Seite 1 von 1

Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 26. Oktober 2009, 19:57
von Tichu78
... wo sind die einfachen, guten Spiele geblieben?

Essen ist rum und ich habe sehr gründlich die letzten Tage verfolgt. Bilder, Forumsbeiträge, Kritiken etc.
Insbesondere bei den Bildern ist mir aufgefallen, dass die Spiele immer umfangreicher werden. Da liegen hunderte Teile um den riesigen Spielplan herum.

Da fällt mir zB Kardinal & König von Michael Schacht ein. Ruck Zuck aufgebaut schnell erklärt und viel Spass am Spiel. Ein bißchen Glück dabei, genug Taktik damit man auch mal über seinen Zug nachdenken muss (ohne, dass die anderen Spieler sich gleich langweilen). Ein Spiel, welches man immer mal wieder auftischen kann und auch immer wieder Spass macht.
Kartenspiele wir Uruk finde ich auch super! Karten die als Spielplan, Geld, Tauschmittel, Rohstoffe etc. dienen bringen einem Spiel mit wenig Material viel Potenzial.

Agricola, Le Havre oder auch Caylus ... super Spiele, aber manachmal hindert es mich daran diese Spiele zu spielen, weil man viel vorbereiten muss und man nach längerem Nichtspielen nochmal fast die ganze Spielregel durchlesen muss (wie war das nochmal ???). Klar, hat man immer mal wieder Lust auf ein längeres Spiel, aber in der Regel spielt man lieber 2 Spiele anstatt einem in der gleichen Zeit.

Ok, wieder zurück zu den Neuheiten aus Essen. Wie zB Vasco de Gama, Opera, Loyang, Macao & Co. Interessante Spiele aber alle um die 90 Minuten Spielzeit und viel Material, was das Spiel "komplex" aussehen lässt.

Ich finde es doch immer wieder Schade wenn die Spiele gut funktionieren, tolle neue Mechanismen haben aber overkilled sind. 15 - 20 Minuten Spielzeit pro Spieler sind meiner Meinung nach ausreichend.

Und nun zu den Glücklichen, die auf der Messe waren ... Habt ihr ein paar Vorschläge, die für meinen Geschmack in Frage kommen?

Bisher hab ich mir mitbringen lassen, grossen Dank an Colli ;):
Seidenstrasse
Peloponnes
Jaipur
Roll through the ages
Tobago

Da ich leider durch einen beruflichen Umzug meine Spielegruppe verlassen musste und in der neuen Heimat tote Hose ist, achte ich sehr darauf, dass die Spiele für zwei geeignet sind.

Da fällt mir ein ... gibt es eigentlich eine Bezeichnung für einen Spielertyp zwischen Gelegenheitsspieler und Vielspieler? ... Gernspieler !? Lasst mal eure Ideen sprudeln ;)

Grüsse

Sven (der sich zumindest ein wenig auf die Spielemesse in Stuttgart freuen kann)

Einfacher aber gut? Kein Problem!

Verfasst: 26. Oktober 2009, 20:34
von Duchamp
Der Markt differenziert sich immer weiter und auch kleinere Verlage mit öfter komplexeren Titeln können sich über Wasser halten.

"Einfachere" Spiele in Essen waren aber auch da:

- Savannah Tails

- Fzzzt!

- Monkey Dash

- Tobago

- ... (fill in the blank)

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 26. Oktober 2009, 21:08
von Helmut
Richtig.
Da liegt bei der Fairplay-Scout-Aktion ein Spiel vorne mit 12 dicht bedruckten Seiten Spielregel! Abschreckend!

Ganz einfach: Kaum Nachwuchs

Verfasst: 26. Oktober 2009, 21:36
von l8xx
Wir haben wohl alle mit einfachen Spielen angefangen, z.b. Siedler. Dann wurden die Spiele zunehmend komplex. So entwickelt man sich weiter. Der Nachwuchs fängt mit einfachen Spielen. Und dieser Nachwuchs fehlt momentan bzw. der Markt ist z.b. in Deutschland bereits gut entwickelt.

Re: Ausbildungsberuf Regelerklärer

Verfasst: 26. Oktober 2009, 21:37
von ravn
Helmut schrieb:
>
> Richtig.
> Da liegt bei der Fairplay-Scout-Aktion ein Spiel vorne mit 12
> dicht bedruckten Seiten Spielregel! Abschreckend!

