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Schlechter Verlierer?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Hendrik
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Schlechter Verlierer?

Beitragvon Hendrik » 15. Januar 2012, 22:32

Hallo zusammen,
habe mal eine Frage zum Thema "Schlechter Verlierer". Stellt euch vor, ihr liegt uneinholbar in einem Spiel (zwei Personen) zurück und gebt freiwillig auf, gratuliert dem Sieger und bekommt dann den Spruch: Du bist aber ein schlechter Verlierer. Warum? Weil man das Spiel nicht bis zum Ende durchgespietlt hat. Ist das nicht viel mehr ein schlechter Gewinner, der das dann in den nächsten Runden noch voll auskosten will, obwohl alle wissen, dass sich an dem Endergebniss nichts mehr ändern wird? Bei mehreren Spielern mag das ja problematisch sein, aber bei einem zwei Personen Spiel? Darf man eurer Meinung ein Spiel freiwillig verloren geben, oder ist man dann direkt ein schlechter Verlierer. Ich bin verwirrt, weil ich das nie so gesehehn habe.
Liebe Grüße
Hendrik

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Warbear

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Warbear » 15. Januar 2012, 22:58

Wenn ich in einer Partie keine Siegchance mehr sehe [b]und [/b] ich beim Weiterspielen nichts Interessantes mehr erwarten würde, dann würde ich meine Kapitulation [b]anbieten[/b].
Wenn diese nicht angenommen würde, würde ich natürlich weiterspielen, um meinem Spielpartner nicht den Spielspass zu verderben.

Ich beurteile ein Spiel bzw. eine Partie normalerweise nicht nach dem Ergebnis, sondern nach dem Spielerlebnis. Wenn es für einen der Mitspieler noch was Spielerisches zu erleben gibt, sollte man immer weiterspielen.

Sollte ich merken, daß mein Spielpartner seinen Sieg nur noch voll auskosten will, wäre er der falsche für mich, und ich würde mich nach einem neuen Spielpartner umschauen.

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Magic-spielbox
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Beiträge: 33

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Magic-spielbox » 15. Januar 2012, 22:59

Beim Schach zum Beispiel vollkommen normal, dass man eine nicht mehr zu gewinnende Partie aufgibt - es sei denn, man spekuliert noch auf einen Patzer des Gegners. Aber im Normalfall ist es auch eine sportliche Geste, wenn man aufgibt und damit anzeigt, dass man dem Gegner das siegreiche Zuende-Spielen der Partie zutraut.

Gruß, Michael

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Niccolo
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Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Niccolo » 15. Januar 2012, 23:13

Hendrik schrieb:
>
> Hallo zusammen,
> habe mal eine Frage zum Thema "Schlechter Verlierer". Stellt
> euch vor, ihr liegt uneinholbar in einem Spiel (zwei
> Personen) zurück und gebt freiwillig auf, gratuliert dem
> Sieger und bekommt dann den Spruch: Du bist aber ein
> schlechter Verlierer.
> Warum? Weil man das Spiel nicht bis zum
> Ende durchgespietlt hat.

In welcher Situation und zu welchem Spiel hast du denn den
höflichen Abbruch eingeleitet?

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Axel Bungart

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Axel Bungart » 15. Januar 2012, 23:13

Hallo Handrik,

also, guter Stil ist das nicht, wenn man sein Gegenüber nicht auch mal die Situation auskosten lässt. Immerhin hat er es sich irgendwie erspielt, dann darf er es wohl auch genießen.

Andersherum: Stell Dir vor, der designierte Sieger einer Partie würde plötzlich sagen: Lass uns aufhören, Du hast eh' keine Chance mehr. Fühlte man sich da nicht ein bisschen übergangen?

Ich finde, es gehört zum guten Ton - zur Etikette, wenn man das so nennen will - auch eine unabwendbare Niederlage auszuspielen.

Außerdem: Die Hoffnung stirbt auch hier zuletzt. :-/

Gruß
Axel

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Niccolo
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Beiträge: 1333

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Niccolo » 15. Januar 2012, 23:21

Axel Bungart schrieb:

> also, guter Stil ist das nicht, wenn man sein Gegenüber nicht
> auch mal die Situation auskosten lässt. Immerhin hat er es
> sich irgendwie erspielt, dann darf er es wohl auch genießen.

