Beitragvon Volker L. » 3. November 2006, 17:25
Marten Holst schrieb:
>
> Gerade bei Strategiespielen vermisse ich Runden inzwischen
> oft - Echtzeitstrategie empfinde ich als nervig, ich habe
> auch das Gefühl, wenn man die Zeitstresskomponente bei einem
> Spiel besser beherrscht, werden sie automatisch einfacher als
> vergleichbare rundenbasierte Spiele, deren Wiederspielreiz
> deswegen wohl höher liegt. Und "epische Spiele", wie die
> guten Civis auf Maximalkarte, dürften in der Form "Echtzeit"
> gar nicht mehr gehen, wenn sie am Anfang nicht kompletten
> Leerlauf bieten.
Volle Zustimmung.
Ich gehe sogar noch weiter: wenn ich in der PC-Spiele-Abteilung von
Karstadt oder Saturn ein interessant aussehendes Cover/Titel finde
und einen genaueren Blick auf die Rückseite werfe, stelle ich es
sofort ohne weiterzulesen ins Regal zurück, wenn mein Blick auf
das Killerkriterium "Echtzeit" fällt.
Naja gut, es gibt Ausnahmen.
Aber damit ein Echtzeitspiel wirklich gut ist und auch das Recht
hat, sich "Strategiespiel" zu nennen, muss die Pausenfunktion
schon sehr komfortabel sein:
Pausentaste drücken, um Zeit zum Nachdenken zu haben, reicht
bei weitem nicht. Mindestens muss man im Pausenmodus die
Möglichkeit haben, alle Informationen (Statusseiten, Baumenüs,
Scrollen der Landkarte), die einem grundsätzlich zur Verfügung
stehen, abzurufen. Hinzu sollte möglichst die von Braz weiter unten
angeführte, aber keineswegs in allen Echtzeitspielen realisierte
Option kommen, auch im Pausenmodus Dinge in Auftrag geben
zu können (Bewegung, Bau, wasauchimmer).
> Zur Grafik: Je nachdem. Gerade wieder bei Strategiespielen
> geht bessere Grafik gerne auf Kosten der Übersichtlichkeit.
> Bei "realen Männchen" statt Symbolen erkennt man nicht immer
> auf den ersten Blick, ob sie nun ein Langschwert oder einen
> Speer tragen, was aber spielmechanisch einen erheblichen
> Unterschied bereitet
Das war für mich auch eine große Umgewöhnung, als ich von
Civilization 1 (habe erst mitte 2003 von Amiga auf PC umgesattelt)
auf Civilization 3 gewechselt habe - das und dieses widerliche
Diagonal-Feldraster :evil: ... aber ich schweife ab ;-)
Es gibt noch einen weiteren Punkt, warum ich der modernen
"supertollen Megagrafik" eher kritisch gegenüberstehe: Sie fressen
einfach zuviel Rechenkapazität. Das führt dazu, dass von der
begrenzten Gesamtkapazität zuwenig für ein gutes bzw. noch
besseres Spielkonzept und eine vernünfitige KI (d.h., eine KI, die
wirklich sinnvolle Züge macht und nicht ihre mangelnde Fähigkeit
durch Schummeln - Allwissenheit, besseres Zielen u. Abschätzen
von Entfernungen o.ä. wettmachen muss(*)), und/oder
neue Spiele auf etwas älteren Rechnern nicht mehr laufen
(meiner ist erst 3 1/2 Jahre alt und war damals leistungsmäßig
mit das beste, was an Komplett-PCs angeboten wurde, inzwischen
gibt es Spiele, deren Anforderungen er nicht mehr erfüllt).
(*) Z.b. schummelt die KI in Civi 3 definitiv - der Computer reagiert
auf Dinge, die eindeutig außerhalb seiner Sichtweite liegen :mad:
Gruß, Volker (der bei Patrizier2 die Echtzeit ganz einfach durch Spielen einer
Multiplayer-Partie im Hotseat-Modus (mit nur einem Spieler!) aushebelt :-) )