Nur Mut, die meisten dieser Regelmonster zerfallen nach der Erklärung oder während der ersten Partie in wenige Mechanismen, die einfach zu merken sind. Also am Besten in Zukunft jeder Schachtel einen persönlichen Regelerklärer beipacken - nach Vorliebe männlich oder weiblich. Könnte eventuell dann auch ein anerkannter Ausbildungsberuf werden! :-)

Cu/Ralf

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 26. Oktober 2009, 21:54
von WalMal
Und, wo ist das Problem ? Wenn das Spiel offenbar genug Leuten sehr gut gefallen hat, so liegt es doch wohl zu Recht vorne. Nicht verschrecken lassen, einfach ausprobieren. Es ist nur selten wirklich so komplex, wie es sich beim ersten Überfliegen der Regel darstellt. Andernfalls entgeht einem so manche Perle.

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 26. Oktober 2009, 22:54
von Wombat
Einen Namen für diese Spielegruppe habe ich nicht, zähle aber wohl dazu ;-)
Jaipur, wie an anderer Stelle erwähnt halte ich für eine gute Wahl. Tobago sicher auch nicht verkehrt, wobei wir auf der Messe lediglich die 3 und 4 Spieler Version getestet haben. Atlantis spielte sich zu zweit sehr flott und nett, zu viert mit Grübelpotential völlig anders aber auch nicht unspannend.
Savannah Tails auf der Messe zu viert gespielt und wusste zu überzeugen, gerade in einer 2er Partie mit längerer Strecke auch sehr unterhaltsam.

Hansa Teutonica in einer Dreierrunde auf der Messe incl. Erklärung in 1,5 Stunden halte ich auch für vertretbar von der Zeit her (und wir sind keine Agricola u.ä. Spieler)
und auch das soll zu zweit gut funktionieren.

Mr. Jack in New York hat mir auch sehr gut gefallen (Spiel für 2 Personen) ich glaube mir gefallen die Möglichkeiten besser als beim regularen Mr. Jack.

Soviel für heute Abend,
Gruß
Wombat

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 26. Oktober 2009, 23:24
von Helmut
WalMal schrieb:
> Andernfalls entgeht einem so
> manche Perle.

Perle hin, Perle her.
Spielperlen sind für die meisten Leute diejenigen Spiele, die in 5 min erklärt und verstanden sind.
Ich habe absolut keine Motivation, vorher 12 Seiten durchzuarbeiten auf der Suche nach einer "Perle". Und dann muss ich auch noch diese 12 Seiten an meine Mitspieler weitervermitteln, die oft abends zum Spielen schon mit der Bemerkung eintreffen: "Bin total müde. Bitte nur leichte Kost heute!"
Spielen soll Spaß machen und keinen Lese-Stress verursachen.

RE: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 26. Oktober 2009, 23:57
von Micha A.
"Tichu78" hat am 26.10.2009 geschrieben:

> Da fällt mir zB Kardinal & König von Michael Schacht ein.
> Ruck Zuck aufgebaut schnell erklärt und viel Spass am
> Spiel. Ein bißchen Glück dabei, genug Taktik damit man auch
> mal über seinen Zug nachdenken muss (ohne, dass die anderen
> Spieler sich gleich langweilen). Ein Spiel, welches man
> immer mal wieder auftischen kann und auch immer wieder
> Spass macht.

In diese Kategorie fiel meiner Meinung nach "Sumeria" (Reiver Games):, bei dem ich spontan an K&K erinnert wurde (trotz völlig anderer Mechanismen):

- Kleine Schachtel (leider trotzdem mit 25,- nicht ganz billig)
- Schnell erklärt
- Kurze Spielzeit
- Häufige und kurze Züge der einzelnen Spieler
- Eine gewisse Planbarkeit ist gegeben, allerdings steht ganz klar die Taktik im Vordergrund (keinesfalls die Strategie)
- Jede Aktion kann richtig was bewegen

Für mich (nach dem ziemlich schrecklichen Verlagserstling "It's alive!") meine positive Überraschung der Messe.

