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[Android] Humble Mobile Bundle Board Games

Digitale Brett- und Kartenspiele
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Dee

[Android] Humble Mobile Bundle Board Games

Beitragvon Dee » 14. November 2016, 21:47

Es soll ja Menschen geben, die nicht jeden Tag dazu kommen, Brettspiele zu spielen, obwohl sie gerne würden. Ich kann das natürlich rein gar nicht verstehen, wie man seine Prioritäten so falsch legen kann, möchte denjenigen dennoch beziehungsweise gerade deswegen das aktuelle Humble Mobile Bundle ans Herz legen. Das Bundle enthält elf Brettspielumsetzung mit einigen sehr bekannten Vertretern, von denen viele sogar zum Spiel des Jahres ernannt wurden oder zumindest nominiert waren.

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Carcassonne
Carcassonne ist ein Klassiker unter den Brettspielen – und das, obwohl es ohne Brett daherkommt. In dem Plättchenlegespiel versucht man Städte und Wege zu vervollständigen, um für deren Abschluss zu punkten. Wer einen langen Atem hat, kann es sich auch auf der Wiese bequem machen, denn diese wird erst am Ende des Spiels gewertet – solange muss man aber auf seine Meeple verzichten, die im Laufe des Spiels ein rares Gut werden.

Carcassonne war eines der ersten Spiele, die ich von „modernen“ Brettspielen gespielt habe und wird daher auch meine Sammlung nicht verlassen. 2001 wurde das Spiel mit dem Spiel-des-Jahres-Preis ausgezeichnet.

Scotland Yard
Ebenfalls Spiel des Jahres (im Jahr 1983) war Scotland Yard. Wahrscheinlich zählt es auch als Klassiker – als Kind habe ich es sehr oft gespielt.

Ein Spieler übernimmt die Rolle von Mr. X und versucht London unentdeckt zu verlassen, während die anderen Spieler ihn per Bus, U-Bahn oder Taxi jagen. Wenn ich es recht überlege, war Scotland Yard damit wohl eines meiner ersten Teil-Koop-Spiele. Inzwischen bevorzuge ich Whitechapel, was das identische Spielprinzip hat, nur muss man als Jack the Ripper der Polizei entkommen.

Zug um Zug
Zug um Zug kennen sicherlich auch sehr viele Brettspieler. Zugstrecken bauen durch Amerika mit Hilfe diverser farbiger Karten. Ein sehr schnelles und leicht zu lernendes Spiel, was sehr viel Spaß macht. Wer es nicht kennt, dem empfehlen ich diese Folge von Tabletop mit Wil Wheaton (vor allem ab Minute 23 ;)).

Zug um Zug gewann in Deutschland den Spiel-des-Jahres-Preis 2004. In meiner Sammlung befindet es sich seltsamerweise nicht.

San Juan
San Juan ist der kleine Bruder von Puerto Rico. Als reines Kartenspiel spielt es sich aber etwas flotter und leichter als das große Strategiespiel. Man versucht mit Hilfe diverser Rollenkarten Produktionsgebäude zu bauen, Waren zu produzieren und diese in Siegpunkte umzuwandeln.

Ich besaß San Juan einmal, aber irgendwie kam es immer seltener auf den Tisch, sodass ich mich irgendwann davon trennte. Heute würde ich es sicherlich wieder mitspielen – wenn die Auswahl nicht ein besseres Spiel bereit hält. ;) Ausnahmsweise gewann San Juan kein Spiel-des-Jahres-Preis, stand 2004 aber immerhin auf der Empfehlungssliste.

