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Neulich gespielt (2019)

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SpieLama
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Neulich gespielt (2019)

Beitragvon SpieLama » 1. Januar 2019, 09:21

Welche Spiele habt ihr neulich gespielt und wie haben sie euch gefallen?

Wenn ihr Eindrücke und Meinungen zu einem bestimmten Spiel sucht, könnt ihr diesen Thread durchsuchen. Gebt dazu einfach in dem Suchfeld auf dieser Seite den Spieltitel ein. Mehr Tipps zur Forums-Suche findet ihr unter viewtopic.php?f=63&t=389233.

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Ihr könnt eure Beiträge mit dem gespielten Spiel verknüpfen. Bitte macht das nur, wenn ihr euch etwas ausführlicher zu dem verknüpften Spiel äußert. Eine gute Daumenregel ist es, sich folgende Frage zu stellen: Würde es mich persönlich interessieren, den Forumsbeitrag zu lesen, wenn ich mehr über das Spiel wissen will? Durch die Verknüpfung finden Nutzer auf den Detailseiten alle Spieleindrücke zu dem jeweiligen Spiel. Mehr zur Verknüpfung von Beiträgen mit Spielen erfahrt ihr unter viewtopic.php?f=63&t=391291.

Welche Spiele ihr neulich gekauft habt, könnt ihr unter viewtopic.php?f=22&t=393436 erzählen. Die "Neulich gespielt (2018)"-Diskussion findet ihr unter viewtopic.php?f=45&t=391759.

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Lehni
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Lehni » 1. Januar 2019, 11:52

Blackout Hong Kong Kampagne Solo. War super! Man muss nicht nur eine nötige Anzahl Siegpunkte erreichen, sondern auch auch den Notfallplan erfüllen. Sowas ist mir persönlich immer wichtig, weil es keine reine High Score Jagd ist sondern man eben auch ein konkretes Ziel verfolgen muss. Das 1.Kapitel fängt dabei schwer an, ich konnte es nicht schaffen. Aber die Motivation ist hoch es nochmals zu probieren. Man würde mehr Geld bekommen, eventuell probier ich es aber nochmals mit dem normalen Startgeld.
Die Spieldauer war mit deutlich unter 1 Stunde sehr angenehm und trotzdem macht man genug. Alle Daumen hoch, tolles Erlebnis. 9/10.

Auztralia zu viert. Hat allen Spaß gemacht, war ein tolles Spiel. Und trotzdem "nur" 7 von 10. Das ist natürlich eine gute Note, aber für mehr hat es aus diesem Grund nicht gereicht: Es war einerseits sehr glückslastig. Einen Spieler hat es laufend "erwischt", seine Farmen wurden der Reihe nach durch einen großen Alten ausgelöscht. Andererseits, so richtig besser wird man nicht. Sicher, man kauft sich Truppen und kann besser kämpfen. Aber die meisten Aktionen sind Einmalaktionen, also Resourcen vom Plan nehmen, Resourcenimportieren. Selbst Farmen bauen fühlt sich nicht so toll an. Man bekommt Gold und wenn sie nicht zerstört werden, Siegpunkte.
Man hat am Ende nicht das Gefühl was tolles aufgebaut zu haben, sondern einfach 5 Armee Plättchen statt 2.
Man macht also viel und hat am Schluss doch wenig erreicht.
Das ging übrigens jedem in unserer Runde so, also niemand hat es sehr hoch bewertet. Will aber vielleicht auch einfach kein komplexes Spiel sein.


Exit - Myteriöses Museum zu viert. Ich muss sagen, mir machen die Exits einfach keinen Spaß mehr. Es gab bei diesem ein besonders tolles Rätsel, das letzte. Das hat für einen guten Moment gesorgt. Aber schlußendlich sind es halt immer "nur" Rätsel. Nach 4 Exits merke ich einfach, dass mir das Genre keinen Spaß mehr macht. Es war am Anfang neu und interessant, aber mittlerweile ist s für mich persönlich nur Arbeit.

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Dee

Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 3. Januar 2019, 13:50

Gestern einen schönen Spieleabend zu zweit gehabt.

Myrmes: Wir hatten das Thema ja schon letztes Jahr, „Myrmes“ ist mein Lieblingsspiel. Umso peinlicher, wie schlecht ich diesmal geplant habe. Direkt in der ersten der neun Runden habe ich einen Fehler gemacht, wodurch einiges später nicht mehr so aufging wie gedacht. Auf die Ziele ging ich zu spät bzw. in den letzten drei Runden, da mir meine Ammen davor zu kostbar waren. Aber so verlor ich noch einmal Punkte. Und ganz am Ende konnte ich gerade einmal drei von sechs Nahrung aufbringen und verlor 9 Siegpunkte. Also das war echt nichts – und hat dennoch sehr viel Spaß gemacht! :) (Wertung: 9,5)

Architekten des Westfrankenreichs: Wie vor zwei Wochen schon erwähnt, fand ich AdWF nicht sonderlich gut, wollte dem Spiel aber noch eine Chance geben. Ich habe meine Strategie umgestellt, bin zuerst voll auf die Kathedrale gegangen, hab dann noch zwei Häuser gebaut und schon war das Spiel aus. Mit ein klein wenig Abstand konnte ich gewinnen. Nachdem ich etwas mehr verstanden habe, was ich tue, ist das Spiel ein wenig besser, aber nicht viel. Gefühlt ist es die Standardstrategie zuerst die Kathedrale zu bauen und dann noch Häuser. Alle andere Siegpunktgenerierungen (Rohstoffe nach Marmor/Gold wandeln oder auf Endwertung von Charakteren zu setzen) fallen dagegen schlechter aus. Im Zweispielerspiel kam der eigentlich Kniff der Gefangennahme so gut wie nicht um Tragen. Ich hatte immer genug Arbeiter, und falls es doch etwas zu eng wurde, habe ich mir welche vom Brett geholt. Wir nahmen aber auch selten welche gefangen, weil es einfach bessere Optionen gab. Alles in allem ein Spiel, was ich vermutlich mitspielen werde, aber ich würde es nicht vorschlagen. (Wertung: 6,5)

Kanban: Zum Abschluss gab es wieder was Einfaches. :D Ja, wir haben uns ggf. etwas damit vertan, erst um 22:30 Uhr mit dem Spiel anzufangen, aber okay. Ein echt gravierendes Problem ist, dass wir das ganze Regelheft neu durcharbeiten mussten. Kanban ist eigentlich nicht schwer, aber es interagiert so viel miteinander, sodass wir nach anderthalb Jahren alles neu lernen mussten. Danach kamen wir aber schnell wieder rein. Ich konzentrierte mich auf Auszeichnungen und konnte damit bei der ersten Wertung echt gut absahnen. Mein Gegner ging eher auf Verbesserungen und fuhr am Ende besser damit. Vor allem schaffte er es, die Wertung von Sandra mit einem sehr hohen Schichtkonto mitzunehmen, was mir irgendwie nicht gelang. Und so verlor ich mit 50 Punkten Abstand – und hatte wieder viel Spaß dabei. Und wir haben uns fest vorgenommen, in zwei Wochen wieder Kanban zu spielen, damit wir nicht alle Regeln neu lernen müssen. (Wertung: 9,0)

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ErichZann
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon ErichZann » 3. Januar 2019, 19:41

Zu AdWF muss ich sagen das ich gerade Gestern eine Partie fast gewonnen habe ohne auch nur einmal an der Kathedrale zu bauen, habe das Spiel auf der niedrigsten Stufe Virtue beendet, habe nur verloren weil einer meiner Mitspieler im Tiebreaker gewonnen hat, wir waren Punktgleich. Der Trick ist durch nutzen des Schwarzmarktes einfach sehr hochwertige Gebäude zu bauen um die Siegpunkte zu machen. Das Gefangennehmen ist im Grunde auch kein "Take That" Mechanismus sondern eher eine gute Möglichkeit Silber zu generieren, bei mir ist AdWF eine glatte 8-9, ich mag einfach nicht zu ausufernde WP Spiele die man auch bisschen aus dem Bauch raus spielen kann ohne gleich das Gefühl zu haben ne Steuererklärung zu machen.
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Lehni
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Lehni » 5. Januar 2019, 12:41

Architekten des Westfrankenreichs: zu viert: So jetzt kann ich mitreden. Uns hat es sehr gut gefallen. Man kommt schnell rein, die icons sind gut und selbsterklärend. Die Ergebnisse waren nah zusammen, das Spiel verlief mit von der Rundenanzahl zu schnell, da intensiv an der Kathedrale gebaut wurde.
Gag des Spiels ist sicher das Gefangen nehmen. Bei uns wurde es als take-that aufgefass. Andererseits geht es um Effizienz, der 4.Holzfäller bringt als Aktion einfach sehr viel. Da müssen die anderen einschreiten. Insofern tut es schon weh, wenn man bei 3 gefangen genommen wird und man den 4. nicht setzen kann. Ich glaube, dass das für ein Bauchspiel okay ist, aber wenn ich so darüber schreibe, dann stört es mich schon, wenn man bei einem Strategiespiel von anderen so abhängig ist. Ich glaube tatsächlich, dass man einen großen Vorteil hat, wenn man eine große Stein oder Holzreserve aufbauen kann und bis 4 oder 5 setzen kann ohne dass man gefangen genommen wird. Für mich 7/10.

