Beitragvon Christiane F. » 23. April 2007, 14:59
Hallo Landvogt und alle anderen,
leider kann ich mich zu Notre Dame nicht qualifiziert äussern, da ich es bisher nur einmal (auf der Messe) gespielt habe.
Aber zum Thema 'alea und Spiel des Jahres' habe ich eine Meinung.
Ich hatte die Marke 'alea' immer als Bonbon der Firma Ravensburger für anspruchsvollere SpielerInnen verstanden, ausserhalb des Familienspielsegmentes, welches Ravensburger selber in vollem Umfang bedient.
Da die Auszeichung 'Spiel des Jahres' aber gerade das Spiel in der Familie im Fokus hat, dürften die Spiele von alea wohl insgesamt wenig Chancen haben, an diese begehrte Auszeichnung zu kommen, auch wenn natürlich nicht alle alea Spiele vom Anspruch her so hoch sind, dass sie für 'normale' Familien ungeeignet sind (wobei sich wieder die Frage stellt, was eine 'normale' Famile ist).
Nehmen wir das Beispiel San Juan, das weiter oben genannt wurde. Stellt Euch vor, San Juan liegt unterm Weihnachtsbaum, es wird ausgepackt, und irgendwer macht sich über die Spielregeln her. So gut die Regeln von alea sind (sie sind meines Erachtens absolut vorbildlich), jemand, der es nicht gewöhnt ist, Spielregeln zu lesen, wird Probleme haben damit. Gerade bei San Juan, das ja gut als Familienspiel durchgehen könnte, ist es schwierig, die Doppelfunktion der Karten als Sammelobjekt und Zahlungsmittel zu verstehen, alleine aus der Spielregel.
Ich denke, dass wir alle, die wir gewohnt sind, uns Spiele aufgrund der Spielregeln selbständig zu erarbeiten, die Höhe dieser Hürde unterschätzen.
Anders sieht es aus, wenn jemand, der das Spiel schon kennt, anderen das Spiel erklärt - dann ist San Juan sicher eines der Spiele, mit denen Familien über lange Zeit Spass haben. Ich bin übrigens absolut überzeugt, dass das auch für Puerto Rico gilt - wenn es vernünftig erklärt wird, dürfte es auch für nicht so anspruchsvolle Spieler gut und mit Spass zu spielen sein.
Aber das ist von meinem Verständnis her eben nicht das, worauf die Jury SdJ abziehlt, sondern hier werden Spiele ausgezeichnet, in die Familien (pder Freundeskreise, was auch immer) direkt und ohne die Hilfe von anderen einsteigen können, und das ist eben bei den Spielen von alea nicht der Fall. Und also wird alea wohl ewig auf die Auszeichnung Spiel des Jahres warten müssen . . .
Ganz anders sieht es mit dem Deutschen Spielepreis aus. Dieser hat eine andere Zielgruppe, die sich eher mit der von alea bedienten Zielgruppe deckt, und somit dürfte alea dort weiterhin, wie bisher auch, regelmässig an der Spitze mit dabei sein. Wobei ich das Gefühl habe, dass sich hier durch die massive Teilnahme von BSW-SpielerInnen an der Wahl zum Deutschen Spielpreis bereits Verschiebungen ergeben haben und auch weiterhin ergeben werden. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck und bleibt abzuwarten.
Auf jeden Fall wünsche ich Stefan Brück und alea noch viele gute Spielideen und genügend Erfolg, um uns alle weiterhin mit ihren Produkten erfreuen zu können - auch ohne Spiel des Jahres.
Grüsse vom sonnigen Bodensee,
Christiane
(juchhu - mein erster Beitrag mit Registrierung!).