Brettspiel-Forum

Hallo,

ich wollte mal nach eurer Spielerfahrung fragen:

Wie viele Jahre (Runden :-), nicht ein Spiel) dauert Grand Cru bei euch so ?

Spielehansel

Gute Frage, nie gezählt. Ich würde sagen, gefühlte 8-12 Jahre bei 4-5 Spielern.

Gestern Abend: 4 Spieler - 6 Jahre.

Es war so, das ein Spieler zu wenig diversifiziert hat und zu viele Kredite hatte, dafür aber auch gute Einnahmen verbuchen konnte. Ein anderer Spieler setzte alles daran seine Kredite zurück zu zahlen, der dritte versuchte die vier Aktionen Strategie und ich setzte auf viele Ausbauten und verschiedene Rebsorten. Als dann der zweite Spieler seine Kredite abzahlte, in der Hoffnung ausreichend Geld für den Sieg zu haben, hatte ich noch die Gelegenheit für einen normalen Verkauf und über die Prestigepunkte einen weiteren. Ich wurde erster mit 42 Franc, der Spielbeender 2ter mit 21 F, die 4 Aktionen Strategie reichte für 2 F und die Monokultur ergab -21 F.
Es kam jedenfalls nicht so gut an.

Wir haben Grand Cru zu dritt gespielt und es nach der fünften Runde abgebrochen. Wir fanden die Ausbauplättchen (insbesondere den Verkauf zum Höchstpreis) einfach zu stark. Es war klar, daß man die Aufbauplättchen nimmt, sofern man Gelegenheit dazu hat und dann muß man vorwiegend auf die teuren Weinsorten gehen. Das bringt am Spielende ordentlich Punkte. Der Funke ist bei uns überhaupt nicht übergesprungen.

Ciao
Nora

Hallo Nora,

Nur ganz kurz was der Verkauf zum Höchstpreis angeht.
Habt Ihr auch beachtet das in diesem Fall nur 1 einziger Weinwürfel und nicht die komplette Sorte verkauft werden darf. Zudem bekommt man den Weinwürfel nicht in sein Fass.
Diese Sache hatte ich in meiner Spielrunde zunächst nicht beachtet und wir hatte zunächst den selbe Gedanken, das die Ausbaukarte viel zu stark wäre. Doch ein genaueres nachlesen der Regel ergab die Lösung.
Ich selbst habe das Spiel zweimal gespielt einmal zu dritt und zu viert und es wird definitiv nicht das letzte Mal sein. Also bei uns ist der Funke übergesprungen. Vielleicht ist´s aber auch Geschmacksache, so wie bei vielen Spielen eben.

Gruss

Thomas

Bei mir war es genauso:

1. Spiel: Häh ? Öde !!!
2. Spiel: Häh ? Höh ? Oh ! Mönsch, was kann ich beim nächsten Mal besser machen ? Nochmal !!
3. Spiel, 4. Spiel Man hat das Spiel besser im Griff und es wird immer spannender.

Alles Partien zu dritt.

Spielehansel

Hallo Tom,
dieses Aufbauplättchen war sehr stark, da am Anfang die Privilegien nicht soo wichtig waren und man bei einer Sorte mit niedrigem Preis das Äquivalent zu 2-3 Würfeln bekommt. Außerdem kostet dieses Plättchen nur 2 Franc, da es am Ende noch 5 Franc bringt -- wie übrigens alle verschiedenen Aufbauplättchen. Einige Plättchen geben Dir eine zusätzliche Aktion (zwei Würfel von einer Traube ernten,...). Wir fanden, dass die Aufbauplättchen für ihre Bedeutung viel zu wenig kosten. Sobald einer eine Versteigerung machen kann, nimmt er ein Aufbauplättchen für 7 Franc. Damit kommt ein sehr starkes Zufallselement in das Spiel.

Ciao
Nora

Aber die Plättchen für jede Runde liegen doch schon vor dem
Weinfest aus. Also kann man sich Bemühen Startspieler zu werden, um dann dieses Plättchen zu bekommen.
Von daher ist das nicht so zufallslastig.

Spielehansel

Hallo Spielehansel,
der Spieler mit den meisten Privilegien darf sich zuerst eine Scheibe auf dem Weinfest aussuchen. Das bedeutet, man muß gezielt auf den Startspieler, während der Aktionen hinspielen, was nicht einfach ist.
Das war nur ein kleinerer Kritikpunkt.
Viel schlimmer finde ich die Wirkung und den Preis der Aufbauplättchen.