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Dee

Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 13. Januar 2019, 10:15

Drop it zu zweit: Bereits auf der Messe Stuttgart gespielt und für gut befunden und nun gekauft. Mir macht das Spiel nach wie vor viel Spaß. Es passieren manchmal lustige und unvorhergesehene Patzer, aber auch Glückstreffer. Meinem Mitspieler war es aber zu seicht und wurde als Kinderspiel abgetan, aber nichts, was Erwachsene spielen. Schade, in anderen Erwachsenenrunden kommt das aber sicherlich sehr gut an. Mir gefällt's nach wie vor. (Wertung: 8,0)

Zwischen zwei Schlössern zu siebt: Das zweite Mal, dass ich es gespielt habe und es spielte sich besser als zuvor. Die Ikonographie war eingängiger und die Farben besser zu erkennen, obwohl sie nach wie vor teils recht ähnlich waren. Ich glaube, ich wusste einfach besser, wo ich hinschauen musste, um etwas zu sehen. Das Spielprinzip selbst hat sich nicht verändert: 2 Plättchen draften, in die Schlösser rechts und links einbauen und am Ende Punkte kassieren. Meist geht es parallel, ab und zu fällt die Auswahl etwas länger aus. Etwas blöder ist bei den Diskussionen beim Einbau. Denn jeweils zwei Spieler reden miteinander über ihr gemeinsames Schloss. Zu siebt bleibt also immer eine Person übrig die warten muss, bis jemand mit ihr spricht. Das ist eine gewisse Downtime, aber noch erträglich. (Wertung: 7,5)

Half-Pint Heroes zu siebt: Auch das zweite Mal für mich. Das erste und letzte Mal im November 2017. Die Regeln waren schnell drin. Wer Poker (oder Kniffel) kennt, hat gewisse Verständnisvorteile. Problematisch zu siebt ist der große Tisch (den man oft zu siebt hat). Von einer Kante zur anderen hat man keine Chance die Karten der anderen zu sehen. Passt man nicht auf, legt man die falschen Karten aus. Ebenso problematisch zu siebt: So gut wie jedes Mal passten die Stichansagen. Es war ganz selten, dass jemand daneben lag. Daher war das Spiel auch schnell durch eine Schießerei nach sechs Runden vorbei. Und alle Punkte, die zuvor mühselig gezählt wurden, für die Katz. Nach wie vor nicht mein Spiel. (Wertung: 6,0)

Professor Pünschge zu siebt: Als Absacker noch ein Reihen-Finde-Spiel. Ein Spieler wählt von einer Karte eine Reihe aus und zeigt die ersten zwei Schritte der Reihe an. Auf dem nummerierten Weg sind Tiere und Gegenstände auf verschiedenen Symbolen (Wolke, Stern, Sonne etc.) und Farben mit unterschiedlichen Hintergründen (Wald, Wiese, Stein, etc.) abgebildet. Und die Mitspieler versuchen die Reihe zu erraten (z.B. jeder Steinbock auf roten Feldern; jede Primzahl etc.) Das ist ganz witzig. Unfair fand ich, dass alle Spieler einfache Reihen der Art (Gegenstand/Tier plus Symbol/Farbe) hatten. Nur einer hatte die Reihe 1 leer, 2 voll, 1 leer, 3 voll etc. (also 2, 3, 5, 6, 7, 9, 10, 11, 12, ...). Da kamen wir nicht drauf bzw. kamen nur bis 1 leer, 2 voll und dann wiederholend. Schien etwas unfair. Dennoch ein nettes Spiel, wer solche Reihenerkennungsspiele mag. (Wertung: 7,0)

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Maery
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Maery » 18. Januar 2019, 23:08

So, 2019 habe ich zwar schon einiges gespielt, aber noch nicht rezensiert.

Wozu ich nicht viel sage ist Coimbra, da ich da schon 2018 drüber geschrieben habe. Inzwischen haben wir offiziell die Promo und mit der ist das Spiel in meinen Augen enorm besser. Ohne würde ich es nicht mehr spielen wollen, auch wenn es "nur 4 Würfel und 4 Glocken sind". Denn das Spiel ist ja enorm denklastig und Fehler sollte man nicht machen, durch die Würfel kann man aber doch noch einiges verändern, was man vorher nicht bedacht hatte. Und das Material ist wirklich grandios! Wunderschöne Würfel.

Neu für uns gab es aber eine Menge neue Spiele, die ich nun in unterschiedlicher Länge beschreiben möchte.
Zum Einen Penny Papers:
Haben alle drei gespielt und ich bin überrascht, wie unterschiedlich sie sind, sich aber dennoch gleich anfühlen und man die Trilogie merkt. Unser Favorit ist das grüne Spiel. Gelb fand ich noch okay, mein Mann nicht, blau fanden wir aber beide sehr langeweilig. Aber grün ist wirklich toll und spaßig.

Dann haben wir auch schon seit mehreren Wochen Merchant of Venus.
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Wir haben bisher noch kein richtiges Aufträge erfüllen und Rumreisen Spiel und wollten eins haben. Dieses hier hat uns schon einmal interessiert, doch Bewertungen über die Spieldauer haben uns abgeschreckt. Doch uns gefällt es wirklich super! Mit selbstgebasteltem Inlay ist der Aufbau auch um einiges kürzer und die Spieldauer ist schön passend, ähnlich zu Spielen wie Terraforming Mars. Ist für uns von der Herausforderung auch eher ein angenehm entspanntes Spiel, da man sich nicht ärgert und einfache Aktionen hat. Dennoch ist es einfach echt spaßig, man ist jedes Mal super gespannt, welcher Ort gerade erkundet wird und es ist sehr schön designed, sodass es thematisch auch alles stimmig wirkt. Wir haben es inzwischen mehrfach gespielt und mögen die Standard Variante, mit 20 Runden und Nachfrage am liebsten.
Also wirklich schön entspanntes, aber dennoch spannendes und spaßiges Spiel. Bleibt in unserer Sammlung!