Gruß
Micha (Der sich ebenfalls auf die Messe in Stuttgart freut)

Provokante These (war: Die Spiele werden immer komplexer)

Verfasst: 27. Oktober 2009, 01:23
von Volker L.
Mit dem (mangels Platz entfallenen) 4ten Punkt meines
Forums-Profils hatte ich ja eigentlich irgendwann mal
einen Thread im Sommerloch starten wollen, aber da
es hier gerade so wunderbar hinpasst:

Ja, die Spiele werden immer komplexer - und das ist auch gut so :-))

[b]MERKE:[/b]
Es gibt keine Spiele, die gut sind, [i]weil[/i] sie einfach sind;
es gibt nur - vereinzelt - Spiele, die gut sind, [i]obwohl[/i] sie einfach sind 8-)

provokante Grüße, Volker

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 27. Oktober 2009, 08:24
von Volker K.
Hallo,

ich kann noch Gonzaga empfehlen, dass ich bisher aber nur zu zweit gespielt habe. In diesem Fall ein klasse Spiel auch für Normalspieler. Spieldauer ähnlich wie bei Kardinal und König.

Gruß

Volker

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 27. Oktober 2009, 09:07
von f-p-p-m
Helmut schrieb:
>
> Da liegt bei der Fairplay-Scout-Aktion ein Spiel vorne mit > 12 dicht bedruckten Seiten Spielregel! Abschreckend!

Zuerst dachte ich das sei ironisch gemeint, aber leider scheint es Dein Ernst zu sein.
12 Seiten Spielregeln sind jetzt also schon zuviel :sad: .

Es scheint also wieder die Zeit für Spiele gekommen zu sein, bei denen die Spielregel ( mangels Umfang ) in den Schachteldeckel gedruckt werden kann ( in 6 Sprachen ).

Übrigens:
Läßt man bei o.g. Regeln die Beispiele, Wiederholungen u.ä. weg, dann sind die Regeln weniger als halb so lang.

Mir ist es 1000 mal lieber, wenn ich ein komplexeres Spiel habe, das sich auch etwas erarbeitet werden muß, als ein Spiel bei dem es nur heißt: Wer die meisten sechsen wirft gewinnt.

( jetzt werde ich mir mal nur so zum Spaß nochmal die Regeln von Twilight Imperium durchlesen, mit Erweiterung so ca. 60.......)

Re: Provokante These (war: Die Spiele werden immer komplexer)

Verfasst: 27. Oktober 2009, 09:29
von Tichu78
Volker L. schrieb:
>
> Mit dem (mangels Platz entfallenen) 4ten Punkt meines
> Forums-Profils hatte ich ja eigentlich irgendwann mal
> einen Thread im Sommerloch starten wollen, aber da
> es hier gerade so wunderbar hinpasst:
>
> Ja, die Spiele werden immer komplexer - und das ist auch gut
> so :-))

Wieso ist das gut so?

> [b]MERKE:[/b]
> Es gibt keine Spiele, die gut sind, [i]weil[/i] sie einfach
> sind;
> es gibt nur - vereinzelt - Spiele, die gut sind,
> [i]obwohl[/i] sie einfach sind 8-)
>
> provokante Grüße, Volker

Es gibt auch Merksätze, die kompliziert sind geschrieben obwohl sie einfach gedacht sind ;)

Re: Provokante These (war: Die Spiele werden immer komplexer)

Verfasst: 27. Oktober 2009, 09:36
von Tichu78
und falsch geschriebene gibt es auch. :-/
(Hmpf, es gibt ja immernoch keine Editierfunktion)

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 27. Oktober 2009, 10:12
von Jerry
f-p-p-m schrieb:

> Helmut schrieb:
> >
> > Da liegt bei der Fairplay-Scout-Aktion ein Spiel vorne mit
> > 12 dicht bedruckten Seiten Spielregel! Abschreckend!
>
> Zuerst dachte ich das sei ironisch gemeint, aber leider
> scheint es Dein Ernst zu sein.
> 12 Seiten Spielregeln sind jetzt also schon zuviel

12 Seiten Spielregel sind definitiv zu viel sobald man sich außerhalb der Geek&Freak-Ecke bewegt.

Ganz ernsthaft: für sehr viele Menschen ist schon eine(1) Seite Text eine echte Herausforderung und ich würde mal behaupten dass Spiele, bei denen sich der Regeltext abzüglich Bilder auf mehr als 2 Seiten hinstreckt für zwei Drittel aller potenziellen Spielekäufer schon unzumutbar ist.

