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Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 09:08
von Der Landvogt
Moin moin,

ich habe in letzter Zeit eine merkwürdige Selbsterfahrung gemacht. :eek:

Egal wo ich bin, sei es auf einer Familienfeier, auf einer Party oder einfach nur mit Freunden unterwegs, immer werde ich nach einer Weile kribbelig und möchte gerne etwas spielen. Nicht dass die Anderen unwillig sind, zumeist sind sie mit Freude dabei, aber irgendwie fällt es mir verdammt schwer, in geselliger Runde mehrere Stunden einfach nur mal so zu kommmunizieren, mich nur zu unterhalten.

Nun frage ich mich, ob dass einfach nur Sucht- bzw. Gewohnheitssymptome sind, oder ob das ein generelles Phänomen ist. Und geht es euch ähnlich??? Habt ihr auch immer Stoff dabei??? Ein Werwolfspiel für die Party, ein Kuhhandel vielleicht in der Jacktasche, oder ein Heckmeck im Handschuhfach???

Es grüßt ein grübelnder Landvogt (der allerdings noch keine Schachtel heimlich hinter dem Toilettenspülkasten versteckt hat :grin:)

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 09:15
von Andreas Last
Unkommunikativ würde ich in keinem Fall sagen. Es gibt ja schließlich auch hoch kommunikative Spiele :-D

Aber der Spielejunky braucht nunmal seine regelmäßige Dosis. Dem solltest du auch weiterhin bei jeder Gelegenheit nachgeben ;-)

Re:

Verfasst: 12. September 2007, 09:55
von Marc
Kein Kommentar. :wink:

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 09:58
von Robert Vötter
Ich würde sagen, es kommt immer darauf an, um welchen Gesprächsstoff es sich handelt.

Wenn viele zusammen sind und es sich z.b. nur um Fußball handelt, würde ich auch viel lieber Brettspiele spielen.
Ist es aber eine diskussion über Bücher, dann verzichte ich gerne auf die Brettspiele (Wobei aber wahrscheinlich andere dann lieber eines spielen würden ^^)

Gruß
Robert (Der selten noch irgendwo dabei ist)

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 10:10
von VolkerN.
Hallo Ralf,

ich kenne Dein Problem, mir geht es ähnlich.

Mit meiner Frau gehe ich natürlich auch gerne mal Essen oder ins Kino ( leider recht selten ), aber sonst sind
mir Veranstaltungen oder Treffen nicht so lieb, wenn ich weiss, dass man dort nicht spielen kann.
Klingt ziemlich verrückt, ich weiss; aber ich stehe
dazu.

Verrückte Grüße

VolkerN. ( morgen ist wieder Spieleabend *freu* )

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 10:39
von JonTheDon
Hi,

also ich bin gerade dabei, mir das exzessive Süchtigsein nach Spielen abzugewöhnen - schon meiner Frau zuliebe!

Sie spielt zwar schon mal ganz gern aber halt nicht immer. Deshalb habe ich mir als Limit gesetzt, sie höchstens einmal pro Woche darum zu bitten, ein Spiel mit mir zu spielen. Wenn sie von sich aus fragt, kann das gern erweitert werden.

Im Freundeskreis ähnlich - da niemand von denen so gern spielt wie ich, spiele ich zwar auch mal was mit ihnen, mache aber nicht bei jedem Treffen den Vorschlag; auch, weil ich festgestellt habe, das mir zu vielen anderen Themen nichts mehr einfiel.

Eigentlich fahre ich recht gut damit - auch wenn diese Einstellung in einem FreakForum wohl eher Kopfschütteln hervorrufen wird.

Liebe Grüße Jon

Re:

Verfasst: 12. September 2007, 10:46
von Andreas Last
.

Re:

Verfasst: 12. September 2007, 10:46
von Andreas Last
:-D

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 11:03
von Michel
>Mit meiner Frau gehe ich natürlich auch gerne mal Essen oder ins Kino<

Du meintest natürlich:"Mit meiner Frau gehe ich auch gerne mal NACH Essen", oder?

