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Der Pate- wie isses?

Verfasst: 12. Dezember 2010, 20:17
von Maik B
Hallo Spielfreunde.

Da ja nun Weihnachten kurz bevor steht, stellt sich auch immer wieder aufs Neue die Frage, welches Spiel denn nun den Weg unter den weihnachtlichen Gabentisch finden soll. Zwar passt das Thema zum Titel "Der Pate" alles andere als in ne besinnliche Adventszeit- aber das Teil sieht gut aus, die Mechanik der Würfelauswahl ist neuartig, nur die Spielwelt schweigt sich (für mich doch verwunderlich) über das Teil aus. Der Autor Rieneck ist kein Amateur und das Thema müsste auch ansprechen...

Kurzum, hat schon jmd. Erfahrung und wenn ja, wie fühlt es sich an (Rezennsionen von U.Bartsch und Spielkult hab ich schon gelesen).

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 12. Dezember 2010, 20:51
von Braz
Um es kurz zu fassen: Mir hat`s nicht gefallen.

Grund: Das Spiel täuscht mE nach eine Strategie vor, die es so nicht hat. Es gibt ähnliche SPiele auf diesem Sektor (z.B. um Krohne und Kragen etc.) die mich da weitaus eher überzeugen.

...aber es ist ja alles Geschmackssache ;-)

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 12. Dezember 2010, 20:54
von Guido
Hi,

wow, die Rezensionen haben mich jetzt sehr überrascht. Ich habe es auf der Messe selbst nicht angespielt, da bei mehreren Bekannten, die sich untereinander nicht kennen (!), das Spiel (fast) komplett durchgefallen ist. Allgemeiner Tenor war: zu glücksbetont und wenig planbar. Ein Spieler meinte auch, es zöge sich zu sehr. Eine andere Spielerin hat auch gemeint, es sei zu destruktiv und aufgrund des Glücksfaktors könne man kaum darauf reagieren. Ob das alles stimmt, weiss ich nicht, aber da ich alle Befragten für versierte SpielerInnen halte, habe ich diese Meinung erstmal so hingenommen und mich auch nicht weiter um dieses Spiel gekümmert. Laut den Rezensionen muss man aber dem Spiel wohl doch mehr als eine Chance geben, bis man seinen Charme entdeckt hat. Bin gespannt, was andere sagen.

Gruß
Guido

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 12. Dezember 2010, 21:42
von Stastny
Habe es auf der Spielmesse in Stuttgart zu zweit gespielt...ist bei mir durchgefallen, weil für die Zeit, die eine Partie dauert, viel zu wenig geboten wird...ziemlich träge meiner Meinung nach, möchte mir nicht vorstellen, wie es sich zu dritt oder viert spielt...

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 12. Dezember 2010, 22:22
von Helmut
Ich habe das Spiel bisher einige Male gespielt, und, da ich nichts gegen einen gewissen Umfang von Würfelglück habe, fand es sehr witzig und unterhaltsam. Das Thema ist sehr tiefsinning umgesetzt, aber alles ist halt Geschmacksache. Bei uns kommt es öfters auf den Tisch.
SG
Helmut

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 12. Dezember 2010, 22:37
von fohlenwolle
Ich finde das Spiel spielt sich locker. Durch den Einsatzmechanismus für die Würfel kann man recht wenig Planen. Ständig gibt es Veränderungen auf dem - atmosphärisch tollen Spielplan, auf die man reagieren muss. In mehreren Runden kam es gut an. Irgendwo zwischen Giganten der Lüfte, Um Krone und Kragen - welches ich beliebiger und ausgesprochen fitzelig und umständlich fand - findet sich das Spiel wieder.

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 12. Dezember 2010, 23:17
von Lucullus
Mir und meinen Mitspielern hat der Pate sehr gut gefallen. Ich finde, dass es für Gelegenheitsspieler und Vielspieler gut geeignet ist. Unsere Runden dauern etwa 60 Minuten. Es ist ein taktisches Spiel, denn die beste Strategie nützt nichts, wenn die Würfel nicht entsprechend fallen. Es gilt also immer, sich grob zu überlegen, was man in einer Runde am besten machen sollte, und dann anhand der Würfelergebnisse zu schauen, wie man das am besten umsetzt und die Taktik den Ergebnissen anzupassen.
Bei dem Spiel kann man sich sehr gut in die Rolle eines Mafiabosses hineinversetzen und in die Atmosphäre eintauchen. Man kann auch schön seine Mitspieler ärgern. Ich kann das Spiel nur empfehlen.