J.

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 27. Oktober 2009, 10:17
von Helmut
f-p-p-m schrieb:
>
> Helmut schrieb:
> >
> > Da liegt bei der Fairplay-Scout-Aktion ein Spiel vorne mit
> > 12 dicht bedruckten Seiten Spielregel! Abschreckend!
>
> Zuerst dachte ich das sei ironisch gemeint, aber leider
> scheint es Dein Ernst zu sein.
> 12 Seiten Spielregeln sind jetzt also schon zuviel :sad: .

Ja, das ist richtig. Ein Spiel mit dicht bedruckten 12 Seiten Spielregl muss ich nicht unbedingt spielen, nur weil es neu ist und vielleicht eine "Perle". Habe genug "Perlen" zu Hause mit kurzen Spielregeln.

>
> Es scheint also wieder die Zeit für Spiele gekommen zu sein,
> bei denen die Spielregel ( mangels Umfang ) in den
> Schachteldeckel gedruckt werden kann ( in 6 Sprachen ).
>
Muss nicht gerade im Deeckel sein. Nein.
Das sind ohnehin die Spiele, die durch Massenverkauf die Herstellung komplexer Spiele mitfinanzieren.

Fairplay ist halt nix für Kinder ...

Verfasst: 27. Oktober 2009, 10:18
von Jerry
Helmut schrieb:

> Richtig.
> Da liegt bei der Fairplay-Scout-Aktion ein Spiel vorne mit 12
> dicht bedruckten Seiten Spielregel! Abschreckend!

Hey, was erwartest du? Fairplay-Leser sind doch keine Weicheier sondern eisenharte durchgeknallte Crack-Nigger die solche Regeln beim Frühstück nebenbei einatmen und den Regelautor bei Fehlern mit 'ner Kneifzange und 'nem Lötkolben bearbeiten.

Ernsthaft: Scoutaktionen wie die von Fairplay, HALL9000 und BGG sind kein Maßstab. Da machen vor allem erfahrene Vielspieler mit und so sind dann auch die Ergebnisse zu interpretieren. Beim GeekBuzz von BGG hat Dungeon Lords gewonnen, das hat auch schlanke 24 Seiten Regel.

J.

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 27. Oktober 2009, 11:16
von peer
Hi,
aber die Fairplay richtet sich nunmal an Vielspieler, nicht an Familienspieler. Da sollte das nicht überraschen.
Für die Masse ist Vasco de Gama sicherlich nicht, aber die hat auch nicht abgestimmt (selbst Schuld! :-) )

Aber mit Acqua Dolce, Square on Sale, Fzzt, Rabbit Hunt, Identik fallen mir auf Anhieb ein paar Spiele mit Kurzem Regelheft ein, die auch gut sind (bzw. einen guten Eindruck machen, 2 davon habe ich noch nicht gespielt).
Und Eine gegen Eine hat gar kein Regelheft ;-)


ciao
peer

Re: Fairplay ist halt nix für Kinder ...

Verfasst: 27. Oktober 2009, 12:18
von Helmut
Danke, Jerry, für Deine klärenden Worte. ;-)
Naja, es hätte vielleicht auch ein Spiel mit 4-5 Seiten sein können, was ich noch erträglich finde. Mein Schwiegersohn hat da einen analytischen Blick: einmal durchgelesen kann er jedes Detail referieren.

Re: Fairplay ist halt nix für Kinder ...

Verfasst: 27. Oktober 2009, 12:25
von achim
Helmut schrieb:
Mein Schwiegersohn hat
> da einen analytischen Blick: einmal durchgelesen kann er
> jedes Detail referieren.


Mein Sohn hat auch einen analytischen Blick:

einmal durchgelesen, kann er mich nach jedem Detail fragen.

Gruß
achim

Re: Ausbildungsberuf Regelerklärer

Verfasst: 27. Oktober 2009, 14:46
von ode
Hi!