Völlig verwirrt,
Michael

RE: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 11:57
von Marten Holst
Ich habe das Kuriosum, dass bei meiner einen Runde für meinen Geschmack viel zu oft viel zu früh das Spiel auf den Tisch gekommt, während man sich eigentlich noch gut und angeregt über die Woche unterhielt...

Bin ich falsch hier? ;-)

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 12:16
von Antaria
Hallo!

(melde mich auch mal wieder zurück, war vor Eeeewigkeiten mal hier unter euch)

Ich kenne dein Problem - bei mir kommt es wohl so zustande, dass ich eben nicht wirklich mitreden kann (im Freundeskreis meines Lebensgefährten), wenn die anderen sich unterhalten. Ich bin eher schüchtern + ich habe nun mal keine Ambitionen wenn es um Modellbau geht ;) Oder Motorräder etc. Von daher bin ich immer heilfroh wenn jemand ein Spiel vorschlägt - ich selbst mache es kaum noch (außer es ist ein Treffen in meinem Freundeskreis - aber da wird sowieso fast immer gespielt), da die Resonanz nicht sonderlich gut ist.

Viele Grüße
Tina

P.S.: Schlage schon immer vor seinen Freundeskreis gezielt zu einem Spieleabend einzuladen, aber das wird immer abgelehnt "machen die doch eh nicht gerne".

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 12:26
von Spielevater
Kurz und knapp:

PC-Spiele aller Art machen unkommunikativ ! - Punkt, aus, Fakt !!!

Was wir spielen, macht mMn eher das Gegenteil. Es gibt wohl nichts kommunikativeres als eine gepflegte Spielrunde.

Gruß an alle "Mit-Süchtigen"
Oliver S.
www.spielevater.de

P.S. für alle Insider: denkt daran, "alle Siedler haben einen Vogel" :razz:

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 12:36
von f-p-p-m
Lol :-D

Re:

Verfasst: 12. September 2007, 14:27
von Carsten Wesel | FAIRspielt.de
War schon klar, daß jemand mit dieser Idee schneller ist als ich...

Gruß Carsten () <- unkommunikativ in Klammern

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 12. September 2007, 23:00
von Guido
Hallo,

nun, wer kennt das Problem nicht? Oder sagen wir, wer macht diese Phase in seinem Spielerleben nicht durch? Gerade in fremder Runde ist es oft so, dass ich denke, ein Spiel wäre jetzt 100x kommunikativer als diese Blablabla (und ich würde die Leute auch besser kennenlernen...) Aber es ist nun mal so, dass der Großteil meiner Umwelt von Spielen nicht so begeistert ist wie ich und nach vielen Rückschlagen, trotz Bemühung (*seufz*), habe ich es aufgegeben, in irgendwelchen Runden ein Spiel vorzuschlagen. Ich habe eine feste Spielrunde und verabrede mich ansonsten gezielt zum Spielen. Dies ist mein Tipp an alle, die unruhig werden, wenn es in einer Runde langweilig wird. Damit erspart man sich sehr viel Frust. Denn leider gilt man nur all zu oft paradoxerweise als Spielverderber, wenn man ein Spiel vorschlägt! Zwar sind im Endeffekt die meisten ganz angetan von einem Spiel, aber das zählt nicht am Anfang. Da muss erstmal rumgestöhnt werden und so...und mir es ist es inzwischen einfach zu blöd, immer erstmal gegen ne Wand von Widerwillen anzukämpfen. Spielen ist nun mal nur ein Szenehobby.

Und ganz von der Hand zu weisen ist ja nun auch nicht, dass bei vielen Spielen die Gespräche ob der Kozentration eher auf der Strecke bleiben (wobei ich mich ganz gerne beim Spielen unterhalte...sozusagen gleichzeitig auf zweierlei Weise :-) ). Ganz abgesehen von sog. "Kommunikationsspielen" wie Tabu, bei denen andere Gespräche ja auch gar nicht möglich sind.