RE: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 13. Dezember 2010, 07:46
von Micha A.
"Maik B" hat am 12.12.2010 geschrieben:
> Hallo Spielfreunde.
>
> Da ja nun Weihnachten kurz bevor steht, stellt sich auch
> immer wieder aufs Neue die Frage, welches Spiel denn nun
> den Weg unter den weihnachtlichen Gabentisch finden soll.
> Zwar passt das Thema zum Titel "Der Pate" alles andere als
> in ne besinnliche Adventszeit- aber das Teil sieht gut aus,
> die Mechanik der Würfelauswahl ist neuartig, nur die
> Spielwelt schweigt sich (für mich doch verwunderlich) über
> das Teil aus. Der Autor Rieneck ist kein Amateur und das
> Thema müsste auch ansprechen...
>
> Kurzum, hat schon jmd. Erfahrung und wenn ja, wie fühlt es
> sich an (Rezennsionen von U.Bartsch und Spielkult hab ich
> schon gelesen).

Die Mechanismen klingen gut, funktionieren auch gut und setzen das thema interessant um, das Spiel selbst plätschert dann aber recht spannungsarm vor sich hin. Denn: irgendwas geht immer, aber einen "großen Plan" kann man nicht verfolgen, da alle Aktionen sehr kurzfristig angelegt sind. Spannende Entscheidungen gibt's auch nicht: Klappt dies nicht, dann machen wir halt jenes.

Unter meinen Mitspielern kenne ich keinen, der dem Spiel viel abgewinnen konnte.

Aber: Die Geschmäcker sind ja verschieden...

Gruß
Micha

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"Vegetarier" ist indianisch und bedeutet "zu dumm zum Jagen"!

RE: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 13. Dezember 2010, 11:59
von Helmut
Das ist richtig, es kommt immer darauf an, welchen Anspruch man selbst an Spiele hat. Das ist bei jedem anders. Aber dafür bietet der Markt nach jedem Gusto Spiele an. Kein Spiel muss und kann jedem gefallen.

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 13. Dezember 2010, 12:47
von rocketboy
Hi,

also ich habe es bisher zweimal gespielt und wir fande es alle gut. Jetzt kein zweites "Die Tore der Welt", aber so 7/10 Punkten.

Die Planerei mit den Würfeln macht wirklich Spaß, man kann ein bißchen fies sein und das Element mit den beiden Leisten ist auch spannend!

Was allerdings in den ersten paar Spielen stören kann (und weshalb das Spiel als solches von manchen als träge und lang angesehen wird), ist die Tatsache, dass man sich die einzelnen Aktionen bei den Würfeln nicht gut merken kann. Man muss irgendwie immer wieder nachschauen.

Das gibt sich aber spätestens nach der zweiten Partie und dann macht das Spiel echt Spaß und geht flott.

Gruß,

rocketboy!

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 13. Dezember 2010, 14:58
von Bundyman
Ja, das mit den Aktionen merken ist ja auch kein Weltwunder. Mittlerweile muss man fast jedes -grössere- Spiel mindestens EINmal gespielt haben, auch 7 Wonders, um die Zusammenhänge zu verstehen. Von daher wird bei mir Merkator, Grand Cru, Antics und der Pate seine Spielchance bei mir bekommen.

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 13. Dezember 2010, 17:35
von Fuchs 852
Auf www.goodgameguide.de habe ich eine Rezension vom 11.12.10 gefunden - trifft m.E. 100% zu. Bei mir im Spielekreis mit Pauken und Trompeten durchgefallen (völlig glücksabhängig und dröge - man ist froh, wenn´s zu Ende ist)

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 13. Dezember 2010, 18:03
von Rollum
ui,
da gehen die meinungen ja ganz schön auseinander. hatte das spiel auch nicht so wirklich auf dem schirm. bin nach lesen der rezensionen von udo bartsch und spiele-check aber auch ganz heiß geworden. taktische würfelei mag ich echt sehr gerne. naja ich/wir werden sehen. die bestellung kommt wohl bald =)

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 13. Dezember 2010, 19:27
von rocketboy
Hi,

naja, mir erschliessen sich sonst wesentlich komplexere Strategiespiele recht schnell, aber irgerndwie wollten uns allen am Anfang die Aktionen nicht so richtig in den Kopf...

