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Handelsfürsten

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Spielefreun.de
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Handelsfürsten

Beitragvon Spielefreun.de » 15. Juni 2010, 09:41

Liebe Leute,

wir haben am WE zum ersten Mal Handelsfürsten gespielt.

Ist ja ein recht beliebtes Spiel. Ich frage mich - warum?
Wir hatten den Eindruck, es hat einen immensen Startspielervorteil, und wenn ein Spieler es schafft, von einer Sonderkarte (war es Kontor) beide zu bekommen, ist das Spiel eh gelaufen.

Die Regel habe ich nochmal gelesen, aber ich denke, wir haben keinen Fehler gemacht.

Irgendwelche Hinweise? Haben wir einfach schlecht gespielt, oder ist das Spiel doch überbewertet?


Beste Grüße
Jens
Viele Grüße
Jens B. aus N. am Roten M. in F.

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Marc Gallus
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Re: Handelsfürsten

Beitragvon Marc Gallus » 15. Juni 2010, 10:29

Hallo Jens!

Ich out mich jetzt mal als "Fan" dieses Spiels.Den Startspielervorteil konnten wir bisher nicht erkennen.Was die Karte Kontor betrifft: Habt ihr gelesen, dass man nur dann das Zusatzeinkommen kassiert, wenn man SELBER Waren verkauft hat bzw. an der Wertung beteiligt ist? Das macht einen RIESIGEN Unterschied...Könnte eine Fehlerquelle bei euch sein...:-)Hatten wir anfangs falsch verstanden....

Was ich an dem Spiel to toll finde, ist die Tatsache, dass man ständig schauen muss, was die anderen sammeln und diese möglichst nicht an einer Wertung teilhaben zu lassen. Außerdem ist es spannend, genau den Zeitpunkt zu treffen, an welchem man KEINE Sonderkarte mehr kauft, weil sie sich später nicht mehr rentiert...Kenne Partien, da haben die Spieler so viel Geld für Karten ausgegeben, dass dann beim plötzlichen Spielende kein Geld mehr in der Kasse war, was ja entsprechende Siegpunkte sind:-)

Gib dem Spiel noch eine Chance...Es ist wirklich eine Empfehlung wert:-)

Gruß
Marc
Meine Promoliste zum Tauschen und Verkaufen: https://www.spiele-offensive.de/Liste/P ... 459-0.html

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Ralf Arnemann
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Re: Handelsfürsten

Beitragvon Ralf Arnemann » 15. Juni 2010, 10:49

Also ich habe Handelsfürsten noch nie gespielt und kann daher nichts zur Kontorkarte etc. sagen.

Aber nach 30 Jahren Spieleerfahrung möchte ich schon anmerken: Wenn jemand nach EINEM Spiel schon sagt, daß es eine unfehlbare Siegstrategie gäbe oder daß Position X einen Riesenvorteil/nachteil hätte - dann hat sich das eigentlich immer als falsch herausgestellt.

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Micha A.
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RE: Handelsfürsten

Beitragvon Micha A. » 15. Juni 2010, 11:29

Hi,

> wir haben am WE zum ersten Mal Handelsfürsten gespielt.

Löblich!

> Ist ja ein recht beliebtes Spiel. Ich frage mich - warum?

Weil es kurz ist, man immer eingebunden ist, es hin und wieder Entscheidungen fordert, trotzdem locker zu spielen und ein optimaler 15 Minuten-Absacker ist.

> Wir hatten den Eindruck, es hat einen immensen
> Startspielervorteil

Finde ich nicht. Das Spiel lebt nämlich auch sehr stark vom "Trittbrettfahrertum", d.h. dass andere die eigene ausliegende Ware mitwerten. Der Startspieler ist der einzige, der das initiale Beladen seiner Schiffe ins Blaue hinein machen muss, die folgenden Spieler können bereits auf diese Vorlagen einsteigen.
Dafür hat der Startspieler natürlich mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Zug mehr als weiter hinten sitzende Spieler.

