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Kingsburg oder Giganten der Lüfte
Verfasst: 18. April 2008, 12:40
von Christian Weiss
Frage mich, welches der beiden Spiele das "bessere" ist, da ich mir nicht 2 Spiele mit ähnlichem Spielmechanismus kaufen möchte.
Kingsburg oder Giganten der Lüfte?
Was besticht bei welchem Spiel?
Re: Kingsburg oder Giganten der Lüfte
Verfasst: 18. April 2008, 13:33
von ludosophicus
Hallo Christian,
ich würde dir eher zu "Kingsburg" raten, obwohl ich es noch nie gespielt habe. Es sieht aber hübscher aus und ist vermutlich besser. Denn "Giganten der Lüfte" ist auf Dauer ziemlich langweilig, die Karten finde ich schlecht ausbalanciert und die Grafik erweckt einen ähnlich uninspirierten Eindruck wie der reichlich abgegriffene Mechanismus (Resultate erwürfeln um Karten zu erhalten, die als Würfelmodifikatoren genutzt werden können). Einzig schön (subjektiv!) am Seyfarth'schen Würfelspiel sind die verschiedenen Kategorien, in denen es sich zu verbessern gilt.
Von daher kann ich dir nicht guten Gewissens zu den "Giganten" raten - mein Tipp zu "Kingsburg" ist allerdings höchst spekulativ.
Spielerische Grüße
sendet Mirko (der hofft, dennoch geholfen zu haben)
Re: Kingsburg oder Giganten der Lüfte
Verfasst: 18. April 2008, 13:36
von Maddin
Bei Giganten der Lüfte der Preis (spielt nämlich in einer ganz anderen Liga als Kingsburg) und das ungewöhnliche Thema,
bei Kingsburg der interessante Mechanismus mit dem "Herummanipulieren" mit seinen Würfeln.
Mehr "gefühlten" Einfluss auf das Spielgeschehen nimmt man bei Kingsburg, einfach weil man mehr Aktionen selbständig macht. Gewinnen wird man beide Spiele aber letzlich nur mit dem geschicktesten Würfel-Händchen...
Viel Spaß!
Maddin =:-)
P.S.:
Optisch geben beide Spiele - jedes auf seine Weise - sehr viel her!
Re: Kingsburg oder Giganten der Lüfte
Verfasst: 18. April 2008, 13:42
von ravn
Habe beide Spiele mehrfach gespielt und wenn ich wählen müsste, dann klar für Kingsburg. Warum?
Bei Giganten der Lüfte stellst Du Deine Würfel zusammen und würfelst auf eine vorab ausgesuchte "Würfel-Aufgabe", die zusätzliche Würfel, Boni oder Siegpunkte versprechen. Wer gut würfelt, hat eben Glück und kann den Vorteil der "Würfel-Aufgabe" einstreichen. Wer schlecht würfelt, hat schlicht Pech. Ok, man kann eventuell nochmal würfeln, aber dann ist man genauso vom eigenen Würfelglück abhängig.
Während die Mitspieler würfeln, kann man schlicht nur warten und mitfiebern, bis man wieder an die Reihe kommt. Zudem ist das Glückselement, welche Karte man vor seinem Würfelwurf aufdeckt, doch recht hoch. Habe ich da Glück, passt die perfekt und ich kann die abräumen, bevor meine Mitspieler überhaupt eine Chance darauf erhalten. Genauso kann es aber auch passieren, dass ich durch Würfelpech anfangs den Anschluss verliere, die niedrigen "Würfel-Ausgaben" aus der Auslage gespült werden, ich noch höheres Risiko als die Mitspieler eingehen und mich voll und ganz dem Glück ausliefern muss.
Bei Kingsburg wird ebenfalls gewürfelt. Allerdings nicht reihum, sondern alle gleichzeitig. Somit sind alle Spieler das ganze Spiel über ständig am Geschehen beteiligt. Für mich ein klarer Pluspunkt. Zudem ist das Einsetzen seiner Würfel taktisch möglich, wenn man den Blick auf die Würfel der Mitspieler hat. Welche Würfelfelder bleiben sicher frei? Wo kann ich viel Ausbeute bekommen und zeitgleich die Mitspieler blockieren? Das sorgt für begrenzte Interaktion.
