Beitragvon Kathrin Nos » 4. Mai 2008, 11:24
Hallo Dieter,
an einen Startspielervorteil bei Keltis glaube ich nicht.
Blicken wir kurz zurück auf Lost Cities: Hier ist es m.E. eher ein Nachteil zu beginnen. Denn die ausgespielte Karte des Startspielers gibt dem Gegner mit einer gewissen Wahrscheindlichkeit einen Hinweis auf die Handkarten des Startspielers. Bei Keltis ist dies nicht ganz so ausgeprägt, was an der Möglichkeit liegt, sich die Reihenfolge der Karten (auf-/absteigend) auszusuchen.
Zurück zu Keltis: Deine Frage deutet darauf hin, dass ihr immer nur auf den Steinpfaden vorangegangen seid. Der Startspieler hat damit im Mittel möglicherweise einen Schritt mehr. Ich will es mal so sagen: Anscheinend hattet ihr glückliche Händchen beim Kartennachziehen. Und habt die Doppelschritte (Aktionsplättchen) sehr gleichmäßig genutzt. Ich gehe dabei davon aus, dass ihr diese richtig eingesetzt, und nur die Wunschsteine, nicht aber die Extra-Siegpunkte und zusätzlichen Schritte vom Plan genommen habt.
Die o.g. Symmetrie der gleichmäßigen Schrittzahlen wird aufgebrochen, sobald jemand Karten abwirft. Dieser verschenkt damit einen Schritt auf dem Steinpfad, um durch glückliches Nachziehen eine bessere Nutzung einer Farbe zu erzielen. Wer jedoch häufig Karten abwerfen muss, schafft insgesamt weniger Schritte. Aber dies ist unabhängig vom Startspieler. Nicht berücksichtigt ist dabei die Möglichkeit, die sich für andere Spieler ergibt, die durch das flexiblere Sammeln (auf-/absteigend) mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Nutzen dieser Karten haben. Dieser Effekt ist bei mehr Spielern größer.
Der Redaktion gleich ein "Pennen" vorzuwerfen, halte ich erstmal pauschal, mehr noch aber aus den genannten Gründen für nicht gerechtfertigt.
Alles Gute und einen schönen Sonntag noch wünscht
Kathrin.
P.S.: Obige Erkenntnisse stammen aus den Testspielen für meine in Kürze bei Hall9000 erscheinende Rezi.
Spielerin, früher auch Rezensentin