> und wenn ein Spieler es schafft, von
> einer Sonderkarte (war es Kontor) beide zu bekommen

Ich bin mir grad nicht sicher, aber darf man nicht von jeder Sonderkarte nur eine besitzen?

> Irgendwelche Hinweise? Haben wir einfach schlecht gespielt,
> oder ist das Spiel doch überbewertet?

Keine Ahnung. Ist ja auch Geschmackssache und spielrundenabhängig.
Ich habe jetzt z.B. schon einige Partien Langfinger hinter mir, dass m.E. auf ähnlichem Level wie die Handelsfürsten ist. Kam bislang immer gut an, außer in einer Spielrunde (die aber die Handelsfürsten ganz gut findet).

Gruß
Micha


>
>
> Beste Grüße
> Jens


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Wenn du dich klein, nutzlos und depressiv fühlst, dann denke immer daran: Du warst einmal das schnellste und erfolgreichste Spermium deiner Gruppe!

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Admivo
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Re: Handelsfürsten

Beitragvon Admivo » 15. Juni 2010, 12:27

Hallo Jens,

ich mag das Spiel eigentlich auch ganz, bis auf die kleine Regelunklarheit.
Wenn es die ultimative Siegstrategie ist, beide Kontore zu haben, dann frage ich mich doch, warum die Mitspieler es dann zulassen, daß ein Spieler sich beide Karten holen kann. Bei uns ist das zumindest noch nicht vorgekommen, daß sich jemand 2 Kontore holen konnte, weil die Mitspieler gepennt haben.
Vielleicht solltet Ihr das Spiel einfach noch ein paar Mal spielen.

Gruß Admivo

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ho99ro
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RE: Handelsfürsten

Beitragvon ho99ro » 15. Juni 2010, 13:37

In der Regel steht:
"Ein Spieler kann dieselbe Sonderkarte mehrere Male besitzen. Sie wirkt dann kumulativ."
Grüße
ho99ro

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Re: Handelsfürsten

Beitragvon Spielefreun.de » 15. Juni 2010, 13:54

Okay, ich sollte vielleicht noch etwas klarstellen:

Wir spielen zu zweit, und die übermächtige Karte ist wohl nicht Kontor. Ich meinte die, bei der man am Ende jedes Zuges eine weitere Karte nachziehen darf.


Wir hatten ganz einfach den Eindruck, dass der Startspieler ganz einfach nur zwei Waren nehmen muss, von der er vielleicht zwei oder mehr auf der Hand hat (und vielleicht noch ein oder zwei bereits ausliegen). Um dem Gegner nicht mitzuteilen, um welche Ware es sich handelt, kann er ja erstmal eine solche und eine andere auslegen.

Mit dem ersten richtigen Zug sorgt er dafür, dass zwei Waren dieser Art auf seinen Schiffen liegen, überdeckt mit der/den Handkarte(n) die Farben, die der andere Spieler ausliegen hat, und kassiert erstmal ordentlich ab.

Der andere Spieler schaut dann erstmal dumm.



Beste Grüße
Jens
Viele Grüße
Jens B. aus N. am Roten M. in F.

Thygra
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Re: Handelsfürsten

Beitragvon Thygra » 15. Juni 2010, 14:27

>Wir spielen zu zweit, und die übermächtige Karte ist wohl nicht Kontor. Ich meinte die, bei der man am Ende jedes Zuges eine weitere Karte nachziehen darf.

Doch, das IST das Kontor. Die Antwort von Marc oben ist falsch, er hat das Handelsabkommen beschrieben, nicht das Kontor.

