So, das mit dem Kerzenschein war gelogen, damit das schon mal geklärt ist, wer also nur des Titels wegen hier reinschaut, ihr könnt wieder gehen, kein Candlight-Dinner, nix, nada, niente, nur Hardcore...
...Hardcore-Strategie nämlich, würde zumindest mein Spielgefährte sagen, der mal wieder eingeladen hat. Wahrscheinlich hatte er sich nach dem Regel-Erklär-Dilemma von letztem Mal gedacht er nimmt einfach was glückslastiges und schiebt dann alles eben darauf, seid schonmal vorgewarnt, auch heute hat ers wieder geschafft =)
Wir fingen also an mit Balloon Cup, das übrigends tatsächlich in der BGG-Liste auftaucht, dass ich aber thematisch bedingt so garnicht auf dem Schirm hatte. Top Strategietitel, wie ich fand, er jammerte über Sechsen und Achten, ich gab ihm fleissig Dreizehner und Einser auf seine Seite, da beklagt er sich nochmehr. Irgendwann nahm er seine Niederlage wohl hin und versuchte garnicht mehr gegen mich zu spielen, so kam es mir zumindest vor. Ich nahm seine Aufgabe gnädig entgegen und machte den Sack zu. Nettes Spielchen, aber wenn man wirklich so schlecht zieht, wie er es wohl getan hat, geht einfach nix: 1-0
Weiter gings mit Medici und Strozzi, ich hatte natürlich tausend Rückfragen, die er größtenteils abnickte und wie wild in den Regeln blätterte, ich war ratlos über sein Stammeln, nach der ersten Runde stellte sich raus, er erklärte falsch, da er nicht gesagt hat, dass die Runde auch endet, wenn ein Spieler sein Schiff voll hat, ich war ab dem Punkt nur noch damit beschäftigt meine Schiffe in meinem Geist mit Kanonen zu bestücken und die perfekte Angriffsroute um den Spielplan rum zu planen... Es stellte sich jedoch raus, das die Regeln einen solch meisterlichen Plan nicht vorsahen, das gab auf meinem geistigen Spickzettel schonmal die ersten Minuspunkte, nebst denen für die schwachen Farben, die man schlecht auseinanderhalten kann.
Also zweiter Versuch, es stellte sich Ende der zweiten Runde raus, dass er schon wieder was vergessen hat, bzw. auf meine Rückfrage einfach meine Annahme abnickte, nein, man kann die Schiffe nicht "entladen" und dann wieder neubeladen, wenn man dem Gegner alles wegkauft, damit er nicht zumacht... Ich zeigte ihm jedoch wo das Lama spuckt und zeigte ihm, wie das Spiel eigentlich gespielt werden will und machte utopische Ansagen für Plättchen, da seine Ansagen lächerlich waren, er: 3 Plättchen aufgedeckt - 20Gold (das war glaub ich das höchste,was er im ganzen Spiel gesagt hat - Volltrottel !!!*), ich: 2 Plättchen - 30 Gold und noch utopischer, der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt =)
Leider ein Spiel, dass ohne ein Gefühl für den Wert des Geldes und die Einnahmemöglichkeiten hinter seinen Möglichkeiten bleibt, eine dann doch noch überraschend knappe Niederlage für mich, aber er hatte seinen Spaß, den er lauthals kundtat =) 1-1
Ab diesem Punkt begann er übrigends politisch unkorrekt zu werden und mir irgendwelche Skinhead-Musik vorzusetzen oder wie heisst das nochmal wo die Leute immer so den Kopf rauf und runter schütteln ? Ich wollte jedenfalls mitschütteln, war aber so schnell, dass es mit dem bloßen Auge nicht erkennbar war - schade.
Ähm, *räusper*, weiter mit Uruk - Wiege der Zivilisation, ein Spiel, dass ich nur dank meiner meisterlichen Magic-Künste auf Anhieb begriff, sogar genauso gut wie er, nur hieß das hier nicht sonderlich viel, aber immerhin gelang es uns, die Partie fehlerfrei zuende zu bringen. Die Illustration ist aber einfach mies, nebst optischen Täuschungen (dreistöckige Städte, die keine sind) wurde aber auch nichts ausgelassen um die Spieler zu verwirren, sogar die intuitiven Kurzregeln in Form von kleinen Bildchen auf den Karten mit korrespondierenden Kurzregelkarten für jeden Spieler ließen uns rätseln, wenn man aber erstmal weiss worum es geht spielt es sich relativ flüssig, es fühlte sich an, als würde man Magic, nur ohne Text auf den Karten, spielen, ich will garnicht wissen wie oft der Regeltext die Tischseite gewechselt hat.