Zudem gibt es bei Kingsburg noch die zweite Spielebene. Mit den erlangten Rohstoffen baue ich Gebäude, die mir unterschiedlichste Vorteile für den weiteren Spielverlauf bringen. Dadurch wird das Spiel abwechslungsreich. Vereint werden die Spieler dann wieder durch die Abwehr der Winter-Angriffe. Das macht zwar jeder für sich einzeln, aber da es alle trifft, kann man auch da taktieren, wieviel Einsatz reicht, um den ausgelobten Zusatz-Siegpunkt zu bekommen.
Wer ständig schlecht (= 8 ohne 1 bei 3x W6) würfelt, hat zwar auch bei Kingsburg keine Sieges-Chance gegen W6-Würfelmeister (= 17 bei 3x W6), aber zumindest kann man durch gezielte Gebäudeausbauten dieses Würfelpech abfedern und auf bessere Würfelzeiten hoffen.
Nachteil von Kingsburg ist allerdings der Platzbedarf. Da braucht man schon einen durchschnittlich grossen Tisch, weil jeder noch ein A4-Gebäudeblatt vor sich liegen hat. Auch dauert eine Partie durchaus 120 Minuten, die gefühlt aber nicht so lang wirken, weil man eben ständig ins Spielgeschehen involviert ist. Bei Dauergrübler, die überlegen, wo man denn seine Würfelkombi einsetzen mag, kann es allerdings auch nervig länger dauern. Im Zweifelsfall von den Mitspielern helfen lassen, wenn man den Kombinations-Überblick verloren hat.
Wenn du also ein abendfüllendes Spiel suchst, dann Kingsburg. Für den schnellen Würfel-Quickie würde ich hingegen bei Heckmeck am Bratwurmeck bleiben. Giganten der Lüfte nur, wenn dir das Thema "Luftschiffe" zusagt.
Cu/Ralf
Re: Kingsburg oder Giganten der Lüfte
Verfasst: 18. April 2008, 15:29
von Daniel R.
Christian Weiss schrieb:
>
> Frage mich, welches der beiden Spiele das "bessere" ist, da
> ich mir nicht 2 Spiele mit ähnlichem Spielmechanismus kaufen
> möchte.
>
> Kingsburg oder Giganten der Lüfte?
>
Ich sehe keine spielmechanische Ähnlichkeit zw. Kingsburg und Giganten der Lüfte, ausser dass bei beiden gewürfelt wird.
Mit dieser Vereinfachung wären alle Würfelspiele sich ähnlich und dem kann ich nicht zustimmen. Wichtig ist doch, WAS man mit den Würfel bzw. deren Wurfergebnissen anstellen kann.
Kingsburg halte ich für das bessere Spiel. Giganten der Lüfte ist mir zu ähnlich, aber zu Yathzee (Kniffel).
Kingsburg könnte man eher als ähnlich zu Yspahan (Würfeln zum Ressourcen erhalten) gekreuzt mit Notre Dame (Ratten = Invasoren) bezeichnen. Aber auch dieser Vergleich wird dem Endprodukt nicht gerecht.
Für Kingsburg ist bereits eine Erweiterung geplant, welche noch mehr Abwechlsung bringen soll (Essen 2008).
Kingsburg ist für mich ein Tipp für die DSP Top Ten, Giganten der Lüfte hingegen nicht. Aber wie das Meiste im Leben, ist auch dies Geschmacksache.
Viele Grüsse
Daniel
Re: Kingsburg oder Giganten der Lüfte
Verfasst: 22. April 2008, 18:16
von Adaniell
Kingsburg ist sehr nett. Ich habe es zwar nicht selbst gekauft, weil es nichts wirklich neues bietet. Aber das ist einmal Geschmackssache und zum anderen einer großen Spielesammlung geschuldet.
Wenn Du bereit bist, den recht hohen Preis auszugeben, ist Kingsburg ein wirklich schönes Spiel, das Viel- und Wenigspieler gleichermaßen anspricht. Man ist ständig im Geschehen, das Würfeln erzeugt Spannung.
Allerdings hat das Würfeln einen bleibenden Nachteil. Wenn es mal schlecht läuft, kann das den Sieg kosten. Mir ist das in der letzen Runde passiert. Dreimal schlecht gewürfelt und das Ende war absehbar. Ist halt ne Mentalitätsfrage ob man dieses Glückselement mag oder nicht.
Fazit: Kingsburg ist ein gutes Spiel.
Giganten d. L. habe ich mir näher angeschaut, aber nicht gespielt. Soweit ist es abschätzen kann und von anderen gehört habe, ist es glückslastiger als Kingsburg und bei weitem nicht so schön (das sage ich als Flugfanatiker...).