Allen Loyang-Erklärern am heimischen Tisch möchte ich wärmstens die auf der Messe verteilte Erklärregel von Uwe Rosenberg ans Herz legen (auf der Homepage von Hall Games kann sie auch runtergeladen werden, wer es verpasst hat...). Ich hab das Spiel auf der Messe auf diese Weise sehr oft erklärt und finde, dass es wirklich die optimale Vorgehensweise ist. Da hat Uwe seine ganze Testspielerfahrung reingelegt und davon kann man nun profitieren!

Versucht es einfach mal! Denn der Einstieg ist fließend! Man kann das Spiel schon losspielen und es dabei kennenlernen. Auch ohne schon große Spielfehler zu begehen! Ihr musst nur drauf achten, dass ihr die Einsteiger-Regel für die erste Partie wählt. Hat wirklich Sinn, was da drin steht!

Viel Spaß beim erklären!!!

ode.

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 29. Oktober 2009, 14:34
von pocketrocket77
Erster Beitrag und der hier. Tach erstmal.

Ich kann mich aber nicht erwehren, dem Initiator des Themas recht zu geben.

Mein Eindruch war oftmals, dass Ideen und Mechanismen verschlimmbessert werden, weil man gerade keine neue Idee hat.

Seit Agricola ist es urplötzlich Trend alle Spiele mit Rundenanzahlen zu versehen. Durch die Bank weg.
Peloponnes 8 Runden
Colonia 6 Runden
Funkenschlag Fabrik 5 Runden
Macao 12 Runden
Egizia 6 Runden

Und jeder wurschtelt nun irgendwas in seine sich selbst vorgegebene Rundenspanne hinein. Weil nun jeder beweisen möchte, "hey ich kann auch komplex", wird alles so breit ausgefranst wie nur eben geht und dabei verlieren sich manche Stränge in verwirrender Detailliebe. 5 bis 7 frei entwickelte Runden mehr, dafür aber nur 3 statt 5 Möglichkeiten lassen eher ein "Rennen" im Spiel entwickeln, wo man ggf noch aufholen kann. Bei den neuen Spielen werden Fehler in der 1. und 2. Runde brutal bestraft und man hat keine Zeit sich in das Spiel hineinzuspielen um dann Blut zu lecken es nochmal auspacken zu wollen.

Ich bin überzeugter Agricola Widerholungstäter , habe auch Antike und Age of Empires III mit Freuden gespielt , allerdings fehlt mir auf dme Markt derzeit das gesunde Gegengewicht eines Carcassonne oder Zug um Zug , die ich ebenso mag und die mir nun auf der Messe ein wenig fehlten.

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 29. Oktober 2009, 22:07
von Kudde
pocketrocket77 schrieb:
>
>
> Seit Agricola ist es urplötzlich Trend alle Spiele mit
> Rundenanzahlen zu versehen. Durch die Bank weg.
> Peloponnes 8 Runden
> Colonia 6 Runden
> Funkenschlag Fabrik 5 Runden
> Macao 12 Runden
> Egizia 6 Runden
>
Eine feste Rundenzahl ist aber nichts neues. Hatte z.B. schon Fürsten von Florenz. Außerdem sind 5 von ca. 600 noch kein großer Trend.

> Und jeder wurschtelt nun irgendwas in seine sich selbst
> vorgegebene Rundenspanne hinein. Weil nun jeder beweisen
> möchte, "hey ich kann auch komplex", wird alles so breit
> ausgefranst wie nur eben geht und dabei verlieren sich manche

Außerdem sehe ich eine feste Rundenzahl nicht nur bei komplexen Spielen. Siehe Würfelbingo.

Kudde

Re: Die Spiele werden immer komplexer

Verfasst: 30. Oktober 2009, 11:35
von gaspode18
Aufgrund unseres Nachwuchses haben wir derzeit auch weniger Zeit für komplexere Spiele, daher haben wir dieses Jahr auch eher "kleinere" Spiele mitgenommen, als da wären Monkey Dash und Havanna. Vor den Toren von Loyang war auch dabei, da wird zumindest zu zweit aber unter einer Stunde nix gehen.
Havanna haben wird dann zu zweit in einer Stunde gleich zweimal durchgespielt, wenn mensch die zu erreichenden Siegpunkte erhöht gehts auch etwas länger. Für mich ein vom Regelwerk her recht einfaches Spiel, aber doch mit einer fesselnden Spieltiefe, die uns noch länger beschäftigen wird.