Dann konnte ich nun endlich Pursuit of Happiness spielen! Dieses Spiel wollte ich wirklich schon seit über einem Jahr haben, habe sehnsüchtig auf die Spieleschmiede gewartet und habe mich auch sehr darüber informiert.
Ich mag Sims und dieses Spiel wirkte thematisch einfach genial, mit Worker-Placement passend und mit einem Mechanismus, welches wir mögen und allgemein wirkte auch der Witz super. Dazu hatte es ja super Bewertungen und ich dachte, das muss mir einfach gefallen. So wie bei Dinosaur Island, wo wir es auch thematisch haben mussten und das ist ja eins unserer Lieblingsspiele (dazu aber gleich mehr).
Naja, jetzt konnten wir es endlich spielen und ganz ehrlich, wir fanden es beide super langweilig. Der Witz ist am Anfang noch da, aber danach ist es wirklich super simpel und wir fanden es auch nicht strategisch ansprechend. Es gibt Zielkarten für alle und diese geben eigentlich das Spiel vor. In einem Spiel war ein Ziel, den höchsten Beruf zu haben und da sind wir dann dementsprechend auf Beruf gegangen und sonst nur Projekte, da diese einfach am besten sind. In einem anderen Spiel waren Projekte Ziel und wir sind dann nur auf Projekte gegangen. Beide sind nie auf Partner gegangen, da wir irgendwie nicht so die Vorteile gegenüber Projekten gesehen haben. Außerdem gibt es seltene Karten, bei dem man Leben (Entspannung) dazugewinnt, was einfach nur übermächtig ist. Denn ab einem gewissen Alter stirbt man bei zu wenig Leben (zu viel Stress) und da macht ein Herz wirklich sehr viel aus.
Also strategisch sind wir irgendwie nur auf das gleiche gegangen und es gab einige Dinge, die wir einfach nicht sinnvoll fanden. So kann man kurzzeitige Fröhlichkeit gewinnen, wodurch man Startspieler wird und wenn man ganz viel hat, bekommt man einen einzigen Siegpunkt. Dazu muss man aber wirklich in einer Runde sehr viele Projekte oder Aktivitäten oder sonstiges machen, um einen Siegpunkt dadurch zu generieren. Wenn man aber andere Projekte macht, kriegt man schon automatisch Siegpunkte und kann gleichzeitig mehrere machen.
Naja, wir haben es wirklich mehrfach probiert, aber uns war es wirklich nicht herausfordernd genug und nach mehreren Partien war es leider auch irgendwie nicht mehr so thematisch, da wir zumindest nicht das Gefühl hatten, verschiedene "Leben" zu spielen. Das Spiel bleibt nicht in der Sammlung.. Bin wirklich sehr enttäuscht gewesen, denn auch bei der Spieleschmiede wird es ja jetzt als Kennerspiel beworben und das ist es in meinen Augen gar nicht. Es ist ein wirklich sehr simples Familienspiel,..

Dann gab es noch ganz neu Roll Player.
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Ehrlich gesagt haben wir uns darüber nicht wirklich informiert, da es für uns einfach komisch klang, dass man einen Charakter baut und dann ist das Spiel schon vorbei. Da fehlt doch was?!
Wir wussten auch nicht wirklich, worum es spielerisch geht. Doch irgendwann habe ich mich doch mal mit den Regeln auseinander gesetzt und spielerisch klang es wirklich interessant. Habe von Vergleichen zwischen diesem Spiel und Sagrada gelesen und ja, dem kann ich nur zustimmen.
Bei Roll Player erstellt man einen Charakter, indem man Würfel auf einem Tableau platziert und gewissen Vorgaben entspricht wie der Farbe, der Augensumme usw. Sagrada hatten wir auch gespielt (und dann relativ zügig wieder verkauft), da wir da einige Punkte nicht mochten. So fanden wir es befremdlich, dass es manchmal besser ist, das Tableau nicht vollzubauen und Minuspunkte zu kassieren, anstatt Effekte zu nutzen um alles voll zu kriegen. Auch waren die Farbboni übermächtig und es wirkte nicht balanciert. Wobei uns wirklich am meisten gestört hat, dass man es eben manchmal nicht zubauen kann, da wir da irgendwie zu perfektionistisch sind und uns das am meisten interessiert hat (taktisch war das aber eben nicht immer klug).
Wir bei Roll Player hat man all diese Kritikpunkte nicht. Man baut das Tableau voll, die verschiedenen Boni sind in unserer bisherigen Erfahrung ausgeglichen (bei Sagrada gab es ja die Augensumme aller farblich passenden Würfel, so telweise 30 gegen 2 Punkte; bei Roll Player einfach nur Anzahl, also z.B. nur 8 gegen 2) und man hat einfach sehr viele verschiedene Strategien, um auch Würfelpech auszubessern. Es gibt viele Karten die man kaufen kann und die einen helfen, die Vorgaben zu erfüllen oder andere Siegpunkte zu bringen, wenn man die Vorgaben nicht erfüllen will oder kann. Außerdem gibt es noch einen Einsetzboni, den man gezielt nutzen kann und sollte und diese machen es auch sehr taktisch. Also bisher hat es uns wirklich gut gefallen und mit den Erweiterungen soll es ja noch besser werden.
Ich finde auch, dass es trotz dem Würfelthema sehr viel Taktiken und wenig Würfelpech gibt, da man eben vieles noch ausbessern kann und es sehr viele Möglichkeiten gibt.

Zuletzt noch zwei Spiele, auf die wir sehnsüchtig gewartet haben. Dinosaur Island die Erweiterung und Duelosaur Island.
Zuerst Dinosaur Island Totally Liquid:
Dieses Spiel (also die Erweiterung) haben wir bisher erst einmal gespielt und leider waren wir sehr enttäuscht. Wir lieben das Grundspiel und die Erweiterung wirkt teilweise sehr lieblos. Schon beim Grundspiel gab es viele Fehler in den Regeln oder beim Material (Hooligans mit VIPs vertauscht, auf Karten unterschiedliche Farben dafür, ein Meeple für die Spieler in falscher Farbe, sodass es zu viert eher unschön ist, usw), das haben wir aber verziehen, da es ja trotzdem spielbar war und man das umgehen konnte.
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In der Erweiterung gibt es weiterhin diese Fehler und es wurde auch nichts wirklich verändert. In der Kickstarter Edition hat man anstatt den, in jeder Spielerfarbe, zusätzlichen anderen Meeple 8 gelbe komische Figuren bekommen, die nicht erklärt sind, vorher bei Kickstarter anders aussahen und thematisch nicht wirklich zu den vorgesehenen Karten passen. Diese Karten werden in den Regeln gar nicht erklärt, nur der Aufbau wird beschrieben. Wir haben so nicht wirklich verstehen können, wie man sie nutzt und sie sind auch absolut unausgeglichen. Auch die dazu gehörigen weiteren Parkanlagen sind absolut unausgeglichen und einige sind thematisch eher langweilig.
Die Wasserdinos sind auch absolut unausgeglichen. So gibt es Dinos, die keine Siegpunkte bringen und richtig gefährlich sind und andere, die sehr viele Siegpunkte bringen und gar nicht gefährlich sind. Wozu sollte man die einen dann bauen?
Richtig interessant sind die neuen "Zielkarten", denn einerseits gibt es die Blueprints, die vorgeben, wie dein Park aufgebaut werden sollte und andererseits gibt es die PR-Karten (ich mein die heißen so), von denen jeder Spieler zwei bekommt und am Ende eine wählt, die für alle Spieler gilt. Diese geben dem Spiel noch mehr Tiefe, denn vorher war mir relativ egal, wie ich den Park gebaut habe, da es mir nur um die Effekte ging. So hat man aber auch mal Orte gebaut, die man sonst nicht so bauen würde. Allerdings war auch dies in unserem bisherigen einzigem Spiel nicht gut, da in den Regeln beim Aufbau nur steht, dass man diese am Anfang bekommt und von 3en eine auswählt. Wir haben da nicht weiter drüber nachgedacht und die ganzen Erweiterungen zuerst gemacht. Danach haben wir erst das eigentliche Spiel aufgebaut und die normalen Ziele haben dann teilweise den Blueprints widersprochen oder auch den PR-Karten, sodass man sich da entscheiden musste und gespielt gefühlt hat. Das war zwar unser Fehler, zeigt aber wieder, dass die Regeln eher dahingeklatscht wirken und nicht wirklich hilfreich sind.
Also irgendwie eher enttäuschend, wobei es von der Grundidee schon neue gute Effekte reinbringt und man nicht alle Module nutzen muss. Dennoch sieht man hier zumindest, dass Kickstarter inzwischen dazu anleitet, sich nicht mehr viel Mühe geben zu müssen.