So allgemein will ich das nicht gelten lassen.
Es kommt auf div. Faktoren an.

In welchem Stadion sind wir? Hast du gerade meine Lieblingsstrasse in Monopoly zusammen bekommen?, dann ist ein Abbruch natürlich lächerlich. Andererseits kann ich mich an schier endlos quälende Monopolyrunden erinnern, wo ich auch immer wieder Kredit nehmen durfte, musste, was weiss ich.

Wie lange würde das noch dauern (ist letztendlich doch Lebenszeit)?

Was bringt ein Fertigspielen? Ist die Situation lustig, spannend genug? Auch fürs Opferlamm?


Unterm Strich sollen alle am Tisch was vom Spiel haben.

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Bernd Menzel

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Bernd Menzel » 16. Januar 2012, 00:16

Hmm, naja ich weiß nicht...
Ist es denn guter Stil einen Mitspieler, der die Aussichtslosigkeit seiner Lage erkannt hat, noch weiter nieder zu machen?
Bernd

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Javan
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Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Javan » 16. Januar 2012, 00:19


Naja es gibt Spiele die oft sogar nur durch das Aufgeben beendet werden wie zb. Risiko. Zumindest hab ich das bei dem Spiel schon öfters nach endlos Würfelschlachten Nachts um 3 Uhr erlebt.
Aber eben auch wie schon erwähnt, ist es im Schach auch nicht selten.

Bei Imperial hab ich es schon erlebt, dass bei einem ungünstigen Spielverlauf der Gewinner früh feststeht, die Patie aber noch ziemlich lange dauert. Hier denke ich aber in Zukunft drüber nach, das Aufgeben als Option zu integrieren.

Bei anderen Spielen wie zb Im Wandel der Zeiten das Brettspiel, wird in der Spielanleitung sogar das Aufgeben als Möglichkeit für die Spieler erwähnt.

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Braz
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Beiträge: 6431

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Braz » 16. Januar 2012, 01:07

Hendrik schrieb:
>
> Hallo zusammen,
> habe mal eine Frage zum Thema "Schlechter Verlierer". Stellt
> euch vor, ihr liegt uneinholbar in einem Spiel (zwei
> Personen) zurück und gebt freiwillig auf, gratuliert dem
> Sieger und bekommt dann den Spruch: Du bist aber ein
> schlechter Verlierer. Warum

Also ganz ehrlich: Ich kann`s auch nicht leiden, wenn man ein Spiel nicht zu Ende spielt. Warum? Na weil`s meines Erachtens ein "normales" Vorgehen ist, eine Sache vollständig zu beenden, bevor man "abschenkt".
Man kann dem Gegner zwar die Aufgabe anbieten, aber komisch finde ich es trotzdem.
Wäre in etwas so, als wenn man ein Tennismatch spielt, dabei 0:6 und 0:3 zurückliegt und sagt dann: Ach...habe eh keine Chance mehr....ich mag aufhören.

Ne, sorry: Ich kann sowas auch nicht leiden. Ist jedenfalls meine Meinung.

Ich selbst spiele oft in einer Gruppe, in der Spieler mitspielen, die an der Brettspielmeisterschaft mitspielen. Will sagen: Die spielen schon diverse Spiele sehr gut. Was wäre denn das für eine Aktion, wenn ich nach 1/2 oder 3/4 des Spiels plötzlich sage: Als hört mal...ich habe eh keine Chance mehr....ich möchte aufgeben...

Grüße
Braz

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Volker L.

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Volker L. » 16. Januar 2012, 02:22

Braz schrieb:
>
> Hendrik schrieb:
> >
> > Hallo zusammen,
> > habe mal eine Frage zum Thema "Schlechter Verlierer". Stellt
> > euch vor, ihr liegt uneinholbar in einem Spiel (zwei
> > Personen) zurück und gebt freiwillig auf, gratuliert dem
> > Sieger und bekommt dann den Spruch: Du bist aber ein
> > schlechter Verlierer. Warum
>
> Also ganz ehrlich: Ich kann`s auch nicht leiden, wenn man ein
> Spiel nicht zu Ende spielt. Warum? Na weil`s meines Erachtens
> ein "normales" Vorgehen ist, eine Sache vollständig zu
> beenden, bevor man "abschenkt".
> Man kann dem Gegner zwar die Aufgabe anbieten, aber komisch
> finde ich es trotzdem.
> Wäre in etwas so, als wenn man ein Tennismatch spielt, dabei
> 0:6 und 0:3 zurückliegt und sagt dann: Ach...habe eh keine
> Chance mehr....ich mag aufhören.

