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Diminion - Augenwischerei?

Verfasst: 15. Juli 2009, 11:29
von Jonas
Ich habe vor einigen Monaten ein paar Mal Dominion gespielt. Hat mir sofort gut gefallen. Nun im Zuge der Spiel des Jahres Verleihung, hatte ich es noch einige Male auf dem Tisch.

Irgendwie beschleicht mch das Gefühl, dass es immer auf das Gleiche hinausläuft. Die ideale Situation ist doch die, dass ich, wenn ich am Zug bin, genügend Geld zur Verfügung habe, um mir eine Provinz zu holen. Also brauche ich hohe Geldwerte. Alles anderes stört. Warum soll ich also nicht konsequent auf Geld, Geld und nochmal Geld setzen, anstatt mit anderen Dingen rumzulavieren?
Habe es anders probiert und es war nicht von Erfolg gekrönt.

Es gab bestimmt schon Threads zu diesem Thema, aber ich habe sie nicht verfolgt. Vielleicht gibt es dazu ja abschließende oder tiefgehende Erkenntnisse. Wäre irgendwie sehr ernüchternd, wenn das die richtige Vorgehensweise ist.

Weiß jemand was?

Re: Dominion natürlich!

Verfasst: 15. Juli 2009, 11:30
von Jonas
Schreiben muss man können.

Re: Diminion - Augenwischerei?

Verfasst: 15. Juli 2009, 11:32
von Olav Müller
Jonas schrieb:
> Es gab bestimmt schon Threads zu diesem Thema, aber ich habe
> sie nicht verfolgt. Vielleicht gibt es dazu ja abschließende
> oder tiefgehende Erkenntnisse.

Ich bin mir natürlich nicht sicher, ob diese Erkenntnis "abschließend" sein kann oder will, aber (ganz uneigennützig) verweise ich mal auf mein Posting von vor zwei Wochen:

http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=219979&t=219905&

CU,
Olav

[[ Brettspieler aus Leidenschaft... - http://brettspieler.blogspot.com/ ]]

Re: Dominion - Augenwischerei?

Verfasst: 15. Juli 2009, 12:03
von Andreas Last
Die reine Geldstrategie ist durchaus relativ stark. Aber sie ist eben auch langweilig, wie du selber sagst. Wie Olav schon (in seinem verlinkten Posting) meinte, geht es aber nicht einfach nur darum, hohe Geldwerte zu haben. Es geht darum, effizienter als meine Gegner zu spielen. Und es gibt deutlich effizientere Strategien als die reine Geldstrategie. Dafür sehe ich im Allgemeinen 3 Wege:

1. Ich mache mein Deck schneller als die meiner Gegner. Das heißt, ich versuche bspw., mein Deck möglichst schlank zu halten (zB mit Kapelle). Oder ich baller mich einfach mit möglichst viel Gold zu, um möglichst oft eine Provinz kaufen zu können.

2. Ich mache die Decks meiner Gegner langsamer als meines. So zB mit der Hexe, der Miliz oder dem Bürokraten. Die Hexe finde ich hier am besten, denn sie gibt den Gegnern eine Karte, die sie für nichts gebrauchen können, und außerdem beschehrt sie ihnen damit noch einen Minuspunkt.

3. Ich spiel einfach völlig anders als meine Gegner. Das geht mit den Gärten, wenn der Rest des Sets es zulässt. Sollen sich doch die anderen um die Provinzen streiten. Ich hol mir die Gärten, was oft genug übersehen wird, mach pro Zug so viele Käufe wie möglich und beende das Spiel mit mindestens 40-50 Karten im Deck.

Zugegeben, Fall 3 ist ein Spezialfall, aber er fällt in meinen Augen aus 1 und 2 raus, sodass ich ihm gesonderte Aufmerksamkeit spendiert habe :)

Mit Intrige sieht die Sache gleich nochmal anders aus. Hier gibt es Punktekarten, die gleichzeitig Geld oder Aktionen bringen. Da sehe ich dann das Gold nicht zwingend mehr als Pflichtkauf, wenn ich in meinem Zug auf 6 oder 7 Geld komme. Die Adligen oder den Harem schätze ich da im Allgemeinen deutich stärker ein. So habe ich dann auch schon einige Spiele gewonnen, ohne ein einziges Gold.

Was mir an Intrige extrem gut gefällt ist:

1. Alte Strategien funktionieren nicht mehr unbedingt so wie vorher.
2. Deutlich mehr Interaktion
3. Es läuft nicht mehr so oft darauf hinaus, möglichst schnell den Provinzkartenstapel leer zu räumen.

Re: Diminion - Augenwischerei?

Verfasst: 15. Juli 2009, 13:16
von Attila
Hiho,

Ja, darauf läuft es in der Tat hinaus. Ziel ist es so viele Provinzen wie möglich zu kaufen. Welche Karten unterstützen einen da am besten - das ist die zentrale Frage. Darum geht es. Man muss nicht zwangsläufig nur Geld kaufen, wenige ausgewählte Aktionskarten im Deck bringen oft was.
Aber das ist die Basis - davon ausgehend baut sich jeder Spieler sein Deck zusammen. Meistens (eigentlich immer) gibt es Aktionskarten die einen schneller an das Ziel bringen wenn man ein paar davon ins Deck tut.

Atti

Re: Diminion - Augenwischerei?

Verfasst: 15. Juli 2009, 14:49
von Martin
Ich hab die gleiche Erfahrung gemacht. Deswegen mag ich das Spiel auch nicht so sehr. Und da ich auch schon vor Dominion gut mischen konnte, fällt ein möglicher zusätzlicher Nutzen (nämlich Mischen lernen) auch weg.

Martzin

Re: Diminion - Augenwischerei?

Verfasst: 15. Juli 2009, 16:42
von Martin M
Mit den richtigen Aktionskarten kann man durchaus noch schneller zum Ziel kommen als nur mit Geldkarten - z.B. mit ein paar Dörfern, Jahrmärkten, Bibliotheken und Laboratorien kann man sich wesentlich mehr Karten als nur 5 auf die Hand ziehen und kann mehr als einen Kauf pro Zug machen.
Hat man nur Geld auf der Hand, kommt es öfter mal vor, dass man 10 oder mehr Geldpunkte hat, aber nur einen Kauf machen kann.
Auf BSW triffst Du Spieler, die im Prinzip jede Runde ihr komplettes Deck auf die Hand ziehen. Solche Nachziehorgien verderben mir aber wiederum auch den Spaß am Spiel, denn es soll ja schnell gehen...

Re: Diminion - Augenwischerei?

Verfasst: 15. Juli 2009, 20:49
von guidoku
Siehe auch http://www.westpark-gamers.de/. Hier kannst Du unter Artikel einiges über verschiedene Strategien bei Dominion erfahren und welche am erfolgreichsten sind.

Re: Diminion - Augenwischerei?

Verfasst: 15. Juli 2009, 21:34
von Attila
Hiho,

Wobei das die Kritik ja im Grunde auch bestätigt. Nur weil man ein paar Aktionskarten kauft, ändert das ja nun nichts an der grundlegenden Kritik.

Atti