Zuletzt gab es noch Duelosaur Island.
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Da wir Dinosaur Island auch am liebsten zu zweit spielen (und generell zu 90% nur zu zweit spielen), waren wir gespannt, wie diese 2-Spieler-Variante sein wird und ob man sie benötigt.
Und schon einmal vorweg, die erste Partie hat sehr überzeugt und bisher bin ich absolut begeistert!
Es hat einige schöne Kniffe, die sehr passend wirken und überlegt wirken.
Man hat zweigeteilte Karten, die man je nachdem unterschiedlich nutzen kann. So gibt es Dino- und Marktkarten, welche eben entweder zum Kreieren von Dinos genutzt werden können oder zum Bauen von Attraktionen. Auch die Spezialisten haben nun mehrere Effekte, denn man kann sie entweder anheuern oder man nutzt den Ablageeffekt. Das Nehmen der Würfel ist wie in Dinosaur Island, nur dass es noch weitere Effekte gibt und der Startspieler taktisch die Würfel zuordnen darf. Attraktionen haben noch weitere Effekte, denn ja nach Attraktion bekommt man unterschiedliche (dauerhafte oder einmalige gute) Boni. Außerdem wird man dazu angeregt, sich Attraktionen-Sets anzulegen, da diese auch wichtig sind. Am Ende einer Runde gibt es dann noch einen einmaligen Boni den man sich auswählen kann und die Wahl ist irgendwie sehr einmalig und cool. Der Spieler mit der schlechtesten Skala für Excitement darf sich von links aus bis zum Rundenmarker einen Effekt auswählen und der andere Spieler dann von links aus bis zum gewählten Effekt des vorherigen Spielers. Damit kann man sich geschickt nerven, denn je nachdem gönnt man dem anderen Spieler nichts und nimmt den Effekt ganz links usw.
Thematisch ist das Spiel weiterhin schön stimmig und es passt sehr gut zum Dinosaur Island Mechanismus. Dennoch hat es interessante Änderungen, die pfiffig und durchdacht wirken. Von der Spieldauer war es auch schön.

So, das war eine sehr lange Beschreibung unserer letzten Spielerfahrungen :D
Respekt, wer bis hier durchgelesen hat!

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Dee

Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 19. Januar 2019, 09:33

Respekt, wer bis hier durchgelesen hat!
Ich. ;)

Ich hoffe, Pursuit of Happiness gefällt mir besser. Habe es bisher nur einmal gespielt und hat super gefallen. Deswegen habe ich bei der Spieleschmiede mitgemacht. Ich hoffe das Beste ...

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Maery
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Maery » 19. Januar 2019, 10:05

:D

Und das Spiel scheint ja vielen zu gefallen. Also warum nicht? Und preislich ist das Angebot der Schmiede auch echt gut, wenn es einem doch nicht gefällt, war es dann kein riesen Flop fürs Portmonee. Hätte da auch eigentlich einen höheren Preis erwartet :O

Kennt jemand denn Fiese Feten fette Freunde? Ist ja thematisch ähnlich und vielleicht dann eher etwas für uns?

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Dee

Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 20. Januar 2019, 10:26

Drop it zu dritt: Ich fand es wieder sehr witzig und unterhaltsam. Sehr leichtgewichtig und absolut nicht denklastig. (Wertung: 9,5)

Welcome to the Dungeon zum Start zu dritt und am Ende nochmal zu dritt in anderer Besetzung: Diesmal tatsächlich als Aufwärmer und Absacker und spielt sich dafür auch sehr gut. Es ist eben nicht abendfüllend ein paar Mal durch den Dungeon zu ziehen. Im zweiten Spiel schied ich leider in Runde 3 aus. Und die anderen beiden nahmen sich nochmal 4 Runden Zeit, das Spiel zu beenden. Aber es war dennoch nett, zuzuschauen und dauert ja auch nicht lang. (Wertung: 9,0)

Love Letter zu dritt: Nach dem Aufwärmer noch ein kleines Spiel, da wir immer noch nicht vollzählig waren. Love Letter spielt sich einfach klasse runter. Schnell erklärt, schnell gespielt. Und auch ohne Probleme mittendrin abbrechbar, falls die anderen zwischendurch ankommen. (Wertung: 9,5)

Werwörter zu fünft: Ein nettes, neues Wortspiel, was die Idee von „Wer bin ich” aufgreift. Mit verdeckten Rollen als Bürgermeister, Bürger, Seherin und Werwolf wählt der BM ein Wort aus und schreibt es geheim auf. Danach dürfen nacheinander erst die Seherin und dann der Werwolf das Wort sehen. Danach müssen alle mit Ja/Nein-Fragen den Bürgermeister ausfragen, was das gesuchte Wort ist. Die Bürger und Seherin müssen vor Ablauf der 4 Minuten bzw. dem Verteilen aller Ratechips das Wort erraten haben. Falls das klappt, darf der Werwolf raten, wer die Seherin ist („Resistance: Avalon“ sagt Hallo). Erraten Sie es ist, dürfen die Bürger noch raten, wer der Werwolf war. Die Seherin versucht also gute, aber nicht zu gute Fragen zu stellen. Der Werwolf versucht schlechte, aber nicht zu schlechte Fragen zu stellen.

Es war eine lustige Runde. Der Werwolf hat nur ein einziges Mal gewonnen. Ansonsten wurde der Begriff immer vorher erraten (einmal erst bei 2 Sekunden Restzeit), aber der Werwolf fand die Seherin nicht. Insgesamt spielt es sich sehr nett, aber auch nicht so wahnsinnig neu. Mit der App werden Wörter vorgeschlagen, die in der Schwierigkeit extrem variieren. Immerhin hat man eine Auswahl von drei oder vier Wörter. (Wertung: 8,0)

Krazy Wordz zu fünft: Eine meines Lieblingswortspiele, auch wenn es dieses Mal nicht ganz so lustig war, wie sonst, fand ich. Vor allem ich habe irgendwie nie so eine richtig gute Wortassoziation mit meinen Buchstaben hinbekommen, sodass kaum jemand mein Wort zur Karte zuordnen konnte. Dennoch waren einige Wortkonstrukte witzig und regten zur Diskussion an, wie man denn Begriff X als Erklärung für Y nehmen kann, weil ja Begriff Z viel besser passt. (Wertung: 8,5)

Detective Club zu fünft: Und noch einmal nach der vorletzten Woche (oder so). Wir spielten es wieder mit Dixit-Karten. Glücklicherweise war ich nie der Unwissende und konnte so auch nicht in einen Lachflash verfallen. Seltsamerweise tippen viele Leute immer auf mich, scheinbar weil ich nicht gut begründen kann, wieso ich Karten auswähle. Die Unwissenden hatten dafür echt super Erklärungen mit ihren Karten. War teils beeindruckend. (Wertung: 8,5)

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Dee

Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 20. Januar 2019, 10:45

Kanban zu viert: Holy Moly, was eine Downtime. Nachdem wir das Spiel letzten Monat spielten, wollte ich es unbedingt noch einmal spielen. Diesmal in Viererbesetzung mit Dreien, die es nicht kannten. Ich brauche ja schon lange für meine Züge, aber einer hat echt alle getoppt und ca. so lange für seinen Zug gebraucht wie die anderen drei zusammen. Am Ende waren wir bei ca. 4 Stunden Erklär+Spielzeit. Er hat (ggf. aufgrund des Nachdenkens) am Ende auch mit 100 Punkten Vorsprung gewonnen, aber dann spiele ich doch lieber etwas schneller und hole nicht das mathematische Optimum aus meinem Zug heraus. Schade war auch, dass wir bereits zur Hälfte der Partie sahen, dass wir den Führenden nicht mehr einholen konnten. Vor allem ein Spieler war weit abgeschlagen. Das war etwas schade, weil ein richtiges Aufholen nicht so richtig funktioniert. Dennoch ein super Spiel, aber vielleicht beim nächsten Mal mit anderen Mitspielern. (Wertung: 8,0)

Flash Point zu viert: Danach etwas Kooperatives, damit das lange Nachdenken nicht so ins Gewicht fällt. :) Flash Point Grundspiel mit der schweren Hausseite, aber auf einfachster Stufe Rekrut. Und wir haben gnadenlos versagt. Ich fuhr mit dem Feuerwehrwagen nur ums Haus, um zu löschen, wo es ging. Der Notfallhelfer wiederum fuhr im Krankenwagen ums Haus, um die Opfer, die abwechselnd einmal rechts, einmal links im Haus aufpoppten einzusammeln und der Rest kümmerte sich intern um das Feuer. Leider nicht gut, vor allem die zwei explodierten Gefahrenstoffe waren echt blöd. Gescheitert sind wir aber, weil es drei Menschen und ein Hund nicht aus den Inferno geschafft haben. Immerhin die Katze konnten wir retten. (Wertung: 8,5)