Ich handhabe mein Hobby inzwischen mehr als eine Art Geheimtipp, den ich gerne gebe, wenn man mich drum fragt. Ansonsten lasse ich es. Das Missionarsdasein habe ich längst aufgeben. Und meinen Spielspaß bekomme ich auch anders.

Gruß
Guido (der es aber trotzdem als echtes Problem ansieht, wenn die Freundin nicht (so) spielwillig ist - aber das ist ein anderes Thema...)

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 13. September 2007, 01:38
von Andreas Last
> PC-Spiele aller Art machen unkommunikativ ! - Punkt, aus,
> Fakt !!!

Da bin ich anderer Meinung...

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 13. September 2007, 08:44
von Marko
Guido schrieb:

> Guido (der es aber trotzdem als echtes Problem ansieht, wenn
> die Freundin nicht (so) spielwillig ist - aber das ist ein
> anderes Thema...)

Oha... du bist also die Person auf der Zeichnung :-D

http://www.boardgamegeek.com/article/1118276#1118276

Viele Grüße ;-)
Marko

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 13. September 2007, 13:03
von Axel Bungart
Tja, wenn Du es so ausdrückst: ja!
Bin auch immer froh, wenn das Thema auf "Spiele/n" kommt. Habe auch immer ein kleines Spielchen dabei für den Fall, dass jemand auf die Idee kommt.
Wenn ich dann nichts zur Hand hätte... nicht auszudenken.
Dann würde sich zu meiner Kommunikationsmisere auch noch ein Schlechte-Laune-Problem gesellen.

Gruß
Axel

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 13. September 2007, 16:25
von PeterWinterhaus
Kenn ich irgendwoher, aber ich kann mich auch in Ruhe unterhalten, wenn das Thema stimmt. Wenn die Klatschweiber mal anfangen über Gott und ihre Probleme und Wehwehchen zu reden, dann weiche ich freiwillig aus.

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 13. September 2007, 17:31
von fraweb
> Wenn viele zusammen sind und es sich z.b. nur um Fußball
> handelt, würde ich auch viel lieber Brettspiele spielen.

Ich würde in diesem Fall nen Ball auspacken und zum nächsten Bolzplatz traben :-D
Wenn doch sowieso alle Fußball-begeistert sind ;-)
Grüße

Frank

;-)

Verfasst: 13. September 2007, 17:49
von Guido
Autsch...

Wie sagt da ein gewisser "Christopher Taylor": "So true, it hurts".

Jeden weiteren Kommentar verkneife ich mir. Sonst brauch ich noch einen Anwalt :-))

Gruß
Guido (wie wäre es, wenn man hier einen Spiele-PARTNER-Service einrichten würde? Der hätte doch bestimmt vieeeeeeel Zuspruch....;-))

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 14. September 2007, 02:48
von Roman
Hi Guido,

Guido schrieb:

> Aber es ist nun mal
> so, dass der Großteil meiner Umwelt von Spielen nicht so
> begeistert ist wie ich und nach vielen Rückschlagen, trotz
> Bemühung (*seufz*), habe ich es aufgegeben, in irgendwelchen Runden ein Spiel vorzuschlagen.

Kommt immer auf die Runde und die Stimmung an. Dass "Missionieren" zu Frust bei allen Beteiligten führt, ist normal. Aber wenn z. B. auf der Familienfeier Oma mit Google-Maps-artiger Präzision zum hundertsten Mal zum Besten gibt, an welcher Stelle auf der Innenseite ihres Unterschenkels ihre Stützstrümpfe den neuesten Dekubitus hervorbringen und eine Handvoll Geplagter sich nach Erlösung von dieser Art von Kommunikation sehnen, kann man auch mal ein Spiel vorschlagen. Und es mag sein, dass einem freudige Gesichter entgegenschlagen. Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass man zukünftig als so eine Art Entertainer mit Anwesenheits- und Gutelaunepflicht angesehen wird und alle dann wiederum grün gucken, wenn man ausnahmsweise mal sagt: "Och nee, heute keinen Bock zu spielen" ;-)

> Spielen
> ist nun mal nur ein Szenehobby.

