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Keltis - Startspielervorteil?

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nascar8

Keltis - Startspielervorteil?

Beitragvon nascar8 » 4. Mai 2008, 10:43

"Das Spiel endet sofort, wenn insgesamt die fünfte Figur den Zielbereich erreicht", steht es in der Regel zu KELTIS.

Das bedeutet einen nicht unerheblichen Vorteil für den Startspieler bzw. einen Nachteil für hinten sitzende Spieler. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit haben hinten sitzende Spieler einen Zug weniger zur Verfügung.

In bislang sechs Partien (in wechselnder Besetzung) hat bei uns noch nie jemand gewonnen, der einen Zug weniger zur Verfügung hatte, als die anderen. Zugegeben, diese kleine Zahl von Partien ist statistisch nicht gerade aussagekräftig, aber hinterließ in unserer Runden doch einen sauren Nachgeschmack.

Hat die Redaktion gepennt? Da hätte man doch mit Leichtigkeit eine "gerechtere" Lösung für das Spielende finden können, oder?

Dieter

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Kathrin Nos
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Re: Keltis - Startspielervorteil?

Beitragvon Kathrin Nos » 4. Mai 2008, 11:24

Hallo Dieter,

an einen Startspielervorteil bei Keltis glaube ich nicht.

Blicken wir kurz zurück auf Lost Cities: Hier ist es m.E. eher ein Nachteil zu beginnen. Denn die ausgespielte Karte des Startspielers gibt dem Gegner mit einer gewissen Wahrscheindlichkeit einen Hinweis auf die Handkarten des Startspielers. Bei Keltis ist dies nicht ganz so ausgeprägt, was an der Möglichkeit liegt, sich die Reihenfolge der Karten (auf-/absteigend) auszusuchen.

Zurück zu Keltis: Deine Frage deutet darauf hin, dass ihr immer nur auf den Steinpfaden vorangegangen seid. Der Startspieler hat damit im Mittel möglicherweise einen Schritt mehr. Ich will es mal so sagen: Anscheinend hattet ihr glückliche Händchen beim Kartennachziehen. Und habt die Doppelschritte (Aktionsplättchen) sehr gleichmäßig genutzt. Ich gehe dabei davon aus, dass ihr diese richtig eingesetzt, und nur die Wunschsteine, nicht aber die Extra-Siegpunkte und zusätzlichen Schritte vom Plan genommen habt.

Die o.g. Symmetrie der gleichmäßigen Schrittzahlen wird aufgebrochen, sobald jemand Karten abwirft. Dieser verschenkt damit einen Schritt auf dem Steinpfad, um durch glückliches Nachziehen eine bessere Nutzung einer Farbe zu erzielen. Wer jedoch häufig Karten abwerfen muss, schafft insgesamt weniger Schritte. Aber dies ist unabhängig vom Startspieler. Nicht berücksichtigt ist dabei die Möglichkeit, die sich für andere Spieler ergibt, die durch das flexiblere Sammeln (auf-/absteigend) mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Nutzen dieser Karten haben. Dieser Effekt ist bei mehr Spielern größer.

Der Redaktion gleich ein "Pennen" vorzuwerfen, halte ich erstmal pauschal, mehr noch aber aus den genannten Gründen für nicht gerechtfertigt.

Alles Gute und einen schönen Sonntag noch wünscht
Kathrin.

P.S.: Obige Erkenntnisse stammen aus den Testspielen für meine in Kürze bei Hall9000 erscheinende Rezi.
Spielerin, früher auch Rezensentin

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nascar8

Re: Keltis - Startspielervorteil?

Beitragvon nascar8 » 4. Mai 2008, 15:17

Hallo Kathrin,

zwar habe ich hinter "pennen" ein Fragezeichen gesetzt - aber dennoch versteckt sich hier ein kleiner Vorwurf, oder zumindest eine skeptische Anfrage.

Deine Analyse ist interessant, dennoch finde ich nach wie vor meine Anfrage gerechtfertigt: Ich sehe keinen Nachteil darin, wenn ich als Spieler, der das Spiel beenden kann, einmal mehr am Zuge bin, als alle anderen Spieler. M. E. kann das nur ein Vorteil sein: Ich kann eine Entscheidung fällen die andere nicht fällen können, ich kann bei bisherigem Gleichstand fixer sein als meine Gegner (o.a.m). Und die Menge an Spielzügen ist auch nicht soooooo gigantisch, dass dieser "Extrazug" nicht gern genommen würde.