Fake Artist zu acht: Geiles Spiel, vor allem mit so vielen Mitspielern. So hat auch der Fake Artist eine Chance sich gut zu verstecken. Er wurde in unseren Runden auch nur ganz selten gefunden, weil immer wieder jemand von den Wissenden in eine andere Richtung malte als der Rest. Sehr witzig, vor allem die Anschuldigung, dass es nur Fake Artist gibt und niemand eine Ahnung hat, was gezeichnet werden soll. (Wertung: 10)

Just One zu acht: Und noch ein Koop-Spiel. Ein Spieler wählt von einer Karte ein Wort, das er selbst aber nicht sieht. Die anderen Spieler müssen geheim jeweils einen Begriff dazu aufschreiben, der das Wort umschreibt/erklärt. Danach vergleichen die Spieler zuerst, ob es doppelte Hinweise gibt, die werden aussortiert. Zum Schluss muss der Startspieler sein Wort erraten. Das macht man reihum, Punkte sind wurscht. ^^

„Just One“ hat mir sehr gut gefallen. Es ist unterhaltsam. Lustigerweise traut sich niemand, die einfachsten Assoziationen aufzuschreiben, weil jeder denkt, dass macht der andere schon. Die Schwierigkeit der Wörter variiert auch stark. Manche lassen sich gut umschreiben, andere wieder nicht so einfach. Definitiv in großer Runde lustig, was die anderen jeweils mit dem gesuchten Wort verbinden. Wenn z.B. bei Blitz 3 von 7 Leuten „Zeus“ aufschreiben - aber niemand „Donner“. (Wertung. 9,0)

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Fang
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Fang » 21. Januar 2019, 17:40

Maery hat geschrieben:Bin wirklich sehr enttäuscht gewesen, denn auch bei der Spieleschmiede wird es ja jetzt als Kennerspiel beworben und das ist es in meinen Augen gar nicht. Es ist ein wirklich sehr simples Familienspiel,..

Hm, für ein Familienspiel ist es Pursuit of Happiness in meinen Augen zu komplex. Aber ich möchte noch was zu deinem Bericht sagen.
Die Zielkarten kann man machen, sind mit ihren paar Punkten aber sicher nicht so entscheidend dass man die unbedingt erledigen muss.
Projekte sind sicher nicht die besten. Der Zeitaufwand ist (inkl. Ressourcenbeschaffung) enorm. Mit einem guten Job geben Gegenstände regelmäßig Siegpunkte und Partner geben auf der Familienstufe die meisten Siegpunkte pro Runde.
Herz-Projekte sind gut, aber nur am Anfang. Schließlich muss man die investierten Sanduhren auch wieder reinbekommen. Der Sinn von kurzzeitiger Fröhlichkeit ist hauptsächlich Projekte günstiger zu machen und Kartenreihen neu zu bestücken, aber nicht Siegpunkte zu bekommen.

Ich mag das Spiel jedenfalls. Hauptsächlich wegen des Themas. Eigentlich sind solche Eurogames nichts für mich.

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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Maery » 29. Januar 2019, 20:26

Also wir haben es zum Glück direkt verkauft, ist wirklich nichts für uns.

So, seitdem leider nicht so viele Spiele gespielt.
Crown of Emara
Also dieses Spiel hat meinem Mann viel besser gefallen als mir.
Das besondere an diesem Spiel ist, dass man 2 Spielbretter hat, Karteneffekte nutzt und durch den Ort der Kartenablage die Schrittweite bestimmt.
Klingt sehr schön strategisch, fand ich aber leider weniger. Irgendwie habe ich da nicht so die Varianz gesehen und auch nicht die strategische Tiefe. Habe sogar gewonnen, liegt also nicht an einer Niederlage ;) Da mein Mann das Spiel aber mochte, werden wir es behalten und ich probiere es weiterhin. War ja nur die Erstpartie, dennoch hätte für mich ein Spiel gereicht. Man kann das Spiel noch verändern, doch auch da sehe ich noch nicht den Mehrwert.

Doppelt so clever
Ganz schön clever war bei uns ein richtiger Kurzzeit-Favorit, welches wir in der ersten Partie noch nicht mochten, dann aber immer mehr und dann ca. einem Monat richtig durchgespielt haben, bis wir unsere persönlichen Highscores hatten und ab da hat es gar keinen Spaß mehr gemacht. Also in dem Sinne mehr gespielt als andere Würfelspiele, aber für uns nach dem Erreichen des Highscores dann stark gesunken und ich würde es nicht einmal spielen, wenn nichts anderes zur Wahl steht, da es eben nur eine perfekte Strategie gab.
Doppelt so clever wirkt im ersten Eindruck nicht so, als gäbe es nur einen Weg zum Highscore und könnte daher auch länger anfixen, allerdings hat es uns bisher noch nicht gefallen. Irgendwie ist es bei uns bisher zu überladen, zu viel und nicht so spaßig. Vielleicht sind wir einfach nicht die richtige Zielgruppe.

Duelosaur Island
Soweit ich weiß hatte ich erst nur vom Ersteindruck gesprochen, dieser hat sich aber nur bestätigt. Sehr tolles 2-Personen-Spiel, allerdings hätte ich hier gerne noch weitere Karten, da wir sie schon öfter durchgespielt haben. Aber tolles Material und irgendwie toll mit den Würfeln und dem ganzen Prinzip.
Einziger Kritikpunkt ist das Warten auf dem Startspieler, denn der muss sowohl die Würfel werfen, ihren Ort entscheiden, die 3 Spezialisten durchlesen und sich entscheiden und währenddessen macht der 2. Spieler einfach mal nichts. Also das hätte man irgendwie schöner aufteilen können. Wir machen das inzwischen so, dass der eine die Spezialisten dabei liest und erklärt, sodass die Entscheidung schneller geht und der 2. Spieler die Karten auch direkt kennt.
Aber wirklich klasse!
Auf Dinosaur Island die Erweiterung hatten wir seitdem leider noch nicht so Lust drauf, hatten aber auch nicht so die Zeit und erst muss das Inlay stimmen, damit man es schöner aufbauen kann. Denke aber inzwischen, dass es in der Zweitpartie besser abschneiden wird als in der Erstpartie, da wir wohl einfach falsche Erwartungen hatten. Außerdem hatten wir auch mit der langweiligsten der Zusätzparkanlagen angefangen, die nicht so thematisch ist und dementsprechend Spaß macht. Beim Planen des Inlays haben wir aber noch einmal alles durchgelesen und irgendwie freuen wir uns dann schon sehr.

Bei uns landet außerdem auch noch immer mal wieder kleine Spiele wie Orbis, Azul, Splendor, Roll Player und Penny Papers auf dem Tisch, da wir für große leider keine Zeit und auch keinen Kopf für haben.

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Lehni
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Lehni » 30. Januar 2019, 11:51

Newton zu viert. Gefällt mir sehr gut. Grundprinzip ist elegant und einfach: Karte spielen, dort gibt es einen kleinen Bonus und dann ist dort 1 von 5 möglichen Hauptaktionen abgebildet. Das führe ich in der Stärke durch, je nachdem wieviele Symbole ich bereits gespielt habe. Man kann noch weitere Symbole im Laufe des Spiels bekommen, sodass die Hauptaktionen immer stärker werden. Die Hauptaktionen sind:
* Ziehen auf einem Technologiebaum. Hier sammelt man Boni und Endpunkte ein.
* Ziehen auf einer Europakarte. Hier besucht man Orte und sammelt Boni ein.
* Kaufen neuer Karten: Die haben eine Hauptaktion und bessere Boni. Kleines Deckbuilding wie Mombasa oder Blackout.
* Bücher spielen: Hängt zum Teil von den gespielten Karten und besuchten Orte ab
* Geld verdienen
Kennt ihr das bei der Regelerklärung: Es sind nicht wenig Regeln, aber jede Sache kommt euch bekannt von anderen Spielen vor. Das trifft hier extrem zu, im positiven wie auch im negativen Sinne. Auch wenn die Regelerklärung 30 Minuten dauert, alles ist intuitiv. Man kennt sich aus und es ist keines dieser Spiele, wo man am nach der Erklärung denkt: "Wenig verstanden, aber fangen wir mal an."
Newton ist elegant, wenig Ecken und Kanten. Es macht aus Vielspielersicht alles richtig. Am Schluss spitzt es sich zu, man baut eine Engine auf. Man kann gut planen, aber es gibt auch Interaktion, weil man sich Boni gegenseitig wegnimmt.
Im direkten Vergleich mit Coimbra gefällt mir Newton deutlich besser. Im direkten Vergleich mit Blackout finde ich Blackout noch eine kleine Stufe drüber, hier der Grund: Bei Newton ist alle Information offen, ich kann eigentlich alles durchrechnen. Gerade in der letzten Runde kann ich meine Aktionen nicht einfach so runterspielen, sondern muss den gesamten Durchgng durchplanen. Bei Blackout haben wir den Würfel, hier muss man sich anpassen. Das gefällt mir besser. Das Planen passiert bei Blackout am Anfang der Runde gleichzeitig. Ich fand, dass man bei Blackout mehr aus dem Bauch spielen konnte. Bei Newton muss ich um gut zu spielen von Runde 1 weg mir einen langfristigen Plan überlegen "Hier bekomme ich diesen Bonus, deshalb muss ich langfristig diese Hauptaktionen forcieren." Newton gebe ich 8.5 von 10 (zum Vergleich: Blackout 9/10 und Cominbra 6-7/10).