Jein.
In der von Dir beschriebenen Situation steht der Sieger
ja auch noch nicht fest (der Führende könnte a einen
Krampf im Arm bekommen oder sich körperlich so verausgabt
haben, dass er danach kaum noch einen Ball trifft),
ein Sieg des zurückliegenden ist somit zwar
[i]unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich[/i]. In solch
einer Situation würde ich auch weiterspielen.
Etwas anderes ist es, wenn ein Sieg des zurückliegenden
rein rechnerisch nicht mehr möglich ist (beim Dominion
hat einer schon 6 oder 7 Provinzen zusammen) - beim
Sport-Vergleich fällt mir da das Elfmeterschießen beim
Fußball ein, das ja auch abgebrochen wird, sobald eine
Mannschaft uneinholbar führt.


> Ich selbst spiele oft in einer Gruppe, in der Spieler
> mitspielen, die an der Brettspielmeisterschaft mitspielen.
> Will sagen: Die spielen schon diverse Spiele sehr gut. Was
> wäre denn das für eine Aktion, wenn ich nach 1/2 oder 3/4 des
> Spiels plötzlich sage: Als hört mal...ich habe eh keine
> Chance mehr....ich möchte aufgeben...

So wie Du das beschreibst, scheinst Du an Mehrpersonenspiele
zu denken - Hendrik hatte aber seine Frage ausdrücklich
auf 2er bezogen. Im Mehrer kann ja selbst der letzte
meist noch versuchen, wenigstens vorletzter zu werden
oder sowas, also wird da selbstverständlich zuende
gespielt.
Beim 2er beantworte ich die Frage mit einem kategorischen
"kommt drauf an". Ist es für mich als zurückliegendem
vielleicht noch interessant, wie sehr ich meinen
Rückstand verkürzen kann, würde ich weiterspielen wollen.
Bietet die Partie hingegen für mich keinerlei
Interessantes mehr, würde jedoch theoretisch bis zum
definierten Spielende längere Zeit dauern, dann würde
ich tendenziell auch eher Aufgabe anbieten.

Ob der andere das dann annehmen sollte, ist eine andere
Frage. Vielleicht hat er ja ein durchaus legitimes
Interesse am Weiterspielen (er will ausprobieren, ob
eine vorbereitete aber noch nicht vollendete Sache
funktioniert, oder er trainiert für die Brettspiel-
meisterschaft und will soviel Erfahrung wie möglich
sammeln o.ä.), dann wird natürlich weitergespielt.

Falls er aber nur auf dem Hägar-Tripp ist ("es geht
nicht darum, zu siegen, sondern darum, den Gegner zu
demütigen"), in diesem Fall siehe die Antwort des
Kriegsbären.

Gruß, Volker

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ravn

Re: Schlechter Verlierer? Kommunikation als Lösung!

Beitragvon ravn » 16. Januar 2012, 02:43

Hendrik schrieb:

> Darf man eurer Meinung ein Spiel freiwillig verloren
> geben, oder ist man dann direkt ein schlechter Verlierer. Ich
> bin verwirrt, weil ich das nie so gesehehn habe.

Was heisst schon "darf man"? Wie wäre es, in der jeweiligen Situation ganz offen mit der Situation umzugehen und darüber zu sprechen?

Wenn Du keinen Spass mehr hast in einer aussichtlosen Situation und gerne aufgeben möchtest, dann sprech das an. Wenn Dein Mitspieler das anders sieht, dann soll er es bitte ebenfalls sagen.

Weil wenn nicht, dann sitzen am Ende zwei frustrierte Mitspieler sich gegenüber, weil sie Beide eventuell keinen Spass mehr am Spiel haben und sich nicht trauen, das gegenseitig zuerst anzusprechen.

Dieses "ich finds blöd, sag aber aus vermeindlicher Rücksicht nichts" bringt nichts, sondern fördert nur Frust. Weil eigentlich sollte spielen doch Spass machen - allen Beteiligten.