Caylus ist intuitiver... :)

Gruß,

rocketboy!

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 14. Dezember 2010, 16:38
von citizenofatlantis
Hallo Maik!

Habe bisher zwei Partien gespielt - und beide haben allen vier beteiligten Riesen-Spaß gemacht. Voraussetzungen dafür sind jedoch:
- man muss Würfelspiele mögen und mit Würfelglück / -pech klarkommen.
- man muss mit dem Thema Gangster etwas anfangen können
- man sollte kein Problem mit oder sogar Spaß an destruktivem Spiel haben
- man sollte spielerisch einfach mal "abschalten" können, d.h. die strategische Ansprüche mal Ansprüche sein lassen.

Trifft das auf Dich und zwei bis drei Bekannte / Verwandte zu, ist "Der Pate" in meinen Augen absolut empfehlenswert. Solltest Du zugreifen: viel Spaß damit!

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 14. Dezember 2010, 16:57
von Helmut
100-%-Zustimmung!

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 14. Dezember 2010, 17:19
von Braz
Alles Geschmackssache.

So mag ich z.B. auch Würfelspiele. "Um Krohne und Kragen" finde ich z.B. sehr gut gelungen. Auch gefällt mir ein Dice Town.

Bei diesem Vertreter des Genres gefällt mir aber nicht das Würfeln an sich, sondern das Verhältnis
Würfel <-> Strategie <-> Zeit

1) das Spiel geht IMHO eindeutig für ein Würfelspiel dieser Art zu lange
2) man sollte schon etwas planen...jedoch ist das Würfelglück hier mE "übermächtig", denn man denkt, dass man strategisch etwas lenken könnte...letztendlich ist das Spiel mE aber nur sehr schwer kontrollierbar....jedenfalls meine Meinung.

Rein optisch und inhaltlich (Auto fährt umher, Leute verschwinden im Fluss etc.) ist es sehr schön aufbereitet....keine Frage.

Gruß
Braz

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 14. Dezember 2010, 17:24
von Thygra
Braz schrieb:
>
> Alles Geschmackssache.
>
> So mag ich z.B. auch Würfelspiele. "Um Krohne und Kragen"
> finde ich z.B. sehr gut gelungen. Auch gefällt mir ein Dice
> Town.

Yep, alles Geschmackssache. Ich mag auch Würfelspiele, zum Beispiel Im Wandel der Zeiten Würfelspiel oder Alea iacta est. Aber ich mag Dice Town und Yspahan nicht.

Fazit: Verallgemeinern lassen sich Empfehlungen nicht. Deshalb bleibt eigentlich nur, das Spiel auszuprobieren und sich sein eigenes Urteil zu bilden. :-)

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 14. Dezember 2010, 18:12
von Braz
Thygra schrieb:
> Fazit: Verallgemeinern lassen sich Empfehlungen nicht.
> Deshalb bleibt eigentlich nur, das Spiel auszuprobieren und
> sich sein eigenes Urteil zu bilden. :-)

Vollste Zustimmung ;-)

Re: Der Pate- wie isses?

Verfasst: 14. Dezember 2010, 21:33
von Maik B
Nun denn. Das gute Stück spaltet die Spielefreunde wohl in zwei Lager. Ich bedanke mich sehr für die Meinungen. Da der Spielrunde auch Frauen beiwohnen dürfte das taktische Element eben gerade mit Glückseinfluss dann doch eher punkten- fragt sich nur, ob das Thema anspricht. An der Grafik wirds nicht scheitern.

Das man einem Spiel erst eine/ein paar Einfühlrunde(n) gönnen muss, bevor ein wirklich fundiertes Urteil steht, ist ne echte Gradwanderung gerade für Strategen, die mit zurechtgegrübelten Plänen mit wehenden Fahnen anfangs scheiterten. Man muss wohl den Spass in den Vordergrund stellen, von allen Übeln das Kleinere wählen und vorallem nicht scheuen, seinen Tischpartnern gehörig in die Parade zu fahren. Bleibt zu hoffen, dass sich Wartezeiten nach den ersten Partien schnell verflüchtigen- wenn man mal weiss was man tut. Einem Würfelspiel das Laster des Glückes anzuheften finde ich daher überflüssig.

Werde den Für-Stimmen folgen und den eigenen Geschmack mal auf den Zahn fühlen müssen.