Naja, ist nicht jedes Hobby per se ein "Szenehobby", weil nur Gleichgesinnte es ähnlich intensiv betreiben? Ich hör' mir auch gerne an, wenn jemand auf Berge steigt, wäre aber in erster Instanz nicht zu mehr als einer Amateur-Alpin-Tour zu überreden.

> Und ganz von der Hand zu weisen ist ja nun auch nicht, dass
> bei vielen Spielen die Gespräche ob der Kozentration eher auf
> der Strecke bleiben (wobei ich mich ganz gerne beim Spielen
> unterhalte...sozusagen gleichzeitig auf zweierlei Weise :-)
> ). Ganz abgesehen von sog. "Kommunikationsspielen" wie Tabu,
> bei denen andere Gespräche ja auch gar nicht möglich sind.

Andererseits gibt es aber auch genug Spiele, die eben diese Nebenbeikommunikation erlauben. Man legt 'ne Karte, erfährt mehr oder minder Wissenswertes von der hochgradig unmoralischen Affäre des Ex-Freundes mit der Ex-Freundin oder das beklagenswerte Dasein der am Rande der Existenz herumflorierenden Sukkulenten im nördlichen Schleswig-Holstein, ist dann irgendwann mal wieder dran und legt wieder eine Karte (oder Plättchen oder wasweißich). Man muss ja nicht gerade mit einem grübellastigen Fünf-Stunden-Strategie- oder Rollenspiel in eine Party einfallen :-))

> Guido (der es aber trotzdem als echtes Problem ansieht, wenn
> die Freundin nicht (so) spielwillig ist - aber das ist ein
> anderes Thema...)

Nun zumindest in dieser Hinsicht kann ich nicht klagen, da hier das Schicksal beschloss, mir so eine Art reich gefülltes Behältnis, das man sonst nur den Enden von Regenbögen nachsagt, an die Birne zu zimmern. Nachdem die dadurch verursachten Gleichgewichtsstörungen abgeklungen waren, entdeckte ich den Brief: "Hauptsache, Ihr hört auf rumzumosern und kümmert Euch halt umeinander, ihr verschatteten Irrlichter. Sowas machen wir sonst nur mit Waisenkindern deutlich unter Eurer Altersstufe. Gezeichnet, Schicksal (genervt)"

Ciao,
Roman

Re: Macht Spielen unkommunikativ???

Verfasst: 14. September 2007, 08:24
von Dirk Piesker
Hallo Landvogt,

das ist eine spannende Frage.

Meistens ist es doch so, dass Kommunikation
während eines Spiels auf bestimmte Rituale beschränkt bleibt.
Kleine lockere Sprüche, ein bisschen jammern, drohen usw.

Wirklicher Austausch, der in Gesprächen stattfinden kann, findet meist nicht statt.

Für Spielgruppen ist das ok, wenn ich
a) eh nix mit den Leuten zu tun haben will außer dem Spiel
b) die Mitspieler so gut kenne, das die restliche Kommunikation auch abseits vom Spieltisch stattfinden kann

Für den Fall, dass ich gute Freunde nicht häufig sehe, halte ein Spiel durchaus aus kommunikationshemmend gegenüber einem schönen Abend, an dem sich nur unterhalten wird.

Jemanden, der jederzeit ein Spiel einem Gespräch vorzieht würde ich in der Tat als unkommunikativ bezeichnen.

Viele Grüße,
Dirk

Re: ;-)

Verfasst: 14. September 2007, 20:27
von Ludo.M
@Guido

is es doch *grins* - wenn man an den richtigen Stellen sucht.
Soll Leute geben, die ein Gesuch für Mitspieler einer neu ins Leben gerufenen Spielegruppe in die Spielbox online stellen und dann 1 Monat später mit einem der neuen Mitglieder anbändeln... :) - Also wr's genau genommen eine Kontaktanzeige auf der Spielbox-Seite :D :P

Mitspielende Grüße von Ludo