Beitragvon Marten Holst » 27. November 2007, 15:29
Moin,
> Himmel! Im Mittelalter wurden Menschen +verbrannt+, weil
> sie öffentlich behaupteten, daß eine Oblate nur eine Oblate
> ist (und nicht der Leib Christi). Und das waren wohlgemerkt
> keine Einzelfälle, sondern war Kirchenpolitik. Sag mir
> bitte, wofür es dafür in der Bibel eine Rechtfertigung gibt!
>
> Ich bleibe dabei: Die Kirche in ihrer Gesamtheit war bis
> vor wenigen Jahrhunderte nicht christlich.
Wenn Deine Interpretation von "christlich" bedeutet "allvergebend, nur mitfühlend, heutigen ethischen Fragen standhaltend" und eventuell noch "fehlerfrei", dann war sie es nicht, ist es nicht und wird es wohl nie sein. Das ist aber eher ein Problem der Definition von "christlich".
Aber zur Rechtfertigung in der Bibel (kurze, theologisch so kaum haltbare Version, aber die Richtung stimmt): es steht geschrieben "Dies IST mein Leib", und das hat Jesus gesagt. Wer anderes behauptet, der widerspricht direkt Jesus, das bedeutet eine Ewigkeit in der Hölle. Wenn wir ihn, egal mit welchen Mitteln, noch auf Erden dazu bekommen, dem abzuschwören, dann ist das das vergleichsweise kleinere Übel und wir tun den betreffenden einen Gefallen. Nein, nirgends in der Bibel steht direkt, wer beim heiligen Abendmahl die Oblate als solche bezeichnet (nahm man damals eigentlich schon Oblaten, oder doch Brot?), der solle gefoltert und gegebenenfalls getötet werden, aber es lässt sich durchaus als Folgerung aus der Bibel ableiten.
Die heutige Lesweise, speziell auch die der reformierten Kirchen europäischer Prägung, ist zum Glück und wie wir ja wissen eine andere. Wegen des "Dieses tut, so oft Ihr es tut, zu meinem Gedächtnis" deutet das "metaphernnahe" an. Nichtsdestotrotz ist eine Oblate, in dem Moment wo sie im Rahmen des Abendmahls "zum Zuge kommt" auch heute nicht "nur eine Oblate".
Tschüß
Marten