Beitragvon Günter Cornett » 23. April 2007, 22:29
Daniel R. schrieb:
> Wenn ich daran denke, was für Texte ich in den
> Bedienungsanleitungen zu Videogeräten oder auch
> Haushaltsgeräte zu lesen bekomme, frage ich mich, wie diese
> Geräte überhaupt verkauft werden können.
Weil vor dem Kauf keine Bedienungsanleitungen gelesen werden?
> Mit anderen Worten: Obwohl die Gebrauchsansweisung viele
> Elektronikprodukte zum Heulen sind, werden diese doch
> gekauft, weil Käufer eben auf jeden Fall seine Videos gucken
> will.
> Warum man ausgerechnet immer auf die Spielregeln haut und
> begründet, dass deswegen die Leute nicht spielen möchten,
> habe ich so meine Probleme damit, weil sie in anderen
> Bereichen offensichtlich viel schlechtere Anleitungen
> akzepiteren.
Bei Elektronikgeräten kommt man öfters mit learning by doing weiter, bei Spielen ist das etwas schwerer. Da leuchtet kein Lämpchen, wenn der User alles richtig macht.
Wenn das Spiel kein Spass macht, kann es an der Anleitung liegen, an der Spielmechanik, an der grafischen Gestaltung (Ästhetik) an der grafischen Gestaltung (Funktionalität), am Spieler (falsche Zielgruppe), am Spieler (etwas wichtiges in der Regel nicht gelesen), ... - solange man das nicht weiß, kann man nicht so fundiert reklamieren, nur seine Fragen ins Forum schreiben ...
Beim Videogerät lässt es sich eben leichter trennen, ob der Film rein technisch nicht läuft oder inhaltlich schlecht gemacht ist. Bei Spielen gibt es da einen fließenden Übergang.
Und Bedienungsanleitungen sind zudem etwas grundsätzlich anderes als Spielregeln. Bedienungsanleitungen beschreiben die Inbetriebnahme eines Gerätes. D.h. i.d.R. ist nur der erste Teil einer Spielanleitung, das Setup, eine Bedienungsanleitung. Das Regelwerk selbst ist keine Anleitung sondern das Werk selbst und hat daher auch - anders als eine schnöde Bedienungsanleitung (oder ein Kochrezept) - grundsätzlich urheberrechtlichen Schutz.
Gruß, Günter