Galaxy Trucker
So muss ein modernes Brettspiel aussehen … Galaxy Trucker ist eines meiner Lieblingsspiele (und kommt vielleicht morgen Abend auf den Spieltisch, wenn ich es mir gerade so überlege). Designt von Vlaada Chvátil, der in meinen Augen einfach keine schlechte Spiele machen kann. ;)

Worum geht's? Jeder Spieler baut in einer Echtzeitphase möglichst schnell ein Raumschiff zusammen. Dieses sollte natürlich Antriebe haben, Waffen, eine Crew – und Container zum Lagern von Waren wären auch nicht schlecht. Wenn alle fertig mit bauen sind, beginnt die Reise in die unendlichen Weiten des Weltraums – bestehend aus ein paar Karten, die lustige Dinge auf einen warten lassen. Zum Beispiel Raumpiraten oder Meteroitenschauer und manchmal sogar einen Planeten, mit dem man Handeln kann. In der Regel zerfällt das Raumschiff irgendwann in seine Einzelteile, was den großen Spaß des Spiels ausmacht – also, wenn das einem nicht selbst passiert.

Es gibt zahlreiche Erweiterungen mit mehr und lustigeren Schiffen und mehr und lustigeren Schiffsteilen. Nicht umsonst stand das Spiel 2008 auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres. Ich freu mich auf die App. :)

Splendor
Gerade einmal zwei Jahre alt ist Splendor, welches 2014 zum Spiel des Jahres nominiert war. In dem sehr simplem Spiel sammelt man Edelstein-Chips – und damit meine ich richtig schwere und große Plastikchips – und kauf damit Karten, die einem mehr Edelsteine bringen, mit denen man Karten kauft und so weiter und so fort.

Das Spiel spielt sich sehr flott und ist leicht zu lernen. Als Aufwärmspiel ist es genau das richtige und macht viel Spaß. In meiner Sammlung ist es nicht, weil es mir dann doch zu einfach war – und ich viele andere, ebenfalls einfache Spiele besitze.

Die Siedler von Catan
Pepsi oder Coca Cola? Burger King oder McDonalds? Carcassonne oder Siedler von Catan? Ich habe das Gefühl, dass es irgendwie kaum Menschen gibt, die beides mögen. Ich selbst bin eher Carcassonne-Mensch. Siedler besitze ich nicht (mit Ausnahme des Zwei-Personen-Kartenspiels) und finde es nicht so schade, wenn ich es nicht mitspielen muss. Zu viel Zufall verdirbt mir das schöne Spielgefühl.

Als Spieler bevölkert man eine Insel und errichtet Dörfer und Städte und baut Straßen. Zwei Würfel entscheiden darüber, welche der Felder Waren abwerfen, wobei natürlich die 2 und 12 am unwahrscheinlichsten und somit unlukrativsten sind. Aber: Würfel wären keine Würfel, wenn nicht der Zufall mitspielen würde, und so kann es sein, dass man auch mit einem sehr wahrscheinlichen 6- oder 8er Feld die ganze Zeit leer ausgeht.

Ebenfalls problematisch war in meinen Spielerunden immer der Handel – beziehungsweise der nicht stattfindende. Kaum ein Spieler wollte Karten tauschen, da in der Regel immer nur der Spieler davon profitiert, der Karten sucht – und dann auch nicht einmal etwas Gutes zu bieten hat.

Naja, dennoch ist Siedler ein gutes Spiel und wurde 1995 auch zum Spiel des Jahres gekührt.

Für Linux (und Windows) gibt es mit Pioneers einen schönen Klon, den man übers Internet mit Freunden spielen kann.

Das verrückte Labyrinth
Und nicht ganz zum Spiel des Jahres geschafft hat es 1986 das Spiel Das verrückte Labyrinth. Mir selbst ist es noch aus Kindsheitstagen bekannt, als man Plättchen durch die Gegend geschoben hat und so seine Gegner zur Weißlut trieb – was umgekehrt natürlich genauso gut funktionierte. Da steht man gerade mal zwei Felder vom Ziel entfernt und jemand bringt alles Durcheinander.

Ich habe das Spiel seit Ewigkeiten (so circa 23 Jahre) nicht mehr gespielt, würde aber sicherlich wieder einmal mitspielen, wenn es sich ergibt.