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lanzi
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon lanzi » 2. Februar 2019, 13:50

"Neulich" (d.h. in meinem Fall so ca. seit Weihnachten)

Alles schöne, je nach Situation/Stimmung/Zeit wunderbare Spiele (ansonsten Vermerk), alles 2er (ansonsten ebenso Vermerk)

Viticulture, mehrfach, 1x 4er
Targi 1x
San Juan 2x
Kingdom Builder 2x
Heaven&Ale 1x
Santa Maria 2x
Woodlands 2x
Orleans&Orleans Invasion 3-4x
Dominion 2x als 3er
Mystic Vale 1x als 4er
Tempel des Schreckens, mehrfach in größeren Runden, ist irgendwie nicht ganz mein Ding
Quacksalber v. Quedlinburg 2x
Raja of the Ganges 1x
Wendake 2x
Bohnanza-Das Duell 1x
Qwixx, Ganz schön clever, Noch mal! alle vielfach zu zweit
Robinson Crusoe 2x - obgleich wir mit langen, komplexen Spielen/Regeln bisher nie Problem hatten, mussten wir hier zu oft nachschlagen...und hatten so letztlich nicht wirklich einen positiven Eindruck.

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ErichZann
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon ErichZann » 2. Februar 2019, 19:27

Am Mittwoch eine Runde Root zu viert mit den Grundspiel-Fraktionen. Nachdem ich zwei mal mit der Eyrie komplett versagt habe, habe ich diesmal die Woodland Alliance gespielt, am Ende hatte ich 29 Punkte und der Vagabund hat sich nach mir durch Glück beim ziehen von Quests den Sieg geholt, die Marquise de Cat hätte auch noch gewinnen können. Ein neuer Mitspieler hatte die Eyrie und hat wie ich auch mit 10 Punkten das Spiel beendet, mein Eindruck hat sich bestätigt, die Eyrie ist mit Abstand am schwersten zu spielen, es ist die einzige Fraktion die gewonnene Punkte wieder verlieren kann und unter viel mehr Zwängen spielen muss und dabei auch noch abhängig von den anderen Fraktionen ist, ich weiss immer noch nicht wie man die Eyrie erfolgreich spielt, ich bin mir sicher, dass das Spiel gut ausbalanciert ist aber bin bei den Vögeln echt planlos, die Decree zu erfüllen ist manchmal wirklich extrem schwer und man wird sehr hart bestraft. Nichtsdestotrotz fand ich die Partie wieder hervorragend und Root ist mein Spiel 2018.
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Dee

Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 3. Februar 2019, 11:36

Nach langer Zeit endlich mal wieder ein Spieletag, der genau nach meinem Geschmack war. Leichte, kurze Spiele sind zwar auch nett, aber mein Herz schlägt eher für Spiele, wo ich ein klein wenig länger nachdenken muss. :)

Flamme Rouge zu viert: Dieses Mal konnte ich meine Zweitplatzierung gut an einem Fehler fest machen: Kurz vor der zweiten Kurve setzte sich aufgrund des Kopfsteinpflasters (kein Windschatten) eine größere Gruppe ab und drei Radfahrer blieben zurück. Ihr könnt erahnen, in welcher Gruppe ich mitfuhr. Ich schaffte es danach zwar in zwei Zügen wieder an das Feld anzuschließen und sogar recht weit nach vorne zu sprinten, aber am Ende ging mir die Puste aus und ich wurde nur zweiter.

Nach wie vor ist „Flamme Rouge“ ein sehr gutes Spiel. Aber ich gebe zu, dass es sich etwas abgespielt angefühlt hat. Die Strecke war eine Standardstrecke, nur mit Kopfsteinpflaster als Besonderheit. Ich denke, ich bevorzuge eine Strecke mit Gefälle und Anstiegen. Und sogar die Meteo-Erweiterung bringt etwas Abwechslung rein, auch wenn ich diese nicht so umwerfend fand. Aber besser als die Standardstrecken ist das alle mal. (Wertung: 8,0)

Teotihuacan zu zweit: Wie das Spiel funktioniert, hat Der Siedler ja schon gut geklärt. Es war erst meiner zweite Partie nach der Messepartie zu viert und es spielt sich zu zweit schon anders.

Zuerst: Das Spiel hat mir immer noch sehr gut gefallen. Technisch ist das Würfel-Arbeitereinsetzspiel mit Rondell und Aktionswahl-Mechanismus klasse gemacht. Nach wie vor sehe ich die Ähnlichkeiten zu Tzolkin. Aber die Spiele unterscheiden sich gut genug, um beide in Besitz zu haben. Was mir extrem gefällt: Die Züge gehen sehr schnell, vor allem zu zweit geht es wirklich Schlag auf Schlag. Einzig beim Pyramidenbau brauchten wir ein wenig länger, um das richtige Teil zu finden, aber das war okay.

Einige der Kritikpunkte von der Erstpartie blieben: Vor allem beim Pyramidenbau vergaßen wir gerne Einiges, wenn wir die 10 zu beachteten Punkte nicht exakt nach einem starren Schema abarbeiteten. Als zweites scheint mir die Technologie Pflicht zu sein. Diese muss zwingend gewählt werden, weil man es ohne diese gefühlt viel zu schwer hat. Das ist etwas schade, weil damit die Eröffnung des Spiels ziemlich eindeutig ist und wenig Variation lässt.

Neue Kritikpunkte ergeben sich zu zweit: Die Eklipse fand bei uns kaum statt. Insgesamt war das Spiel nach ca. 1,2 Eklipsen vorbei, weil wir die Pyramide fertig gebaut hatten. Natürlich hatten wir das etwas in der Hand, wie lange unsere Arbeiter leben sollen, aber zu viert geht es doppelt so schnell. Insofern gab es nur zwei der drei Eklipse-Wertung, was schon einen Unterschied in der Gesamtwertung macht. Und was mir dazu ebenfalls negativ auffiel: Das Spiel geht zu zweit zu lang. Gefühlt dauert es sogar länger als zu viert, was auch nicht so ungewöhnlich wäre: Die Pyramide ist zwar vom Grundausbau größer, aber es arbeiten eben doch nur zwei statt vier Spieler daran. Und die Eklipse erwähnte ich oben schon. Insgesamt haben wir ca. 160 Minuten gespielt, was mir einfach zu lang ist für das, was Spiel macht. Es fühlte sich für mich irgendwann zu wiederholend an. Update: Aufgrund eines Regelfehlers (Eklipse-Scheibe wird nach einer Runde vorgerückt) haben wir doppelt so lange gebraucht, wie normal gewesen wäre. Damit ist der Kritikpunkt hier und unten bzgl. der Dauer hinfällig.

Alles in allem bleibt es ein sehr gutes Spiel, aber ich bevorzuge nach wie vor Tzolkin aufgrund der Spieldauer. Bei Teotihuacan fehlt mir ein Mechanismus, der das Spiel schneller voranschreiten lässt bzw. finde ich die Skalierung für zwei Spieler nicht ausreichend. Ob ich es bei der Dauer noch einmal zu zweit spielen werde, weiß ich nicht. (Wertung: 8,0)
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AuZtralia zu zweit: Der Neue in der Runde war „AuZtralia“. In kurz: In einem alternativen Universum entdeckt die Menschheit Australien und findet dort die Großen Alten vor (aus dem Lovecraft-Universum). Die Spieler breiten sich in Australien aus, legen Schienen, erstellen Farmen oder bauen Kohle, Erz und Gold ab. Die Ressourcen braucht man zum Bau von Schienen und Farmen oder– ganz wichtig – für den Ausbau des Militärs. Denn nur mit denen kann man die Großen Alten oder deren Anhänger, die nach und nach aufwachen, bekämpfen.

