis heute nicht, wie eine so mächtige Karte ins Spiel gelangen konnte! An die sechs Gold mitsamt Muli kommt man schnell, man denke nur an Quacksalber oder Gönnerin. Es gibt wohl genug Karten, die die eigenen Goldvorräte gegen unendlich, hier also gegen neun laufen lassen. Vielleicht spielen wir den Hufschmied auch falsch, aber das würde mich schwer wundern. Wenn das hier jemand liest, der sich verantwortlich fühlt: Spielt das Spiel nochmal mit Hardcore-Hufschmied-Strategie! Von Mattes kam bereits die Einschätzung, dass der Spieler mit dem Hufschmied das Spiel unaufhaltsam gewinnen wird. Eine These, die ich natürlich sofort angezweifelt habe, aber nicht widerlegen konnte. Mhh, nächstes Mal habe ich vielleicht den Hufschmied :D 26:15:20 waren die Endzähler. Im Nachhinein muss ich zwei Dinge erledigen: Endlich die Ingwer-Säckchen bestellen, die in meiner Ausgabe seltsamerweise fehlen. Und dann viel häufiger Kashgar spielen. Denn das Spiel macht in seiner konstruktiven Atmosphäre einfach Laune! Erweiterung? Wird vorbestellt gewesen sein!

Der Abend neigte sich dem Ende, aber für das Finale mit dem Fun-Game, der Neuheit und dem Pöppel-Nominierten war es dann doch noch nicht spät genug. So schoben wir noch eine Runde Abluxxen dazwischen, die ganz anders verlief als unser Debüt letzte Woche. Zu fünft war es sehr chaotisch gewesen und vor allem destruktiv. Das fühlte sich mit drei Leuten ganz anders an: Jeder hatte hier stets unterm Strich schwarze Zahlen, wenn auch erwartungsgemäß manche höher waren als andere. Im letzten Durchgang wollten Arne und ich gemeinsam Mattes vernichten, weil er schon mit viel zu vielen Punkten in Führung gegangen war. Aber dadurch verhalfen wir ihm nur zu einer mächtigen Hand, der wir letztlich unterlegen waren. Bääh! Schade, dass das Spucken gesellschaftlich nicht anerkannt ist. Es gibt einfach manche Situationen, da würde man den sprichwörtlichen Rotz gerne mal wortwörtlich nehmen. Am Ende war Mattes dann der klare Sieger, wobei ich nicht so ganz erkennen kann, wieso er doppelt so viele Punkte wie ich hatte. Wahrscheinlich mache ich wieder irgendetwas gehörig falsch. Aber ein wenig Beliebigkeit scheint mir schon auch dabei zu sein. Wir haben übrigens festgestellt, dass man Abluxxen perfekt mit einem handelsüblichen Rommee-Blatt imulieren kann: Acht Karten pro Wert, 13 Werte, sechs Joker. Davon verwendet man fünf als Joker und einen herumgedreht als Luxx-Karte. Da fragt man sich, ob Abluxxen nicht schon Ewigkeiten irgendwo in Deutschland als regionales Kartenkulturgut lebt und gespielt wird, schließlich sind die Karten wirklich 1:1 identisch. Hier hat Ravensburger auch etwas gepennt, denn viele Familien werden so zumindest auf die Idee kommen, sich das Spiel nicht anzuschaffen, sondern mit einfachsten Mitteln zu Hause nachzuspielen, wenn man es beispielsweise im Urlaub kennengelernt hat. Klar, kein schönes Verhalten, aber bei der Symmetrie des Materials? Sehr verzeihlich! 34:56:28 lautete übrigens der seltsam eindeutige Endpunktstand. Fast könnte man meinen, ich hätte die Regeln nicht verstanden, aber, und das klingt wahrscheinlich sehr billig: Es war auch viel Pech dabei. Ich hatte zum Beispiel über alle drei Durchgänge nur einen einzigen Joker! Ja, da darf man ruhig auch mal Mitleid bekunden! Ach wisst ihr was, das ist mir zu doof! Ich geh lieber ins Kamelgehege!

Bei Camel Up geht es nämlich unbeschwert und lustig zu! Die Regeln erspare ich euch, denn wenn wir ehrlich sind, will sie derjenige, der sie jetzt noch nicht kennt, wahrscheinlich auch nicht wirklich wissen. Nur soviel: Kamele rennen würfelgesteuert umher und wir wetten auf den Endsieg, die Endniederlage und die Etappensieger. Dabei stapeln sich unsere zweihöckrigen Artgenossen (@Biologen: Werdet nicht pingelig mit euren selbstgebastelten Definitionen!) und überspringen sich auch schon mal gerne. Am Ende wird dann noch eine große Endabrechnung gemacht und der Spieler mit dem meisten Geld, Verzeihung, Ägyptischen Pfund hat gewonnen. Chaos in Bahnen kann wirklich viel Spaß machen, beweist uns dieses Spiel. Zwar wurde nicht lauthals gejohlt, wie es manche Rezension versprochen hat, aber trotzdem war die Spannung unbestreitbar hoch. 26:25:32 kamen nur zustande, weil ich als einziger richtig aufs olle Kamel getippt hatte. Beim dollen Kamel war Mattes einen ticken früher als ich, ihm fehlten aber die Münzen vom Verlierer des Rennens, weshalb er dann doch hinter Arne landete, der sofort die Problematik des auf Dauer versprödenden Gummis ansprach. Dabei verfällt er gerne in einen kritischen Tonfall, so, wie er sich Spielerezensenten wohl vorstellt. Traurig, dass ich ihm mitteilen musste, dass dieser Punkt in der spielbox schon angemerkt und ausgeräumt wurde - Ach was, traurig, ich fand es eigentlich lustig :D

Zum Schluss wie versprochen unser kleines Fazit: Splendor soll es werden, obwohl sich die Spiele kaum vergleichen lassen. Camel Up zielt in eine ganz andere Richtung und macht auch wirklich Laune, aber man muss den Spielern im Lande auch mal wieder zeigen, dass die guten, alten Gesellschaftsspiele ohne Schnickschnack nach wie vor bestens zu unterhalten wissen. Die Leute sind von Kommunikations- und Kooperations-Spielen verwöhnt und werden bald denken, das Spiel des Jahres müsste jetzt wohl immer einen innovativen Außenseiter küren. Gerade in diesem Jahrgang bietet sich da ein bewusster Kontrapunkt an. Schließlich sind wir ja nicht zum Spaß hier! Hand aufs Erz,

Der Siedler
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