Beitragvon Tyrfing » 20. Mai 2008, 00:56
Startspieler schrieb:
> Die grundsätzliche Frage ist, ob Poker als Glücksspiel
> einzuordnen ist. Bei Skat und Doppelkopf werden alle
> Karten ausgegeben - bei Poker eben nicht.
> Trotzdem ist die Frage nicht einfach zu beantworten.
> Bei allen Kartenspielen ist Glück vorhanden und
> ebenso auch bei Poker. Trotzdem gewinnen die "guten
> Poker-Spieler" häufiger und sind öfter an Finaltischen
> zu finden, als Anfänger dieses Spiels.
Ich konzentriere mich jetzt mal nur auf die Frage:
"Ist Poker ein Glücksspiel oder nicht?", die ich klar bejahen möchte.
Das häufig ins Feld geführte Argument ist immer, dass Profis viel häufiger ins Finale kommen als Anfänger. Das stimmt so auch in der Tat. Allerdings muss man denke ich dazusehen, dass die Profis auch an viel mehr Turnieren teilnehmen.
Beim Pokern ist der Glücksanteil so hoch, dass das eigene Können da hinten an steht, wenn man ein einzelnes Spiel anschaut.
Erst über mehrere Turniere hat man im Schnitt als Profi bessere Ergebnisse als ein Amateur.
Im Umkehrschluss heisst das aber auch, dass man konkret auf ein Turnier oder gar ein einzelnes Spiel hauptsächlich dem Glück unterworfen ist. Es gibt in Turnieren immer wieder Situationen, wo man einen "Coin flip" eingehen muss. Diese Situationen muss man halt gewinnen, ansonsten ist man raus. Da hilft einem kein Können der Welt, diese bereiten einen nur bestmöglich auf diese Situationen vor.
Wenn ich also Poker so spielen möchte, dass ich nachher "verdient" gewinne, muss ich es sehr, sehr häufig spielen und dort sehr viel Zeit investieren - einfach auch um den Glücksfaktor durch die hohe Anzahl der Spiele zu kompensieren.
Unter dieser häufigen Anzahl an Spielen ist es hauptsächlich Glück.
Wenn ich mich also einmal im Monat mit meinen Kumpels treffe und pokere, dann gewinnt nicht der bessere Spieler... sondern der mit mehr Glück.
Ich muss mich also schon sehr intensiv mit Poker beschäftigen um diesen Faktor zu eliminieren. Wenn ich mich dann sehr viel damit beschäftige und viel Zeit dort investiere, macht mich dass dann nicht schon fast zum Profi?
Daher meine These: Poker ist unter Amateuren ein Glücksspiel.
Und ob das Spiel in dem Maßen Zuwendung verdient, dass man es "gekonnt" spielen kann, dass muss jeder für sich entscheiden. Für mich ist das zuviel Arbeit, für ein ansonsten banales Spiel...
(auch ich spiele ab und an mal eine Runde Poker, so ist das ja nicht...)