Ciao
Nora

Hallo,

also da in meiner Runde immer nur wenig Kredit genommen wird, tun einem 7 Taler schon weh.

Klar bringt es am Ende auch 5 Taler, aber das Geld ist trotzdem erstmal weg.

Wenn Du die Vorteile der Plättchen die 5 Siegpunkte am Ende und nur 1 verbrauchte Aktion zurechnest sind die Plätchen allemale 7 Geld wert. Wir sind jetzt auch bei solchen Preisen, Ausbauplättchn werden direkt gekauft.

Helby

Hallo,

Wenn euch stört, dass sie so billig sind, dann probiert es doch mal mit 10Talern für den Direktkauf.

Spielehansel

Ich habe nicht geschrieben, dass es stört, ich denke aber, dass man früher oder später zum Direktkauf übergeht, weil die Ausbauten so wertvoll sind.
Bei uns war es so, die ersten Spiele ging alles so um die 2 Geld weg, jetzt werden sie direkt gekauft, da die Vorteile einfach überwiegen.

Helby

Hallo,

ich meinte auch nicht, dass es Dich stört.
Ich meinte, dass es den Spielablauf "stört", also die Plättchen zu mächtig werden.

Spielehansel

Höhere Preise würden das glaube ich aber auch nicht ändern, dann gehen nur die Kredite hoch und das Spiel wird länger.

Helby

nora schrieb:

> Viel schlimmer finde ich die Wirkung und den Preis der
> Aufbauplättchen.

Trotzdem finde ich es etwas voreilig um aufgrund des Preises der Aufbauplättchen das Spiel nach fünf (?) Runden zu unterbrechen, also es nicht einmal zu Ende zu spielen. Grand Cru handelt sich um ein geschicktes Zurückzahlen aufgenommer Kredite, nicht um den Direktkauf spezieller Plättchen. Sie sind recht stark, ohne Zweifel, aber ob es *immer* sinnvoll ist *sofort* ein spezielles Plättchen für 7 Franc zu kaufen... Das glaube ich nicht. Zeit ist genauso wichtig wie Kredite!



Viele Grüße,
Maarten

Am Anfang werden die immer gerne gekauft (besonders die reiche Ernte und der zusätzliche Franc beim verkaufen).
Im Lategame dann eher für wenige Franc ersteigert, da man das Plättchen nur erwirbt um möglichst viele unterschiedliche Plättchen für die Endabrechnung auf dem Weinberg liegen zu haben.

Hallo Maarten,
es gibt Plättchen, die bei einer Aktion eingesetzt werden können (zweimal ernten) und damit ein Tempo bringen. Diese sollte man auf alle Fälle kaufen, wenn Gelegenheit besteht. Wir haben das Spiel nicht alleine gespielt; unser Mitspieler war einfach nicht dazu zu bewegen, Grand Cru weiterzuspielen.

Ciao
Nora

Hallo Nora,

> es gibt Plättchen, die bei einer Aktion eingesetzt werden
> können (zweimal ernten) und damit ein Tempo bringen. Diese
> sollte man auf alle Fälle kaufen, wenn Gelegenheit besteht.

Nein, das glaube ich nicht. Wie ich schon sagte: das Spiel handelt zich um geschicktes Zurückzahlen aufgenommener Kredite. Plättchen die es einem ermöglichen zweimal zu ernten sind in der Tat stark, aber nur wenn sie einem bei der richtigen Strategie weiterhilfen. Es ist nicht verboten ein ganz kleines Weingut (zu geringen Kosten) zu beginnen, und dann ist die Entscheidung sich ein Plättchen von 7 Franc zuzulegen gar nicht so einfach. Es könnte sogar passieren daß man es für weniger als 7 Franc bekommt weil die anderen gar keine Lust mehr haben den Betrag zu investieren, z.B. weil das Spiel sich zu Ende neigt.

> Wir haben das Spiel nicht alleine gespielt; unser Mitspieler
> war einfach nicht dazu zu bewegen, Grand Cru weiterzuspielen.

Schade. Aber noch immer kurzsichtig von Deinem Mitspieler. Vielleicht hat er (sie?) recht dass das Spiel (i.B. der Plättchenpreis) nicht gut funktioniert, aber das kann man mit einem aufwendigen Spiel wie Grand Cru nach fünf Runden gar nicht mit solcher Sicherheit (= nicht weiterspielen wollen) behaupten.


Viele Grüße,
Maarten