Zu erwähnen wären noch die Farben der Karten, da wäre ein konservatives Blau, ein strahlendes Gelb, ein kräftiges Rot und Pink... Pink ? Ja, Pink ! Warum ? Keine Ahnung ? Grün würde auch keinen Sinn machen schätze ich, obwohl... zumal ich anfangs dachte, dass ich eine rote Karte auf der Hand hatte, die 10 Gänge in der Waschmaschine mitgemacht hat. Sehr seltsam, vl macht das FengShui-technisch Sinn oder so.
Naja, mein werter Gegner (ich schäme mich fast ihn bezüglich dieses Spiels so zu nennen) gab mir jedenfalls anfangs den Tipp möglichst schnell Dörfer und Städte zu kaufen, das brachte mir auch den Sieg.
Leider kein Spiel, dass mich sonderlich begeistern konnte, der kleine Überbau-Trick am Anfang war in der Tat recht interessant, aber ich wage zu behaupten, dass es am Balancing mangelt. Die anderen Siegpunkt-Möglichkeiten bringen einfach nicht annähernd so viel Punkte wie eine ordentliche Stadt. Jedenfalls 2-1, so !
Nun was schnelles für zwischendurch, Auf Heller und Pfennig, ich machs kurz: Thematisch nicht mein Ding, die Mechanik ist schlicht und seicht, aber diese Grafik, ohje, da hat doch wohl wer aus nem zweitklassigen Bilderbuch abgepaust ? Ich kann nichtmal sagen, was genau mir daran aufstößt, aber es zerstörte das Spiel für mich, Marktstände, die durch Striche repräsentiert werden ? Zur Not okay, aber warum diese Bilderchen auf den Karten ? Warum nicht einheitlich, kleine Stände auf dickeren Plättchen oder noch besser einfach dicke Zahlen auf den Plättchen und die Holzplättchen bleiben ? Man mags gern mögen, aber mich kann man damit jagen... eigentlich seltsam, jedenfalls habe ich gejammert, viel und hart... nach kleinen Regelklärungsproblemchen, während denen ich immer wieder in den Standby-Modus gesprungen bin (ich erinnere mich an einen tropfenden Wasserhahn in meinem Geist, eine alte tibetanische Anti-Agrressions-Meditation) hat er dann nachgegeben und mich von meinem Leid erlöst, wie brachen ab. 2-1, moralisch geht ein halber Punkt an mich =P
Essenspause, der Gyrosmann um die Ecke macht den Montag blau, eine herbe Enttäuschung, also gehts in die Pizzeria, wie beim letzten mal, ich habe aber nicht wirklich Hunger, da ich zuhause noch essen wollte, Pizzabrötchen, lecker, mein Hirn brummte, seins schien zu klackern, eine interessante Symphonie...
Danach noch was neues... Jambo ! Letztes mal gabs fast die Klatsche gegen den Geizkragen, diesmal zog er besser und machte den Sieg klar, 65-30 oder so, das Balancing ist... hmm... nicht vorhanden ? Aber es ist lustig und ich gönn ihm den Sieg, seltsamerweise mag ich das Spiel irgendwie trotzdem. Aber es hat dasselbe Problem wie zuvor Balloon Cup. 2-2
Fazit: Der 1955er bei McDonalds ist jeden Cent wert. Was das jetzt mit dem Spielen zu tun hat ? Nichts, mir doch egal ! Aber wenn ich zuhause nochmal zu McDonalds ausgeführt werde, weil es kein Essen gibt und ich dann so lecker überrascht werde, dann spiele ich gerne wieder =)
Aber mal ehrlich, Balloon Cup war eine schöne Überraschung, der Rest war für mich, wenn überhaupt, einen zweiten Blick wert. Wir hatten durchaus Spaß und es wurde ordentlich gespuckt, wie es sich unter Lamas gehört. Nächstes Mal steht wohl Macht und Ohnmacht auf dem Plan, ich freu mich schon drauf =)
*Anmerkungen des Autors sind in Klammern () geschrieben und spiegeln keinesfalls seine eigene Meinung, sondern die eines ominösen dritten, dem Autor völlig fremden wieder =P
Wer wirklich den ganzen Text gelesen hat darf sich offiziell hier kundmachen und bekommt dann per PN nen Keks von mir geschickt !