Cu / Ralf

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Braz
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Beiträge: 6431

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Braz » 16. Januar 2012, 08:44

Hi Volker,

Volker L. schrieb:
> Falls er aber nur auf dem Hägar-Tripp ist ("es geht
> nicht darum, zu siegen, sondern darum, den Gegner zu
> demütigen"), in diesem Fall siehe die Antwort des
> Kriegsbären.

*hehe [i]"Hägar-Tripp"[/i]....muss ich mir merken ;-)

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Jost aus Soest

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Jost aus Soest » 16. Januar 2012, 10:44

Achtung, eine wichtige Durchsage:
[b]Beim Spielen geht es um den Spaß![/b]
(Scheinen manche hier wohl zu vergessen...) :roll:

Ergo: Wenn jemand keinen Spaß mehr an einer Partie hat, darf [i]natürlich[/i] abgebrochen werden.

Viele Grüße
Jost aus Soest - www.jost.123soest.de <== [i]Josts Welt[/i]

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Magic1972
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Beiträge: 25

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Magic1972 » 16. Januar 2012, 11:04

Ich bin zwar auch fuers beenden

Aber - bei domion beendete mein gegner das spiel trotz etlicher gelegenheiten nicht da hab ich schon flueche genommen. Man sollte zuende spielen. Der fuehrende sollte es aber lassen das ende herauszuzoegern oder denkorgien fuer weitere punktoptimierungen durchzufuehren

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Peter0406
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Beiträge: 97

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Peter0406 » 16. Januar 2012, 11:24

Hallo,

beim Schach sehe ich das genauso. Bei Turnieren habe ich es schon erlebt, daß ein Spieler mit deutlichem Materialgewinn beleidigt war, weil der Gegner nicht beizeiten aufgegeben hat. Kommt aber eher in unteren Spielklassen vor, daß ein "Patzer", wie man solche Gegner nennt, sich bis zum bitteren Ende zeigen lassen wollte, wie der Gewinnweg aussieht.

Etwas anderes habe ich zuweilen in Essen erlebt. Gewöhnlich treten wir dort zu zweit oder dritt auf. Wenn wir ein neues Spiel testen wollen und endlich am begehrten Stand einen Tisch bekommen, laden wir gern noch ein oder mehrere Personen ein, an unserem Tisch mitzuspielen. Ein paar Mal haben wir es erlebt, daß Mitspieler nach einiger Zeit sagten: "Ach, nee, keine Lust mehr." Das finde ich schon unangenehm. Hat zwar nicht direkt mit der Frage zu tun, paßt aber vielleicht hierher.

Gruß

Peter Wannemacher

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Braz
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RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Braz » 16. Januar 2012, 12:15

Jost aus Soest schrieb:
>
> Achtung, eine wichtige Durchsage:
> [b]Beim Spielen geht es um den Spaß![/b]
> (Scheinen manche hier wohl zu vergessen...) :roll:

Naja...ob du Durchsage nun so wichtig war muss jeder für sich entscheiden. Ich behaupte, dass es bei mir ausschließlich um den Spaß geht. Nur wenn ich mir z.B. diverse Partien auf der Brettspielwelt anschaue, bei dem sich einige Spieler bei einer Partie Carcassonne diskussionslos ausklinken, nur weil sie keine Chance mehr auf den Erfolg haben, dann frage ich mich ob das im Sinne des Spiels ist.
Ich selbst kann mich noch gut an eine 2er Partie Urban Sprawl erinnern, bei der ich letztendlich sogar überrundet wurde.

Letztendlich geht es doch "nur" um ein Spiel....wenn mir das nur Spaß macht, wenn ich gewinne, na dann gute Nacht.

Grüße
Braz

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Attila
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Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Attila » 16. Januar 2012, 12:43

Hiho,

Also es kommt. auf die Situation an, aber so wie du es beschreibst sehe ich dich Ls sehr guten Verlierer.
Wenn man der Ansicht ist, das man Chancenlos zurück liegt, dann ist es ein Zeichen von Respekt meinem Gegner es zugestehen, das er die Partie "nach hause" schauckelt. Schliesslich ist es nicht soweit gekommen, weil er so schlecht gespielt hat.
Das "hoffen" das mein Gegenspieler noch so einen Patzer macht, das ich deswegen gewinne grenzt an eine Beleidigung. Da kann ich auch darauf hoffen das mein Gegner stirbt oder aus langeweile Zusammenbricht.