Ich denke übrigens, dass wir regelkonform gespielt haben.


Übrigens finde ich es Schade, dass Du demnächst nicht beim langen Spielewochenende hier in C. dabei sein kannst (Nachmeldung wäre übrigens noch möglich). Ich denke, wir werden hier im feinen Bildungshaus am Waldrand ein nettes Dutzend Spieler sein

Dieter

P.S. Meine KELTIS Erfahrungen gehen in meine demnächst in der FAIRPLAY (vielleicht) erscheinenden Rezi ein....

P.P.s Ich finde KELTIS übrigens sehr reizvoll und es kam in meinen Runden mehr als gut an!

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peer

Re: Keltis - Startspielervorteil?

Beitragvon peer » 4. Mai 2008, 17:49

Hi,
nascar8 schrieb:
>> In bislang sechs Partien (in wechselnder Besetzung) hat bei
> uns noch nie jemand gewonnen, der einen Zug weniger zur
> Verfügung hatte, als die anderen. Zugegeben, diese kleine
> Zahl von Partien ist statistisch nicht gerade aussagekräftig,
> aber hinterließ in unserer Runden doch einen sauren
> Nachgeschmack.

Ich sage mal "Zufall!" . Bei uns hat durchaus schon mal jemand gewonnen, der hinten saß - und das sogar deutlich. Das Kartenglück gleicht imho einen möglichen Startspielervorteil mehr als aus.

Zudem ist der Startspielervorteil so groß nicht: Zum einen verschiebt sich wie schon von Kathrin geschrieben der zusätzliche Schritt beim Abwerfen nach hinten (und abgeworfen wird ja nun schon durchaus manchmal).
Zum anderen hängt auch einiges von der "Doppelzug"-Verteilung ab. Liegen sie ungüntig oder sehr verteilt kann das Spiel durchaus auch mal durch das Durchspielen des Kartenstapels enden und dann ist es ebenfalls nicht klar ob alle gleich viele Schritte gemacht haben (auch wenn da der Startspieler sicherlich auch eher bevorteilt wird).

Letztlich aber bleib ich dabei: Gute Karten spielen eine deutlich größere Rolle als die Sitzpositiion ;-)
Vor allem: Gute Karten am Anfang sind wichtig! Wie bei LC kann man auch bei Keltis durch geschicktes Spiel einiges rausreißen aber durch die Steine (die ja bald weg sind) ist es wichtig einen guten Start zu haben (und hier können die hinten liegenden Spieler zumindest potentiell einschätzen welche Steine die anderen wohl bekommen könnten und entsprechend reagieren - wennd die Karten denn stimmen!)

ciao
peer

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Spielefix
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Re: Keltis - Startspielervorteil?

Beitragvon Spielefix » 4. Mai 2008, 18:22

Hallo,
wir hatten mal eine Partie, wo viele Steine in einer einzigen Reihe lagen. Ich war der letzte Spieler im Uhrzeigersinn und jemand vor mir hatte für die besagte Reihe ganz passable Karten (ich übrigens auch). Nun ja, das war dann etwas mühsam für mich mit dieser Reihe. Also: Startspielervorteil ist bei gewissen Konstellationen aus meiner Sicht in geringem Maß gegeben.

Das soll aber nicht heißen, dass ich Keltis nicht mag - im Gegenteil. Es wäre aber vielleicht gerechter, zu besagtem Spielendezeitpunkt die Uhrzeigerrunde noch zu Ende zu spielen.

Spielefix

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Bergbau
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Re: Keltis - Startspielervorteil?

Beitragvon Bergbau » 20. Juni 2008, 22:01

Was macht man denn als vierter Spieler wenn die andere Spielern schon die besten Farben genommen haben? Und wenn mann nie die Klee-Plättchen nehmen kann, weil du am letzten spielst?

Ich war enttäuscht nach dem erstes Spiel. Aber wir fand es trotzdem interessant. Versuche gerne nochmal. Welche Erfarungen gibt es?

/Strömer, aus Schweden


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