Einfach genial
Im Englischen Ingenious genannt, ist ein abstraktes Legespiel von Rainer Knizia und stammt aus dem spielstarken Jahrgang 2004, wie ich der Nomienierungsliste entnehmen kann. Man versucht mit dominoartigen Spielsteinen, die verschiedene Symbole zeigen, möglichst lange Reihen zu legen. Dabei muss man aber alle Symbole gleichmäßig werten, denn nur die mit der geringsten Punktzahl zählt am Ende des Spiels.

Ich habe „Einfach genial“ nur einmal vor ca. 10 Jahren gespielt – leider! Denn es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich bin immer wieder bei einer Partie dabei. Wenn ich das Spiel mal preiswert irgendwo sehe, wandert es sicherlich noch in meinen Sammlung.

Small World
Mal ein Spiel, was nicht auf der Spiel-des-Jahres-Webseite zu finden ist … Small World ist ein sehr ausgeklügeltes Mehrheiten- und Area-Control-Spiel. Auf einem Spielplan streiten sich die Spieler mit ihren Völkchen um den Platz und versuchen sich möglichst breit zu machen. Der Clou: Da dies aufgrund der Anzahl der Plättchen pro Volk nicht beliebig weit geht, muss man sein Volk irgendwann untergehen lassen und ein Neues nehmen. Ein Volk setzt sich dabei aus einer Eigenschaft plus Rasse zusammen, sodass man auch mal Fliegende Zwerge bewundern darf (ist geraten, keine Ahnung, ob es diese Kombination gibt).

Ich mag Smallworld sehr, besitze aber bereits das sehr ähnlich Evo, ebenfalls von Spieleautor Philippe Keyaerts. Aus dem Grund reicht mir wohl die App.

Take it easy!
Das einzige Spiel, dass ich bisher noch nie gespielt habe, ist Take it easy, welches 1994 auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres stand. Ich kann aus dem Grund auch wenig dazu sagen, außer dass es sich um ein Plättchenlegespiel handelt.

Interessantes Detail beim Durchlesen der Spielbeschreibung: Es klingt wie Karuba, welches 2016 zum Spiel des Jahres nominiert war, nur dass man in Karuba statt „stupider“ Linien seine Forscher zu den gleichfarbigen Tempeln bringen muss.

Karuba fand ich etwas langweilig – wobei ich auch extrem schlecht darin war – ggf. sagt mir Take it easy ja zu …

Spielregel
Die „Spielregel“ des Bundles ist wie immer, dass jeder den Preis selbst bestimmen kann, wobei es einige Spiele erst ab einem Mindesbestrag (3 bzw. 5 US-Dollar) gibt. Das Geld kann man dann auf die Verlage, die Humble-Macher oder die Charity-Organisationen Electronic frontier Foundation und Child's Play verteilen. Bezahlt werden kann per Kreditkarte, Paypal oder Amazon.

Die Spiele stehen nur für Android-Systeme zur Verfügung und wie immer sollte man vorher die Systemanforderungen gelesen haben. Einige Spiele gibt es auf Deutsch, wie man der Humble-Beschreibung entnehmen kann. Da ich sie noch nicht alle installiert habe, kann ich leider nicht sagen, welche genau das sind. (Die Systemanforderungen lügen da etwas, da es Carcassonne beispielsweise nicht nur in Englisch gibt.)

Zum Schluss bleibt nur zu sagen: Viel Spaß beim Spielen!

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SpieLama
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Re: [Android] Humble Mobile Bundle Board Games

Beitragvon SpieLama » 14. November 2016, 23:55

@Dee: Wow. Danke für diese ausführliche Vorstellung. Noch eine Ergänzung zu Take it easy!. Das Originalspiel gefällt mir persönlich überhaupt nicht, da es keinerlei Interaktion bietet. Die App finde ich jedoch großartig, vor allem der Rätselmodus hat es mir angetan.


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