Imo gehört das Aufgeben in aussichtslosen Positionen zum guten Ton.

Atti

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Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Attila » 16. Januar 2012, 12:47

Hi,

sehe ich absolut nicht so. Ganz im Gegenteil. Imo ist es eine beleidigung nicht aufzugeben.

Atti

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Axel Bungart

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Axel Bungart » 16. Januar 2012, 12:48

Wenn einer sich einen Vorteil erspielt hat - mag der auch etwas größer sein - und dann das Spiel in der Gewissheit des sicherern Sieges zuende spielen möchte - was hat das mit "niedermachen" zu tun?

Gruß
Axel

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Der Einsiedler
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Re: Schlechter Verlierer - Manche Spiele erlauben das explizit

Beitragvon Der Einsiedler » 16. Januar 2012, 12:50

Hi alle,

spielt jemand von Euch Skat?
Spielt Ihr mit "Schenken"?

Wer diese Regeln kennt, der Spielt das Spiel mit "eingebauter" Aufgabemöglichkeit!

Wer's nicht kennt, das geht so:
Die eine Partei sieht keine Siegchancen und bietet an das Spiel zu "Schenken". Nimmt der Gegner an ist das Spiel sofort zu Ende und es wird normal abgerechnet. Wird abgelehnt, so muss der Gegner einen der Gegner "Schneider" spielen um zu gewinnen - das macht dann ggf. aus einem schon verlorenen Spiel ein interessanteres.

Beim Wattn gibt's sowas übrigens auch (Stichwort "Gehst'?":))

Der Einsielder

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Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Attila » 16. Januar 2012, 12:54

Hi,

Ne, das ist nicht korrekt. Es geht nicht darum einer mitten in einer Partie zu sagen "ne, ich habe kein Bock mehr". Es geht darum anzuerkennen das die Partie gelaufen ist. Wenn man 0/6 im Tischtennis zurückliegt, ist das zwar schlecht, aber wenn man entsprechend gut spielt, dann kann man es ja noch schaffen. Ggf sind ja sogar noch die Erspieltenunkte noch wichtig.
Wenn es aber klar ist, das es 0 Siegchancen mehr gibt. (NULL) Dann fällt das zuendespielen für mich in die Kategorie "auskosten". Ich kann es nicht leiden Zeit damit zu vergeuden entschiedene Partien zuende zu spielen. Sowohl auf der Sieger wie auch auf der Verliererseite.

Das funktioniert natürlich nur in 2 Personenpartien so einfach.

Atti

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Axel Bungart

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Axel Bungart » 16. Januar 2012, 12:58

Monopoly ist ein schlechtes Beispiel, denn das kann auch mal tatsächlich gar kein Ende finden.
Aber selbst da: Wer hat Dich denn gezwungen, Kredite aufzunehmen? Dafür gibt es keine Regel. Wenn Du pleite bist, bist Du raus, und das Spiel ist zuende (bei zwei Spielern).

Die Frage, was es bringt, eine einseitige Partie zuenden zu spielen, musst Du ja wenigstens von beiden Seiten betrachten. Es nur aus der Verliererperspektive zu sehen, ist zu einseitig.

Ich (in der Rolle des Siegers) käme mir vor, als würde der Schiedsrichter abpfeifen, gerade, wo ich alle ausgedribbelt habe und mit dem Ball auf's leere Tor zurenne, nach dem Motto. 'Komm', is' eh drin...' Warum darf man nicht auch mal ein bisschen triumphieren? Man muss den Verlierer ja nicht erniedrigen.

Und Lebenszeit? Naja... ein bisschen weniger Pathos, bitte.

Gruß
Axel

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Axel Bungart

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Axel Bungart » 16. Januar 2012, 13:02

Ja, diese Regelung gibt es bei Ruhm für Rom auch.
Ich hielt das aber eher für einen Witz.

Gruß
Axel

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Axel Bungart

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Axel Bungart » 16. Januar 2012, 13:03

Seltsame Haltung.
Womit genau wird denn der Sieger beleidigt? Damit, dass man ihm nicht zutraut, den Sieg nach Hause zu fahren?

Gruß
Axel

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Axel Bungart

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Axel Bungart » 16. Januar 2012, 13:07

So sehe ich das auch.

Gruß
Axel


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