Die zusätzlichen Karten durch das Kontor erhöhen deine Einflussmöglichkeiten, sind aber nicht übermächtig. Ein drittes Schiff oder der Hafenarbeiter sind in meinen Augen stärker - kosten dafür aber auch mehr. Zu zweit habe ich es allerdings nie gespielt, das kann ich nicht beurteilen.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Ulrich Roth
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Re: Handelsfürsten

Beitragvon Ulrich Roth » 15. Juni 2010, 19:31

Thygra schrieb:

> Die zusätzlichen Karten durch das Kontor erhöhen deine
> Einflussmöglichkeiten, sind aber nicht übermächtig. Ein
> drittes Schiff oder der Hafenarbeiter sind in meinen Augen
> stärker - kosten dafür aber auch mehr. Zu zweit habe ich es
> allerdings nie gespielt, das kann ich nicht beurteilen.

Ich vermute, die relativen Stärken und Schwächen der Sonderkarten variieren mit der Spielerzahl.
(Dieser Thread erinnert mich daran, dass ich dieses Thema schon immer mal zu Ende denken wollte, aber bislang zu faul dazu war...)

Die Möglichkeit, dass eine der Karten ZU stark und in allen Besetzungen die stärkste ist, würde ich von vornherein komplett ausschließen:
"Handelsfürsten" ist von Reiner Knzia, und solche handwerklichen Fehler macht der gute Doktor nicht!
:wink:

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Kudde
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[OT] Überbewertet?

Beitragvon Kudde » 15. Juni 2010, 19:58

Spielefreun.de schrieb:
>
> oder ist das Spiel doch überbewertet?

Hallo Jens,

jetzt mal unabhängig von Handelsfürsten, das mir persönlich auch nicht so zugesagt hat; wie kann ein Spiel eigentlich überbewertet sein? Die meisten Leute werden doch bei einer Bewertung ihre persönliche Meinung zu einem Spiel ausdrücken. Und wenn ein Spiel dann von der Mehrzahl der Leute gut bewertet wird und du anderer Meinung bist, heißt das doch nur, dass deine Meinung von der Mehrheit abweicht. Das ist für dich dann ja auch OK, aber darauf kann man doch nicht auf eine "Überbewertung" schließen.

PS: Das soll jetzt kein Angriff auf dich sein, zumal ich diese Formulierung schon häufiger gelesen habe. Insbesondere bei BGG wird ständig mit "overrated" rumgeworfen.

Kudde

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Robert Vötter
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Re: [OT] Überbewertet?

Beitragvon Robert Vötter » 17. Juni 2010, 17:49

Überwertet sind bei mir Spiele, die meistens zwar gut sind, aber nicht die Offenbarung sind, die viele sagen.

Beispiele von Kinofilmen:

Der Schuh des Manitou = Lustiger Film, aber warum dieser Film so große Einnahmen machte bzw. so viele nocheinmal gingen, ist mir immer noch ein Rätsel

Avatar = Nette Grafik. Gute Schauspieler. Nett zum anschauen, wobei man aber vom 3D extremen Kopfweh bekommt. Handlung total vorhersehbar und nicht wirklich etwas neues ^^

Gruß
Robert

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Attila
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Re: [OT] Überbewertet?

Beitragvon Attila » 17. Juni 2010, 19:02

Robert Vötter schrieb:

> Der Schuh des Manitou = Lustiger Film, aber warum dieser Film
> so große Einnahmen machte bzw. so viele nocheinmal gingen,

Na ist doch klar: Weil's ein genialer Film ist. :-)

Atti

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Marc Gallus
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Re: [OT] Überbewertet?

Beitragvon Marc Gallus » 17. Juni 2010, 20:13

Atti,

jetzt bitte ich dich....Spielst du etwa auch "Fang die Maus" von Arxon?:grin: Niveau wäre ja in etwa dasselbe*g*

Gruß
Marc
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Gead
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Re: [OT] Überbewertet?

Beitragvon Gead » 17. Juni 2010, 20:19

Avatar ist das beste Beispiel für einen Film, der seine "wahre" Geschichte mit Bildern erzählt, nicht mit Dialogen. Ohne Worte - einfach genial. Daran ändert auch nichts der Umstand, dass dieser Film der erfolgreichste seiner Art ist und damit hochgradig kommerz-verdächtig.