Wer denkt, es handelt sich um ein kooperatives Spiel, irrt. Jeder spielt für sich – auch das Spiel bzw. die Großen Alten selbst. Und deswegen gewann auch keiner der zwei Spieler. Wir spielten nicht aktiv gegeneinander, denn ich konnte meinem Mitspieler eigentlich gar nicht reinpfuschen, ihn aber auch nicht unterstützen. Spielmechanisch war es aber so, dass wie zu zweit die Großen Alten nicht alle stoppen konnten, weswegen diese am Spielende zusammen mit zerstörten Farmen weit mehr Punkte hatten als die Spieler einzeln. (Gemeinsam, d.h. mit der Addition unserer beiden Siegpunkte, hätten wir gerade so gewonnen.)

Der Autor ist Martin Wallace, ein bisschen habe ich seine Handschrift mit der Gebietskontrolle wiedererkannt (Schienen und Farmen belegen Felder bzw. Übergänge). Ganz gut ist der aus „Patchwork“ oder „Glenmore“ und anderen Spielen bekannte Reihenfolgemechanismus, dass der letzte Spieler immer am Zug ist. Das führt aber im Regelfall zu Doppelzügen, auch bei den Großen Alten, wodurch die Downtime manchmal für mich etwas zu groß wurde. Es passierte einfach bei uns, dass nach einer zeitkostspieligen Aktion meinerseits der Mitspieler und die Großen Alten insgesamt acht Züge hatten, bevor ich wieder mitmachen durfte. Das Spiel bringt das Thema ganz gut rüber, dafür dass es eigentlich recht mechanisch abläuft. Die Bewegung der Großen Alten zur nächsten Farm fand ich dafür sehr gut über die Bewegungskarten gelöst.

Dennoch hinterlässt „AuZtralia“ ein komisches Gefühl: Ich fand es während des Spiels nur nett – nachdem wir verloren hatten, hätte ich aber theoretisch noch eine Partie spielen können. Es hat also irgendetwas, was mich doch begeisterte, aber ich weiß, dass es kein Spiel wird, an dem ich dauernd oder langfristig Freude hätte. (Wertung: 7,5)
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Kanban zu zweit: Nach dem letzten Desaster zu viert (was die Spielzeit angeht) schafften wir es zu zweit in lockeren 90 Minuten. Und dass, obwohl das Spiel in meinen Augen schwergewichtiger und verzahnter ist als Teotihuacan oben. Beim dritten Mal Spielen innerhalb zweier Monate hatten wir inzwischen auch so gut wie alle Regeln richtig. Ich bin gespannt, ob uns beim nächsten Mal wieder etwas auffällt, was wir falsch gespielt haben. Das ist teilweise echt der Kleinteiligkeit geschuldet, aber das macht auch den Reiz des Spiels aus.

Bei mir funktionierte dieses Mal alles sehr gut. Strategisch habe ich mich auf zwei Autotypen konzentriert. Dank strenger Chefin (Spielmodi) war unsere Taktik zuerst das Zeitkonto auf 5 zu bekommen, sodass wir keine Siegpunkte verlieren. In der vorletzten Runde hätte ich das Spiel bereits beenden können, wollte aber vorher noch ein bestimmtes Design. Meine Befürchtung war, dass mein Mitspieler erkennt, dass ich das Spiel mit der Abnahme zweiter Autos beenden kann, glücklicherweise tat er es aber nicht und konnte so nicht mehr optimieren. In seinem nächsten Zug hätte er zwei der drei Endziele freigeschaltet gehabt, was ich aber durch das Spielende unterbinden konnte. Eine Downtime gibt es zu zweit auch kaum, da die Bedenkzeit genau ausreichend, während der andere Spieler auch denkt. (Wertung: 10)
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Herr der Träume zu zweit: Zum Schluss vor dem Zu-Bett-Gehen noch eine Gute-Nacht-Geschichte. Auf der Messe in Essen hatten wir die erste Episode der ersten Geschichte gespielt. Jetzt wollten wir die gesamte erste Geschichte durchspielen. Mir hat es wieder gut gefallen. Die Figuren und Grafiken sind echt knuffig. Die Geschichte interessant, das Spiel selbst natürlich eher simpel. Es gibt sehr oft nicht wahnsinnig viele Optionen, was man tun soll und es hängt sehr viel vom Würfelglück ab. Das war auch der Grund, wieso wir den Endkampf nicht überstanden und verloren.

Es gibt aber auch Kritik: Zum einen die Empfehlung für 7+. In meinen Augen ist es viel zu viel Text auf den Karten und Tableaus und Regelfeinheiten (jeder Charakter hat vier Eigenschaften, zusätzlich noch bis zu vier Gegenstände und Freunde und jede Geschichte bringt Sonderregeln hinzu). Das konnten wir uns als Erwachsene schon kaum alles behalten (wir vergaßen einige der Kartenfähigkeiten), als Kind wäre ich hoffnungslos überfordert. Selbst wenn sich ein Kind das alles merken kann, können die meisten Kinder mit 7 noch nicht flüssig lesen, sodass alles mindestens einmal vorgelesen werden muss. Auch hilft die Ikonographie nicht, denn es gibt auf den Tableaus und den Karten keine. Sprich, die Spieler müssen zwingend den Text komplett lesen, da keiner Symbole die Fähigkeiten schnell aufzeigen würden.

Das zweite Problem mit Kindern ist die Länge der Geschichte. Es gibt schon sehr viel zu lesen bzw. zuzuhören. Als Kind würde ich aber vor dem Spiel sitzen, die tollen Figuren sehen und mit diesen endlich etwas machen wollen. Eine Geschichte, die erst zehn Minuten vorgelesen werden muss, ist einfach störend, weil nach zwei Minuten die Aufmerksamkeit weg ist. Und so ist das Spiel thematisch und spielerisch eigentlich für Kinder gedacht, aber in meinen Augen erst wirklich ab 10 sinnvoll mit diesen spielbar. Ich finde „Oben und Unten“ macht dies bei den Geschichten wesentlich besser – ist aber auch ein anderes Genre.

Mir hat es dennoch gefallen, trotz Niederlage. Und ich freue mich auf die weiteren Abenteuer der Stofftiere. (Wertung: 8,0)
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Zuletzt geändert von Dee am 4. Februar 2019, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon widow_s_cruse » 3. Februar 2019, 15:25

Hallo,
sehr schöne ausführliche Berichte.
Es ist aber irgendwie schade, sie nicht mit der Daten von spiele.de verknüpft werden (Forumsfunktion) - wobei eine externe Datenbank schon verknüpft wird.
Liebe Grüße
Nils
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Dee

Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 3. Februar 2019, 15:53

Ich ziehe zum einen BGG vor, weil ich es für die bessere Datenbank halte. Zum anderen mag ich nicht 5 Einzelpostings draus machen.

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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Lorion42 » 4. Februar 2019, 07:42

Wir haben den Februar bei Pandemic Legacy S2 hinter uns gebracht. Wir hätten ihn früh gewinnen können, haben uns dann aber für Risiko entschieden und lieber Südamerica erkundet, statt das zweite gelbe Versorgungszentrum zu bauen. So wurde es am Ende extrem spannend und wir haben in London noch ein Versorgungszentrum errichten können, indem wir bei zwei Leuten eine Narbe riskiert haben und einen Ausbruch in Kairo. Dieser wäre eine Karte später gekommen. Also volles Risiko -> Maximaler Erfolg! London wurde gleich mal permanent gemacht, so dass wir im März hoffentlich auch Europa erkunden können.

Bin schon gespannt, wann man mal den nahen Osten erkunden kann. Bei nur 3 schwarzen Städten gehen sie anscheinend davon aus, dass man erst andere Sachen macht, bis man Paket 2 öffnet.

