Beitragvon Gead » 20. Juni 2010, 12:27
Dem Superlativ, der sich in der Traumnote 10 ausdrückt, wollte ich mich auch nicht anschließen. Weder für Avatar (stellvertretend für das Genre Film), noch für Handelsfürsten (ein Spiel unter vielen). Ausgangspunkt deines Vergleichs war ja "Überbewertung" und der Beitrag von Kudde. Generell müssen für eine sachliche Bewertung ja Maßstäbe definiert oder herangezogen werden. Wenn ein Film (oder ein Spiel) vorhersehbar ist, so wie du es in Bezug auf Avatar kritisch anmerkst, dann dürfte das einer Abwertung (von 10 ausgehend) gleichkommen. (Kopfschmerzen sorgen dann sicherlich noch für ein zusätzliches Minus! ;-))
Stereotypen, also bekannte Handlungsmuster, holzschnittartige Charaktere oder Dialoge, können die Bewertung des Films weiter verschlechtern; ebenso hinlänglich bekannte Mechanismen oder häufig verwendete (Wirtschafts-)Themen bei Spielen. (Übrigens, DER scheußlichste weil penetrant oft verwendete Begriff in der Beschreibung von Spielen, ist Mechanismus. Sic! :-)))
Der Grund, warum ich zu Avatar etwas angemerkt habe, ist schlicht und ergreifend, dass sich das Erlebnis - für mich - nicht auf der rationalen, sachlichen Seite ereignet hat, nicht da wo es scheppert, kracht und knallt, nicht dort wo die markigen Sprüche sind. Sondern, in den eher stillen Momenten des Films, wo diese faszinierenden Bilder, die ganze Eigenart der Welt von Pandora zum Vorschein kommt. Für Gänsehaut haben bei mir z.B. die Augen und die Haut der Na'vi gesorgt, die Flora bei Nacht.
Auf Spiele und deren Bewertung übertragen bedeutet das, dass ein Spielerlebnis eben nicht immer vom Mechanismus abhängt, nicht nur von originellen Abläufen, neuartiger Ermittlung der Spielerreihenfolge usw.
Fluoreszierende Grüße
Gead
PS: Meistens wird rational bewertet und damit eher einem mechanistischen Weltbild gefolgt. Dem steht ein rational nicht erfassbares gegenüber. (Vielleicht lässt sich das in einer Note nicht zum Ausdruck bringen?!) Auch Spielspaß oder Spielreiz drücken das nicht wirklich zur Genüge aus, denn sowohl den Spielspaß wie auch den Spielreiz kennen rational veranlagte Menschen (oder Spieler) genauso wie irrational veranlagte.
PPS: Zwischen den Zeilen, zwischen den Bildern. In der Twilight Zone ...