Ich habe den Film im Übrigen nicht in 3D gesehen. Der Kopf war somit herrlich entspannt.

Unterbewertete Grüße
Gead

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Robert Vötter
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Re: [OT] seht ihr ;)

Beitragvon Robert Vötter » 18. Juni 2010, 09:57

Wie gesagt, ich finde keinen der Filme schlecht :)

Als Spielbox Note würden die so zwischen 8 - 9 sein.

Aber nie eine 10.

Und für viele sind diese 2 Filme zb. eine 20 ^^.

Wobei ich sogar sagen muß, der Schuh origineller als Avatar ist ;)

Hier finde ich das Wort "überbewertet" total richtig :)

Noch ein kleines Beispiel:

Die Filme " Der mit dem Wolf tanzt" und "Kevin alleine zuhause" haben mir persönlich überhaupt nicht gefallen.
Hier verstehe ich nicht, warum vielen der Film gefallen hat. Aber ich würde zu denen nie überbewertet sagen ^^.

Aber ist natürlich meine Ansicht :)

Gruß
Robert (Filmfan)

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Gead
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Re: [OT] seht ihr - genau hin

Beitragvon Gead » 20. Juni 2010, 12:27

Dem Superlativ, der sich in der Traumnote 10 ausdrückt, wollte ich mich auch nicht anschließen. Weder für Avatar (stellvertretend für das Genre Film), noch für Handelsfürsten (ein Spiel unter vielen). Ausgangspunkt deines Vergleichs war ja "Überbewertung" und der Beitrag von Kudde. Generell müssen für eine sachliche Bewertung ja Maßstäbe definiert oder herangezogen werden. Wenn ein Film (oder ein Spiel) vorhersehbar ist, so wie du es in Bezug auf Avatar kritisch anmerkst, dann dürfte das einer Abwertung (von 10 ausgehend) gleichkommen. (Kopfschmerzen sorgen dann sicherlich noch für ein zusätzliches Minus! ;-))

Stereotypen, also bekannte Handlungsmuster, holzschnittartige Charaktere oder Dialoge, können die Bewertung des Films weiter verschlechtern; ebenso hinlänglich bekannte Mechanismen oder häufig verwendete (Wirtschafts-)Themen bei Spielen. (Übrigens, DER scheußlichste weil penetrant oft verwendete Begriff in der Beschreibung von Spielen, ist Mechanismus. Sic! :-)))

Der Grund, warum ich zu Avatar etwas angemerkt habe, ist schlicht und ergreifend, dass sich das Erlebnis - für mich - nicht auf der rationalen, sachlichen Seite ereignet hat, nicht da wo es scheppert, kracht und knallt, nicht dort wo die markigen Sprüche sind. Sondern, in den eher stillen Momenten des Films, wo diese faszinierenden Bilder, die ganze Eigenart der Welt von Pandora zum Vorschein kommt. Für Gänsehaut haben bei mir z.B. die Augen und die Haut der Na'vi gesorgt, die Flora bei Nacht.

Auf Spiele und deren Bewertung übertragen bedeutet das, dass ein Spielerlebnis eben nicht immer vom Mechanismus abhängt, nicht nur von originellen Abläufen, neuartiger Ermittlung der Spielerreihenfolge usw.

Fluoreszierende Grüße
Gead

PS: Meistens wird rational bewertet und damit eher einem mechanistischen Weltbild gefolgt. Dem steht ein rational nicht erfassbares gegenüber. (Vielleicht lässt sich das in einer Note nicht zum Ausdruck bringen?!) Auch Spielspaß oder Spielreiz drücken das nicht wirklich zur Genüge aus, denn sowohl den Spielspaß wie auch den Spielreiz kennen rational veranlagte Menschen (oder Spieler) genauso wie irrational veranlagte.
PPS: Zwischen den Zeilen, zwischen den Bildern. In der Twilight Zone ...


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