Ich bin von dem Erkunden und Suchen momentan noch sehr begeistert. Hoffe die Erfahrungen bleiben so positiv. Es scheint ja einige Leute mit sehr negativen Erfahrungen zu geben, da irgendwann falsche Entscheidungen getroffen wurden.

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Peter L
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Peter L » 4. Februar 2019, 08:01

@Dee
Hmmm, 160 Min. ist schon sehr lang für ein 2-er Teotihuacan.
Wir spielen das zu 2 in ca. 70 Min.
Habt ihr bei daran gedacht, dass jeweils nach dem Zug des Schlussspielers (also des 2.Spielers), der Sonnenstein 1 weiter gesetzt wird ? Daraus ergibt sich spätestens nach 10 Runden die erste Eklipse; usw.

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Dee

Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 4. Februar 2019, 18:09

Lorion42 hat geschrieben:Ich bin von dem Erkunden und Suchen momentan noch sehr begeistert. Hoffe die Erfahrungen bleiben so positiv.
Von meiner Seite her: Ja, bleibt es! :D Berichte gerne mehr, ich lese das immer gern. Wir haben es letztes Jahr durchgespielt und ich bin gerade am Schreiben des zweiten Tagebuches.

Peter L hat geschrieben:Habt ihr bei daran gedacht, dass jeweils nach dem Zug des Schlussspielers (also des 2.Spielers), der Sonnenstein 1 weiter gesetzt wird?
:facepalm: Okay, das erklärt so Einiges. Nee, das haben wir vergessen/übersehen. Damit ist mein Kritikpunkt von oben auch hinfällig ... Danke!

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ErichZann
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon ErichZann » 7. Februar 2019, 14:36

Gestern eine Runde Räuber der Nordsee mit Halle der Helden Erweiterung zu dritt. War wie immer spannend bis zum Schluss, der Sieger hat mit 63 Punkten gewonnen ohne auch nur eine Festung zu überfallen. 2. und 3. Platz je 60 Punkte. Ich mag die Erweiterung sehr, sie bietet mehr Möglichkeiten ohne das Spiel zu überfrachten.
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Dee » 9. Februar 2019, 09:49

Teils wirkt der Spieleabend wie eine Kopie des letzten Males, aber wir wollen ja auch Spiele wiederholt spielen und nicht nur immer was Neues lernen …

Teotihuacan zu dritt: Dieses mal zu Dritt und mit richtigen Regeln, sodass der Eklipse-Marker auch brav nach jeder Runde einen Schritt nach vorne geht. Und plötzlich baut man die Pyramide nicht mal eben fertig. Und plötzlich muss man seine Arbeiter ernähren, weil die zwei Spieler vor einem ihre Arbeiter aufsteigen/sterben lassen haben und der Eklipse-Marker schneller das Ende erreichte als gedacht. Und plötzlich macht das Spiel wieder extrem viel Spaß. :)

Eine Strategie hatte ich nicht. Zuerst stürzte ich mich nach der letzten Erfahrung auf die Technologien. Zuerst holte ich mir die, bei der ich für jeden Arbeiter ein Kakao erhalte, der die 1 betritt oder überschreitet. Und gleich danach holte ich mir die Technologie, bei der ich bei Arbeiteraufwertungen einen Kakao zahlen kann, um noch einmal aufzuwerten. Und was lernte ich daraus? Dass das eine blödsinnige Kombination ist. Ich nutze die Aufwertungsfähigkeit natürlich so oft wie sinnvoll. Dadurch schafften es aber kaum ein Arbeiter eine ganze Runde ums Spielbrett. Die meisten starben vorher und stiegen auf. So brachte mir die erste Technologie rein gar nichts. Technologie ist also doch nicht alles, die Kombination muss stimmen. Ziemlich gut war die Aufwerte-Technologie, weil ich so bei Ressourcenfeldern sehr gezielt die hohen Werte abgreifen konnte.

Erst zur Mitte des Spiels erwarb ich noch die Technologie, dass ich beim Pyramidenbau einen virtuellen Arbeiter mehr erhalte und eine Ressource sparen kann. Danach war die Strategie klar, möglichst viel an der Pyramide bauen, was gut klappte. Ich hatte zuvor für massig Holz gesorgt und braucht so nur immer wieder ein paar Steine. Danke Standardaufbau lagen die auch auf dem Weg zur Pyramide. Der Standardaufbau unterscheidet sich auch taktisch von einem zufälligen Aufbau, haben wir gemerkt. Es ändert sich nicht viel, aber ähnlich wie bei Istanbul sind die Wege schon andere und um dies zu optimieren, werden manche Strategien (wie z.B. Pyramidenbau) dadurch nicht mehr so lukrativ. Das gefällt mir sehr gut.

Wie üblich nicht so gut war das Vergessen von Aktionen. Sehr oft vergaß zumindest ein Spieler seinen Technologie-Siegpunktebonus bei Aktion 5 (Hausbau) und 6 (Technologie). Das Vorrücken des Eklipse-Markers am Rundenende hatten wir einigermaßen drin (ich denke, wir haben kein Vorrücken vergessen), dafür vergaßen wir das Vorrücken aber bei Aufstiegen manchmal. Noch schlimmer war das Vorlaufen auf der Straße der Toten, wo ich mindestens drei Schritte nicht gegangen bin. Und auch beim Pyramidenbau gingen es uns wieder die ein oder andere Besonderheit vergessen, wie z.B. der Tempelaufstieg, das Vorrücken des Pyramidenmarkers oder die Würfelaufwertung. Als nächstes wird also für jede die besonderen Aktionen ein Cheat-Sheet erstellt werden müssen. Am besten fand ich noch diese Hilfe bisher, aber so richtig ist es noch nicht das, was mir fehlt.

Dennoch alles in allem – und weil ich mit Abstand gewonnen habe ;) – ein geniales Spiel. (Wertung: 10)

Magic Maze zu dritt: Viel gibt es nicht zu sagen. War ganz gut. Wichtig ist, dass alle Spieler das gemeinsame Ziel und die Absprachen im Blick haben und nicht vergessen. Ansonsten ist es frustrierend für alle, weil sich einer nicht an den Plan hält und der eine nur den roten Pöppel vor sich gehauen bekommt. (Wertung: 7,5)

Herr der Träume zu zweit: Wir haben die zweite Geschichte gespielt. Story-technisch und vom Text her ist das Spiel definitiv nicht für Erwachsene. Bei ein, zwei Sätzen konnte ich nur den Kopf schütteln. Und spielmechanisch ist die Luft auch irgendwie raus. Zu wiederholend sind die einzelnen Kapitel der Geschichte. Die Variation durch besondere Settings und Regeln war nicht extrem gravierend, die zusätzlichen Regeln aber für Kinder wiederum teils zu komplex. Ansonsten hängt man natürlich von den gezogenen Würfeln ab. Bei ein, zwei Kapiteln brauchten wir für eine Gemeinschaftsprobe bestimmte Würfel und so zogen wir einige Runden lang nur Würfel, nutzten die richtigen und warfen den Rest weg. Spannend geht anders.

Ich weiß noch nicht, ob ich Geschichte 3 und danach auch noch spielen werde. Mit Kindern am Tisch ist es sicherlich ganz gut, aber als geschichtsgetriebenes Spiel werfe ich wohl eher einen Blick in Richtung Comanauts, das ich letztes Jahr in Essen kurz angeschaut, aber nicht angespielt habe. (Wertung: 7,0)

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Lomopolar
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Re: Neulich gespielt (2019)

Beitragvon Lomopolar » 10. Februar 2019, 20:45

Chronicles of Crime

Haben heute die Reihe "Die graue Eminenz" beendet und noch das Szenario "Der Fluch des Pharaos" gespielt.
Insgesamt ist das Spiel schon spaßig. Was etwas nervt ist, wenn man verpasst hat jemanden zu befragen, kann man diesen Fehler nicht mehr korrigieren. Das merkt man dann erst am Ende.

Beim Fluch des Pharao ist es zB so,
► Text zeigen
Das hat uns am Ende dann Probleme bereitet, da wir Wissenslücken hatten.

Dennoch kurzweilig und auf jeden Fall innovativ!

Insgesamt gebe ich dem Spiel aktuell 7/10 Punkten...kann sich aber sicher von Fall zu Fall ändern...


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